von Sabine049 » 25.09.2008, 22:26
http://www.stoma-forum.de/topic.php?id= ... =Analband&
ups, ich habe mich zeitlich ein wenig vertan. Zum Nachlesen der einst von mir eingestellte Thread !
von Melli » 26.09.2008, 02:15
Wie man direkt vermuten konnte und Sabine schon ausgesprochen hat, steht auch da: diese Methode ist für alle gedacht, deren Problem im Enddarm/Schließmuskel liegt.
Mein Schließmuskel funktioniert zB wunderbar, aber was nützte mir das bei aggressivstem, wasserdünnen Stuhlgang, da mein Dickdarm weg ist?
Den Kopf muss ich ja mal wieder über die Art der Berichterstattung schütteln....gesellschaftlich ist der gute Mann nun also integriert, vorher war keine Partnerschaft möglich? Ajaaaa
von Jutta B » 26.09.2008, 04:39
Hallo,
an Alle die über so einen Eingriff nachdenken, es werden durch solche wiederkehrende Beiträge in den Medien (wie schon geschrieben) immer wieder neue "Versuchskarnickel" gesucht, aus welchen Gründen auch immer! Oder will man gar den Etat aufpäppeln durch neue Patienten?
Wer an solch einen "engagierten" Dok gerät, gerät schnell in eine Euphorie ... und der größte Anteil jener Patienten, die ihr verfielen, recht bald in ein großes enttäuschtes Loch.
Hier sind einige unter uns, die diese Methode schon hinter sich haben, bzw. welche, die Kontakt zu solchen Patienten haben (hatten). Antwort von 99%: "Laßt noch die Finger davon!!!"
Bis dato ist (wie Sabine schon schrieb ) diese Methode absolut nicht ausgereift; irgend ein Dok bastelt wieder dran und braucht "Nachschub".
Sicher benötigen die Ärzte Menschen, an denen die Technik getestet werden muß, und den Fortschritt sollte man auch keinen Einhalt gebieten. Aber ... auf wessen Kosten?
Gerade wenn schon soooooo lange daran gebastelt wird, und sich nicht wirklich in Jahrzehnten ein verbuchbarer Erfolg einstellte?
Meine Meinung zu diesem "Aufreißer"
LG
Jutta B
von Ela2 » 26.09.2008, 13:17
Hallöchen
ja die Euphorie ist bei mir immer sehr hoch in diesen Dingen! Leider merkt man schnell, dass es nicht immer Honig ist, so süß wie es schmeckt und aussieht!!
Ich wünschte, dass es doch irgendie für uns eine Lösung gibt ohne Beutel zu Leben....
Hasse es wenn immer wieder etwas auf blauen Dunst aufgebaut wird und andere Menschen damit verunsichern oder die, die Hoffnung schöpfen und am Ende in ein Loch fallen, wie ich!
Naja was solls, ich muß wohl wie viele von euch auch mit meinem Schicksal Leben
Gruß
von Waltraud Mayer » 26.09.2008, 14:53
Das Schaffen eines künstlichen Darmausgangs besserte die körperlichen Beschwerden, aber nicht die gesellschaftliche Integrierung. Erst durch das Analband war er in der Lage eine neue Partnerschaft einzugehen und sogar wieder in die öffentliche, gemischte Sauna zu genießen.
von hmengers » 26.09.2008, 15:33
In welchem Jahrhundert lebt man dort? Oder man hat nicht ausreichend qualifizierte Informationen? Das ganze kenne ich auch von meiner QS-Lähmung. Dort geistern von Zeit zu Zeit auch immer Meldungen durch die Medien, dass die jetzt "heilbar" sei nach einer sensationellen Entwicklung von Prof. oder Dr. XY - natürlich über viele wissenschaftliche Jahre hinweg. (Pro 7 ist da immer vorne dabei, oft auch die "Zeitung" mit den vier Buchstaben). Viel heisse Luft!Oft halten die Platten nicht und führen zu einem öffentlichen Desaster.
