von KWB » 30.11.2008, 12:01
Al Angehörige eines Stomaträgers stelle ich uns hier vor und habe auch eine dringende Frage. Meinem Lebensgefährten (63) wurde am Montag ein Dünndarmstoma gelegt, damit das Dickdarmkarzinom besser bestrahlt werde kann.
Seit Freitag ist er zu Hause und seit heute morgen hat er so starkes Sodbrennen, dass Essen oder Medikamenteneinnahme nicht möglich sind. Da er aber auch Parkinsonpatient ist, ist eine regelmäßige Medikamenteneinnahme zwingend notwendig. Aus der Apotheke habe ich Riopan und Rifun geholt, ich hoffe es wirkt gleich.
Meine Frage ist: Ist es bei Stomas normal diese Beschwerden zu haben, werden sie häufiger auftreten, sind Elektrolyte empfohlen??
Welche Speisen können dieses starke Sodbrennen ausgelöst haben? Was kann ich ihm besser zu essen geben??
Ich bin für jeden Hinweis dankbar!!!
Kirsten
von Hugo » 30.11.2008, 12:51
ich kenne diese Beschwerden zwar auch aber nicht so oft. und ich sehe auch keinen zusammenhang mit dem Stoma. was er essen kann und was nicht muss ein jeder für sich selber raus finden. ich gehe mal davon aus das er im krankenhaus Schonkost erhalten hat. Und jetzt als er wieder zu Hause ist die gute alte Hausmanskost. Da kann es schon mal sein das der Magen die Umstellung nicht so verträgt und mit Sodbrennen reagiert. Sollte es nicht mit den von Dir genannten Mitteln aufhören würde ich einen Arzt aufsuchen bevor die Speiseröhre auch noch geschädigt wird.
von Koala » 30.11.2008, 13:29
Hallo,
das könnte eine Spätfolge der OP sein.
Ich habe zumindest regelmäßig nach jeder mit dem Magen zu tun.
Bei mir hilft Nexium, inzwischen ist die Zuzahlung sehr hoch und die wollen mir immer Generika verschreiben. Aber Nexium ist wesentlich besser und daher gebe ich die zusätzlichen Euros dafür aus.
Vermutlich ist die Speiseröhre verätzt, durch eine Reflux.
Dein Lebensgefährte sollte unbedingt zum Arzt.
Kurzfristig könnte viel Wasser trinken helfen, auf Fruchtsäfte, Kaffee, Tee usw. sollte zunächst verzichtet werden. Am besten erst einmal nur Wasser trinken.
Geholfen hat auch Magen- und Darmtee aus der Apotheke.
Riopan und Rifun helfen nur kurzfristig und können die Symthome sogar noch verschlechtern, weil sie nur die Magensäure neutralisieren und die "fehlende" Säure durch mehr Säure ersetzt wird. Nexium ist ein Blocker, der verhindert die Produktion von Säure und man ist schnell beschwerdefrei. Andere Säureblocker können psychische Probleme machen.
Im Notfall zurück in die Klinik, damit er seine Medikamente über Infusion bekommen kann.
Gute Besserung und
Gruß
ich_&
von doro » 30.11.2008, 14:19
Hallo KWB,
Sodbrennen und Stoma hängen nicht unbedingt erkennbar als typische Nebenerscheinung zusammen.
Bitte vergiß bitte nicht,dieses ist ein Laienforum,deshalb wenn Sologastril und ähnliches nicht hilft,vom Doc abklären lassen ob ernsthafte Gründe vorliegen.
Schonkost ist sicher hilfreich.
von Rosinante » 30.11.2008, 15:40
Ein Hausmittel bei Sodbrennen: ein paar Mandeln ganz intensiv kauen sollte auch helfen.
von tierfreund » 30.11.2008, 18:03
auch etwas Milch und eine Scheibe Weißbrot ist ein Hausmittel bei Sodbrennen!
LG Tanja
von KWB » 30.11.2008, 18:55
Vielen Dank für die vielen und prompten Ratschläge!!!
Es ist sicherlich so, dass wir gestern zu früh mit der Hausmannskost angefangen haben - zart gebratenes Rumpsteak - sicher rauft ihr euch jetzt die Haare, aber uns wurde mehrmals gesagt, dass er sich ganz normal ernähren soll, damit der Darm sich gar nicht erst an Schonkost gewöhnen kann, denn er soll ja später wieder zurückverlegt werden.
Wir waren gerade in der Klinik, denn das Riopan hat sich geschickt (ohne zu helfen) um die Magenwand gelegt und keine Parkinsonmedikamente durchgelassen. Als er quasi auf Entzug war und derganze Körper steif wurde, war es schon sehr beängstigend.
Jetzt schläft er erstmal und ich hoffe, dass er morgen so fit ist, dass wir den ersten Vorbereitungstermin zur Strahlentherapie wahrnehmen können.
In Krankenhaus bekam er insgesamt 1 liter Flüssigkeit intravenös zugeführt, ich hoffe, dass reicht bis morgen.
Viele Grüße
Kirsten
von Sabine049 » 30.11.2008, 19:22
Hallo Kirsten,
am Montag vergangener/dieser Woche wurde Deinem Lebensgefährten wg. eines voraussichtlich relativ großen Dickdarmkarzinoms zur Entlastung ein Ileostoma gelegt!?
Heute ist der 6. postop. Tag und Dein Lebensgefährte wurde bereits vorgestern, am vierten postop. Tag entlassen :shock: .
Für das jetzige Sodbrennen können diverse Kriterien ursächlich sein.
Ich persönlich nehme spekulativ an, dass die Magen-Darm-Motilität erst jetzt wieder richtig einsetzt und infolgedessen das Sodbrennen ausgelöst hat. Des weiteren sollte bei der Suche nach der Ursächlichkeit des Sodbrennens die Parkinson-Erkrankung selbst nebst der erforderlichen Medikation berücksichtigt werden!!!!!
Denn m.W. leiden viele Parkinson-Pat. u.a. einem entweder krankheitsbedingten oder medikamteninduzierten Reflux, einen Rückfluß von Magensäure.
Ich tippe jedoch eher auf postop. Motilitätsstörungen, d.h. die Verdauung vom Mund beginnend bishin zum Ausgang kommt jetzt erst langsam wieder "in Gang". Hat das Stoma Deines Partners eigentlich schon richtig gefördert und wie sah der Kostplan bei seiner Entlassung aus!?
Kirsten, ich kann mich meinen Vorredner/Innen anschliessen, setze Dich bitte umgehend bei Anhalten der Symptomatik mit den behandelnden Docs in Verbindung!!!!!!!!!!!
Zw. einem Stoma und "plötzlich" auftretenden Sodbrennes gibts keinen wirklich causalen Zusammenhang.
Notfalls muss Dein Lebensgefährte erneut in die Klinik zwecks vorübergehender intravenöser Zufuhr der "lebensnotwendigen" Medikamente und einem vernünftigen Kostaufbau, solange bis die Nahrung aufgenommen und umgekehrt über das Ileo. ausgeschieden wird.
Selbstverständlich sollte ferner auf einen ausbalancierten Elektrolythaushalt geachtet werden, Fazit: Gfs. Zuführung dieser ebenfalls über einen Tropf (Infusionen).
Alles Gute und baldige Abklärung der jetzigen Symptomatik!
Liebe Grüße Sabine
PS. Ich sehe just, meine posting hat sich erübrigt , Problem ist mittlerweile gelöst bzw. behoben ... G`tt sei dank!
GUTE BESSERUNG WEITERHIN UND ALLES GUTE!
von KWB » 03.12.2008, 10:17
Hallo Sabine und alle anderen freundlichen Ratgeber!
Nachdem Ihr Euch die Mühe gemacht habt mir Ratschläge zu geben will ich euch auch über den weiteren Verlauf unterrichten:
Von Sonntag auf Montag habe ich den Stomabeutel meines Lebensgefährten ca 15 mal geleert, jedesmal war er randvoll mit komplett flüssigem Stuhlgang. Getrunken hat er nur wenig und war morgens so schlapp, faltig und ausgetrocknet, dass er nicht mehr alleine aufstehen konnte - nicht mal sitzen oder sich umdrehen. Also wieder zum Krankenhaus und seitdem wird er intravenös mit Elektrolyten und allem anderen versorgt. Es geht ihm schon viel besser!
Inzwischen habe ich den sicheren Verdacht, dass er sich eine Magen-Darmgrippe zugezogen hat, weil der Inhalt des Stomabeutels so roch (kennt man ja von den Kindern) und diese auch zur Zeit im Umlauf ist.
Frisch operiert hatte sein angeschlagenes Immunsystem dem natürlich nichts zuzusetzen und so nahm alles seinen Lauf.
Jetzt wird die chemotherapie um eine woch verschoben um ihn noch besser aufzupäppeln.
Nochmals vielen Dank und liebe Grüße
Kirsten
von Webkänguru » 03.12.2008, 12:08
Hallo Kirsten,
da dann erst einmal gute Besserung. Ist echt blöd gelaufen, gerade jetzt eine Magen-Darm-Grippe
Viele Grüße,
euer Webkänguru
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