Neu hier? | schnell registrieren!

Stoma und Diabetes – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
Antwort erstellen
18 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Stoma und Diabetes

Beitrag von Richard52 » 17.02.2014, 15:53

Liebe Beutelgemeinde,
vielleicht trifft es ja noch weitere Forumsmitglieder.
Ich bin seit 15 Jahren Diabetiker mit Resistenz der Organe gegen Zuckeraufnahme durch Insulinsteuerung (Typ 2 – Diabetes / Insulinresistenz). Nach beliebigen Medikamenten mit mehr Neben- als Hauptwirkungen habe ich die Regelung durch geeignete Lebensmittel (plus ein Langzeitinsulin) hingekriegt. Als ich die Empfehlungen für Stoma-Träger las habe ich etwas blöd geschaut. Fast alle wirksamen Lebensmittel die mir bei der Diabetes geholfen haben, soll ich nun besser nicht essen (Pilze, Zwiebel, Paprika, Lauch, Vollkorn, Rohkost, usw.). Mein Frühzucker ist darum derzeit etwa 30 mg/dl höher als zuvor (Stoma seit 3 Monaten).
Was machen andere Beutel-Diabetiker?

kein Profilfoto
Richard52

Mitglied

Stoma und Diabetes

Beitrag von Hanna70 » 17.02.2014, 16:17

Hallo Richard,

Dein Problem kenne ich aus meiner Anfangszeit nur zu gut! Wobei die Ernährungshinweise beim Kurzdarmsyndrom noch um einiges rigoroser sind als beim "normalen" Stomaträger. Hätte ich beide Vorschriften streng eingehalten (für Diabetiker und für KDS), wäre ich verhungert. Dabei sollte ich mindestens 3500 kcal täglich zu mir nehmen... :? :? :?

Ich hab mich dann einen Teufel um die Vorschriften geschert und gegessen, worauf ich Lust hatte - immer zunächst in kleinen Mengen. Meine Bauchspeicheldrüse ist athrophiert und ich nehme deshalb große Mengen Kreon.

2 Jahre lang habe ich gespritzt. Irgendwann war ich nachts regelmäßig unterzuckert. :? :? :? Da meine 3-Monats-Durchschnittswerte im Normalbereich angekommen waren, habe ich dann das Spritzen eine Zeit lang "vergessen". Bei der nächsten 3-Monats-Kontrolle waren die Werte immer noch stabil. ??? So richtig kann sich das keiner erklären, möglicherweise hängt das aber mit dem Kurzdarmsyndrom zusammen. Nichts Genaues weiß man nicht. Nun spritze ich nicht mehr, inzwischen mit Genehmigung des Arztes, und bin regelmäßig auf die Kontrollen gespannt.

Da mich das KDS mehr belastete als der Diabetes, habe ich meine Ernährung mehr auf diese Ernährungshinweise ausgerichtet. In Deinem Falle würde ich mich mehr an den Hinweisen für Diabetiker orientieren. Alles, was Du gern isst und angeführt hast, würde ich zunächst in kleinen Mengen ausprobieren. Dein Stoma sagt Dir dann, was davon geht und was nicht. Die meisten Stomaträger essen vollkommen normal. Die Hauptsache ist, dass Du alles gut kaust!

Liebe Grüße
Rosi

kein Profilfoto
Hanna70

Mitglied

Stoma und Diabetes

Beitrag von Hermon » 17.02.2014, 16:34

Hallo Richard, :winke:

was Rosi bezüglich der Ernährung geschrieben hat, kann ich nur für richtig bestätigen. Ich habe auch Diabetes Typ II insulinpflichtig und spritze auch jden Tag, dazu kommt noch morgens und abends je 500 gr. Metformin. Wie hoch ist den jetzt Dein BZ. Ich würde mich auch für die Rezepte für (oder gegen) zu hohen BZ entscheiden. :?

Ich hänge mal ein Ausschnitt von meinen Werten unten ran. Wenn Du noch fragen hast, immer stellen. Wenn Du wilst auch via PN. :brief:

LG :winke:
HermonDiabild.jpg


Stoma und Diabetes

Beitrag von Richard52 » 17.02.2014, 16:50

Liebe Rosi,
herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Ratschlag. Ich bin nun 2 ½ Monate im Forum und bin immer wieder fasziniert, dass Du eigentlich auf alles eine fachfräuliche Antwort hast :super: Leider verstehe ich es so, daß Du auch Vieles davon selbst durchgemacht hast, das bedauere ich dann wieder sehr :( :aah:
Wenn ich jetzt langsam wieder etwas für meine Diabetes-Ernährung tue, was würdest Du mir raten :
Bei Pilzen doch lieber zurückhaltend sein? Lieber alles ganz kleinschneiden wie Zwiebel, Lauch etc. (obwohl ich gebackene große Zwiebeln eigentlich gerne mag)? Paprika nur mit abgezogener Haut? Vollkorn und Rohkost sollen doch bei Darmproblemen eher komplett gemieden werden?
Oder sehe ich das Ganze mit der Stoma-Ernährung wirklich zu kritisch? :?

kein Profilfoto
Richard52

Mitglied

Stoma und Diabetes

Beitrag von Richard52 » 17.02.2014, 17:07

Hallo Hermon,
danke für Deine (auch) Selbstauskünfte.
Ich habe derzeit keine ganz aktuellen Profile, da mein BZ durch die Chemo ganz durcheinander war. Ich hatte früher mit Metformin und Xelevia immer einen Frühzucker von ca. 120-140 mg/dl. Mein neuer Diabetikerarzt (umzugsbedingt) hat die oralen Medikamente drastisch reduziert und mich lieber 12 Einheiten Levemir um 22-23 h spritzen lassen. Da war mein BZ noch besser und vor allem der Anstieg nach dem Essen war viel geringer. Dann haben wir alle oralen Medikamente weggelassen und nur noch Levemir genommen. Der Frühzucker war dann zwischen 90 und 110 mg/dl. Nun spritze ich 14 Einheiten Levemir, aber mein Frühzucker ist nun eher 130-150 mg/dl. Einziger Unterschied zu früher : Andere Nahrungsmittel.
Nach 15 Jahren Diabetes war ich eigentlich absolut fit was Medikamente und Nahrung angeht. Erst nach der Darmkrebs-OP wurde es unkontrollierbarer. Vor allem ändert sich der BZ sehr häufig ohne erkennbaren Anlass, z.B. der Blutzuckeranstieg nach dem Essen ist mal normal und mal hoch (250 mg/dl (bei fast gleicher Nahrungsaufnahme)

kein Profilfoto
Richard52

Mitglied

Stoma und Diabetes

Beitrag von doro » 17.02.2014, 17:30

Hallo Richard,

Oder sehe ich das Ganze mit der Stoma-Ernährung wirklich zu kritisch? '

Was die Diabetes angeht, kann ich GsD nicht mitreden, wenn es aber um ernährungstechnische Fragen geht, passt es schon,denn mir fehlt nicht nur der Dicke sondern auch ein Teil des Magens.
Deine Gedanken, die von Dir , alles recht fein zu schneiden, sind gut.Pilze haben sich bei mir als recht unverdaulich erwiesen, daher. nasche ich schon ein paar von den kleinen Dingern, aber wirklich fast musig gegessen.
Wie immer so schön gesagt wird, alles in kleinen Mengen testen, dann kann nicht soo viel schief gehen.Da hat man rasch DIE Erfahrungen gesammelt, was geht und was lieber auf dem Teller bleiben soll.

kein Profilfoto
doro

ehemaliges Mitglied

Stoma und Diabetes

Beitrag von Hanna70 » 17.02.2014, 17:32

Hallo Richard,

ja, leider hast Du recht. Ich bin ein typisches DDR-Kind - wo es was gab, habe ich zugegriffen! :DD Blöderweise auch bei Krankheiten.

Wie gesagt, habe ich mich mehr an den Hinweisen bei Kurzdarmsyndrom orientiert. Jede Menge kcal mit Trinknahrung, Kuchen, Keksen, Buttertoast, Schmand u.ä. verdrückt. Gerade deshalb ist es so erstaunlich, dass meine BZW sich normalisiert haben.

Aber ich esse trotzdem auch Gurkensalat, Zwiebeln, Pilze, Lauch, Paprika, Kohl u.a. Ich glaube, bei diesen Dingen liegt die Gefahr vor allem in möglichen Blockaden. Nur damit habe ich GsD kein Problem.

Lauch und Kohl werden bekömmlicher, wenn man sie blanchiert und vor der Zubereitung einfriert. Paprika und Tomaten schälen. Bei Vollkornbrot liegt die Gefahr auch bei den Körnern, ebenso wie bei Nüssen. Zudem ist Gemüse "bissfest" nicht so toll.

Grundsätzlich ist gut kauen das A und O! Ansonsten noch mal: Probier in kleinen Mengen aus, was geht. Meist geht mehr als man denkt! Die Ernährungsberatungen sind meist übervorsichtig, weil sie Angst vor dem Spruch haben: "Sie haben mir aber gesagt, dass..." ;)

:winke: :winke: Rosi

kein Profilfoto
Hanna70

Mitglied

Stoma und Diabetes

Beitrag von Hermon » 17.02.2014, 18:02

Hallo Richard, :winke:

bei mir ist leider auch so, dass sich mein BZ-Wert bei gleichen Verhalten ungleich verändert. Bei mir hat sich die Veränderung des BZ-Wertes auch erst bei Auftauchen meines Krebs so unregelmäßig verhalten. In der ersten Zeit war ich auch voll neben der Spur, ich hatte Schmerzen ohne Ende und da war mir ehrlich gesagt der BZ-Wert egal. Das hatte leider böse Folgen: Im rechten Bein bekam ich eine Arterienstenose und mir musste ein Stent eingesetzt werden. Im linken Bein machte sich eine PNP schmerzhaft bemerkbar. Seitdem ich mehr auf meine BZ-Werte achte und regelmäßig messe und spritze haben sich meine Werte verbessert. Bild

Ich habe letztens mit mein Sohn bei Lidl Pistazien gekauft. Mein Sohn hat die gut vertragen, ich bekam Schmerzen, als die Pistazien sich durch das Stoma ins Freie drängten. Allerdings hatten wir auch reichlich von den Dingern gefuttert. Da kommt eben der Grundsatz der bei einem Stoma unbedingt eingehalten werden muss - immer alles in kleinen Portionen. Bild

Dann Guten Appetit Bild

Hermon


Stoma und Diabetes

Beitrag von Frederica » 17.02.2014, 21:19

Hallo Hermon,

ich kann mir nur vorstellen, dass Dir die Pistazien geschadet haben, weil Du sie nicht ganz klitzeklein zu Mus zerkaut hast. Pistazien esse ich selten, aber öfter mal Mandeln, die mir auch gut gegen Sodbrennen helfen, das ich hin und wieder einmal habe. Dann zerkaue ich die Mandeln ganz fein und kann davon ohne Probleme so viel essen wie ich will. Anschließend ist dann mein Sodbrennen wie weggeblasen.

Liebe Grüße
Frederica

kein Profilfoto
Frederica

Mitglied

Stoma und Diabetes

Beitrag von Hermon » 17.02.2014, 22:32

Huhu Frederica, :winke:

ich saß halt mit mein Sohn zusammen bei mir und wir quatschten so eifrig und dabei habe ich die Pistazien zu wenig klein gekaut. Wir beide essen die Pistazien so gerne und wir können dann auch nicht aufhören, sie zu essen. Bild Jetzt, wo ich alleine hier sitze, kaue ich die Pistazien ordentlich klein und esse nicht mehr so viele. Und dann gibt es auch keine Störungen. Bild

Dir wünsche ich "Guten Appetit" für Deine Mandeln. Aber hoffentlich hast Du kein Sodbrennen mehr! Bild

Liebe Grüße :roseSchenken: :roseSchenken:
Hermon


Antwort erstellen
18 Beiträge • Seite 1 von 21, 2


Beiträge der letzten Zeit anzeigen:
Sortiere nach: