von Chief » 19.08.2008, 16:49
Hallo Petra,
dann kannst Du doch (genau wie ich auch) mit der 1:
... wurde durch die Stomaanlage nicht belastet. abstimmen
Gruß
Uli
von Sabine049 » 19.08.2008, 19:09
ich kann mich in dem Punkt uneingeschränkt hmengers statements anschliessen.
Lt. Statistik wird heutzutage fast jede zweite Ehe geschieden, ansonsten gäbs sicherlich nicht die "Flut" von Fachanwälten !
Und ich gehe nicht davon aus, dass die Ehen explizit wg. Krankheit/Behinderung des Partners in die Brüche gehen und scheitern, sondern aus Verkettung vieler Umstände - ganz zu schweigen wg. eines Stomas.
Mein verstorbener Vater pflegte generell zu sagen: "Wahre Schönheit kommt von innen", und dieses alte Klischee ist gar nicht so weit von der Wirklichkeit entfernt. Paradebeispiel der Schwergewichtler, fast Dreizentner schwere sympathische Matthias Steiner.
Entscheidend ist die persönliche, mentale Einstellung zu sich selbst ("Akzeptanzbereitschaft"), nach der Weisheit: Nur wer sich selbst liebt, kann auch andere lieben".
Seit über 20 Jahren gehen wir - mein Ehemann und ich - gemeinsam durch die Höhen und Tiefen, die oftmals schon sehr steinig und hürdenreich waren. Selbstverständlich wird auch bei uns häufig gezofft nach der Redenswendung : "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich." Bitte, nicht wortwörtlich nehmen. Wir "prügeln uns, wenn ... nur verbal !
Liebe Grüße Sabine
von Holzwurm » 20.08.2008, 08:47
@sabine
richtig mache ich mit meiner holden auch immer wir sagen uns was uns nicht passt ...
bekannte die uns nur kurz kenne meinen bei uns fliegen die fetzen....
dann sprechen die uns an ob wir krach haben und dann kommt immer unsere antwort nein wenn wir krach haben willst du das nicht mitbekommen.. :feiern:
probleme und ärger in sich rein fressen ohne drüber zureden
bringt das fass zum überlaufen bei einer kleinigkeit....
habe früher immer den mund gehalten nach den motto mach kein stress bringt doch eh nichts.....
cu ralf
von Frank38 » 20.08.2008, 10:27
Huhu zusammen,
Ich kann da nur zu sagen das die Chemie stimmen muß, man kann als Frau einen tollen Mann kennelernen und als Mann eine tolle Frau, aber wenn die Chemie nicht stimmt dann klapts mit der Beziehung nicht. Wenn man einen Menschen wirklich liebt und von ihm auch aufrichtig wieder geliebt wird, ist es egal, ob er im Rollstuhl, Krankheit, Stoma oder eine andere Behinderung hat in der Partnerschaft. Ich glaube, die meisten Beziehungen mit Behinderten, Kranken scheitern daran, dass der Behinderte,Kranke froh ist, wenn ihn aus Mitleid jemand nimmt oder bei ihm bleibt und das kann auf die dauer nicht gut gehen. Auf Mitleid läßt sich aber auf Dauer keine Liebe aufbauen, beziehungsweise eine Partnerschaft. Beide müssen lernen, dem anderen auch den Freiraum und die Luft zum Atmen lassen, dies sollte nicht nur bei Behinderten,Kranken, Menschen der fall sein auch bei nicht Behinderten,Kranken Menschen. Man kann einem Behinderten, Kranken nicht ständig alles abnehmen wollen. Was er selbst gern tun möchte, falsch verstandenes Mitleid, er will akzeptiert werden und zeigen, was er kann. Im Gegensatz muß der behinderte Partner auch dem anderen "gesunden" gegenüber Toleranz aufbringen und ihn nicht zwingen auf alles zu verzichten, was er selbst nicht kann. Das eine Beziehung Kaputt geht, liegt aber nicht immer an der Behinderung oder Krankheit da gibt es noch viele andere Umstände die dazu führen, man kann nicht immer alles auf die Behinderung und Krankheit schieben.
Ich bin froh eine Partnerin zu haben, die mit mir durch dick und dünn bis jetzt gegangen ist und mich so Akzeptiert wie ich jetzt bin. Habe mich ja nicht verändert vom Carakter her ausser das ich nun einen Beutel am Bauch habe, klar das man sachen jetzt anders sieht, aber ich bin immer noch der Mensch der ich vorher war, mit einer kleinen einschränkung. Muss auch sagen das meine Partnerin sich am anfang vieleicht etwas schwer getan hat damit obwohl sie viel intresse gezeigt hat rund um das Thema Stoma, aber danach so nach einem Jahr ist es geanu so wie es vor meiner Erkrankung war, glaube sowas bleibt auch nicht aus wenn man so eine Diagnose am Kopf geworfen bekommt, der Partner muss dies ja auch erstmal verarbeiten und ich glaube ich hab ihr sehr dabei geholfen.
Kumunikation ist das a und o in einer Beziehung, ich kann das garnicht verstehen das Leute sich garnicht Unterhalten in einer Partnerschaft und dies Jahre lang. Zoffen gehört sicher dazu um so schöner ist nachher die versöhnung . Ich stimme ab, das meine Erkrankung unsere Beziehung nicht belastet hat und einen dicken Schmatz an meinen Schatz und danke das du immer für mich da warst.
Aber ich glaube auch das sowas eine Beziehung, die vorher sehr gut schon lief, noch fester und enger zusammenschweisst,wenn so eine Situation eintrifft.
lg Frank
von ediwa » 20.08.2008, 11:13
Hallo, Ihr Lieben alle,
ich bin seit gestern sozusagen die Neue im Forum, und da mein anschließend verfaßtes und abgesendetes Vorstellungsschreiben irgendwo (vielleicht im Niergendwo) verschwunden ist, versuche ich heute mal mit dieser Seite ins Gespräch zu kommen.
Habe alle Beiträge zum Thema Abstimmung (unter vielen anderen natürlich) gelesen, und es macht mich etwas traurig, wenn ich lese, daß es so viele Probleme mit den Partnern geben kann.
Ich konnte eindeutig dafür stimmen, daß sich unsere Beziehung verbessert hat, das heißt, daß uns die Krankheit meines Mannes ganz eng zusammengeschweißt hat.
Als er vergangenes Jahr so verloren auf der Intensivstation des hiesigen spanischen Krankenhauses lag, und ich nicht wußte, ob er je den Lebenden zurückgegeben werden würde, habe ich tage- und nächtlang mir die bange Frage gestellt, was ich ohne ihn machen würde. Dabei war mir nur ein „NICHTS“ eingefallen. Sofort habe ich den nächsten Besuch bei ihm genutzt, ihm zu sagen, wie sehr ich ihn liebe, und ich habe ihm das Versprechen abgenommen, daß er mich nicht verläßt, was er mir auch gab. Bei meinen täglichen Besuchen (auf Intensiv sogar 2mal täglich), habe ich ihm immer wieder Mut zugesprochen und gesagt, daß wir gemeinsam ALLES schaffen werden. Zu dieser Zeit wußte er noch nichts von seiner Darmverlegung. Aber als er es irgendwann bemerkte, wußte er, daß er damit nicht allein dastehen würde.
Und da seine Erkrankung, bzw. OP so schwierig war, hatte man mir keine Hoffnung auf sein Überleben gemacht. Nun kämpfte ich verbissen um jede Minute unseres Zusammenseins, damit ich ihm zeigen konnte, wie wichtig er mir ist. Es gab zwar auch Momente, wo ich heulend vor Verzweiflung von seinem Bett weggelaufen bin, aber dann war ich doch wieder bei ihm. So hat er es zurück ins neue Leben geschafft. Ich versorge und pflege ihn, denke mir täglich neue Problemlösungen aus, begleite ihn immer und überall, und er ist mir dankbar und beweist mir seine Liebe, indem er sich bemüht immer mehr selbst zu schaffen, wofür ich ihn auch ordentlich lobe.
Wir haben also ein Stück der Endlichkeit des Lebens erfahren und wollen keine einzige Sekunde mehr mit irgendwelchen Streitigkeiten oder Kleinigkeiten verpassen.
Ich wünschte allen Betroffenen solch eine gefestigte Beziehung , und grüße Euch alle, ediwag
von Sabine049 » 20.08.2008, 11:54
nochmals ICH :
dank an Frank und ediwa ... ihr habt es anschaulich auf den Punkt gebracht.
Zu uns möchte ich _nur_ noch anmerken; mein GöGa war bereits, bevor sich unsere Wege im Nov. 1987 kreuzten, zweimalig verheiratet und indes geschieden; und wir gaben uns das Ja-Wort erst nach gut 10-jähriger "Prüfung" wilder Ehe standesamtlich im Juni 2000.
Gemeinsam beschritten wir einen hürdenreichen Weg mit dem Resultat, dass unsere Beziehung trotz noch heute bestehender unterschiedlicher Sichtweisen und Weltanschauungen zusammenschweißte und gefestigt wurde.
