von Neulingline » 03.09.2013, 20:50
Hallo alle beisammen,
vorweg, ich finde es toll dass es dieses Forum gibt, bis gestern dachte ich noch ich wäre ganz allein auf dieser Welt...
Ich habe seit Mai ein mitrofanoff Stoma. Die Ärzte sind ganz stolz und begeistert wie toll das geklappt hat. Aber leider habe ich große Probleme damit. Wohl mehr im Kopf als körperlich. Hinzukommt, dass ich eine Stenose hatte und mich seitdem nicht mehr traue den Dauerkatheter zu entfernen um dann wieder mit den Einmalkathetern zu arbeiten...
Ich weiß einfach nicht wie ich meine Angst und Hemmschwelle in den Griff bekommen soll...
Ich hoffe hier vielleicht auf Gleichgesinnte zu treffen.
Wie habt Ihr eure Angst überwunden??
Liebe Grüße Neulingline
von Sabine049 » 04.09.2013, 12:03
Hallo Neulingline,
Herzlich Willkommen aus Niedersachsen nach Niedersachsen!
Diese Form des Stomas ist mir geläufig, aber eher zu Spülzwecken des Dickdarmes (*Malone-Stoma*) und bislang habe ich hier noch niemanden bewußt mit einem derartigen kennen gelernt.
Im Gegensatz zu Dir habe ich ein augmentiertes Ileum-Pouch, welches ich intermittierend abkatheterisiere - bis zu 12xmal/die.; so häufig infolge eines im vergangenen Jahres interventionsbedürftigen riesigen bereits eines durch Narbengewebe abgeschnürten Divertikels, welches sich zudem mit meinem re. Harnleiter vereint hatte. Jetzt ist wieder alles gut. Übrigens katheterisiere ich mich wg. eines spastisch gelähmten Schliessmuskels (Blasensphinkters) über die Urethra (Harnröhre).
Ich weiß einfach nicht wie ich meine Angst und Hemmschwelle in den Griff bekommen soll...
von Neulingline » 04.09.2013, 14:53
Hallo Sabine,
vielen Dank für Deine Antwort.
Wenn man schlau nachdenkt hast ganz klar Recht; "Was könnte passieren"
Aber als das Stoma dicht war und kein Urologe in Sicht tat das unheimlich weh... Und dann kam der Urologe und propelte, anfangs noch sanft, später nicht mehr so, daran herum. Es tat fürchterlich weh und hat sogar geblutet.
Nun hat mir der Urologe im Vorfeld eingebläut da nie nie niemals mit Gewalt den Katheter einzuführen.
Da sich mein Stoma im Bauchnabel befindet musste der Urologe den Blinddarm (der nsA eigentlich zu kurz dafür gewesen ist)stark dehnen und die Blase (Original) höher fixieren.
Nach der OP hat der Urologe mir gesagt, dass er sich doch sehr wundert, dass das tatsächlich geklappt hat
Obwohl ich eigentlich vom Kopf her glaube, dass die Stenose nur von der Chemo gekommen ist (welche nun zum Glück vorbei ist) habe ich Angst, teilweise wohl unbegründet, teilweise davor wieder diese Schmerzen zu haben oder gar den Blinddarm zu beschädigen.
Und nicht einmal meine Versorgerin kennt jemanden mit einen Mitroffanof, der mich an seinem oder ihren Erfahrungsschatz teilhabenlassen könnte.
Vielleicht hätte die die Überschrift anderes wählen sollen...
Aber du katheterisierst dich 12 am Tag?
Frage an Alle:
Erzählt ihr dass andren dass Ihr ein Stoma habt?
Bislang weiß nur meine Familie und meine beiden besten Freundinnen davon. Und mein inzwischen Exfreund, der damit aber anscheinend nicht klar kam...
Mit dem Dauerkatheter kann man das ja auch noch mittelmäßig verbergen, aber ich weiß gar nicht wie ich das auf Arbeit machen soll (noch bin ich krankgeschrieben), dann müsste ich ja immer mit Sack und Pack auf der Toilette verschwinden, und dass dauert ja auch länger...
Wissen Eure Kollegen Bescheid???
Hmmm, leider sehr viel geschrieben, Entschuldung, aber jetzt beim schreiben sprudelt es irgendwie alles heraus (könnte noch fünf Stunden weiter schreiben)
Ich freue mich über jede weitere Antwort.
Lieben Gruß zurück aus und an Niedersachen (wo tatsächlich doch grade ein wenig Sonne scheint)
von Playitagainsam » 04.09.2013, 16:26
Hallo,
ich kann zwar bei deiner speziellen Form der künstlichen Ableitung nicht mitreden, aber ich habe nach einer Krebs-OP 2 endständige Stomata (Dünndarm und Urin). Ich habe meinen Kollegen reinen Wein eingeschenkt. Sonst wären aus irgendwelchen Halbwahrheiten und Zusammengereimtem nur Gerüchte entstanden. So wissen die halt Bescheid, wenn ich zum Beutelwechseln mal etwas länger das WC blockiere, na und? Besser so, als wenn man aus falscher Scham versucht, das zu verbergen, denn das funktioniert meist nicht ewig
von doro » 04.09.2013, 18:25
Erzählt ihr dass andren dass Ihr ein Stoma habt?
von zwerg » 04.09.2013, 21:14
doro hat geschrieben:Erzählt ihr dass andren dass Ihr ein Stoma habt?
Nein, warum auch wir sind doch keine Wesen vom anderen Stern.
von Sabine049 » 04.09.2013, 21:28
Hallo Neulingline,
Da sich mein Stoma im Bauchnabel befindet musste der Urologe den Blinddarm (der nsA eigentlich zu kurz dafür gewesen ist)stark dehnen und die Blase (Original) höher fixieren.
Aber du katheterisierst dich 12 am Tag?
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