Neu hier? | schnell registrieren!

Stoma und ich mag nicht mehr – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
Antwort erstellen
6 Beiträge • Seite 1 von 1

Stoma und ich mag nicht mehr

Beitrag von an!tram » 16.04.2013, 21:53

Hallo,

seit 2011 habe ich ein Stoma aufgrund von Stenosen und einer Strahlenproktitis bekommen.

Die Proktitis habe ich nach wie vor und benutze Ausstreichbeutel.

Ich habe aber sowas die Nase voll. Ich mag mein Stoma nicht mehr!!!

Danke fürs zuhören.

LG

kein Profilfoto
an!tram

Mitglied

Stoma und ich mag nicht mehr

Beitrag von Marie67 » 16.04.2013, 22:51

Hallo,

oh, das hört sich sehr traurig an und das kann ich nachfühlen......! :troesten:

Ich habe mein Stoma nur vorrübergehend und komme eigentlich gut damit klar.

Aber machmal denke ich auch: " Ich will das nicht mehr". Leider hilft es nicht.
Also konzentriere ich mich dann wieder auf den Rest des Lebens und der ist ja immens größer als das kleine Teilchen auf dem Bauch.

Aber..... schön ist es nicht......

Wirst Du Dein Stoma denn für immer behalten und ist es schwierig in der Vesorgung?

LG
Marie

kein Profilfoto
Marie67

Mitglied

Stoma und ich mag nicht mehr

Beitrag von Melli » 16.04.2013, 23:28

Willkommen Antram! :)

Vielleicht hast du Lust ein bisschen mehr zu erzählen.
Liegt es zB daran, dass dich die Situation generell nervt bzw sie dir zu viel ist, oder passt die Versorgung (noch) nicht so? Du schreibst ja auch "nicht mehr"...heißt also, vorher war es eine Weile ok?
Maries Fragen schließe ich mich also an.

kein Profilfoto
Melli

Moderatorin

Stoma und ich mag nicht mehr

Beitrag von Bag-Owner » 17.04.2013, 06:00

Hallo an!tram :troesten: ,

wir sollten schon ein wenig mehr über dein "Gefühlsleben" - aber auch bei Problemen mit der Versorgung - erfahren um dir auch wirklich Hilfestellungen und/oder Tipps geben zu können.

Jeder geht mit seiner Situation anders um und wenn du gerade ein "down" erfährst, schreib dir einfach mal hier den Frust von der "Seele" (- und aus dem Leib). Erfahrungsgemäß geht es einem dann auch wieder besser :froh: .

LG :winke:
Bag-Owner

kein Profilfoto
Bag-Owner

Moderator und Ansprechpartner des Stoma-Treff St. Wendel

Stoma und ich mag nicht mehr

Beitrag von Bine525 » 17.04.2013, 07:56

Hallo an!tram! :winke:

