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Stoma wegen Stuhlinkontinenz? – Seite 2

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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Stoma wegen Stuhlinkontinenz?

Beitrag von Banditensocke » 07.09.2009, 09:49

jenn74 hat geschrieben:...die anfrage war rein interessehalber. ich glaube, dass es wenige menschen mit einer inkontinenz gibt, die ein stoma haben.
bei vielen ist es doch so, dass sie sich in ihre vier wände verkriechen, wo gleich die to ist, und NICHT mehr am leben teil nehmen. so war es beispielsweise bei mir. ich hab mich nicht mehr getraut an irgendwelchen geburtstagen teilzunehmen oder veranstaltungen oder...oder...oder...
jetzt wart ich hier auf den op-termin und hoffe danach viel mehr lebensqualität zu bekommen. wenn das nur nicht soooo ewig lange dauern würde; vor 5 wochen war ich da.

lg jenny


Genau, Jenny -

so ging es mir auch. Zusätzlich hatte ich immer schon grosse Probleme mit Fisteln, die teilweise überhaupt nicht zuheilen konnten, weil ich ständig Durchfälle hatte. Mit bis zu 45 Stühlen in 24 Stunden ist ein normales Leben schlicht nicht mehr möglich, es war Stress pur, und es gab zunehmend "Unfälle", weil der Druck einfach so stark war, und der Schliessmuskel durch die Fistel-OPs nicht mehr der Kräftigste.

Ich lebte damit aber keineswegs zurück gezogen, sondern ging voll arbeiten, mit 60 km Anfahrtsweg im Auto - das war zuletzt einfach nur Horror pur, weil ich ständig befürchten musste, es nicht mehr bis zur nächsten Parkmöglichkeit und einem Busch zu schaffen. Ich verzichtete auf Grossveranstaltungen, und ging nur ins Kino, wenn ich einen Platz am Rand bekam. Vor langen Autofahrten ass ich schlicht nichts mehr, genauso auch vor langen Meetings oder geschäftlichen Terminen.

Ich verlor durch den Stress in dieser Zeit konstant Gewicht, und wog dann bei 1.75m Körpergrösse vor der Stoma-Anlage gerade mal noch 45 -50 Kilo.

Ein Stoma ist ja nun mit Sicherheit kein erstrebenswertes Accessoire - aber der Zugewinn an Lebensqualität war für mich enorm - ich musste meine Ernährung nicht mehr nach meinen Aktivitäten ausrichten, konnte entspannt im Auto sitzen, ins Kino, ins Theater, auf Fortbildungen gehen.

So entschied ich mich dann auch, das eigentlich nur zur Entlastung der Fisteln angelegte Stoma nicht mehr her zu geben.

Heute kann ich leider nicht mehr voll arbeiten, ich habe meinem Körper einfach zu lange viel zuviel abverlangt, aber meine Lebensqualität ist mit Stoma erheblich besser als "ohne", und ich wiege wieder beruhigende 57 - 59 Kilo.

Ich drücke Dir fest die Daumen!

LG
von der Banditensocke

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Banditensocke

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Stoma wegen Stuhlinkontinenz?

Beitrag von mini62 » 07.09.2009, 10:53

Biggi0001 hat geschrieben:.. die lebensqualität nimmt in der tat erheblich zu, das kann ich dir aus erster hand versichern - ich würd mein stoma nimmer hergeben wollen :) :)


Da will ich mich Biggi in vollem Umfang anschließen!!! :feiern:

Ich wurde nach der Stomaanlage 2006 im April 2008 rückverlegt. Ich hatte Hoffnung wieder "normal" leben zu können. Im Februar 2009 hatte ich daraufhin nur noch 37 kg und die erhoffte Lebensqualität war sprichwörtlich im A***h.

Ganz so heftig wie Banditensocke hatte es mich nicht erwischt, aber mir reichten die bis zu 30 Stühle pro Tag absolut. Der Weg von der Couch bis zur Toilette misst ca. 7 m. In 99 % der Fälle kam ich nicht mal ohne Sauerei um den Couchtisch herum :shock: :heul:

Vor einem Arzttermin oder dem leider notwendigen Einkaufen stellte ich, 24 Std. vorher, das Essen ein, um wenigstens 1 Std. Ruhe zu haben. Das öffentliche Leben fand ohne mich statt. Selbst zu meinen Freunden hier im Ort (Fußweg ca. 5 Min.) bin ich nicht mehr, obwohl sie um meine Situation wussten und es für sie kein Problem darstellte.

Nach etlichen Therapiemaßnahmen mit Cortison, Tinktura Opii, Analdilatation und und und hatte man im März 2009 endlich ein Einsehen, und mir wurde auf eigenen Wunsch wieder ein Stoma angelegt. Aufgrund der körperlichen Verfassung wurde es mehr eine Not-OP als ein geplanter Eingriff.

Heute pendle ich zw. 48 - 50 kg und mir geht es sehr gut. Ich sauge das Leben förmlich auf :feiern: :D :D :D .
Aufgrund der nicht planmäßig erfolgten OP im März muss ich jetzt Ende Sept. das Stoma nochmal revisionieren lassen. Und weil ich danach genug Zeit habe herumzulümmeln, werde ich dann mal den 2. Teil meiner Geschichte niederschreiben.


Dir wünsche ich von Herzen dass du, nach der Stomaanlage, wieder genauso ins Leben eintauchen kannst wie ich :super:

:winke: :winke: LG Petra

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mini62

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Stoma wegen Stuhlinkontinenz?

Beitrag von Cindi » 07.09.2009, 13:50

Hallo jenn74 ! Auch ich habe mein Stoma auf Grund meiner Inkontinentz !Durch Nervenschädigung des Darms und ständigem Durchfall wurde es immer schlimmmer . Bin irgendwann dann gar nicht mehr raus vor die Tür gegangen . Meistens habe ich es nicht geschafft von meine Wohnzimmer bis auf das WC zu schaffen . nach mehreren Medikamenten und Untersuchungen habe ich dann 2007 mein Stoma bekommen und habe seit dem an Lebensqualität gewonnen. Wünsche dir alles Gute ! LG Pina

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Cindi

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