von Feo » 07.02.2007, 20:53
einen schönen guten abend wünsche ich allen lesern.
und...ich bin es wieder.....
mein opi ist seit ca. 2 wochen wieder zu hause.sein ileostoma bestimmt sein ganzes leben( im wahrsten sinne des wortes )
nun zu dem, was mir sorgen bereitet:
er will nirgendwo hin, denn der btl. könnte ja voll werden, und den müßte man ja dann entsorgen können....alle tipps, die ich bisher im forum gelesen und weitergegeben habe, schlugen fehl......
diese internet, wie kannst du nur....erzähl ja nichts von meiner erkrankung.....du weißt ja....es wissen bald alle leute....ist dann sein kommentar....
die größte sorge meinerseits ist:
seit dem krh-aufenthalt hat er mächtig abgebaut, er sieht fürchterlich schlecht aus und fühlt sich auch so !!
er ist absolut inaktiv.....seine hüfte etc. schmerzen ihm, er liegt fast ausschließlich im bett, will kaum noch aufstehen, isst kaum etwas, redet vom tod und das er sich mit dem stoma in keiner weise abfinden kann !!!!!!!
-soll in ca. einem halben jahr rückverlegt werden -absoluter EKEL !!
die ursächliche erkrankung - mastdarmkrabs mit metastasen -
ist ihm irgendwie , wie soll ich sagen, fern ??
ER TUT MIR SO LEID; UND ICH STEHE IRGENDWIE HILFLOS DANEBEN UND WEIß NICHT; WIE ICH IHN AUFBAUEN KANN!
seine frau, mäkelt ständig an ihm herum und sagt, daß es menschen gibt, denen es viel schlechter geht und er solle positiv denken !!ich habe mit ihr gesprochen und ihr gesagt, daß ihr vorwürfe opi zu sehr belasten und sie sollt zu ihm stehen und alle fünfe gerade sein lassen....
aber sie kann anscheinend nicht anders.... sie fängt immer wieder von vorne an....
dr arzt ist eingschaltet und ich denke, er wird opi stimmungsaufhellende medikamente verschreiben.....
gut...aber, wie kann ich ihn helfen ??
lg
Feo
von Waltraud Mayer » 07.02.2007, 21:18
Hallo Feo!
Kennst Du im realen Leben jemand der auch Krebs und ein Stoma hat oder hatte??? Vielleicht würde er die Dinge anders sehen, wenn er mit jemand Betroffenen reden könnte, der könnte sich auch mit seiner Frau unterhalten. Gibt es bei Euch in der Gegend keine Selbsthilfegruppe der Ilco???Dd käme sicher auch jemand zu Euch Nachhause.
Es gibt leider viel zu viele die sich schämen wenn Sie ein Stoma haben, statt sich damit auseinander zusetzen, grade die älteren Herrschaften tun sich da besonders schwer...
versuch einfach mal Kontakt mit Betroffenen herzustellen,schau einfach das Du Ihn aus dem Haus rauskriegst und wenn Du blos mit dem Auto mit Deinem Opa spazierenfährst, das er sieht, das garnichts passiert und das der Beutel schon eine Zeit hält bevor er entleert oder gewechselt werden muß...
Wünsch Dir viel Geduld und Deinem Opa etwas mehr Mut...
LG Waltraud
von Meta » 08.02.2007, 10:22
Hallo Feo,
dein Opa hat doch sicher eine "Stomatante", vielleicht kann sie bei der Kontaktsuche behilflich sein.
Es wäre ja auch schon hilfreich, wenn du schaffst, das dein Opa jeden Tag aufsteht und vielleicht Fernsehen schaut etc.
oder er vielleicht wenigstens mal ums Haus geht.
Viel Erfolg wünsche ich dir.
Marion
von Lupus » 08.02.2007, 23:16
Hallo hier spricht Lupus,
Feo, jeder von uns brauchte Zeit sich an die neue Situation mit Beutel zu gewöhnen. Bei den einen geht es besser bei den anderen nicht so gut. Als Betroffener kann ich es gar nicht leiden, wenn mir auch Familienmitglieder erklären, dass das Ganze doch gar nicht so schlimm sei und man mit dem Sack doch ganz normal leben könnte. Ich habe mich auch teilweise zu Hause verkrochen und kalkuliere jeden Ausgang auf Dauer und der Möglichkeit einen Sack zu wechseln. Vielleicht fragst du deinen Opa mal was ihn am Stoma stört. Vielleicht kannst du über Fragen und Zuhören ihn dazu bewegen aktiver zu werden. Aus dem Bett sollte er allerdings schon gebracht werden. Gerade bei älteren Leuten ist das wichtig um Folgeerscheinungen zu verhindern.
Gruss Lupus
von Melli » 09.02.2007, 04:05
Vielleicht ist weder diese "anderen geht es schlechter"-Tour (die hasse ich ja!) als aber auch die "betütel"-Tour schlecht.
Mit einem Beutel kann man sehr gut und normal leben - schon gar mit der Aussicht, dass es ja wieder rückverlegt wird.
Manche Leute wollen das einfach nicht verstehen - nicht nur Ältere, auch Jüngere, Insidern hier als "Lesch-Bademantel-Syndrom"* bekannt.
Dein Opa empfindet den Beutel als Makel (deswegen blooooß nix erzählen, nicht mal fremden Leuten im Internet, die zudem selbst betroffen sind), nicht als Hilfe, seine Gesundheit zu bewahren bzw wiederzuerlangen. Ich glaube, da hilft es nichts, wenn man ihm sagt, dass andere sich schlechter fühlen. Aber auch eine falsche Methode (meines Erachtens) ist, wenn man aus Mitleid die ganze Zeit einen besorgten Dackelblick bekommt. Das passiert schnell und ist kein Vorwurf an die Angehöriegn, die sich ja sorgen, aber führt schnell dazu, dass Betroffene sich etwas gehen lassen.
Wenn dein Opi also körperlich eigentlich schon fit genug ist, würde ich zuallerst versuchen, wieder Normalität reinzubringen in`s Leben. Dazu gehört, dass er "gezwungen" wird, sich aus dem Bett zu bewegen. Und vielleicht findet es nach und nach wieder etwas Normalität, ich würde ihn da gar nicht zu sehr beeinflussen oder drängen.
*der Schauspieler Michael Lesch (zB "Der Fahnder") hatte nach Krebs zeitweise ein Stoma und meinte, er wäre damit schon halbtot, könne nichts anderes anziehen als einen Bademantel - ein Insider Gag seitdem hier im Forum *grins*.
Leider hat er seine einseitigen, für viele von uns nicht nachvollziehbaren Gedanken zum Thema Stoma nach seiner Krankheit in einem Buch und zahlreichen Interviews breitgetreten...)
von Meta » 09.02.2007, 16:59
Hallo Feo,
da stimme ich Meli zu, der Tagesablauf von deinem Opa "muß"
wieder eine Struktur bekommen.Man könnte z.B. darauf hintrainieren, das er Brötchen holen geht oder andere kleinere
Aufgaben übernimmt. Was hat er denn vor seiner Krankheit
gemacht?
LG Marion
von doro » 09.02.2007, 17:17
Hallo Feo,
Deine Hilflosigkeit kann ich sehr gut nachvollziehen. Allerdings, da halte ich es mit Lupus, es braucht seine Zeit, vor allen Dingen für ältere Leute sich mit dem " Ding" zu befreunden.
Natürlich hilft es nichts und niemanden den überwiegenden Teil des Tages im Bett zu verbringen.Ich denke aber, das regelt die Zeit und wohl auch ein wenig die Jahreszeit.
Versucht die Situation mit Geduld und kleinen Schritten auzugehen. Beginnt mit kurzen Spaziergängen,er muss die Sicherheit bekommen, daß der Beutel schon seine Zeit durchhält. . Wenn er sich schämt, geht in der Dämmerung, wen stört es
Bedenke auch, daß dieses " sich aufs Stoma fixieren" sicher dazu gehört sich von der eigentlichen und schlimmeren Krankheit abzulenken :angry:-normale Schutzreaktion.
Alles Liebe für Euch-
von Feo » 09.02.2007, 20:03
hallo waltraud,
ja, bei uns gibt es eine selbsthilfegruppe 2x im monat...
aber.... " was soll ich da?-die können mir eh nicht helfen "
hallo meta,
der "stomaonkel" war schon da. hat gesagt, daß alles okay ist und mein opi sich nicht so verrückt machen sollte. alles wäre vollkommen normal !
hallo lupus,
ich habe schon gefragt, was ihn denn konkret stören würde,
seine antwort: ALLES DARAN !!
hallo meli,
Dackelblick: ich schon sehr besorgt, fahre 3x die woche zu ihm ( helfe dann beim kompletten stomawechsel )und da ich weiß, daß ihn alles so sehr belastet, rede ich nur sehr behutsam und ich denke auch sehr einfühlsam mit ihm.
rede also nicht ständig auf ihn ein !! das würde er sicherlich nicht sehr gut vertragen. das wäre , auch meiner meinung nach, absolut verkehrt.
hallo meta,
ich weiß, ich weiß, aber er will nicht.
er war vor der op 1 1/2 jahre arbeitslos, bzw. rentner.
hallo dora,
er geht nicht raus, zum verreken nicht, ich frage 1-2x und wenn er nicht will, lasse ich ihn.
aufgrund seiner ( vor) erkrankung müßte er wirklich positver denken. erhat schon viel gut überstanden !
danke für alle guten ratschläge,
einen schönen abend noch
versuche ihn zu motivieren, z.b. aufzustehen.....
von Melli » 10.02.2007, 04:30
rede ich nur sehr behutsam und ich denke auch sehr einfühlsam mit ihm
von Meta » 10.02.2007, 20:38
Hallo Feo,
hatte er denn vorher irgendwelche Hobbies?
Kann man da nicht ansetzen? Oder habt ihr nicht vielleicht einen Hund? (unsere Beiden haben mich schnell wieder auf die
Beine gebracht
LG Marion
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