Ich kenne das, was Dich grade bedrückt nur zu gut...
Ich habe auch die Nase oft gestrichen voll und denke: warum ausgerechnet du?
Vor 6 Jahren hatte ich einen sehr schlimmen Bandscheibenvorfall, die Bandscheibe war abgerissen und hatte sich auf den Nerven festgesetzt, ich hatte wahnsinnige Schmerzen und habe mich damit 3 Monate rumgequält, weil ich einen neuen Job angefangen hatte und in der Probezeit nicht krank feiern wollte. Es war eine Odysse bis ich dann nicht mehr konnte und notfallmässig ins KH zur Op kam. Da meine Wirbelsäule instabil ist und ich zudem eine Osteochondrose habe, hatte ich zwar die schlimmen Schmerzen nicht mehr, aber weiterhin Rückenprobleme.
1 Jahr später musste ich mir die Gebärmutter entfernen lassen und aus einer normalen Op wurde dann ein Notfall! Man hatte bei der Op eine Arterie verletzt, dieses aber nicht bemerkt. Ich wurde aus der Narkose geholt, hatte rasende Schmerzen und wurde irgendwann in der Nacht auf der Intensivstation wach. Man hat mich auf dem Weg zurück in den Op reanimiert, mich wiedergeholt und bei der erneuten Op hat man mir 3,5l Blut aus dem Bauchraum geholt.
Ich habe das überlebt, mir ging es danach nicht wirklich gut, aber irgendwann stand ich wieder voll im Leben!
Vor knapp 1,5 Jahren dann, ist mein Darm perforiert. Grund war eine nicht erkannte Divertikulitis.
Ich hatte oft nach dem Essen Bauchkrämpfe, Probleme mit dem Stuhlgang, oft Durchfall. Irgendwie habe ich das immer auf beruflichen Stress geschoben. Ich bin Krankenschwester, habe in einem ambulaten Pflegedienst als stellvertretende Pflegedienstleitung gearbeitet und hatte viel um die Ohren. Da verdrängt man gerne irgendwelche Wehwehchen!
Als mein Lebensgefährte mich mit wahnsinnigen Schmerzen ins Kh gebracht hat, habe ich niemals mit der Diagnose gerechnet!! Eine Darmperforation ist ja eigentlich schon schlimm genug, aber als man mir dann sagte, dass ich ein Stoma bekommen würde, ist für mich erst mal die Welt zusammengestürzt...
Man hat mich operiert und nach 3 Tagen mussten auf Grund einer schweren eitrigen Peritonitis die Klammern entfernt werden. Mich schickte man dann mit einem offenen Bauch und dem Stoma nach Hause.
Meine Kolleginnen kamen dann täglich zu mir, um die riesige Wunde zu versorgen. Das Ganze ging über knapp 6 Monate, dann wurde das Stome zurückverlegt.
Wie habe ich diesem Tag entgegen gefiebert! es lief alles planmässig, 7 Tage später war ich wieder zu Hause und soooo froh!
Dieses Gefühl hielt leider nur 2 Wochen, dann musste man mir 2 Abszesse aus dem Bauch operieren. Wieder 2 Wochen später kam ich dann mit einem Ileus ins Kh. Man machte mir wieder den Bauch auf... Aber immerhin: ich hatte KEIN Stoma!!! 4 Tage nach der Op, die Drainagen lagen noch, war in einer plötzlich Stuhlgang...Erneute Op
2 Wochen später wurde ich auf der Intensivstation wach..so lange hatte ich im Koma gelegen. Die Prognose der Ärzte war in dieser Zeit sehr schlecht, man hatte 2 mal versucht mich aus dem Koma zu holen, was nicht gelungen ist.
Als ich wieder klar denken konnte hatte ich wieder ein Stoma, diesmal ein Ileostoma!
Versorgen konnte ich das nicht selbständig, so wie ich auch sonst nichts mehr konnte...
Iregndwann mussten wieder Klammern entfernt werden und mein Gedanke war: nicht schon wieder ein offener Bauch! In der Wunde war Stuhlgang und die Ärzte spülten diese über 6! Tage, bis sie sich dann entschlossen ein erneutes CT zu machen...Dann wurde ich wieder operiert, und hatte dann 2 Stomas!
Wenn ich heute darüber nachdenke, frage ich mich, warum ich nicht darauf gedrängt habe, dass mich mein Mann in ein anderes Kh verlegen lässt. Aber wie gesagt, durch das Koma, war ich nicht mehr ich Selbst!
Mein Mann hat mich dann ca. 10 Tage später nach Hause geholt, mehr oder weniger als Pflegefall. Er hat sich rührend um mich gekümmert, immer wieder hat er mich dazu animiert, mehr und mehr wieder selbständig zu machen, was dann irgendwann auch gelang!
Ich hatte in dieser Zeit schlimme Probleme mit dem Ileostoma, man hatte das so schlecht angelegt, dass keine Versorgung richtig hielt und die 3 Monate bis zur RV waren die Hölle.
Im September letzten Jahres bin ich dann in der Uni zur RV gewesen und alles hat geklappt!
Fakt ist aber, dass ich noch das Colostoma habe und auch dieses (von dem gleichen Arzt operiert) macht mir oft Probleme. Ich hatte drüber schon mal berichtet.
Ich habe nur noch einen Rest Dickdarm, jede Menge Verwachsungen im Bauch, und eine Rekto-Vaginale Fistel, doch die Ärzte der Uni meinen, mann könnte irgendwann eine RV wagen...

Liebe an!tram, ich habe Dir meine Geschichte aufgeschrieben, damit Du mich verstehst: Ich habe genug durch in meinem Leben, und mich kotzt (sorry) mein Stoma manchmal so was von an. Es brennt und pieckst und eigentlich habe ich nur selten Ruhe, ohne dass ich es bemerke, aber ich habe für mich entschieden:
ICH WERDE MEIN STOMA BEHALTEN!!! Denn ich will leben! Und ich bin mir sicher, dass ich es nicht nochmal schaffen werde, dem Tod von der Schüppe zu springen!
Heute weiss ich: Wenn ich gewusst hätte, was alles nach der von mir so heiss ersehnten RV kommt, hätte ich das erste Stoma behalten!!
Es ist nicht einfach damit zu leben, aber Du musst versuchen, es zu akzeptieren!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft! :troesten:
Bine

kein Profilfoto
Bine525

Mitglied

Stoma und ich mag nicht mehr

Beitrag von Sonnenaufgang » 17.04.2013, 08:55

Hallo an!tram,

ich glaube jeder hier würde sich wünschen,er wäre gesund und braucht kein Stoma.
Aber lässt sich nun mal nicht ändern.
Einem Ex-Kollegen fehlt ein Bein,mein anderer Ex-Kollege ist Contergangeschädigt. Es nützt ja nichts ,man muss sich mit einer Behinderung arrangieren,obwohl ich eigentlich das Stoma gar nicht als Behinderung ansehe
Du hast ja eventuell noch die Chance einer Rückverlegung.
Vielleicht schaffst Du es ja,Dich ein wenig mit dem Stoma anzufreunden, es wäre auch bestimmt besser für Deine Psyche und die Psyche ist nun mal auch sehr wichtig für eine Genesung.
Die Sonne scheint,es wird warm.
Ich werde mal meine Schafschermaschine säubern,denn bei meinen 7 Schafen muss das Fell runter.
Sogar Schafe scheren geht mit einem Stoma :) :) :) .
Liebe Grüße
Hans

kein Profilfoto
Sonnenaufgang

Mitglied

Antwort erstellen
6 Beiträge • Seite 1 von 1


Beiträge der letzten Zeit anzeigen:
Sortiere nach: