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Stoma nach Motorradunfall – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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37 Beiträge • Seite 1 von 41, 2, 3, 4

Stoma nach Motorradunfall

Beitrag von Axel » 05.08.2007, 17:51

Hallo,

gerade bekamen wir einen Anruf von Marias Familie, dass gestern einer unserer Neffen (25 Jahre alt) einen Motorradunfall hatte; er hat sich gelegt und beim Flug über den Lenker hat er sich an irgendwelchen Hebeln oder Instrumenten den Analbereich trotz Lederkombi komplett aufgerissen und ein Schlüsselbein gebrochen.

Vom Kreiskrankenhaus haben sie ihn direkt in die nächste Uniklinik gebracht, wo er erst mal ein Stoma, ich denke ein Colostoma, angelegt bekam.

Die ganze Familie ist total aufgelöst ... Freundin und Schwester sind umgekippt ... nur ich bin völlig ruhig. Er hat doch "nur" ein Stoma bekommen ... was solls! Und das vielleicht auch nur vorübergehend ... oder bin ich schon so abgebrüht, dass mir das nicht mehr nahegeht?

Irgendwie krieg ich Angst vor mir ...

Axel

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Axel

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Stoma nach Motorradunfall

Beitrag von daydream » 05.08.2007, 18:24

Hallo Axel,

Die ganze Familie ist total aufgelöst ... Freundin und Schwester sind umgekippt ... nur ich bin völlig ruhig. Er hat doch "nur" ein Stoma bekommen ... was solls! Und das vielleicht auch nur vorübergehend ... oder bin ich schon so abgebrüht, dass mir das nicht mehr nahegeht?


Wenn man selbst Schlimmeres gesehen oder selbst erlebt hat, dann wird die ganze Angelegenheit aus einem anderen Blickwinkel gesehen. Für seine Freundin/Schwester ohne entsprechende Erfahrung muss es schon ein Schock gewesen sein.

Als ich mein Stoma (bzw. meinen Darm) das erste Mal gesehen habe, habe ich einen Weinkrampf bekommen. Meinen Bauch konnte ich mir wochenlang nicht ansehen. Ich habe jetzt noch Probleme damit...

Du bist ganz bestimmt nicht ohne Mitgefühl, nur leider Schlimmeres gewohnt.

Hoffentlich erholt sich der junge Mann bald von dem Unfall und muss nicht lange an irgendwelchen Folgen leiden.

VG
Flo

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daydream

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Stoma nach Motorradunfall

Beitrag von Monsti » 05.08.2007, 18:38

Hallo Axel,

ich denke, Deine Gefühle zum Thema Stoma sind ganz normal. Man sieht's nun mal etwas anders, wenn man es selbst kennt und dabei feststellen durfte, dass ein Stoma bei weitem nicht so schlimm ist, wie die Leute allgemein glauben.

Liebe Grüße und Deinem Neffen recht gute Besserung!

Angie

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Monsti

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Stoma nach Motorradunfall

Beitrag von Biggi0001 » 05.08.2007, 18:40

Hallo Axel,

was macht uns Angst?

Das Unbekannte ....

In so fern ist es verständlich, daß Du die Ruhe bewahrst. Er lebt, das ist das Wichtigste, der Rest wird sich finden.

So ist es immer - und Du weißt ja, was in Sachen Stoma anfällt und was nicht...also bewahre deinen kühlen Kopf, damit hilfst du der Familie vermutlich mehr als mit allem anderen.

:kiss: Biggi

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Stoma nach Motorradunfall

Beitrag von tina1301 » 05.08.2007, 18:55

Hallo Axel,
ich denke es sind die Berührungsängste deiner Schwester/Freundin zum Stoma. Und was damit zusammenhängt.
Als nicht Stomaträger kann man sich nicht vorstellen, das man damit leben kann.

Da du ja aber deine eigenen Erfahrungen hast, ist es für dich völlig ok.