von Ela2 » 26.09.2008, 15:38
Hallo
sicherlich habt Ihr Recht mit euren Äusserungen. Aber das können nur Menschen von sich behaupten die wirklich damit abgeschlossen haben. Mit dem Gedanken ich habe das Stoma und fertig, und dann kommen diese Art Aussagen: schön prominet angelgetes Stoma ist gut zu versorgen ( was auch richtig ist, bitte nicht falsch verstehen) oder dann klappt es auch mit der Partnerschaft! Das Selbstbewustsein und das Ganze so zu sehen ist wirklich toll, aber es gibt auch eben die andere Seite der Münze. Ich kann nicht unbedingt behaupten, dass ich mich super wohl mit meinem Stoma fühle, nicht gesundheitlich sondern eher Phsychisch. Leider spielt das in meinem Leben eine sehr große Rolle. Ich möchte einmal in meinem Leben unbefangen sein können, dass heisst: Einen tollen Bekini tragen so wie andere Frauen auch, einen tollen Body haben in erster Linie einen schönen Bauch.Im Fitnesstudio mit anderen Frauen zu Duschen ohne sich für seinen Körper schämen zu müßen. Mit Männern ganz normal umzugehen, dass heisst: sich nicht ständig vorher darüber Gedanken machen zu müßen hoffentlich klappt die neue Beziehung wie sag ich es am besten das ich einen Beutel am Bauch trage.( Dabei muß ich sagen, dass ich schon den richtigen Mann meines Lebens gefunden habe, aber da war auch Angst, abgewiesen zu werden) Versteht ihr was ich meine? Das normalste vom normalsten was eine Frau genießt. Ich will das machen was ich will und nicht vorher darüber nachdenken....Ohh man wenn ich mich vor dem Manne ausziehe wie soll ich das bloss hinbekommen etc....Eben das Wörtchen "Unbefangenheit"
Es ist richtig das was ihr sagt, und ich möchte einfach nur hier zum Ausdruck bringen wie ich mich fühle nach so vielen Jahren mit dem Sch.... Sorry ich bin aufeinmal so offen hier und rede mir das von der Seele was so brannte.
Bitte nehmt es mir nicht für Krumm, aber mein Leben dreht sich Heute noch darum: wie kann ich ohne Beutel Leben.
Ich bin sehr froh das es mir gut geht und das ich keine Probleme mehr habe, ja man könnte auch sagen sehr Dankbar.
Ok genung von dem Danke fürs Zuhören.
Gruß
von Jutta B » 26.09.2008, 16:15
Hallo Ela,
sicherlich nimmt dir hier im Forum kein Mensch krumm, wie du denkst und dich fühlst. Jeder kennt diese Gefühle, und auch jene, die gut mit ihrem Stoma klar kommen, denken zwischendurch mal ... ohne könnt es auch anders sein.
Ich habe mein Stoma schon sehr lange, wuchs mit Stoma's im Haus (beide Eltern) auf. Sollte deshalb keine Probleme haben, oder? Ich habe sie dennoch immer mal wieder, denn ich habe kein Superstoma, sondern ein echt besch***** und dadurch sehr viel Lebensqualität die Jahre über verloren. Mir hat es das Leben gerettet, auch super, freue mich wahnsinnig darüber. War mental gut eingestellt bevor ich es bekam. Dennoch habe ich Tage, wo ich das Ding auch sonstwo hinwünsche
Ela, alles ist wirklich eine reine Kopfarbeit, sie ist nicht leicht .... irgendwann, mit der Zeit "machbar".
Für mich ist es nur eine Riesensauerei wenn da wieder in den Medien etwas aufgebauscht wird, Hoffnungen geweckt werden, die zu 99% dann erneut in ein tiefes schwarzes Loch führen ... Über solche nicht haltbaren Hoffnungen, und Negativität eines Stoma's gegenüber rege ich mich auf. Nicht über dich und deine Gefühle.
LG
Jutta B
von hmengers » 26.09.2008, 16:36
Hallo Ela.
natürlich verstehe ich Dich - und das Gute an diesem Forum ist, dass man hier so was auch loswerden kann, ohne dass direkt jemand wieder los eiert! Auch wenn ich mit einem Stoma "gewonnen" habe, denkst Du, ich würde fast 21 Jahre nach dem blöden Unfall nicht nachts schon mal träumen, ich könnte wieder laufen oder ich würde nicht an einer überflüssigen Bordsteinkante fluchen? Da hilft mir immer der (abgelutschte) Spruch " Abfindenkann ich mich nicht, aber arrangieren." Ich verstehe dich gut.
Herbert
von Ela2 » 26.09.2008, 16:47
Mensch Mensch
Ich beschwere mich hier und euch geht es zum größten Teil noch viel schlimmer wie mir.Hmengers, dass tut mir sehr leid das du nicht mehr laufen kannst und noch so viel mehr an den Backen hast wie ich. Ja ich sollte wirklich Dankbar sein anstatt so rumzulüllen, das ist, wie Jutta schon sagte einfach über Jahre eine reine Kopfsache. Ich frage mich halt: Wann macht es bei mir endlich KLICK. Mir geht es so nicht schlecht, ich kann alles machen und habe einen guten Mann. Aber manches mal habe ich doch wieder große Tiefpunkte schwarze Löcher die mich einfach Auffressen.
Ich wünsche alles Menschen die es noch schlechter getroffen hat wie mich, das sie wieder ins Leben zurück finden und gefunden haben. Beneidenswert und Bewundernswert Hut ab.
Das hat mir wieder aufgezeigt das es andere Menschen viel schlechter geht wie mir .
Schön das es euch da draussen gibt .....
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