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Stoma als Entlastung? – Seite 5

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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71 Beiträge • Seite 5 von 81, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8

Stoma als Entlastung?

Beitrag von Melli » 21.02.2008, 13:53

Maria, wie wäre es, du schilderst den Gedanken deines Freundes mal deinem Arzt? Der kennt dich (sicherlich schon lange) und kann direkt sagen "Schwachsinn" oder mit dir etwas überlegen

(wenn man Freunde direkt bei Unstimmigkeiten immer in den Wind schießen würde, würde man seine Partner wie seine Socken wechseln :D)

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Melli

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Stoma als Entlastung?

Beitrag von Monsti » 21.02.2008, 14:04

Hallo Maria,

- Die Gefahr zur Sepsis ist sehr groß, es passiert sehr schnell und leicht.


Das gehört zum allgemeinen OP-Risiko. Künstliche Stuhl- und Harnableitungen selbst sind kein Risiko.

- Stoma könnte undicht sein.


Könnte ... ist es aber meist nicht.

- Ich hätte einen großen Aufwand für Hygiene, auch zeitlich.


Nein, eher geringeren Aufwand als jetzt.

- Kostenaufwand für Versorgungsmaterial wie z. B. Creme, Tupfer usw.


Die Versorgungskosten übernimmt zum größten Teil die Krankenkasse, bei uns in Österreich sogar 100%ig (Ich brauche: Basisplatten, Beutel, Küchenrolle und Leitungswasser)

- Schließmuskelrückbildung nicht ausgeschlossen.


Wäre bei einem bleibenden Stoma ja egal.

- Regelmäßige Kontrollbesuche.


Nein.

- Ein großes OP-Risiko


Ja, wie bei jeder großen OP.

Hinzu kommt an Nachteilen, die mir spontan einfallen:

- Bauchnarben (meine senkrechte Narbe ist über 30 cm lang)
- Bauchfellverwachsungen
- Zwei Beutel am Bauch
- Oft gewisse Einschränkungen beim Essen (z.B. bei faserreicher und blähender Kost)
- unkontrollierbare Windabgänge (können beim Colostoma sehr laut sein)
- Einschränkungen bei der Kleidungswahl

Anderen fällt sicherlich auch noch etwas ein ...

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Stoma als Entlastung?

Beitrag von Rosinante » 21.02.2008, 16:08

Einen Vorteil möchte ich hinzufügen:
- Keine Einschränkung beim Trinken, daher keine Gefährdung der Niere, Risiko von Nierensteinen ist auch minimiert.

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Rosinante

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Stoma als Entlastung?

Beitrag von Monsti » 21.02.2008, 20:11

Hi Sabine,

in gewisser Weise hatte Maria diesen Vorteil ja schon selbst genannt:

- Dadurch könnte ich auch was trinken und mich besser konzentrieren denn, ohne zu trinken kann das Gehirn nicht denken.
- Ich würde daher gesünder leben, der Mensch braucht ja Flüssigkeit.


Es ist allerdings die Frage, ob hier ein Urostoma die passende Lösung wäre. Ich glaube eher nicht. Es gibt ja auch die Möglichkeit der Selbst-Katheterisierung, die man in einem Krankenhaus schnell erlernen kann und irgendwann blind beherrscht.

Ich persönlich denke, dass bei Maria allenfalls ein Colostoma einige Vorteile hätte, vor allem, wenn auch ein Irrigieren möglich ist.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Stoma als Entlastung?

Beitrag von Sabine049 » 22.02.2008, 08:34

Guten Morgen,

den ISK = intermittierenden Selbstkatheterismus hatte ich bereits genannt sowie anstatt des klassischen Colostomas ein Malone oder Appendixstoma, welches rein allein zu Spülzwecken dient!!

Außerdem gibts inzwischen versiertes Fachpersonal für das Blasen- und Darmmanagement, schaut mal hier:
http://www.paraplegikerzentrum.ch/sw15752.asp

Marias Hauptproblem wird darin bestehen, dass ihr Rücken laienverständlich infolge der infantilen spinalen Muskelatrophie sehr stark verkrümmt sein wird, deshalb die "Umbettungsaktionen", um urinieren o. das große Geschäft verrichten zu können.

Nachteil hins. eines etwaigen Eingrifffs:

die eingeschränkte Lungenfunktion ... hat ein erhöhtes Narkoserisiko zur Folge bzw. problematisch bzgl. der Lagerung auf dem Tisch!

Die OP-Narben, liebe Angie, dürften wahrlich das kleinste Übel sein ;)!

Maria, ich hatte während meines Rehaaufenthaltes in Höxter = Asklepios- einst Weserberglandklinik etliche Betroffene mit einer spinalen Muskelatraphie kennengelernt.

