Völlig verzweifelt und auf der Suche nach Informatioen bin ich als Angehörige (Tochter) in diesem Forum gelandet.
Meine Mutter erkrankte das 1. Mal an Brustkrebs vor 20 Jahren. Dann war 13 Jahre lang Ruhe. Und dann schlug das Rezidiv knallhart zu. Metastasen in der Lunge, Leber, Bauchfell, Rippenbogen und Rektum. Die Rektummetastase erfordert nun schnelles Eingreifen und wird einen künstlichen Darmausgang zur Folge haben. Wie wahrscheinlich für jeden Betroffenen ein harter Schlag für meine Mutter, die derzeit (wie auch die Familie), unter Schock steht.
Tausend Fragen tun sich auf. Wie wird das Leben für meine Mutter in Zukunft werden, deren Lebensqualität durch die stark fortschreitende Tumorerkrankung sowieso massiv beeinträchtigt ist. Wie kann ich, wir, ihr in dieser Situation beistehen.
Ich stehe vollkommen neben mir, weiß nicht, was ich tun kann.
Traurige Grüße
von Waltraud Mayer » 29.01.2010, 15:53
Sei erst mal herzlich willkommen hier im Forum. Ich kann verstehen das Ihr alle geschockt und traurig seid. Bei den Metastasen in den verschiedenen Organen dürfte das Stoma sofern Sie eins benötigt das kleinere Übel sein, lese Dich einfach mal durch das Forum da werden Dir viele Fragen beantwortet und Du wirst sehen das man mit einem Stoma ganz gut leben kann. Fragt auch immer gezielt bei den Ärzten, es gibt viele verschiedene Chemos, die individuell abgestimmt werden müssen, grade bei den verschiedenen Metastasen, weil was in der Leber wirkt, hilft noch lange nicht in der Lunge usw.
Ich wünsche Euch viel Kraft und Geduld und sucht auch Hilfe bei einen Psychologen...
LG Waltraud
von Linie 22 » 29.01.2010, 16:36
Zweifach an Darmkrebs erkrankt blieb mir Chemo bislang erspart.
Jedoch habe ich beiden Stomaanlagen (siehe Signatur) mein Leben zu verdanken.
Wie von Waltraud schon getextet - im Forum etwas belesen, dann kräftigt sich auch der Optimismus wieder.
Tschüüüss. nach.langer.eingewöhnungsphase -bar.für.meine.lebensretter.bin. , grüßt Silke (Linie 22)
Vielen lieben Dank für die Antworten!
Ich werde nun ins KH fahren und sehen, ob die OP gut verlaufen ist.
Mit den Ärzten zu reden ist so eine Sache. Manche fühlen sich auf den Schlips getreten, wenn man gezielte Fragen stellt. Das habe ich erst gestern erleben müssen.
VG
von Webkänguru » 30.01.2010, 22:36
Versucht bei den Ärzten nicht nachzugeben und löchert sie mit Fragen. Sie stehen oft unter Zeitdruck und reagieren dann auch mal genervt. Aber für euch ist wichtig, dass ihr alles versteht. Also Fragen, Fragen, Fragen ...
Viele Grüße,
euer Webkänguru
Liebe Forumsteilnehmer!
Seit Stomalegung sind nun fast drei Wochen vergangen.
Seit der OP hat meine Mutter sehr starke Durchfälle - sie muss teilweise bis zu 10 x das Beutelchen leeren. Der Stuhl ist stark flüssig und tritt auf, sobald meine Mutter auch nur eine Kleinigkeit gegessen hat - wenn Sie den überhaupt irgendetwas gegessen hat! Offenbar verträgt sie kaum noch ein Nahrungsmittel. Wir sind absolut verzweifelt! Auf 40 Kg abgemagert läuft uns die Zeit davon. In diesem Zustand ist meine Mutter nicht fähig, sich einer Chemotherapie zu unterziehen. Was sollen wir nur tun? Wir haben schon Astronautennahrung versucht - auch die veträgt sie nicht. Sie hat absolut keinen Appetit mehr, ekelt sich vor dem Essen. Wer hat Rat?
VG TraurigeTochter
von doro » 26.02.2010, 13:36
Hallo,
mir bleibt nur,auf Eindickendes zu verweisen.Pommes,Kartoffeln in jeder Form.Tütenkartoffelsuppe welche mit weniger Flüssigkeit als in der Anweisung angegeben zubereitet wird.Das dicke Kartoffelpü saugt die Flüssigkeit im Darm auf ( stimmt´s Jutta )
das Gleiche mit Nudeln versuchen,noch bißfest verdicken sie auch.Allerdings reagiert jeder Magen/Darm unterschiedlich,was mir hilft muss Deiner Ma nicht unbedingt helfen
von Linie 22 » 26.02.2010, 14:39
doro hat geschrieben:
mir bleibt nur,auf Eindickendes zu verweisen.,Kartoffeln in jeder Form.Tütenkartoffelsuppe welche mit weniger Flüssigkeit als in der Anweisung angegeben zubereitet wird.Das dicke Kartoffelpü saugt die Flüssigkeit im Darm auf
Hallo und vielen Dank für die Antworten.
Kartoffeln und Nudeln in jeder Form werden wir ausprobieren.
Ist es normal, dass nach Stomalegung der Stuhl flüssig ist? Und wenn ja, wie lange kann das andauern?
VG
von Jutta B » 26.02.2010, 14:51
Hallo "Traurige Tochter"
leider nimmt der Darm die OP sehr übel, zudem ist der Körper deiner Mutter extrem geschwächt. Es kann einige Zeit dauern, bis der Darm wieder normale Kost annehmen und verdauen kann. Bekommt deine Mum Infusionen?
Versuche es mal mit der fertigen Kartoffelsuppe (ja stimmt dodo ). Auch Kartoffelpüree ohne Milch, mit Olivenöl angemacht, könnte den Durchfall etwas verhindern. Deine Mum wird momentan wahrscheinlich nur Nahrungsmittel aus Kohlehydrate vertragen, z.B. ein getoastes Brot, gekochte Nudeln mit etwas Olivenöl beträufelt.
Dennoch solltet ihr versuchen ihr alles in kleinen Mengen zu geben, auf was sie in diesem Moment Lust hat. Ist kein leichtes Unterfangen, da sich die Gelüste innerhalb kurzer Zeit verändern können.
Hat der Arzt irgendwelche Medikamente gegen den Durchfall verschrieben? Nimmt sie momentan Medikamente?
Wie sieht es mit dem Trinken aus? Bringt sie ohne sich zu ekeln noch Getränke runter?
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