Die fehlende Kommunikationsbereitschaft ist häufig ein Phänomen des männlichen Geschlechts; meiner entzieht sich ebenfalls gern jedweden Diskussionen und Debatten, weil Männer allgemein eher pragmatisch (sachlich) und weniger emotional gesteuert sind im Gegensatz zu uns Frauen.
Liebe Grüße Sabine
von Chief » 20.08.2008, 13:52
Hallo ediwa,
dann möchte ich Dich auch herzlich willkommen heißen hier im Forum. Dein Beitrag hier hat mich sehr berührt und ich finde Du hast ihn sehr liebevoll geschrieben. Dein Mann kann stolz sein ein so tolle Frau an seiner Seite zu haben.
Gruß vom linken Niederrhein sendet
Uli
von ICH75 » 20.08.2008, 15:49
Hallo!
Seit meiner Stomanalge hatte ich drei Beziehungen, die nie aufgrund des Stomas scheiterten sondern immer an meinem Egoismus.
Alle drei Frauen hatten nie was gegen mein Stoma, alle drei Frauen waren spitze!
Mehr kann man dazu nicht sagen!
Damals nach der OP hätte ich nie geglaubt, jemals eine neue Beziehung aufbauen zu können.
LG
ICH75
von Krümel » 20.08.2008, 16:04
Hallo ediwa,
auch von mir ein herzliches willkommen. Du hast es sehr gut formuliert. Ja, das ist Liebe!
Ich kenne auch einige Beziehungen wo der Partner/Partnerin nach der Diagnose Krebs davonlaufen, da sie damit " nicht zurecht kommen". Ich denke das sind alles Vorwände!
Wenn ich den Vorwand Ekel höre
Wenn jemand mich diesbezüglich auf mein Stoma anspricht grinse ich immer und sage: Ich sehe wenigstens was ich reinigen muss und habe keine Bremsstreifen in der Hose
Und auch bei den "Normalen" kommt mal was oben oder unten unkontrolliert ... wie eklig!!
Verzichtest Du auf Kinder weil Du denen dann auch die Schiete vom Po machen musst? Wie kann man die Hosenscheißer denn lieben?!
Ich musste mich auch manches mal überwinden meinen Kindern ( mit ihren ganz eigenen Duftnoten) den Po sauber zu machen,
aber das ist eben Natur pur!
Und wenn wir dann Ekel als Trennungsgrund akzeptieren wollen
habe ich da ein tolles Beispiel: Sofortige Scheidung wegen Schweißfüssen!!!
Allerdings ist glaube ich ein ganz wichtiger Punkt: sich selbst mit dem Spucki zu mögen und ich denke das dauert seine Zeit, genauso lange wie man sich mit den Alterserscheinungen durch die Schwerkraft anfreunden muss
Ich möchte es mal auf ein einfaches Niveau bringen!
Also ich werde meine Katzen nicht aus dem Haus werfen auch wenn ich jedes mal bei der Reinigung der Katzentoilette Würgereiz verspüre oder durch die vielen Katzenhaare ab und an einen Tobsuchtsanfall bekomme.
Hier wäge ich ab: Vorteile/ Nachteile.
Und leider gibt es viele Tierhalter die ihre Vierbeiner aussetzen weil sie eben lästig werden. Aber ich denke diese haben ihr Tier auch nie wirklich geliebt.
L.G. Almuth
von sista » 20.08.2008, 19:53
Hallo Ihr Lieben
naja ich musste leider ankreuzen, dass eine Beziehung durch das Stoma verhindert wurde. Bin imemrnoch todtraurig, aber naja ich denke, die Zeit heilt Wunden ((((
Ich habe einen ganz (lieben) Mann kennenglernt, der es zuerst toll fand, wie ehrlich ich bin, weil ich ihm nach zwei Wochen gesagt habe, dass ich (vorübergehende) Stomaträgerin bin. Zuerst war alles ganz super und wir haben was zusammen unternommen. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und er war auch total rücksichtsvoll.
Dann war geplant, dass er bei mir übernachtet und an dem Tag war mein Stoma-chen eigentlich nur am "Rumblubbern", wahrscheinlich vor Aufregung. Naja jedenfalls hat er kurzerhand die Flucht ergriffen. Er hatte plötzlich einen wichtigen Termin und "flüchtete".
Später lud er mich zwar per Telefon noch zu sich ein, aber als ich ihm dann per mail zusagte, hörte ich nichts mehr von ihm. ((
Zuerst dachte ich, wir kommen vielleicht später wieder aufeinander zu, und manchmal verrannte ich mich gar in die Vorstellung, wenn rückverlegt wurde, dann kommen wir "richtig" zusammen. Aber er hat sich nie wieder gemeldet.
todunglückliche Sista (30)
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