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Stomaträger/in und Partnersuche – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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17 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Stomaträger/in und Partnersuche

Beitrag von Sebastian » 23.02.2008, 13:45

Hallo Leute,
ich habe hier einmal einen neuen thread gemacht über die Problematik der Partnersuche eines Stomaträgers oder Stomaträgerin.
Ich glaube das es ein ganz großes Problem ist wenn ein Stomaträger (ich schreibe nur Stomaträger was auch weibliche Stomaträgerinnen einschließt, so dass es nichts mit diskriminierung der Frauen zu tun hat)einen neuen Partner kennengelernt hat, den richtigen Zeitpunkt zu finden um den neuen Partner über das Stoma aufzuklären.
Es wäre interessant zu wissen wie sich die Partner im einzelnen verhalten.
Ich denke es wäre zu einfach nur zu sagen, wenn ich mit Stoma nicht akzeptiert werde ist es nicht der richtige Partner.
Ist es nicht so, dass Frauen durch die emotionale Bindung ein Stoma beim Partner problemloser akzeptieren als umgekehrt.
Bei Männern kann ich mir vorstellen, da die mehr optisch veranlagt sind es nicht so einfach hinnehmen würden wenn sie die Frau zum erstenmal nakt sehen mit ihrem Stoma.
Wann wäre der richtige Zeitpunkt den Partner über sein Stoma zu informieren, was denkt Ihr?
Leider sind hier im Forum nur Stomaträger was meiner Meinung nach die Problematik nicht aus dem "richtigen Leben" schildern kann.
Trotzdem würde es interessant sein die Meinungen von Männern und Frauen hier zu lesen.

Meine Frage:
Würde es Sinn machen einen Aufklärungsfilm auf DVD zu produzieren den man dann evtl. mit dem Partner gemeinsam ansehen könnte oder wäre es zu unpersönlich und hätte wenig Sinn.
Wie und was sollte die Handlung im Film enthalten.

Ich denke mir einen Filminhalt z.B. ein Paar lernt sich kennen die gemeinsam viel Unternehmen und man weiß nicht wie sage ich es dem Partner.
Bis der Tag kommt wo das Paar intim werden möchte und sich beide nackt gegenüberstehen, und dann stellt sich raus dass beide Stomaträger sind, was sie vorher nicht geahnt hatten.

Beiden fällt ein Stein vom Herzen und einer gemeinsamen Zukunft steht nichts mehr im Wege............

Ich denke auf Einzelheiten über das Stoma und die Versorgung sollte man im Film verzichten, das kann man ja in einem persönlichen Gespräch erörtern wenn es vom Partner gewünscht wird.

Was meint ihr dazu und welche Vorschläge könnte es noch geben.
Ich mache hier Schluss sonst wird es zu lange hier, weiteres kann ja hier noch besprochen werden.

Gruß
Sebastian

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Sebastian

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Stomaträger/in und Partnersuche

Beitrag von wukasisumo » 23.02.2008, 14:17

hallo sebastian,
also das kann ich mir nun gar nicht vorstellen, mir mit einem eventuellen partner einen film anzusehen um übers stoma aufzuklären:D
ich glaube, es in einem persönlichen gespräch zu klären, wie es mit einem aussieht,ist zehn mal besser, denn man entscheidet aus dem bauch heraus, wann der richtige zeitpunkt kommt, wann man darüber sprechen kann und will und nicht, wenn ich jemand zum film einlade.
übrigens muß kein mensch sich nackt gegenüberstehen, vor allem für frauen gibt es schicke sachen, die verdecken oder die den beutel hochklemmen. das kommt ja sowieso erst hinterher.
der punkt ist doch der - akzeptiert der vermeintliche partner das stoma, so fällt einem ein stein vom herzen und das andere geht fast von allein, - akzeptiert er es nicht, wäre ich froh, mit so einem nicht im bett gewesen zu sein.:D
lg sabine

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wukasisumo

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Stomaträger/in und Partnersuche

Beitrag von Webkänguru » 23.02.2008, 22:03

Hallo Sebastian,

die Menschen sind so verschieden, Paare sind so verschieden, ein Patentrezept zum Kennen lernen und zusammen finden gibt es ja schon bei Nicht-Stomaträgern nicht ;)

Ich finde deine Idee für den Film witzig, würde für mich aber eher als Film für Stomaträger unter die Überschrift "Du bist nicht alleine" passen ... weniger als Hilfe bei der Partnersuche.

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

Moderator

Stomaträger/in und Partnersuche

Beitrag von Melli » 24.02.2008, 19:11

Hmmm, die Frage konnte logischerweise nie geklärt werden, obwohl es schon öfters Threads gab. Wie sag ich's, wann sag ich's...alles eine Sache des Augenblicks. Man kann ja auch ohne Stoma keine Regeln aufstellen, mit Stoma auch nicht.

Ich persönlich würde eine Weile warten, bin aber auch sonst der Typ, der lange wartet und Onenightstands und ähnliche Scherze schon immer komplett abgelehnt hat...aber: jeder Mensch ist anders ;)

Einen Film finde ich überflüssig, man hat einen Mund zum Reden und kann seinen Körper zeigen. Und wenn man das (noch) nicht möchte, ist der Zeitpunkt eben noch zu früh, dann macht man es später

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Melli

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Stomaträger/in und Partnersuche

Beitrag von Mücke » 25.02.2008, 18:17

Hallo Sebastian

Ich war schon 6Jahre veheiratet als ich mein Stoma bekam.Von daher kann ich dir vom kennen lernen nichts erzählen.
Die Idee mit dem Film finde ich persönlcih auper.Den könnt5e man doch im Biologie Unterricht schon in der Schule zeigen.Dann würde es den Judendlichen auch nicht so schwer fallen,wenn sie einen Partner/in kennen lernen die ein Stoma hat.Denn es gibt ja auch Kinder mit Stoma,die werden irgend wann Jugendlich.
Ich habe eigentlich am Anfangt meines Stomas gesagt,ich würde mir wenn ich jetzt Singel wäre nur ein Partner auch mit Stoma suchen.Heute sage ich,dieses denken ist Quatsch.Denn ein Partner lernt damit um zugehen.
Freue mich schon auf die weitern Diskusionen.

Viele Grüße Mücke

Ileostoma 2004 nach MC und zahlreichen Fisteln:angry:

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Mücke

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Stomaträger/in und Partnersuche

Beitrag von Melli » 25.02.2008, 18:25

Mücke, dazu mal eine Gegenfrage an dich...gehst du davon aus, dass jeder Dritte ein Stoma hat, oder wozu sollte man so etwas in der Schule zeigen?

Stomaträger, zudem junge, sind so selten, da müßtest du in der Schule zig Filme zeigen für jede Art von Krankheit oder Behinderung, die einen Partner ereilen köööönnte, das ist ja wohl mehr als unnötig.

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Melli

Moderatorin

Stomaträger/in und Partnersuche

Beitrag von Monsti » 25.02.2008, 19:30

Hallo Mücke,

das sehe ich genauso wie Meli.

Allerdings: Ein gut gemachter Film über zwei Menschen, die sich lieben und eines Tages total perplex feststellen, dass sie beide zufälligerweise ein Stoma haben, könnte allgemein einiges in Sachen "Seitenausgang" enttabuisieren.

Ich erinnere mich da an einen Fernsehfilm (Titel so ähnlich wie "Ein großartiges Mädchen"), der vor etlichen Jahren mehrfach ausgestrahlt worden war. Weiß nicht, ob Du diesen Film zufälligerweise auch gesehen hast. Da ging es um ein gehbehindertes Mädel (Schiene, ich glaube wegen Kinderlähmung), das einen Winterurlaub in den Bergen verbrachte, anfangs furchtbar schlecht drauf war, jede Menge Minderwertigkeitskomplexe hatte und schließlich den (ebenfalls gehbehinderten) Partner fand, der seinerseits sehr konstruktiv mit seiner Behinderung umging. Im Kontakt zu ihm lebte sie auf. Ich fand die Story insgesamt einfach sehr spannend gemacht. Hauptthema waren zwar die Nöte der jungen Frau und ihre Behinderung, doch traten diese beiden Themen aufgrund des spannenden Filmverlaufs zunehmend in den Hintergrund.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Stomaträger/in und Partnersuche

Beitrag von Monsti » 25.02.2008, 19:42

Hallo Sebastian,

zunächst: Deine Filmidee finde ich echt witzig. :D Man müsste sie nur in eine sehr spannende Story wickeln ...

Ich glaube, es kommt sehr auf das Alter, das individuelle Temperament, die eigene Umgehensweise mit dem Stoma und die sich in der Kennenlernphase ergebenden Situationen an. Sicher gibt es hier kein Patentrezept.

Interessanterweise sagte mir vor ungefähr zwei Jahren ein sehr guter Bekannter, er würde mich auf der Stelle heiraten, wäre ich nicht schon glücklich verheiratet. Der Mann ist partnerschaftlich absolut nicht unerfahren und weiß von Anfang an von meinem Stoma, u.a. weil er mich kurz nach der Stomaanlage in der Klinik besucht hatte. Für ihn wäre diese Tatsache folglich überhaupt keine Hürde gewesen. Aaaber: Der Mann ist mittlerweile 60, ich bin 52. Ich bezweifle aber sehr, dass er genauso gedacht hätte, als er 26 war (ich dann dementsprechend 18 oder so). ;)

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Stomaträger/in und Partnersuche

Beitrag von Mücke » 26.02.2008, 09:27

Hallo Meli

In der Schule werden soviele unnötige Dinge durch genommen,da kann man ruhig auch mal ein wichtiges Thema durch nehmen.
Ich bin der Meinung das ein Stoma oft tot geschwiegen wird.
Die Genration meiner Eltern zum Beispeil,für die ist das etwas ganz schlimmes,über das darf man doch nicht reden,das dürfen die anderen doch nicht wissen.Es wird von vielen Menschen als
"schmutzige Sache" gesehen.Aber auch nur weil viele nicht wissen,wie sieht es aus?Riecht es?Tut es weh?Was ist das überhaupt?
Frag doch mal die Leute,künstlicher Darmausgang das haben schon viele gehört aber etwas sich darunter vorstellen können die wenigsten.
Über Aids und Krebs sind die Jugendlichen auch aufgeklärt warum dann nicht über ein Stoma????
Das Stoma wird von der Öffentlichkeit zu wenig behandelt,über viele Krankheiten kommen ständig Berichte im Fernsehen,wann über ein Stoma?

Das ist meine ganz persönliche Meinung und ich möchte niemandem auf die Füsse treten.So habe ich es in meinem Bekanntenkreis erlebt.Meine Freunde und Kollegen wissen alle darüber Bescheid weil ich sehr offen damit umgehe.

Viele Liebe Grüße Mücke


Ileostoma 2004 nach MC und zahlreichen Fisteln:angry:

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Mücke

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Stomaträger/in und Partnersuche

Beitrag von Waltraud Mayer » 26.02.2008, 14:23

@ Mücke warum sollte man Kinder in der Schule mit Krankheiten belasten, wenn kein aktueller Anlass vorliegt???Es wird über soviele Krankheiten nicht gesprochen und ich finde das auch gut. Es gibt genug Horrormeldungen das ganze Jahr über, da muß man nichtnoch alles was vielleicht mal auf den einen oder anderen zukommt der breiten Masse erläutern...der Betroffen ist kann sich doch vielfach informieren, wenn er will. Das Stoma ist schon lange nicht mehr so tabuiesiert wie vor 10 Jahren, aber vieles was an Info im TV dawar, macht eher Angst als Mut und fördert die Ablehnung (Buch von Michael Lesch, hat bestimmt nächstes Monat TV-Auftritte)
Man hört zwar viel über Aids und Krebs, aber es ist nur ein ganz kleiner Teil der Betroffenen die an die Öffentlichkeit gehen, grade mit Aids, da ist derjenige ja noch schlimmer ausgerenzt als mit Stoma, also verschweigt man es...
LG Waltraud

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Waltraud Mayer

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