von BlackDog » 16.10.2007, 17:07
Hi,
Tomate kurz in kochendes Wasser (sprich blanchieren) - und danach schälen.
Hartmannstumpf, der Rest vom Dickdarm bis zum After, wenn man ein Stoma hat. Der Hartmannstumpf ist von der Stuhlpassage also abgekoppelt.
von Monsti » 16.10.2007, 18:44
Servus Susan,
BlackDog hat's ja schon beschrieben. Hier noch eine kleine Ergänzung: Meistens ist der "Hartmannstumpf" nur noch ein am inneren Ende zugenähter, also blind verschlossener Rektumstumpf, den man nach einer Darmresektion mit Anlage eines endständigen Stomas zwecks Offenhaltung einer Rückverlegung beibehält. In den meisten Fällen wird diese Lösung im Rahmen von Not-OPs herbeigeführt, wenn weder eine Pouchanlage noch die Anlage eines doppelläufigen Stomas möglich ist.
Zum Heben: Ich denke tatsächlich, dass die Technik entscheidend ist. Hebe ich bei geradem Rücken und gebeugten Knien eine auf dem Boden stehende 10-l-Gießkanne an, habe ich kaum Probleme. Hebe ich aber eine gefüllte 5-l-Gießkanne vom Tisch, um sie auf den Boden zu stellen, merke ich das sofort *aua*. Auch das Körpergewicht spielt eine große Rolle. Es ist einfach ein Unterschied, ob ein 75-kg-Mensch 5 kg anhebt oder ein solcher, der (wie ich z.B.) nur 47 kg wiegt. Am gefährlichsten sind alle ruckartigen Belastungen der Bauchdecke (deshalb der Hinweis von Rosinante-Sabine mit dem Husten und Niesen).
@BlackDog: Das mit dem Mund offen lassen, habe ich heute mal beim Steineschleppen getestet. Wirkt tatsächlich ein wenig!
Liebe Grüße
Angie
von steffen » 16.10.2007, 19:29
hallo zum thema schwer heben.
ich wurde immer wieder gewarnt: nicht schwer heben und ich hab mich auch daran gehalten.und dennoch hatte ich nur durch einen hustenanfall bei einer erkältung mir einen prolap zugezogen (ich hatte schon mal darüber berichtet).bitte unterschätzt das thema schwer heben nicht.
denn dann hatt mann das problem das der versorgungswechsel
nur noch im liegen erfolgen kann.da musst du dich erst mal
mental darauf vorbereiten musst total entspannt sein.ansonsten kommt der darm immerwieder raus und das in einer grösse da kannste nur staunen.es wurde vom arzt dann
vorgeschlagen noch mal eine op.zu machen doch ich hab das
abgelehnt da ja die RV.eigentlich schon geplant war.RV. war im januar 06.und noch heute werd ich vom artzt gewarnt nicht schwer zu heben wegen der gefahr eines narben bruches.
da ich 6 mal op wurde . alles gute steffen.
von bernd1 » 16.10.2007, 19:57
Bei mir war es so, dass die Aerzte nach der 3. Op ganz klar gesagt haben, ich solle nur noch max. 5 kg heben, oder ich muesste mit Problemen rechnen. Es kam trotz dieser Vorsicht zu einer relativen grossen Hernie.
Aber ich denke, dass es wirklich von Stomatraeger zu Stomatraeger unterschiedlich ist. Trotzdem halte ich es fuer sinnvoll, sich im grossen und ganzen hier an aerztliche Ratschlaege zu halten.
Alles Liebe und Gute
Und Gruesse von der Insel
Bernd
von Monsti » 16.10.2007, 21:01
Hallo Bernd,
ärztlicherseits wurde mir vor gut 3,5 Jahren gesagt, ich dürfe künftig nicht mehr als 3 kg anheben. Ich halte mich natürlich nicht daran. Bisher habe ich keine Hernie, jedenfalls keine, die mir echte Probleme macht.
Liebe Grüße auf die Insel
Angie
von hexe69 » 16.10.2007, 21:24
hallo,mir wurde gesagt ich soll nicht mehr als 5kg tragen,aber alleine beim einkaufen ist das fast unmöglich.genauso wie man sich nicht so viel recken soll. beim fenster putzen ist das schon nicht machbar. hoffe das es immer gut geht!!!lg
von ranya » 17.10.2007, 08:56
Also ich finde es unmöglich, dass ich von ärztlicher Seite überhaupt nicht aufgeklärt wurde, was alles an einem Stoma mit dranhängt... Da werd ich auf jeden Fall mit dem Arzt ein ernstes Wörtchen reden müssen!!! Wir wurden sozusagen 'ins kalte Wasser geschmissen', gerade noch gezeigt, wie man den Stomabeutel wechselt. Das finde ich unglaublich! Bis jetzt ist ja alles gut gegangen, aber wenn ich vorbeugend bei Ranya auf gewisse Dinge achten kann ist das sicher viel besser, als wenn erst alles im Argen ist. Sie ist ja erst 17 Jahre alt und sehr schlank (50 kg bei 170 cm) doch es gibt sicher bestimmte Übungen, um die Bauchmuskulatur zu stärken, damit alles schön an seinem Platz bleibt. Über eine Rückverlegung habe ich mir schon nächtelang den Kopf zerbrochen, denn theoretisch wäre es möglich, nur, ob eine Funktion erreicht werden würde, und selbst wenn, ob sie in der Lage wäre, den Stuhlgang bewusst zu steuern, ist halt nicht klar. Sie war ja noch nie zum Stuhlgang auf der Toilette, sondern hat eigentlich immer nur nachts unter großen Anstrengungen (Pressen, Drücken wie ein Weltmeister selbst bei weichen Stühlen) in die Windel gemacht. Meist in Embryonalstellung. Bei der Rückverlegung nach der ersten OP (10 Monate alt) hatte man so eine Art Stumpf gelassen und den Darm von der Seite aus angeschlossen, wie beim Abfluss vom Waschbecken. In den Stumpf ist dann natürlich immer Stuhl gepresst worden, der nach und nach zur Verstopfung geführt hat. Bis selbst Zäpfchen und Einläufe nichts mehr genutzt haben. Über die Jahre entstand dann der Megakolon. Bei der Transitzeitbestimmung waren nach einer Woche Gummiringe schlucken noch 28 von 30 Ringen im Darm. Daraufhin wurde ja die neue OP angesetzt und das ganze Elend begann... Wenn jetzt ein endständiges Stoma gemacht werden soll, will man im verbeleibenden (Hartmann-)stumpf die Darmschleimhaut entfernen, so dass keine Schleimbildung und damit keine Darmspülungen mehr nötig sein sollen. Ist das möglich? Hat jemand damit Erfahrungen? Gibt es da auch immer wieder Probleme? Die andere Möglichkeit wäre die Rückverlegung und da weiß auch keiner, ob es was bringt. Ich bin so hin- und hergerissen, weil ich natürlich alle Möglichkeiten ausschöpfen will, aber Ranya auch nicht unnötig quälen möchte oder als 'Versuchskaninchen' den Ärzten überlassen...
von baghira » 17.10.2007, 13:38
Hallo Mama von Ranya,
ich kann absolut verstehen, daß Du sauer auf den Arzt bist. . Aber aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, daß ich das meiste erst in der Reha erfahren hab - nicht im Krankenhaus und schon mal gar nicht von meinem Hausarzt.
Mir hat man in der Reha gesagt, daß man nicht mehr als 10 kg heben sollte - wäre quasi international für alle Stomaträger. Richtlinie hierfür wäre wohl die Tatsache, daß das meiste im Haushalt ( z.b eben Einkaufstüten, Putzeimer etc. ) in dieser Gewichtsklasse liegen würde. Somit überfordert man sich eben nicht selber und kann aber dennoch das meiste mit gutem Gewissen erledigen. Ansonsten denk ich aber auch, daß man vieles testen kann, ob man stark genug dafür ist. Ausschlaggebend ist für mich aber auch die Zeitspanne seit Anlegen des Stomas. Wenn man davon ausgeht, daß der Bauch in der Regel 3 - 6 Monate für die Wundheilung braucht, sollte man diese kiloangaben meiner Meinung nach auch nicht in der ersten Zeit überschreiten. Danach sieht man ja wie fit man ist. Es geht dabei ja nicht nur um den Prolaps der entstehen könnte, sondern die inneren Narben können bei zu großer Anstrengung eben reißen....
Zum Essen: mein Arzt in der Reha vertrat eben auch die Meinung "probieren geht über studieren"... man sollte für sich austesten, was geht und was nicht. Am besten erst kleine Mengen bei bestimmten Sachen testen und die Reaktion abwarten. Wobei Spargel wirklich tabu wäre... außer man ißt nur die Spargelspitzen... Ansonsten sagte er halt auch, daß man meißtens alles was man vorher vertragen hat auch nach der Stomaanlage verträgt ( zumindest beim Kolostoma ) . Ich zum Beispiel merke das ich keien Schlangengurken mehr vertrage - krieg ich Blähungen und Durchfall von... hatte ich früher nicht... Vielleicht solltest Du einfach mal ein Ernährungsprotokoll für Ranya erstellen ... Wo Du aufschreibst was sie gegessen hat und dann quasi die Reaktion ihres Darmes auf das jeweilige Essen. So würdest Du zumindest herausbekommen, worauf sie reagiert.
doch es gibt sicher bestimmte Übungen, um die Bauchmuskulatur zu stärken, damit alles schön an seinem Platz bleibt
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