von Olanir » 07.12.2010, 13:54
Ich weiß es werden sicherlich viele Fragen schon beantwortet sein, aber ich frage dennoch. Mir wurde vor ca. 3 Wochen der Dickdarm nach einem schweren Colitis Ulcerosa Schub rausgenommen und seit dem bin ich glücklich Besitzer eines Stomas am rechten Bauch. Ich sage glücklich, weil es ohne das Stoma mich nichtmehr geben würde.
Nun bin ich seit ca einer Woche zuhause und versuche mich im Alltag mit dem Stoma. Ich komme eigentlich sehr gut zurecht, meine Fragen (die gleich kommen) beziehen sich eher auf die Zeit, wenn die riesige Narbe einigermaßen verheilt ist, und ich wieder anfangen kann mich normal außerhalb der Wohnung zu bewegen. Momentan beschränkt sich meine Bewegung nur auf die Wohung und kurze Spaziergänge.
Nun zu meiner ersten Frage. Ich habe ein Stoma am rechten Bauch überhalb der Gürtellinie. Ich frage mich, ob ich das Stoma - bzw den Beutel mit in die Hose machen kann, oder ob ich den lieber graußen baumeln lassen soll.
Eine weitere Frage betrifft den Sport. Ich spiele Ultimate Frisbee (wie die die es nicht kennen: http://de.wikipedia.org/wiki/Ultimate ) Ich habe etwas Angst, falls ich auf das Stoma fallen sollte, was im schlimmsten Fall passieren könnte. Außerdem frage ich mich, wie ich den Beutel einigermaßen "befestige", dass der nicht so wackelt beim rennen. Ist da soetwas: http://www.stoma-na-und.de/shop/product ... 15cb2ab48a zu empfehlen? Wenn dazu jemand Erfahrung hat, wäre das sehr schön wenn er/sie etwas schreibt.
Ansonsten komme ich sehr gut mit dem Stoma klar. Meine Freundin akzeptiert das Stoma - wahrscheinlich auch, weil sie weiß, dass es in einem halben Jahr wieder wegsein wird. Wenn ihr irgendwelche hilfreichen Tipps für mich als "Neuling" habt, wäre ich darüber auch sehr dankbar.
Liebe Grüße
Robert
von Chief » 07.12.2010, 14:39
Hallo Robert,
erst mal sage ich herzlich Willkommen im Stoma-Forum.
Zu deinen Fragen kann ich Dir folgendes sagen.
Ob Du den Beutel in die Hose packst oder draussen baumeln lässt ist erst mal Dir selbst überlassen.
Ich trage meinen Beutel meist in der Hose aber ich habe ein Colotoma und bei meist festen Ausscheidungen ist das auch eigentlich nie ein Problem.
Deine Ausscheidungen sind ja wohl primär dünnflüssig und das könnte evtl. ein Problem darstellen. Hier geht jedoch probieren über studieren.
Beim Sport kann ich Dir genrell das tragen einer Bandage empfehlen. Gebe dazu in der Suchfunktion mal "Basko" ein. Ich selbst nutze eine Bandage von Basko beim Sport im Gym (Fitnessstudio) um die Bauchregion etwas zu stützen und so einem Bruch vorzubeugen. Zu der Basko gibt es auch optional eine Art Protektor der zusätzlich das Stoma selbst vor stärkeren Erschütterungen / Stößen etc. schützt.
Falls Du beim Frisbee mal hinfällst, sollte das alleine auch kein wirkliches Problem für das Stoma darstellen.
Allenfalls die Versorgung könnte es Dir übel nehmen (sprich, Du hast dann ggf. einen undichten Beutel und die Auwirkung kannst Du Dir ja wohl selber ausmalen).
Ansonsten rate ich Dir dich erst mal in aller Ruhe hier einzulesen und dich bei Fragen einfach zu melden.
Hier ist fast immer jemand online und kann Dir helfen und Fragen beantworten.
Gruß
Uli
von doro » 07.12.2010, 16:19
Hallo Robert,
auch von mir ein herzliches " Willkommen" bei uns im Club.Ich habe ein Ileo ( der Dicke wurde auch bei mir komplett entfernt ) also die dünn-flüssigere Art. Ob Beutel in der Hose fixiert oder locker frei schwingend getragen - jeder nach seiner Fasson. Zum Sport sage ich auch nur Basko !Ansonsten, wenn Du den Beutel vor dem Sport entleerst, gibt es keine großen Schüttelgeräusche. Trainiere, wenn es Dir wieder gut geht,einige Phasen mit,dann wirst Du feststellen, dass Bauchwunden, wenn sie dann geheilt sind,doch etwas robuster sind wie frisch nach der OP.
Hallo Robert, ich rate dir den beutel bzw. den verschluss im slip zu tragen. ich weis ja nicht ob du beutel mit klammer oder klettverschluss verwendest aber mache mal folgenden test: mache mal mit lose hängendem beutel eine kniebeuge und beobachte wie der verschluss seine position zur hose ändert. wenn du unten bist wirst du veststellen, das der verschluss sich an einer ganz anderen stelle der hose befindet. und wenn du nun wieder hoch kommst kann(muss nicht) die klammer sich an der innennaht oder stofffalte verheddern und sich öffnen. ist mir 3 mal passiert und seitdem ist der verschluss im slip.
von skifahrer1810 » 07.12.2010, 18:49
Hallo zusammen.. Erstmal frage ich mich was Basko ist. Ich mache alles mit den storma und das seit fast über 20 jahren..
Gehe sogar damit in die sauna schäme mich aber nicht mehr wie früher..
Ich trage den hose in der unterhose und habe kein probelm damit..
Meine freunde sind mit der krankheit locker umgegangen und andere nicht so recht aber in der heutige zeit ist das kein thema mehr da ich mehre kennen die jetzt ein storma haben.
wenn ihr an mich fragen habt dann fragt einfach.
lg
thomas
von Olanir » 07.12.2010, 19:02
Danke schonmal für die Antworten. Ich werde das mal testen den Beutel in der Hose zu tragen. Meine Sorge war da, dass der Beutel dann quasi nicht voll werden kann. Aber ich werde es austesten. Solange ich zuhause bin ist das ja alles noch locker austestbar.
Ich habe mir die Basko Webseite mal angesehen. Meint ihr für den Sport den "StomaCare™-Bandage Easy Opener"? Und wenn ja, muss ich den dann über ein Sanitäthaus oder eine Apotheke bestellen, weil als "Privatperson" kann man das ja nicht.
@Doro: Hast du irgendwelche Tipps fürs Essen. Die Ärzte haben mich auf Schonkost gesetzt und ich soll selber austesten was ich vertrage und was nicht. Geht speziell jetzt zu Weihnachten etwas Rotkohl oder Grünkohl?
Vielen Dank nochmal für die Antworten.
von doro » 07.12.2010, 20:57
Hallo Robert,
Schonkost :shock: aber probieren was bekommt, ist OK.Du fährst am Besten damit indem Du alles in kleinen Mengen austest.Gerade jetzt zur Winterzeit sind ja Grün-und Rotkohl der Hit , vor allem in der nordischen Region, . Ich habe so verfahren: Sauer,Rot,Weiß und Grünkohl für mich seehr gar gekocht, so dass das faserige recht weich war und obwohl Kohl Fett benötigt damit er recht gut schmeckt, nur mit gutem Rapsöl, statt Schweinebauch oder Schmalz, angereichert.Das passte gut und ist verträglich.So langsam habe ich mich dann weiter vor gewagt und Brägenwurst mit kleinen Rundgebratenen Kartoffeln ( auch in Rapsoel) getestet und vertragen. Das wichtigste ist, dass die Lebensmittel nicht zu faserig sind ( Spargel ohne Köpfe z.B. :shock: ) da kann es sein, dass der Darm mault. Auf Kokosflocken sollte, in größeren Mengen, auch verzichtet werden.Da verknüselt sich u.U. auch und dann gibt es Blockade. Fazit: Du kannst alles essen - wenn es Dir bekommt.
Guten Hunger !!
von Webkänguru » 07.12.2010, 22:51
Hallo Skifahrer Thomas,
mit BASKO sind die Stomabandagen des gleichnamigen Herstellers gemeint, z.B. diese hier StomaCare-Bandagen.
Benötigt natürlich nicht jeder, Stoma- oder Bruchbandagen werden meist bei einer vorhandenen Hernie eingesetzt, damit sich die Hernie bei körperlicher Belastung nicht vergrößert. Aber auch in Sportarten bei denen es etwas härter zugeht bietet so eine Bandage Schutz, vor allem in Verbindung mit dem schon erwähnten Protektor.
Stomabandagen gibt es auch von anderen Herstellern, aber mit denen von BASKO haben viele von uns gerade beim Sport gute Erfahrungen gesammelt.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Chief » 08.12.2010, 10:06
Olanir hat geschrieben: Ich habe mir die Basko Webseite mal angesehen. Meint ihr für den Sport den "StomaCare™-Bandage Easy Opener"? Und wenn ja, muss ich den dann über ein Sanitäthaus oder eine Apotheke bestellen, weil als "Privatperson" kann man das ja nicht.
von Olanir » 09.12.2010, 13:44
Hallo,
danke vielmal für eure Anworten. Wie so oft kommen die alltäglichen Fragen erst nach und nach. Ich bin normalerweise ein Bachschläfer - hab ich mit dem Stoma irgendwelche Chancen auf dem Bauch zu schlafen. Habt ihr euch vielleicht irgendeine Konstruktion einfallen lassen um auf dem Bauch zu schlafen? Irgendwie ist mir ein Kissen zu "unsicher", nicht dass dann irgendwas platzt oder ausläuft.
Liebe Grüße Robert
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