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tiefe Verzweifelung – Seite 2

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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24 Beiträge • Seite 2 von 31, 2, 3

tiefe Verzweifelung

Beitrag von chrispe » 11.02.2007, 18:35

Himmel hilf.

Nun laßt doch mal den armen Opa erstmal zur besinnung kommen. Wie andere hier schon schrieben braucht der eine oder andere eben mal ein wenig länger um sich mit beutel wohlzufühlen.

Kommt zeit kommt rat kommt auch der Beutel wieder weg. Und bis dahin laßt ihn doch mal für eine Kurze zeit in Ruhe.

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chrispe

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tiefe Verzweifelung

Beitrag von jf80 » 14.02.2007, 11:18

Hallo Feo!

Ich hatte Darmkrebs mit einem vorübergeh. Ileostoma.. gut ich bin erst 26.. da steckt man so was leichter weg´, wie dein Opa..
Aber ich muß dir sagen, ich konnte das Stoma am Anfang auch nicht akzeptieren, ich hab mich davor so geekelt..
(nIcht bös sein ihr anderen hier im Forum, ich weiß ihr lebt damit)
aber mit der Zeit hab ich mich dann mit Pupsi (so hab ich mein Stoma genannt) arrangiert.. ich mußte ihn akzteptieren, aber lieben und schön finden konnte ich mich damit nicht.. ich mein, mein Freund hat mir immer versucht dieses Denken von wegen "Nicht schön sein" zu nehmen.. bis ich ihm dann mal sagte, wie es denn für ihn sein würde, wenn er so einen " Beutel" bekommen würde.. er hat sofort verneint.. würde das nicht wollen.. ich hab jetzt grad meine Rückverlegung hinter mir.. und muß dir sagen es ist so irre den Stoma nicht mehr zu haben.. ein ganz neues Lebensgefühl..
Mein Tipp wäre, es gibt doch in eurer Umgebung sicher eine Selbsthilfegruppe für Stomaträger.. wie wäre es den wenn jemand von dieser Gruppe mal zu deinem OPa nach Hause kommt.. ( wenn er nicht hingeht..) ansonsten laßt ihm erstmal Zeit sich mit dem Stoma abzufinden..
glaub mir es ist nicht leicht von heut auf morgen diesem Beutel zu akzeptieren.
weiterhin wäre vielleicht ein Gespräch mit einem Psychoonkologen auch keine schlechte Idee.. da er durch den Mastdarmkrebs mit Metas den Lebensmut verloren hat..
lg. Jana

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jf80

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Beitrag von Waltraud Mayer » 14.02.2007, 15:53

Hallo jf80!

ich mußte ihn akzteptieren, aber lieben und schön finden konnte ich mich damit nicht..

Mir geht es nach 6 Jahren nicht anders, ich lebe halt damit, weils anders nicht geht.... der Ekel hat sich nach der großen Panne gelegt, aber "Juhu" schrei ich immer noch nicht wenn ich die Versorgung wechsel....aber man arrangiert sich halt, es gibt schlimmeres...
LG Waltraud

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Waltraud Mayer

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tiefe Verzweifelung

Beitrag von Monsti » 14.02.2007, 21:02

Hallo Waltraud,

ich glaube, wie Dir geht es den meisten - mir natürlich auch. Andererseits durfte ich feststellen, dass einen so ein Stoma wesentlich weniger beeinträchtigt als ursprünglich vermutet. Die Einschränkungen, die ich habe, sind in erster Linie anderen Problemen zu verdanken.

Wir machen halt das Beste aus der Situation, gell!?

Liebe Grüße von
Angie

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Monsti

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Beitrag von chaosbarthi » 16.02.2007, 00:05

Feo, wo wohnt Ihr? Im Norden? Ich würde es gerne übernehmen, deinen Opi zu besuchen. :)

LG chaosbarthi

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chaosbarthi

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tiefe Verzweifelung

Beitrag von neewo » 22.02.2007, 00:37

Feo hat geschrieben:... mäkelt ständig an ihm herum und sagt, daß es menschen gibt, denen es viel schlechter geht ...