Hauptsache dein Neffe hat den Sturz sonst gut überstanden. Alles andere ist nebensächlich.

LG Tina

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Stoma nach Motorradunfall

Beitrag von Sabine049 » 05.08.2007, 19:14

Biggi und Angie zunickend:

Im ersten "Durchlauf" schoss mir durch den Kopf: G´ttseidank, der junge Mann ist nochmals glimpflich davon gekommen, und hat Glück im Unglück gehabt.

Kürzlich verunglückte ein 68-jähriger Fahrradfahrer tödlich. Ein Sattellaster hatte ihn am Anhänger erfasst - toter Winkel -, der Mann wurde mehrere Meter mitgeschleift und erlag seinen Verletzungen (der Schädel war zerborsten - Hirn trat aus und die Extremitäten teilweise abgetrennt :shock:).

Okay, in solchen fatalen Situationen reagieren Angehörige völlig kopflos - verständlicherweise - und emotional gesteuert. Durch den Schock wird der Verstand = die Ratio komplett ausgeschaltet.

Axel, deine Reaktion ist völlig normal und in keiner Weise beängstigend. Außerdem Männer sind von Natur aus die Pragmatiker; in heiklen Situationen reagiert mein Mann völlig sachlich, unterkühlt und pragmatisch nach der Devise: "Es bringt absolut nix, wenn ich jetzt auch noch den Kopf in den Sand stecke und zetere." Stattdessen leitet(e) er bislang alle erforderlichen Schritte auf einer rein sachlichen Schiene ein.

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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Stoma nach Motorradunfall

Beitrag von Waltraud Mayer » 06.08.2007, 14:33

Irgendwie krieg ich Angst vor mir ...

Axel das brauchst Du sicher nicht... Du hast völlig normal reagiert, Arm oder Bein ab wäre viel schlimmer und trotzdem müßte erauch da noch dankbar sein zu überleben...
Wünsche Deinem Neffen gute Besserung und fürs Gemüt bist ja Du zuständig
LG Waltraud

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Waltraud Mayer

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Stoma nach Motorradunfall

Beitrag von doro » 06.08.2007, 15:48

Nein Axel, Du bist kein gefühlloses Monsterchen :kiss:

Du reagierst total normal.Mich hätte diese Nachricht auch nicht vom Hocker gehauen :cool: - meine Devise "Es hätte schlimmer kommen können" - hält so einiges von meinen Gefühlen auf Distanz.

Wichtig ist doch: Er lebt und wir wissen: mit Stoma gehts auch.

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doro

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Stoma nach Motorradunfall

Beitrag von Axel » 06.08.2007, 20:56

Danke Euch allen für Eure lieben Worte; Philip gehts soweit ganz gut. Der Verdacht auf Milzriss hat sich nicht bestätigt und er liegt in einem Zweibettzimmer.

Allerdings haben Sie ihm ein Nabelstoma spendiert ... kennt sich jemand damit aus? Was ist da anders als bei einem links- oder rechtsliegenden Stoma?

Im Übrigen sehe ich es genauso ... es ist noch "alles" dran.

Lieben Gruß - Axel Bild

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Axel

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Stoma nach Motorradunfall

Beitrag von Monsti » 06.08.2007, 21:02

Hallo Axel,

Philip gehts soweit ganz gut


Das ist schon mal das absolut Wichtigste! Überleg' mal, was ansonsten hätte alles passieren können ...

Von einem Stoma im Nabelbereich habe ich noch nie gehört, könnte mir aber vorstellen, dass man es angesichts seines Alters und der wohl sicheren Rückverlegungsmöglichkeit primär wegen der späteren Optik so gelegt hat. Der Nabel ist ja eh eine Narbe, d.h. nach Rückverlegung fällt's kaum auf. Andere Gründe fallen mir nicht ein.

Deinem Neffen beste Genesung, liebe Grüße

Angie

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Monsti

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