von Beate2007 » 16.07.2008, 09:19
Hallo,
habe seit 2 Wochen ein Colostoma wg. der Verhärtung durch die Bestrahlung im Beckenbereich letztes Jahr(Radiochemo Jan-März 2007). Obwohl ich eine aufwendige HBO Therapie gemacht habe blieb mir das Stoma nicht erspart. Die Schleimhaut ist wieder in Ordnung, aber leider ist das Gewebe verhärtet so das ich nicht mehr dicht bin. Die Ärztin nannte mir nun einen Zeitraum von 2-3 Jahren in dem sich das Gewebe regeneriert und das Stoma zurück verlegt werden kann.Hat jemand Erfahrung damit und kann mir das bestätigen?
Außerdem hätte ich gleich noch einige Fragen an die netten User hier(habe ja schon mal kräftig gelesen)
1. Macht jemand Bodypump und wenn welche Einschränkungen sind zu beachten. Ich war immer sehr aktiv vor meiner Erkrankung aber nun möchte ich mir keinen Bruch zuziehen.
2. Ich möchte später mal irrigieren. Am liebsten abends, da habe ich bestimmt mehr Ruhe. Hat jemand damit gute Erfahrung gemacht oder ist es besser das morgens zu machen. Zur Zeit meldet sich mein Darm morgens.
3. Ich habe zur Zeit viel Abgang von Schleim aus dem Darmstumpf. Wird das noch besser.
4. Ich würde ja nun doch mal gern ein Glässchen Sekt wieder trinken. War wegen meiner Erkrankung jetzt 6 Monate abstinent. Habe aber immer wieder gelesen das die meisten das doch nicht so gut vertragen. wie sind Eure Erfahrungen. Ich trinke es ja aus Genuss, aber wenn ich den nächsten Tag dollen Durchfall bekomme vergeht mir der Genuss glaube ich schon vorher.
Ich freue mich jetzt schon auf eure Antworten
Einen wunderschönen Tag noch
Beate
von Chief » 16.07.2008, 09:51
Hallo Beate,
meinst Du mit Bodypump Bodybuilding, also Training in einem Fitnesscenter mit Gewichten? Falls ja, da kann ich Dir einiges zu sagen. Antworte aber erst mal und sage mir wenn möglich etwas genauer wie Du trainiert hast und was Du zukünftig machen möchtest, dann kann ich da etwas gezielter drauf eingehen.
Gruß
Uli
von Frank38 » 16.07.2008, 10:58
Huhu Beate,
Erstmal herzlich willkommen bei denn Beuteltieren:)
Zu Frage 2, ich Irrigiere erst spät Nachmitags um 17:00 da ich Berufstätig bin und es Morgens nicht schaffe, müsste sonst ja nochmal über eine Stunde eher aufstehen und das ist mir Morgens zu stressig. Wenn ich von der Arbeit zurück bin kann ich sehr gut abschalten und Irrigiere dann ohne Stress und mir ruhe. Es klappt prima so, hatte noch nie probleme oder so, klar wäre Morgens der bessere Zeitpunkt aber es geht halt nicht.
Zu Frage 4, ich hab das erste Gläschen Wein erst nach 7 Monaten getrunken nach der OP. Hatte keine probleme mit Dünnflüssigen Stuhlgang. Solange es man geniesst und nicht zuviel Trinkt, pasiert nichts so ist es bei mir. So 1-2 Gläschen das reicht mir auch schon und ich Trinke selten, wenn dann nur 2 Gläschen Wein.
lg Frank
von Beate2007 » 16.07.2008, 11:15
Hallo,
vielen dank für die schnellen Antworten.
An Chief, Bodypump ist in der Gruppe ein Muskelausdauertraining mit Langhanteln. Die Belastung steuert man mit dem Gewicht.Das Training ist vorcoreagrafiert und dauert pro Muskelgruppe ca. 5 min. Ansonsten mache ich gern Bodystyling, Yoga und Pilates. Ich bin eben gar kein Gerätetyp. Ist mir irgendwie zu stupide so allein und man findet selten jemand der mal ein nettes Schwätzchen hält. Ich mache das jetzt schon 10 Jahre und hatte immer eine schön definierte Figur und keinerlei Rückenschmerzen mahr. Aber jetzt habe ich schon fast 7 Monate nichts mehr machen können und meine Muskel haben sich wieder fast "verflüchtigt". Aber die kommen ja sehr schnell wieder. Hatte letztes Jahr nach der Radiochemo gar keine Muskeln mehr und die wuchsen im Nu nach, konnte man richtig zuschauen javascript:;
Liebe Grüße
Beate
von Chief » 16.07.2008, 11:55
Hallo Beate,
ja das kann ich bestätigen, bin auch während der Radio/Chemo ganz schön eingefallen aber es kommt jetzt seit einigen Monaten wieder ganz gut. Zu den von Dir angeschriebenen Sportarten kann ich nicht viel sagen. Achte bei Bauchübungen besonders auf Deinen Körper. Die Langhantel wird ja alleine nicht so sonderlich schwer sein. Schwer heben (das muß jeder für sich selbst rausfinden wie viel geht) oder allgemein Übungen in denen der Druck im Bauchraum stark wird sollten vermieden werden um einen Bruch zu verhindern.
Gruß
Uli
P.S. = Habe gerade erst in Deinem Profil gesehen, dass Du dich ja heute erst angemeldet hast. Sei also herzlich willkommen hier im Forum bei den Beuteltieren.
von Beutelmaus » 16.07.2008, 14:23
Hallo Beate,
willkommen bei den Känguruhs.
Wenn Dein Arzt grünes Licht gibt, kannst Du mit der Irrigation anfangen.
Weil ich berufstätig bin, irrigiere ich abends und es klappt ganz gut. Es hat allerdings etwas gedauert bis mein Darm sich umgestellt hat. Wichtig ist es ganz ruhig und stressfrei zu sein. Auch wenn es fast eine Stunde dauert, kann man zwischendurch (mit dem Entleerungsschlauch) anderen angenehmen Aktivitäten nachgehen.
Zu Getränken kann ich Dir aus Erfahrung sagen, dass all die Getränke mit Kohlensäure (bei mir) Blähungen verursachen und ich muss aufpassen, dass ich nicht mit der aufgeblähten Stomakappe abhebe:D. Wäre vielleicht auch nicht so schlimm, dann könnte ich das Fliegen mit dem Stoma testen:D:D:D.
Gruß Beutelmaus
von Frau Lachmann » 17.07.2008, 20:10
Halo Beate,
ich hatte vor über 30 Jahren Bestrahlung bekommen und auch mein Gewebe ist total verhärtet und es ist im Laufe der Jahre schlimmer geworden.
Heutzutage ist die Bestrahlung sicherlich nicht mehr so aggressiv wie 1972, aber ich würde Dir raten, die nächsten 2-3 Jahre nicht nur abzuwarten, sondern aktiv was zu tun, damit das Gewebe wieder weicher wird.
Eine Sauerstofftherapie in einer Unterdruckkabine ist sehr gut, damit das Gewebe gut durchblutet wird. Ansonsten natürlich Bewegung und Massagen, aber da Du ja Bodybuildung machst, wirst Du nicht nur "faul auf der Haut" liegen.
Alles Gute!
Lachi
von Sabine049 » 18.07.2008, 08:06
Hallo Beate,
deine Fragen wurden bereits weitestgehend beantwortet.
Bzgl. des Bindegewebsschwäche erkundige dich doch bitte nach der Möglichkeit der Lymphdrainage.
Gegen seichtes und steigendes med. Gerätetraining ist sicherlich nichts einzwenden.
Zu deiner zweiten Frage: Mit der Irrigation = Darmspülung mittels Leitungswasser wird i.d.R. etwa sechs Wochen nach der Stoma-Anlage begonnen. Du kannst entweder über Schwerkraft oder einer elektrisch betriebenen Irrigationspumpe spülen. Hins. der Uhrzeit ... sollte man möglichst generell zur gleichen Zeit irrigieren.
Deine dritte Frage muss ich leider verneinen, der Schleimabgang über den Stumpf wird leider i.A. stärker. Bei massiven Schleimabsonderungen wird ärztlicherseits entweder ein Miniklistier zweiwöchentlich empfohlen oder gelegentlich den Stumpf bei Unempfindlichkeit mittels Finger manuell auszuräumen, ist nicht jedermanns Sache , bedarf ein weinig Überwindung.
In Hinblick auf ein Gläschen Sekt zuweilen ist defintiv nichts einzuwenden. Die durchschlagende Wirkung betrifft vielmehr die Ileostomieträger.
Um die Genesung - just bei Krebs - voranzutreiben, wird, ich denke auch heutzutage noch, vor den Mahlzeiten ein Gläschen Rotwein (wg. der Flavonoide) mit einem verquierlten Ei appetitanregend und zur Stärkung des Immunsystems angeraten. Nachstehend ein Link zu der Wirksamkeit von Flavonoiden: http://www.vitamintabletten.de/flavonoide.html
Ich wünsche dir alles Gute und liebe Grüße
Sabine
von Rosinante » 18.07.2008, 08:58
In Hinblick auf ein Gläschen Sekt zuweilen ist defintiv nichts einzuwenden. Die durchschlagende Wirkung betrifft vielmehr die Ileostomieträger.
Um die Genesung - just bei Krebs - voranzutreiben, wird, ich denke auch heutzutage noch, vor den Mahlzeiten ein Gläschen Rotwein (wg. der Flavonoide) mit einem verquierlten Ei appetitanregend und zur Stärkung des Immunsystems angeraten. Nachstehend ein Link zu der Wirksamkeit von Flavonoiden: http://www.vitamintabletten.de/flavonoide.html
von Beate2007 » 22.07.2008, 10:08
Hallo,
Danke für Eure liebevollen Antworten. Habe am Wochenende mal ein Gläschen Sekt ausprobiert. Und es ging gut. Soviel vertrage ich eh nicht. Und Rotwein mag ich nicht so. Und wenn ich die ganzen Gesundheitstipps immer lese kann ich inzwischen nur müde lächeln. Ich habe vor meiner Krebserkrankung sooo gesund gelebt. Habe mir Kiloweise Brokkoli etc. reingehauen. Sport gemacht usw. Und trotzdem hat es mich erwischt. Ich kann es zwar inzwischen immer noch nicht lassen mich gesund zu ernähren etc. Aber das ist eben inzwischen so eingeprägt bei mir. Wenn ich doch mal was esse/trinke was mir nicht bekommt wird es für die Zukunft verbannt. Warum soll ich mir und meinen Körper das antun.
Ich wünsche Euch alles Gute
Herzliche Grüße
Beate
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