Wozu wird eigentlich immer dieser blöde Spruch abgelassen? Hat dieses Gewäsche schon mal irgendjemand geholfen? Jedesmal wenn mir einer diesen hirnlosen Satz hinwirft möchte ich ihm in die Fresse haun! Egal wer es ist!

Du möchtest Deinem Opi helfen? Dann vermeide erst mal diesen Spruch. Sags auch deiner Oma! :)

Du kannst ihm seine Last nicht abnehmen. Du kannst ihm aber helfen sich auf Morgen zu freuen, und das Gefühl zu haben das es noch was zu tun für ihn gibt. Tag für Tag, bis er das blöde Ding wieder los ist.
Ich seh das so, wenn es nicht für immer ist, wozu sich dann erst mühsam dran gewöhnen? Die Zeit geht auch so rum. Wenn man damit umgeht wie z.B. mit einem Gipsbein, das man bald wieder los ist und dann vergessen kann, kriegt man vielleicht nicht so leicht einen Knacks. Aber das ist meine Ansicht.

Alles Gute
neewo

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neewo

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tiefe Verzweifelung

Beitrag von Linie 22 » 22.02.2007, 15:03

Hallo Feo,

ich bin bereits zweifach an Darmkrebs erkrankt und habe nach jeder Erkrankung ein neues Stoma gelegt bekommen.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, was innerlich in Deinem Opi vorgeht.

Deshalb steht mir der Kragen danach, einmal mit Dir und der Omi Tacheles zu reden.:teufel:

Man kann vielleicht "zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen" und sich über den Erfolg freuen, aber zwei neue schwerwiegende Tatsachen, zum einen die Krankheit Krebs und zum anderen das Stoma, welche von heute auf Morgen dein Leben bestimmen, kann man nicht einfach mal so wie die zwei Fliegen mit einer Klappe bewältigen. :angry:

Lasst dem Opi ausreichend Zeit!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

"Zeit heilt die Wunden."

Redet nicht immerzu so auf ihn ein bzw. schimpft nicht immer so mit ihm! Das kann er wohl zur Zeit so gar nicht recht gebrauchen.


:brief:Ich habe mich anfangs auch nirgendwo hingetraut.:wc:
Jetzt, nach ca. vier Jahren gehe ich schwimmen, in`s Kaffe oder in`s Restaurant, shoppen, widme mich wieder verstärkt meinen Hobbys, welche ich anfänglich ebenfalls vernachlässigt habe und ich habe wieder Geschmack am Leben gefunden.:brief:

So liebe(r) Feo nun schau Dir mal die Dauer an! Fasst vier ganze Jahre habe ich gebraucht, um mich zu fangen und vorallem wieder neu zu entdecken. Vielleicht gibt Dir das etwas zu denken und Anregung sich mit dem Opi ewtas in Geduld zu üben.

Ich wünsche dem Opi alles erdenklich Gute, baldige Genesung, vor allem aber wünsche ich ihm die Zeit, welche die Wunden heilt.

Es grüßt mit 180 Sachen auf dem Topf Linie 22 :mad:

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Linie 22

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tiefe Verzweifelung

Beitrag von andreas greuter » 22.02.2007, 23:48

Hallo feo,

klingen die Aussagen "Zeit heilt alle Wunden", sowie "es gibt andere, denen es wesentlich schlechter geht" und "das Stoma hat Dir womöglich das Leben gerettet" abgedroschen, so sind sie dennoch absolut richtig und von zentraler Bedeutung!

Allerdings braucht es wirklich seine Zeit sich an den neuen Zustand zu gewöhnen, ihn nach und nach zu akzeptieren (es bleibt ja gar nichts anderes übrig) und dann so ganz allmählich die o.g. Aussagen zu verstehen und schlussendlich zu akzeptieren.

Ich selbst habe dafür ca. 5 Jahre gebraucht.

