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Schwimmen mit Stoma – Seite 4

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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50 Beiträge • Seite 4 von 51, 2, 3, 4, 5

Schwimmen mit Stoma

Beitrag von Melli » 04.07.2009, 22:49

Kommste mich besuchen, Mikey, Berlin hat angenehmes Wetter ;)

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Melli

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Schwimmen mit Stoma

Beitrag von Sabine049 » 05.07.2009, 09:23

Hallo Absint,

bislang, durchstöberte Deine alten Beiträge, erwecktest Du den Eindruck, dass Du Dich relativ schnell an Dein Stoma gewöhnt und angenommen hast.

Spekulativ hast Du in den vergangenen Monaten Ängste aufgebaut, die aus der Ferne, den Eindruck einer beginnenden Angsterkrankung erwecken.

Zitat Absint: Ich versuche zwar in der Gesellschaft nicht negativ aufzufallen und mich so normal wie möglich zu verhalten, aber trotzdem stoße ich jeden Tag auf neue, unüberwindlich scheinende Barrieren. Dort, wo andere Menschen einfach ihr Leben genießen, muss ich endlos grübeln und planen


Deinerseits begäbe ich mich (bin ich auch ;) ) in professionelle psychologische Behandlung.

Alles Gute und liebe Grüße

Sabine

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Sabine049

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Schwimmen mit Stoma

Beitrag von Absint » 05.07.2009, 17:34

Hallo und danke für eure Antworten.

Ich bin froh, dass ich mit meinem Schicksal nicht ganz so allein bin.

Wie Sabine es schon richtig erfasst hat, habe ich mich zwar mit meinem Stoma recht schnell abgefunden, jedoch im Laufe der Zeit viele prägende Erfahrungen gesammelt, die mich sehr nachdenklich gemacht haben.


Männer haben es einfach nicht leicht, ihre "Problemzonen" zu verbergen, ihr habt es selber erwähnt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund für meine Beklemmtheit, zu wissen, dass ich den Blicken der Menschen hilflos ausgeliefert bin. Oft beschleicht mich auch das Gefühl, dass ich beobachtet werde und doppelt auffale, obwohl es subjektiv betrachtet völliger Quatsch ist.

Viele Menschen wüssten wahrscheinlich nicht mal, was sie mit der Information, die ihr Auge an ihr Hirn leitet, anfangen sollten, falls sie wirklich mal mein Stoma sehen. Trotzdem bin ich sehr verunsichert und fühle mich wie in ein Käfig gesperrt. In einen Käfig, der mir jegliche Zufriedenheit über meinen Körper verwehrt. Auch und vielleicht gerade durch die wählerische Art und Weise von den meisten Frauen verlässt mich mein Selbstwertgefühl immer mehr.

Eine kurze Frage an die Frauen hier, worauf kommt es euch eigentlich beim äußeren Erscheinungsbild eines Mannes an? Größe? Statur? Makellosigkeit? Ich meine, ich habe weder Übergewicht noch irgendwelche ungepflegten Körperzonen aber trotzdem hätte ich optisch betrachtet keine Chance gegen einen Mann ohne Stoma. Ist das nicht unfair?


@Meli:

Ich bin mit 14 Jahren an Colitis Ulcerosa erkrankt. Das war vor 5 Jahren. Die Entzündungen waren sehr akut und ausgeprägt. Die Behandlung verlief chaotisch und komplikativ.

Einige Monate nach der Diagnose wurde schon das Stoma angelegt und eine notdürftige Kolektomie durchgeführt, an der ich 3 Monate im KH zu knabbern hatte, weil ich extremste Wundheilungsstörungen durch das Cortison bekam.

Desweiteren wurde 6 Monate später ein J Pouch operiert und bis Ende 2007 versucht, ihn funktionsfähig zu bekommen, leider vergeblich. Das war so die kurze Zusammenfassung der Ereignisse.

Abgesehen davon schreibst du mir nahezu aus der Seele. Ich achte auch penibel darauf, dass niemand etwas von meinem Stoma erfährt - außer meine Familie natürlich. Das war bisher immer meine oberste Priorität und ist mir eigentlich auch gut gelungen.

