von Biggi0001 » 30.11.2012, 16:29
Ich persönlich glaube kaum, dass eine Internistin zu den angesprochenen Stomaspezifischen Fragen wirklich fundiert etwas sagen kann, da sollte man lieber Leute fragen, die wirklich etwas davon verstehen, also nen Proktologen, Visceralchirurgen o.ä.
Schlicht und einfach deswegen, weil die Proktologie wie auch die anderen Felder aus gutem Grund FACHbereiche sind, die zwar in der ärztlichen Ausbildung gestreift werden, aber nicht erschöpfend behandelt. Da wird dir hier im Forum jeder Mitschreiber genausoviel - wenn nicht sogar mehr - sagen können wie ein Internist.
Just my 50 cts.
Gruss, Biggi
von Webkänguru » 30.11.2012, 21:11
Hallo Biggi,
aber eine Internistin sollte schon in der Lage sein aus dem Arztbericht zu lesen, was für ein Stoma das ist... und auch beurteilen können, ob der letzte Darmabschnitt entzündet ist oder nicht
Viele Grüße,
euer Christian
von -bastis_schadz- » 02.12.2012, 12:04
@ Webkänguru
in 6 Monaten ist eine Rückverlegung geplant. Da wird eine "Darmspiegelung" von meinem rest Darm, gemacht, ob eine Entzündung in dem Bereich vorliegt.
Ich hatte gestern wieder Stuhlgang. Ich werde mir das jetzt immer notieren für mich, um zu schauen, wie oft ich Stuhlgang habe.
Wünsche einen schönen 1. Advent.
von -bastis_schadz- » 03.12.2012, 21:39
@ Bag-owner
Du kannst mir doch auch bestimmt die frage beantworten warum der stuhl vom dünndarm aggressiver ist. Meine entzündung hat sich ausgebreitet ist jetzt komplatt um den dünndarm herum.
von Bag-Owner » 03.12.2012, 22:57
Hallo -bastis_schadz- ,
ich versuchs mal.
Es ist halt so, dass die Verdauung im Grund ja schon mit dem guten Kauen im Mund anfängt (Speichel). Anschließend wird der schon bereits vorgeweichte Speisebrei in den Magen gefördert, in dem bereits die Magensäure wartet. Der Zwölffingerdarm dient der Neutralisierung des durch den Magen angesäuerten Speisebrei.
Der gesamte Dünndarm ist der Hauptort der Verdauung und Aufnahme der Nahrungsbestandteile (Kohlenhydrate, Eiweißstoffe, Fette, Vitamine, Salze und Wasser), für das Ileum kommt noch die Aufgabe der Immunabwehr hinzu.
Am Anfang des Dünndarms wird die Nahrung enzymatisch verdaut (dies wurde durch Verdauungsenzyme (Speichel) im Mund bereits begonnen). Durch die Sekrete des Pankreas (Bauchspeicheldrüse) werden die Kohlenhydrate, Proteine und Fette in ihre Bestandteile aufgespalten.
Die Galle dient der Emulgierung der Fette. Die Gallensäure dagegen wird zum größten Teil rückresorbiert und wieder der Leber zur Verfügung gestellt.
Die Nahrungsbestandteile werden üblicherweise von der Darmwand resorbiert und in der Leber weiterverarbeitet bzw. gespeichert und umgewandelt.
Dem jetzt noch im letzten Abschnitt des Dünndarms verbleibende Brei wird im terminalen (Endabschnitt) Ileum das Vitamin B12 resorbiert und weiter verdaut.
Was ich damit sagen will. Dem ganzen Speisebrei wird im Laufe der bis zu 6m Dünndarm so allerhand "Säuren" beigefügt und im Allgemeinen auch größtenteils wieder abgebaut.
Wenn jetzt noch eine Entzündung im Darm wütet, werden all diese Säuren mehr oder weniger schnell durch den Darm gefördert (ein Beispiel wäre da der sog. Durchfall). Tritt dieser jetzt aggressive Speisebrei auf gesunde Haut wird das gesunde PH-neutrale Hautmillieu zerstört und es kommt zu Irritationen, Entzündungen oder sogar mehr.
Aus diesem Grund ist es immens wichtig, gerade bei einem Ileo-Stoma, darauf zu achten, dass die Haftplatte genau anliegt .
Ich hoffe, dir mit meinen Ausführungen etwas geholfen zu haben. Andere User können dies bestimmt noch etwas genauer erklären .
GGLG
Bag-Owner
von birgit40 » 03.12.2012, 23:09
lieber stephan !!
das hast du aber schön erklärt !! hatte ich so auch noch nicht gewusst !! danke !! man kann hier immer nur dazu lernen ! finde ich fantastisch !!
lieber basti schatz , du siehst auch ich lerne täglich dazu , habe ja auch ein ileostoma und ehrlich gesagt habe ich mir immer sehr wenig gedanken um die verdauung gemacht , wenn die suppe läuft , dann läuft sie halt !! aber schon sehr interessant wie stephan das beschrieben hat !!!
liebe grüsse birgit
von -bastis_schadz- » 04.12.2012, 09:57
@ Bag-Owner
Woher weißt du das alles?
Also hab ich das richtig verstanden der stuhl ist deswegen so aggressiv wegen den vielen Säuren???
von Bag-Owner » 04.12.2012, 14:56
Hallo -bastis_schadz- ,
na ja, eigentlich herrscht im Darm sogar ein leicht basisches Übergewicht (pH-Werte um 8.0, die Magensäure ist dabei mit um pH 2 noch am "sauersten"; zum Vergleich Wasser ist bei pH 7.0 neutral ).
Eben durch Operationen, Medikamente und weiteren Umständen kann es hier nun zu einem massiven Ungleichgewicht kommen - mit den dir bekannten Folgen .
LG
Bag-Owner
von biensche91 » 14.01.2013, 19:52
Hey, ich habe ein ähnliches Problem.
Habe mir jetzt nicht alle Antworten durchgelesen -das war mir jetzt einfach zu viel zu lesen
Ich habe auch immer wieder, fast täglich, Stuhlgang der hinten raus kommt. Habe ein doppelläufiges Ileostoma mit Pouchanlage nach kompletter Dickdarmentfernung bei Colitis Ulcerosa.
Mir wurde das schon von Anfang an gesagt, dass das sein kann dass sich der Stuhlgang mal an der Abzweigung zum Beutelchen vorbeimogelt und hinten rauskommt. Somit für mich nicht besorgniserregend.
Jedoch habe ich seit gestern, immer wenn ich Stuhldrang habe, schubweise Schmerzen im vorderen Unterbauch. Das fühlt sich etwa so an wie wenn ich Periodenschmerzen habe, weiss aber dass das mit dem Stuhldrang zusammenhängt. Es sind zwar nur leichte Schmerzen, fühlt sich aber echt komisch an.
Habt ihr irgendwelche Erklärungen oder Ideen an was das liegen könnte oder was ich dagegen machen kann?
von Skyfire » 14.01.2013, 20:13
biensche91 hat geschrieben:Mir wurde das schon von Anfang an gesagt, dass das sein kann dass sich der Stuhlgang mal an der Abzweigung zum Beutelchen vorbeimogelt und hinten rauskommt. Somit für mich nicht besorgniserregend.
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe