von Ernu » 11.06.2007, 17:08
Hallo User,
den besten Gefallen, den du dir und deiner Frau tun kannst: Nimm dir Zeit. Guck nicht auf das Stoma jetzt, sondern sag' dir einfach, wir gucken's uns in vier Wochen mal an.
Jeder, der dir hier einen Tipp gibt ist ein alter Hase und geht mit einem Stoma alltäglich um. Ich auch. Aber bis zum alltäglichen Umgang ist es doch auch ein Stück Wegs, das gegangen werden muss. Auch ihr kommt da hin, dass glaubt hier jeder *sachichmalso* Nur müsst ihr (beide) diesen Weg halt alleine gehen - nach meiner Erfahrung ist das "in Schritten" leichter. In vier Wochen wird deine Frau kaum ein erfahrenes Känguruh werden können, aber die ersten Wochen des ungewohnten Umgangs und der Berührungsängste lassen sich in der Rückschau besser beurteilen und man erkennt Fortschritte und Verbesserungen. Das macht dann Mut.
Deshalb wünsch' ich euch besonders Kraft für den ersten Schritt.
von Linie 22 » 11.06.2007, 19:36
Hallo User 43,
herzlich willkommen im Land der Kängurus.
Im großen und ganzen schließe ich mich den beiden Beiträgen von Chaosbarthi an.
Alles Gute für Deine Frau , Dich und allen weiteren Angehörigen, welche ebenfalls mit dem neuen Umstand konfrontiert werden sagt Linie 22:winke:
von Monsti » 11.06.2007, 20:03
Hallo User,
ich war erst nach meiner 3. großen Darm-OP innerhalb eines guten halben Jahres (2004) in der Reha. Aber da war ich auch so fertig, dass irgendwas geschehen musste. Es war im Prinzip nichts anderes als ein Kuraufenthalt und tat mir sehr gut. Ich hatte dort (ich war in Aflens/Steiermark) auch psychologische Betreuung.
Eine AHB MUSS man nicht zwangsläufig antreten, aber sie ist sehr empfehlenswert.
Liebe Grüße
Angie
von doro » 11.06.2007, 20:34
Jeder, der dir hier einen Tipp gibt ist ein alter Hase und geht mit einem Stoma alltäglich um.
von dehacoe » 11.06.2007, 21:08
Hallo,
die Anschlussbehandlung muss nicht angetreten werden, nur wenn man eine haben möchte, dann muss sie in den ersten 14 Tagen nach dem Krankenhausaufenthalt erfolgen. Aber wenn deine Frau jetzt keinen Bock darauf hat kann sie auch später jederzeit eine Kur beantragen. Wie die "Vorredner" schon erwähnten hat sie aber viele Vorteile. Ich persönlich wurde am 20.04.07 operiert und habe keine AHB in Anspruch genommen. Besser als bei mir zu Hause, kann es mir in der Reha auch nicht gehen, aber das ist auch jedem selbst überlassen. Wenn ich es richtig gelesen habe, war der Tumor direkt vor dem Darmausgang, also ein Rektumkarzinom. Konnte bei der OP der Schließmuskel erhalten bleiben, hat deine Frau ein vorübergehendes Ileostoma und soll das eventuell zurückverlegt werden? Das wäre von Euch erst noch mal zu erläutern.
Ich wünsche Euch viel Kraft, aber ein Leben mit einem Stoma ist bei weitem nicht so schlimm, wie anfangs befürchtet. Wie sagt man so schön, ich habe ein Stoma, na und!
Viele grüße
dehacoe
von doro » 11.06.2007, 21:41
Besser als bei mir zu Hause, kann es mir in der Reha auch nicht gehen,
von Peggy » 12.06.2007, 09:32
Hallo User 43, eine AHB wäre für Deine Frau schon sehr hilfreich. Ich war von 9/05 bis 1/06 im KH und wurde dort mit Liegendtransport in die AHB nach Bad Hersfeld, Vitalisklinik, gebracht, die ich übrigens auch sehr empfehlen kann. Da ich nach mehreren Komplikationen nicht sitzen konnte u. erst wieder laufen lernen mußte, kam ich direkt vom KH nach Bad Hersfeld. Die KK übernahm nach Antrag des KH die Kosten für den Transport. Hätte auch erst nach Hause gedurft, aber wie wäre ich dann nach Bad Hersfeld gekommen, konnte ja nicht sitzen (offener Bauch).
Deiner Frau hilft es bestimmt, in der AHB sich von der OP zu erholen, zu sich selbst zu finden u. zu lernen, mit dem Stoma umzugehen und zu akzeptieren. Die med. Versorgung ist dort natürlich auch gegeben, keine Sorge. In der Vitalisklinik konnte man als Angehöriger auch ein Zi. bestellen, (mein Mann tat das am Wochenende immer!) und kann dann dort übernachten und auch essen.( Vollverpflegung)
Liebe Grüße an Euch, gute Besserung weiterhin und alles alles Gute wünscht Euch
Peggy:troest::troest:
von dehacoe » 12.06.2007, 09:49
Hallo Doro,
ich will hier jetzt keine Privatdiskussion über die AHB auf dieser Seite aufmachen. Ich denke, egal ob männlich oder weiblich, das wichtigste bei der Entscheidung ob man eine AHB antritt oder nicht ist der eigene Zustand. Wie Du schreibst, warst Du mit Deinen Kräften ziemlich am Ende. Da ist es doch selbstverständlich, dass man eine solche Möglichkeit nutzt. Ich habe die OP problemlos überstanden und fühlte mich auch fit, zumal ich auch mit dem Stoma durch die Berater gut zurecht kam und einfach nur erst einmal nach Hause wollte. jetzt nach 7 Wochen könnte ich mir eine Kur viel eher vorstellen, ich werde aber erst einmal die Rückverlegung abwarten, falls keine Komplikationen auftreten ist die für Ende Juli vorgesehen.
Viele Grüße
dehacoe:winke:
von Sabine049 » 12.06.2007, 11:07
Hallo User,
ein herzliches Willkommen meinerseits; und topp das die OP komplikationslos verlief.
Weitestgehend schliesse ich mich meinen Vorrednerinnen an.
Lieber User, leg, wie Beutelmann bereits empfahl, einen Gang weniger ein.
Bis der Darm seiner volle Darmtätigkeit wieder aufgenommen hat, dauert i.d.R. zw. zwei bis fünf Tagen.
Zunächst hat eine angemessene Analgesierung sprich Linderung der operationsbedingten Schmerzen Priorität. Vermutlich hat deine Frau eine PDA bzw. externe epidurale Schmerzpumpe, über die sie sich selbst je nach Schmerzgrad Boli per Knopfdruck "verabreichen" kann.
Die weiteren "Hürden" sind der Kostaufbau, die Wieder-Aufnahme des Darmes in Funktion der Beförderung des Nahrungsbreis (Motiltität), die Inspektion des Stomas nebst Abbau von Berührungsängsten bishin zum selbständigen Versorgungswechsels. Ich gehe davon aus, dass deine Frau ein endständiges Colostoma haben wird (?)!
Da deine Frau - nehme ich an - von heute auf morgen mit der Diagnose und der Tatsache der Schaffung eines künstl. Ausganges konfrontriert wurde, rate ich zu einer AHB, aber bis dahin ist noch a bissle Zeit.
Wieweit hat sich deine Frau bereits arrangieren und mit der neuen Lebenssituation auseinandersetzen können (?), vermutlich kaum bis garnicht. Die Akzeptanzbereitschaft dessen, was in den vergangenen und kommenden 14 Tagen auf sie zu-/kam/kommen wird, "wächst" in den kommenden Wochen evtl. erst Monaten. Der Einschnitt ist derartig gewaltig, dass sowohl deine Frau als auch DU momentan _nur_ das Gegenwärtige begreifen, verstehen und umsetzen könnt.
Eine AHB ist in der Hinsicht dienlich, um anfangs im "Glashaus" sitzend (in einem geschützten Raum) sich angemessen mit den Lebensveränderungen, die auf euch automatisch zukommen werden, "anzufreunden". Immens wichtig ist die psychologische Betreuung und der Kontakt zu Gleichbetroffenen. In der AHB (Kurklinik) wird deine Frau physisch und psychisch wieder aufgebaut. Insofern soll sie unbedingt die AHB wahrnehmen, um sich entsprechend für die neue Alltagssituation wappnen zu können.
Evtl. bestünde sogar m.W. die Möglichkeit, gemeinsam die AHB anzutreten, falls deine Frau ungern allein die AHB antreten möchte.
Zitat dehacoe... ob man eine AHB antritt oder nicht ist der eigene Zustand
von Meta » 12.06.2007, 13:57
Hallo User 43,
schön dass deine Frau alles soweit überstanden hat und auch
weiterhin gute Besserung!!!
Nun zur AHB, was möchte deine Frau denn??? Möchte sie erstmal zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung zur Ruhe kommen und alles nochmal für sich überdenken? Oder hat sie spontan gesagt, mensch, super,AHB ist das,was ich brauche,da bekomme ich Betreuung und Unterstützung?
Denn, was für den einen gut und hilfreich ist, muß ja nicht zwangsläufig für jeden richtig sein! Insofern stimme ich dehacoe zu,(nicht weil wir Coesfelder zusammenhalten !!)sondern,weil ich denke,manchmal braucht man erst einen gewissen Abstand,um sich schon wieder auf etwas Neues einlassen zu können!
Da jeder Mensch anders mit solchen extremen Belastungssituationen umgeht,kann man auch nicht sagen,das eine oder der andere Weg ist richtig!
Liebe Grüße und laß deine Frau in Ruhe entscheiden,was sie
gern möchte.
Marion:winke:
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