Medikamentös bist du doch sicherlich u.a. auf Kreatin eingestellt. Die o. zitierte Fach-Klinik bzw. Zentrum ist bundesweit die Toppadresse für u.a. Muskelerkrankte jeglicher Art.

LG Sabine

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Sabine049

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Stoma als Entlastung?

Beitrag von Monsti » 22.02.2008, 10:49

Hallo Sabine,

Die OP-Narben, liebe Angie, dürften wahrlich das kleinste Übel sein


Für Dich und mich sicherlich. ;) Maria ist aber eine sehr junge Frau, für die eine riesige Bauchnarbe evtl. Relevanz haben könnte. Meine Auflistung war auch nur als Anregung gedacht, um die ja ausdrücklich gebeten wurde. Ich denke, Maria ist erwachsen genug, das herauszufiltern, was ihr selbst wichtig ist.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Stoma als Entlastung?

Beitrag von Peter51 » 22.02.2008, 11:44

Hallo und einen schönen Tag,

ich persönlich finde die Beiträge von Sabine 049 sehr sachlich und hilfreich.
Gerade aus der Erfahrung im täglichen "Rolliumgang" und im Pflegeaufwand können Maria hilfreich sein.

Ich habe ein 24 jährigen Sohn der mehrfachbehindert im "Rolli" "geschoben" werden muss.
Unser Sohn ist "Windelträger" und ich würde mich hüten wollen Maria zu Ihrer Entscheidungspfindung Hinweise geben zu wollen.
Maria muss für sich und in der Beratung Ihrer Ärzte/Eltern/Freunde eine "prägende" Entscheidung treffen.
Wir hier im Forum können unsere Erfahrungen vermitteln, ohne den Anspruch zu haben, was für Maria persönlich die optimale Entscheidung wäre.
Ich wünsche Dir vom ganzen Herzen alles Gute Maria und viel Sonnenschein im Herzen im Alltagslebe.

Peter

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Peter51

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Stoma als Entlastung?

Beitrag von Monsti » 22.02.2008, 12:47

Hallo Peter,

Maria hatte eine Frage gestellt, auf die ich eine Antwort gab:

Was meint ihr zu der Liste, sind es zu wenige Nachteile ???
Wenn ja, fällt euch noch was ein ???


Wo ist jetzt das Problem? Maria wird sich das für sie Passende raussuchen. Wen sollte sie denn ansonsten zum Leben mit einem Stoma befragen als uns Betroffene? :confused:

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Stoma als Entlastung?

Beitrag von Sabine049 » 23.02.2008, 11:02

Hallo Monsti,

ich war in Marias Alter bereits narbenübersät, weggeeiterter Beckenboden ... und ohne meine mediane Längsnarbe kenn ich mich überhaupt nicht :D!

Wo ist jetzt das Problem? Maria wird sich das für sie Passende raussuchen. Wen sollte sie denn ansonsten zum Leben mit einem Stoma befragen als uns Betroffene?


Warum gleich so unangemessen reagieren :D ... Peter ist wie wir bd. ebenfalls betroffen und hat zudem ein mehrfachbehinderten Sohn.

Maria sollte sich an Betroffene wenden, die entweder selber unter einer Muskelatrophie leiden oder sonstigen Rollstuhlpflichtigen.

Du hast n u r ein Ileostoma, insofern kannst du die Situation eines Rollstuhlfahrers nicht einmal annährend/adäquat einschätzen.

Du bist sicherlich eloquent, stilistisch und rhetorisch unschlagbar, ggg - aber keine Fachfrau bzw. eine Medizinerin.

Obgleich ich einst eine fundierte medizinische Ausbildung nach meinem Abi/Matura mit Bravour abgeschlossen habe, halte ich mich weitestgehend zurück, weils mir nicht ansteht.

Ich erinnere rein allein an den Urostoma-Thread, wo ein aus meiner Sicht excellenter und versierter Betroffener, namens Werner, die Flucht ergriff, weil ...! Die Gedanken sind frei :cool::D.

LG Sabine

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Sabine049

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Stoma als Entlastung?

Beitrag von Melli » 23.02.2008, 11:32

Mit dem Werner Thread (da pampte er als Fragesteller nämlich ordentlich herum - der Ton machte es vor allem -, weil er nicht alle Schreiber wollte, hier läuft's anders...) ist dies hier ja wohl kaum vergleichbar *malanmerke*


Btw, Sabine, wenn Monsti nicht von sich ausgehen darf, darfst du es aber in puncto Narben zB? Beschränkt euch doch einfach auf die Eingangsfrage *vorschlage* ;)

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Melli

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