Gerade erst heute habe ich mir überlegt, wie gut es mir eigentlich geht und wie dankbar ich sein darf, daß nichts Schlimmeres passiert ist.
Ich stelle mir dann vor welche Katastrophe es für mich als Fotograf bedeuten würde blind oder querschnittsgelähmt zu sein! So danke ich tatsächlich Gott dafür, daß er mir nur ein so vergleichsweise kleines Päckchen aufgebürdet hat.

Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, daß das Stoma sich in gewissen Aspekten positiv auf meine Persönlichkeitsentwicklung ausgewirkt hat:
Ich lebe sehr viel bewußter, sehe Positives nicht mehr als ganz selbstverständlich an, bin wesentlich empathischer geworden, was sich wiederum positv auf meine Kreativität ausgewirkt hat.

Aber nochmal. das alles braucht seione Zeit, sehr viel Zeit (aber auch ein wenig guten Willen)!

Gib doch Deinem Opa diese Beiträge mal zum Lesen.
Vielleicht hilfts ihm ja ein wenig.

Schöne Grüße, Andreas

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andreas greuter

Mitglied

tiefe Verzweifelung

Beitrag von Meta » 23.02.2007, 19:43

Hallo,
zu dem Satz "es gibt viele, denen es noch schlechter geht"
kann ich nur sagen, das wird mir jedesmal bewußt, wenn ich hier im Forum bin!!!! Beim Lesen habe ich oft Tränen in den
Augen und habe oft das Gefühl, den/die möchte ich gern mal in
Arm nehmen!!! Und dann weiß ich, wie gut es mir geht ( bin gesund,habe nur ein vorrübergehendes Kolostoma )!
Eine gute Bekannte von mir ist Anfang 50 und ist schwerhörig,
selbst mit Hörgeräten hört sie oft nicht mal ihr Telefon, sie ist also erheblich eingeschränkter als ich und in Gesllschaft
sitz sie oft da und hat Schwierigkeiten der Unterhaltung zu folgen. Da möchte ich auch nicht tauschen!!
Selbst wenn sich rausstellen würde, mein Stoma bleibt für immer, wäre das kein Weltuntegang für mich, denn mein Selbstwertgefühl steht und fällt nicht mit einem kleinen,
Plastikbeutel!!!:D
LG Marion

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Meta

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tiefe Verzweifelung

Beitrag von Nala » 23.02.2007, 21:27

Hallo Feo!

Das Stoma ist anfangs ein Schock für jeden denk ich (ich kann nicht von mir sprechen weil ich es nur zugedrönt mit schmerzmitteln erklert bekommen habe und mich langsam daran gewöhnt habe...) lass ihm zeit. Ich empfinde auch totalen Ekel vor diesem Zeug. Bin aber froh dass ich es hab weil es mir sehr hilft (bzw. geholfen hat in 4 tagen is es wieder drin :) )
Ich weiß nicht genau hast du geschrieben dass seit 6 monaten schon rückoperiert werden sollte`?? naja meine Rück OP haben sie jetzt schon 3 mal verschoben und das ist auch ein fetter Kloß den er mal runter schlucken muss... Hat dein Opi irgendwelche Hobbys schach oder arbeitet er gern im garten hat er tiere um die er sich kümmern kann??
spielt mit ihm mal ein spiel wo er seine grauen zellen anstrengen muss weil das lange liegen macht einem auch faul und träge. Kocht seine Lieblinsgerichte :) das heitert immer ein bisschen auf.habt ihr schon einen termin für die rückop?? oder schaut mal auf die uhr wie lange es braucht bis das säckchen voll ist und dann macht ihr mal so lange einen ausflug mit dem auto damit er mal was anderes sieht :)

ich bin zwar erst 16 aber ich hoffe ich konnte dir einige ratschläge geben! ich wünsche euch allllleeeees gute und diese Zeit geht auch vorbei!! ich schicke dir ganz viel kraft und mut dass ihr das alle zusammen gut übersteht!!

Lg Anna

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