Viele denken jetzt sicherlich, warum man sowas leugnen sollte aber meine Bedenken haben sich oft genug mehr als bewahrheitet. Es gab beispielsweise vor kurzem ein Mädchen, dem ich nach einer 6 monatigen Beziehung indirekt mein Problem erklärt habe und obwohl sie einen auf verständnisvoll tat, beendete sie die Beziehung schon kurz darauf. Das sagt schon alles. Menschen in meinem Alter sind einfach zu oberflächlich.

Manchmal frage ich mich, was ich im Leben falsch gemacht habe, dass mir jegliches Glück verwehrt bleibt...

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Absint

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Schwimmen mit Stoma

Beitrag von MiniBonsai » 05.07.2009, 17:48

Absint hat geschrieben:
Manchmal frage ich mich, was ich im Leben falsch gemacht habe, dass mir jegliches Glück verwehrt bleibt...





Du hast nichts falsch gemacht und es bleibt dir nicht verwehrt... es kommt nur ein bißchen später...

Ich bin auch auf der Suche nach dem (Männer)Glück...seit nunmehr 6 Jahren... wer weiß, vielleicht kommt es gerade jetzt wo mich das Stoma "ziert"?!

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MiniBonsai

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Schwimmen mit Stoma

Beitrag von Waltraud Mayer » 05.07.2009, 20:04

Menschen in meinem Alter sind einfach zu oberflächlich.

Absint ich würde nicht oberflächlich sagen, aber in dem Alter habt Ihr einfach andere Prioritäten.Euer Leben fängt doch erst an.Du findest schon noch ein Mädchen das dich so mag wie du bist.Es gibt immer welche denen Äußerlichkeiten nicht so wichtig sind...
worauf kommt es euch eigentlich beim äußeren Erscheinungsbild eines Mannes an? Größe? Statur? Makellosigkeit?

ich muß Ihn riechen können!!!Nichts ist für mich abstossender wie ein ungepflegter,übelriechnder Mensch.Was ich auch nicht mag sind richtig fette Leute die Ihren Speck öffentlich zur Schau stellen. Hat mir erst gestern den Appetit verdorben. War auf einem Grillfest und da war einer mit 180 kg saß mitten auf der Bank mit offenem Hemd und alle mussten seinen fetten Bauch anschauen,sowas stößt mich ab. Denselben Mann im Freibad akzeptiere ich aber, weil da kann er ja schlecht voll bekleidet ins Wasser...Du siehst es kommt immer auf die Sichtweise an. Junge Mädchen sehen es wahrscheinlich anders wie ich "alte Oma"
Trau Dich einfach, nur so kannst Du Erfahrung sammeln.
Wünsche Dir viel Erfolg
LG Waltraud

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Waltraud Mayer

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Schwimmen mit Stoma

Beitrag von Monsti » 05.07.2009, 20:26

Hallo Absint,

zu Deiner Frage:

Eine kurze Frage an die Frauen hier, worauf kommt es euch eigentlich beim äußeren Erscheinungsbild eines Mannes an? Größe? Statur? Makellosigkeit?


Letztendlich nichts davon! Was mich betrifft, so ergibt sich das äußere Erscheinungsbild vor allem durch die Ausstrahlung und den Charakter. Mein Mann z.B. gehörte, als ich ihn 1983 (damals war ich 27) etwas näher kennenlernte, rein äußerlich absolut nicht zu den für mich "schönen Männern". Beim Umziehen vor dem Surfen an der Nordsee sah ich ihn kurzzeitig mal splitternackt und war entsetzt über seine tiefroten Schamhaare. :shock: Ich erinnere mich noch gut daran, dass mein spontaner Gedanke damals war: Na, mit so einem könntest du schon mal gar nicht ... :D Je besser wir uns kennenlernten, desto schöner wurde er aber für mich. Heute hat er ein Bäuchle und eine Glatze. Für mich ist er aber der schönste Mann der Welt. Ja, und wie Waltraud schreibt: Der Geruch muss mich anziehen.

Umgekehrt war es übrigens genauso: Ich entspreche für meinen Mann ebenfalls nicht dem Idealbild einer "schönen" Frau. In o.g. Nordsee-Urlaub mit mehreren Freunden tanzte ich eines Abends mit ihm in einer Disco. Während wir tanzten, sagte er zu mir: "Für mich wärst Du wirklich viiiel zu dürr."

Wir sind seit Ende 1983 ein Paar und seit August 1986 verheiratet, d.h. wir feiern übernächstes Jahr unsere Silberhochzeit.

Liebe Grüße

Angie

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Monsti

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Schwimmen mit Stoma

Beitrag von Sabine049 » 06.07.2009, 09:10

Hallo Absint,

vorab:

Zitat Absint: Viele Menschen wüssten wahrscheinlich nicht mal, was sie mit der Information, die ihr Auge an ihr Hirn leitet, anfangen sollten, falls sie wirklich mal mein Stoma sehen. Trotzdem bin ich sehr verunsichert und fühle mich wie in ein Käfig gesperrt. In einen Käfig, der mir jegliche Zufriedenheit über meinen Körper verwehrt. Auch und vielleicht gerade durch die wählerische Art und Weise von den meisten Frauen verlässt mich mein Selbstwertgefühl immer mehr.


Ein bisschen indiskret ... begebe Dich bitte in professionelle Hände (Gesprächs-/Verhaltungstherapie + Entspannungstraining nach Jakobsen etc.)!

Denn Du selbst katapultierst Dich in das "AUS"/-wegslosigkeit. Je mehr Du grübelst, desto stärker wirst Du in dieser Spirale gefangen und heruntergezogen. Vieles deutet auf eine interventionsbedüftige Angstneurose hin.

Zitat Absint: Es gab beispielsweise vor kurzem ein Mädchen, dem ich nach einer 6 monatigen Beziehung indirekt mein Problem erklärt habe und obwohl sie einen auf verständnisvoll tat, beendete sie die Beziehung schon kurz darauf.


Erwartungshaltungen auf bd. Seiten, das Mädchen fühlte sich evtl. wg. mangelnden Vertrauens Deinerseits "betrogen" (Vertrauensbruch), nach dem Motto: "Jetzt sagt mir der Kerl erst nach sechs Monaten, dass er einen künstl. Ausgang hat." Sie wurde überrollt, vor vollendeten Tatsachen gestellt und zudem mangelhaft über die Situation aufgeklärt. Sie zog sich zurück, weil sie spürte, dass Du völlig mit der Situation überforderst bist, ergo sah auch sie sich mit dem Ganzen überfordert. Vielleicht hätte sie sich eine klare und selbstbewusste Offenheit gewünscht!?

Daraus assoziertest Du einen unabdinglichen Rückzug - Trennung. Eine fiktive Version - ich habe versucht mich in die Gedankenwelt des Mädchen hinein zu versetzen.

Dieses Erlebnis hat Dich (verständlicherweise) um einiges zurückgeworfen u. bestätigt Dich erneut, in der Annahme, dass Du unattraktiv bist, die Unsicherheit steigt rapide an u. das Selbstwertgefühl sinkt völlig!

Du scheinst aber in *reality* ein intelligenter, trotz Stoma attraktiver junger Mann zu sein, versuche die unliebsame Erfahrung, die wir alle mehr oder minder durchlebt haben, ad acta zu legen, zu vergessen und Dich neu zu orientieren.

Demnächst wirst Du doch sicherlich studieren, schlag die Zelte woanders auf und sehe es als neuen Lebensabschnitt u. indes Neuanfang an.

Nicht das Stoma + Co. sind die Wurzeln des Übels, sondern Deine wiederum verständlicherweise gegenwärtige Einstellung und emotionale Krise.

Geh´es an, Du packst es, Absint!

Dazu wünsche ich Dir viel Erfolg und drücke Dir fest die Däumchen!

LG Sabine

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Sabine049

Mitglied

Schwimmen mit Stoma

Beitrag von wukasisumo » 06.07.2009, 09:29

lieber absint,
auch ich gehöre zu denen, die als kind (10j.) ihr stoma bekamen. mit der zeit der pupertät fingen auch die probleme an. ich genierte mich mit ins freibad zu gehen, durfte keinen sportunterricht mitmachen, auf keine freizeit u.s.w.
ich erzählte nie jemanden, warum ich das alles nicht durfte, sondern erzählte irgendwelche geschichten.
damals war mein einziger gedanke: ich werde nie einen freund bekommen, denn dem muß ich ja von meinem stoma erzählen - und das war ja absolut tabu. so habe ich damals viele jungs kirre gemacht, bis es richtig ernst wurde - da habe ich sie dann regelmäßig fallen lassen - was natürlich das allerletzte war.
mit 18 lernte ich meinen mann kennen. er merkte sofort, daß irgendetwas mit mir war und holte mich zu einem 4-augengespräch in die küche. das war sehr schwer über das stoma zu reden und ich dachte, so ,das war's jetzt. aber mein mann sagte damals nur zu mir: na und, ist das alles? das ist mir doch egal. so ist es bis heute geblieben. er gibt mir immer das gefühl, als wäre mein stoma gar nicht da.
was ich damit eigentlich sagen will,ist, vielleicht hätte ich früher schon mal ab und zu über mein stoma reden sollen und nicht auf biegen und brechen verheimlichen. das hätte mir eventuell viele tränen erspart und ich hätte nicht so eine tiefsitzende angst entwickelt, es könnte jemand was mitkriegen, an dem ich heute manchmal noch zu knabbern habe.

zu deiner frage, auf was ich bei einem mann achte, ist auch auf jeden fall, daß er gut riecht und keine fettigen haare hat - das finde ich abstoßend. auch gepflegte Hände sind sehr schön anzuschauen.
lg sabine

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wukasisumo

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Schwimmen mit Stoma

Beitrag von doro » 06.07.2009, 09:38

auch gepflegte Hände sind sehr schön anzuschauen.
jaaa,das finde ich auch wichtig.Mir ging es ähnlich wie Angie,erster Blick, nee,dat is nix ;) als dann die Liebe erblühte :musik: wäre es mir egal,ob er ein Stoma hat oder nicht. :rose:
Gehe mit Dir normal um,dann ergibt sich der Rest von selber.Auch andere Jungs finden nicht auf Schlag die Frau ihres Lebens,dass ist oft ein längerer Weg :schwitzen: Wenn Du Dich akzeptierst ist das der beste Weg,daß Du von Anderen angenommen wirst.

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Schwimmen mit Stoma

Beitrag von simona » 15.07.2009, 01:49

Guten Abend Absit,

ich bin gerade am "stöbern" hier und weißt Du mir ging es genauso. Allerdings hatte ich einen neuen Mann vor meiner Sache kennengelernt. Erst ist er damit nicht klar gekommen, hat sich kurzzeitig eine andere ohne Stoma genommen, da war ich auch noch im Krhs (5mon.) dann freute er sich das ich da war und ich zog aus nach 7mon. Meine Verletzheit war zu groß und ich sagte mir, nimmt er mich nun aus Mitleid. Ich ging dann auf "Männerfang" wollte wissen, ob sie mir das Stoma "ansehen" ich fühlte mich so, als wenn es mir auf der Stirn stand, ängstlich und nicht vollwertig....
Habe auch welche kennengelernt und es gab kein Problem. Ich hatte mit denen die Erfahrung gemacht, das "Ich" es bin und nicht unbedingt mein Körper, spielt zwar auch noch eine Rolle, das brachte mich zum Nachdenken. Ich bin mit dem Mann von damals nun fast 7 Jahre zusammen und verh. Aber der Nebengeschmack in meinem Kopf blieb, aber das liegt an mir, denn ich habe mich selbst noch nicht ganz akzeptiert. Also, ich denke dann wird es noch nicht die "Richtige bis jetzt gewesen sein. Kompromißlos, liebevoll und Dich als Mann so nimmt wie Du bist! ;)
Es war auch mal einer bei, den kannte ich von früher und in der Trennungsphase hatte er mich besucht und wollte "anknüpfen" an die alten Zeiten, der war geschockt wobei ich es ihm sagte, aber er mußte plötzlich weg. Da habe ich mir gesagt, du A..., auf so etwas habe ich mich mal eingelassen und war für ihn da, es war früher nicht nur die 3 Buchstaben, ich war sehr enttäuscht.
Du siehst, das Liebesleben ist eine Achterbahn, aber der Glaube an sich selbst, den kann Dir keiner nehmen. Kopf Hoch und durch! Viel Glück! :troest:
lg

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simona

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