von jacqy69 » 14.08.2010, 22:33
Hallo
mein Freund ist seit 5 Tagen zu hause, bin total froh. Aber irgendwie habe ich auch immer Angst. Er hat oft Schmerzen, mal an der Narbe, dass ist ja normal. Aber seit heute hat er Schmerzen unter dem linken Rippenbogen. Dann ist noch das Problem, dass sein Stuhl ziemlich fest ist. Das ist wohl auch sehr unangenehm. Die Ärztin hat uns Laxatan verschrieben. Allerdings zeigt das immer noch keine richtige Wirkung. Den 1. Beutel hat er gestern Nachmittag genommen.
Irgendwie fühle ich mich hilflos und diese verfluchte Angst macht mich auch verrückt. Aber er ist meine große Liebe und darum bemühe ich mich ihm zu helfen und meine Angst zu überwinden.
Da ich selbst seit 4 Jahren Depressionen habe und hin und wieder auch Angst- und Panikatakken ist es oft nicht ganz einfach für mich.
Leider mag mein Freund sich nicht im Forum mit gleichgesinnten Schreiben und auch nicht lesen. Es sagt, dass ihm das nichts bringt. Ich selbst habe in einem Forum für Depressive sehr gute Erfahrungen gemacht. Man ist mit seinen Problemen nicht allein auf der Welt. Deshalb habe ich mich hier angemeldet.
Liebe Grüße von jacqy69
von susiwurzel » 14.08.2010, 23:43
Hallo Jacqy,
ein herzliches Willkommen hier in unserer Runde. Deine Anmeldung war ein guter Schritt.
Wovor hast du denn genau Angst? Und welches Stoma hat dein Freund.
Schreib doch mal ein wenig über dich/euch.
Liebe Grüße
Elke
von GnomeRanger » 15.08.2010, 00:13
Aloha jacqy69,
erstmal auch ein herzliches Willkommen hier in unserem tollen Forum.
Tut mir leid zu hören, das dein Freund sich einigelt...ging mir aber nach meiner ersten Stomaop ebenso....ich zählte die Tage bis zur Rückverlegung und dachte mir ich brauche das nicht....hätte ich vlt doch besser mal früher hier reingeschaut, dann wäre mir vlt meine zweite OP erspart worden.
Wenn nach einem Beutel der Stuhl immer noch zu fest ist, dann einfach 2 Beutel nehmen und immer viel trinken...das ist auch wichtig.
Die Schmerzen können auch Nachwehen der OPs sein...was ich so gelesen habe, war es ja auch kein Spaziergang.
Ich weiss ja nicht wann die Rückverlegung geplant ist, aber macht es nicht zu schnell...erstmal soll sich der Körper und Darm erholen damit es danach alles gut abheilen kann.
Ich hoffe das dein Freund vlt doch mal hier reinschaut, ansonsten kannst du uns alles fragen was du wissen musst und möchtest....hier wird dir geholfen.
LG Mickey (der sein Scheisserchen behalten wird, da er das Risiko einer RV nicht eingehen möchte)
von Momo2202 » 15.08.2010, 08:25
Hallo Jacqy,
von mir auch ein herzlich willkommen.
Ich habe mich am annfang auch eingeigelt. Irgendwann habe ich aber auch gemerkt, das es einen doch hilft, mal mit gleichbetroffenen zu sprechen.
Das wird schon.. Es braucht alles seine Zeit
Lg Anita
von Linie 22 » 15.08.2010, 10:40
Linie 22 hat geschrieben:jacqy69 hat geschrieben:Also mein Freund und ich haben uns vor 1 Jahr kennengelernt, um genau zu sein haben wir uns am 6. August 2009 zum ersten mal getroffen. Und ich bin froh einen so lieben Menschen an meiner Seite zu haben. Leider beginnt unsere Liebe mit den schweren Zeiten, die guten Zeiten beginnen hoffendlich bald.
Sich treffen und sich kurz darauf Freund(e) schimpfen ist das Eine.
Das kann Jeder und gehört ja wohl auch zu den leichtesten Übungen, ob Normalo oder Stomaträger/-in, spielt dabei überhaupt gar keine Rolle .
Aaaber, da bekanntlich jede Medaille aus zwei Seiten besteht, gibt es folglich auch noch das Andere. Und zwar genau DAS, was eine wahre Freundschaft ausmacht.
Jeder der in einer Freundschaft sowohl GZ als auch SZ verzeichnen kann und gemeinsam versteht diese zu meistern - egal wie lange die Krise andauert - hat sich einander verdient. Alle anderen sogenannten Feunde kann man im Ulmer rauchen oder auch in die Tonne klopp`n (wie man so schön sagt).
DENN:
Einen wahren Freund erkennt man in der Not.
Nach Lesen Deiner Geschichte - Dein Freund hat eine wahrlich starke Freundin an seiner Seite.
Tschüüüss. sobald sich Dein Freund wieder aufgerappelt hat - und das wird er dank Deiner Schützenhilfe - setzen sich die GZ erfahrungsgemäß fort , weiß Silke (Linie 22)
von jacqy69 » 15.08.2010, 11:52
Hallo ihr Lieben,
ich möchte mich erst mal ganz lieb für Eure lieben Antworten bedanken. Und ich kann jetzt schon sagen, dass ich mich ein wenig besser fühle. DANKE
Heute haben wir/ich die Platte zum ersten mal gewechselt. Da mein Hasi fragte ob ich das machen würde, habe ich ihm natürlich geholfen. Ich glaube, ich bin noch sehr ungeschickt. :mad: Habe einfach total Angst ihm wehzutun. Aber es ging einigermaßen. Ich hoffe nun, dass die Platte richtig sitzt. Hatte das Gefühl sie etwas weiter unten angebracht zu haben als die Stomatherapeutin. Drückt uns mal die Daumen, dass alles richtig hält.
Hallo @susiwurzel
wovor ich Angst habe, tja ich denke etwas falsch zu machen. Oder ihm halt weh tun, oder zu spät feststellen dass er ärztliche Hilfe benötigt.
Ich denke, ich muß mich erst an die neue Situation gewöhnen. Naja und ich brauche dringend mal einen Termin bei meinem Thera, da war ich seit 2 Monaten nicht mehr.
Hallo @GnomeRanger
der Stuhl ist zum Glück seit heute Morgen wieder geschmeidiger. Aber dass was über Nacht im Beutel war, war sehr fest. Vielleicht kamen daher die Schmerzen.
Das mein Freund Angst hat kann ich verstehen, das Schlimme ist halt nur, man kann nichts machen. Außer ihm versuchen Halt zu geben und ihm zu zeigen, wie sehr man ihn liebt.
Vielleicht schaut er ja irgerndwann mal hier rein, aber dass wird sicher noch ein wenig dauern.
Hallo @Anita Erz
danke für Deinen Zuspruch. Leider war mein Freund noch nie so der Mensch, der über seine Probleme redet. Das dauert immer sehr lange, naja ich werde ihm alle Zeit der Welt geben. Hab ihn ja furchtbar lieb ...
Hallo @Linie22
mit dem was Du schreibst, hast Du Recht. Jetzt hat sich gezeigt, wie wichtig es ist eine liebe Familie zu haben. Die einem den Rücken stärkt, die einen einfach mal in den Arm nimmt. Meine Mama war mir die größte Hilfe, sie hat viel für uns getan und ich bin ihr sehr dankbar.
Mein Freund hatte eine Hartmann-OP mit endständigem Descendostoma und Blindverschluß des Rektumstumpfes
Boa....habe ja echt viel geschrieben.
Also dann, habt einen schönen Tag!
Liebe Grüße von Ralf und Jacqy
DANKE AN ALLE
von Meta » 15.08.2010, 19:10
Hallo Jacqy und hallo Ralf
erstmal herzlich willkommen hier im Forum.
Habe gerade gesehn,dass ihr aus Berlin seid,
falls du es in der TERMIN-Rubrik noch nicht gesehen hast,
am 9.10. ist ein Forumstreff in Berlin...
Vielleicht hat sich dein Freund bis dahin ja so weit
in die neue Situation eingewöhnt,dann hättet ihr ja vielleicht Lust daran teilzunehmen.
Liebe Grüsse,
Marion
von Monsti » 15.08.2010, 20:27
Hallo Jacqy,
etwas verspätet, doch nicht weniger herzlich sei(d) auch von mir willkommen geheißen.
Meine 5 ct dazu: Ralf sollte sich künftig möglichst selbst versorgen. 1. gibt ihm das die Unabhängigkeit zurück. 2. hält die selber angebrachte Platte fast immer besser. Ich hatte meine Platte sogar mal auf der Intensivstation, noch im Narkose-Tran selbst gewechselt, nachdem ich in einer riesengroßen Sauerei wachgeworden war. Damals hatte ich mein Stoma allerdings schon seit knapp 4 Jahren und war insofern in Übung ...
Ob Deinem Freund der Austausch mit anderen Betroffenen etwas bringt oder nicht, kann er erst beurteilen, wenn er es versucht hat. Das erinnert mich an eine Freundin, die mir bei einem gemeinsamen Essen energisch erklärte, dass sie keine Scampis mag. Gleichzeitig sagte sie, dass sei auch noch nie welche gegessen habe. Mit gutem Zureden probierte sie dann doch - und siehe da: Sie war begeistert und haute anschließend ordentlich rein.
Auch mein Vater ist so ein Kandidat: Zeit meiner Kindheit hieß es, dass er Knoblauch absolut nicht mag. Meine Mutter durfte niemals mit Knofi würzen (tat sie zwar trotzdem, doch erfuhr er davon nix). Eines Tages waren wir zum gemeinsamen Fischessen beim Griechen. Mein Vater fischte sich eine Knoblauchzehe aus der Soße und meinte nach langem Knabbern: "Mh, das sind ja himmlisch schmeckende Zwiebeln!" (und fischte weiter nach den vermeintlichen Zwiebeln ...) Wir lagen schier unter dem Tisch vor Lachen.
Nun, das war etwas OT oder vielleicht doch nicht ganz ... probieren geht über studieren.
Liebe Grüße aus Tirol und Deinem Ralf gute Genesung
Angie
von jacqy69 » 15.08.2010, 21:32
Hallo @Meta
danke für die nette Begrüßung, hab mich wie über alle Antworten total gefreut. Es ist ein wirklich gutes Gefühl, zu wissen, dass man wenn man Kummer hat nicht ganz allein dasteht.
Im Moment ist alles noch sehr schwierig und wir fühlen uns unsicher. Aber wie sagt man so schön: "Aller Anfang ist schwer." Aber gemeinsam werden wir auch diese Hürde meistern, da bin ich mir sicher.
Ob wir zu dem Treffen kommen, wird sich zeigen. Heute habe ich gefragt, ob er hier nicht auch mal reinschaun will. Dazu meinte er, vielleicht irgendwann .... das heißt also nicht nein.
Hallo @Monsti
auch bei Dir möchte ich mich für die Willkommensgrüße bedanken. Naja und verspätet sind diese ganz sicher nicht. Wir sind ja erst seit gestern hier angemeldet.
Mit der selbständigen Versorgung gebe ich Dir Recht. Es sei denn, er bittet mich um Hilfe. Da sage ich dann nicht nein, aber dass versteht sich ja von selbst.
Komisch wir hatten heute das Thema, dass ich ihn derzeit wie ein rohes Ei behandle. Und das ihm das nicht so gefällt. In meiner Angst habe ich mich wohl ein wenig zu sehr verwirbelt. Wollte ihm alles abnehmen, ihm bei allem helfen. Das ist natürlich nicht gut, ist mir jetzt klar geworden. Naja besser spät als nie.
Und was macht er jetzt? Er sitzt bei unserem Sohn im Zimmer und bastelt am PC. Dann lächelte er mich an und meinte, dann fühle ich mich nicht ganz so nutzlos. Also werde ich ihn jetzt machen lassen. Er merkt ja selbst wo seine Grenze ist, dann legt er sich auch brav hin und ruht sich aus.
So ihr Zwei, dann wünschen wir Euch einen schönen Abend!
Ganz liebe Grüße von Ralf und Jacqy
Moinsen Jacqy,
auch von mir herzlich Willkommen im Forum, schön das Du da bist.
Ich finde es toll, das Du Deinem Liebsten so zur Seite stehst trotz Deiner eigenen Probleme. Ihr schafft das .
LG von der Elbe, Silke
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