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Tinktur opii – Seite 5

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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71 Beiträge • Seite 5 von 81, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8

Tinktur opii

Beitrag von Monsti » 03.08.2008, 22:18

Geht mir genauso. Manchmal bin ich so beschäftigt, dass ich das Trinken "vergesse". Prompt werde ich dafür bestraft (Kreislaufbeschwerden, Krämpfe, Übelkeit und Erbrechen). Das ordentliche Trinken ist beim Ileostoma wirklich das A und O. Trinkt man ausreichend, sind i.d.R. keine weiteren Medis notwendig. Das schreibe ich allerdings als jemand ohne Kurzdarmsyndrom, insofern mit Vorsicht zu genießen.

Liebe Grüße und a guede Nocht

Angie

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Monsti

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Tinktur opii

Beitrag von Neva Dawn » 03.08.2008, 23:02

Hallo!
Ich kann mich Monsti nur anschließen. Ich bin froh wenn mein Beutelinhalt flüssig ist - macht das Entsorgen viel einfacher. Mir ist es letztens passiert (nach Kartoffeln zum Abendessen) das der Stuhl so eingedickt war, das ich Probleme hatte ihn nachts im Halbschlaf aus dem Beutel zu bekommen. Hab dann wohl so daran herum gezerrt das sich der ganze Beutel gelöst hat...
Damit war die Nacht dann erstmal zu Ende...

Also ich bin froh über jedes Med das ich nicht nehmen muss.
Aber das bleibt jedem selber überlassen!!

lg
Petra

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Neva Dawn

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Tinktur opii

Beitrag von Melli » 04.08.2008, 00:29

Puh, was für ein langer Thread. Habe jetzt teils nur überflogen, weil mir da einiges einfach zu lang und komplex war.

Meine verlinkte Geschichte liest sich ja total wirr *lach*

Mein Denken darüber entspricht dem ersten Posting von Monsti in diesem Thread, und auch dem von Onevoice.

Mein Stuhl ist wasserdünn und immer direkt nach dem Essen ist das Beutelchen voll. Aber ich werde keine Medis nehmen, um das zu stoppen. Meinem Körper geht es gut damit, da wäre ich ja blöde, mir das anzutun, was ich über Jahre hatte. Meine ganz eigene Meinung zu meinem Körper ;)

Mein erstes Ileostoma wurde 1991 (oder war's 92, weiß nicht mehr) zurückverlegt und ich stand ziemlich doof da, weil der Stuhl nicht hielt, weil zu dünn, zu heftig, zu aggressiv. Ein befreundeter Arzt (schon im Ruhestand) gab dann den Opium Tipp, der genau richtig zu diesem Zustand kam. Ich war damals um die 18 Jahre alt. Das Opium half suuuuuper, auch wenn mich am Anfang nur ein paar Tropfen fast umhauten - aber sie hielten supergut den Stuhl zurück, das war herrlich erleichternd!
Die Dosis stieg aber stetig an, nicht viel, aber da ich es ja 10 Jahre nahm, eben doch sehr. Ich wusste, sobald ich an die erlaubte Grenze an BTM komme, muss ich sowieso ein Känguruh werden. Damals stresste mich dieser Gedanke sehr, heute wünschte ich, ich hätte das Opium gelassen und den Beutel genommen, aber hinterher ist man ja immer schlauer ;)

Ich habe die ganze Zeit bei Ärzten verteidigen müssen, dass es keine Droge ist, weil ich lustig bin und Bock auf BTM habe, sondern eine Hilfe, damit ich normal leben kann. Das war extrem schwer, kaum einer wollte mir das BTM geben, schon gar nicht, als die Dosis hoch war. Die Kritik war sehr groß, auch gegen meinen Hausarzt gerichtet.
Die Abhängigkeit (physisch und psychisch) war deutlich, die psychische war übrigens schwieriger.
Innerhalb der 10 Jahre bin ich von 3mal täglich 6 Tropfen auf 100ml in 4 Tagen gekommen - und gewirkt hat es zu diesem Zeitpunkt fast gar nicht mehr.

Wie sehr ich neben mir stand, hab ich erst gemerkt, als ich den Entzug hinter mir hatte. Während der Opium-Zeit habe ich mich immer normal gefühlt. Aber mir wäre auch vollkommn egal gewesen, wenn es Nebenwirkungen hat, denn es HALF mir einfach.

Als Känguruh würde ich im Traum nicht darauf kommen, mir dieses Zeug anzutun. Nur, wenn es echt nicht anders ginge. Eindicken läßt sich bei mir der Stuhl überhaupt nicht, aufhalten auch nicht (Imodium half mir noch nie). Wenn ich etwas vor habe, dann esse ich "passend" - da alles innerhalb 1 Stunde wieder rausfließt, weiß ich ja, wann der Beutel voll sein wird und wann nicht. Das klappt bei mir, und der Rest ist mir egal.

Wenn hier Leute erzählt haben, dass sie Opiumtunktur nehmen, habe ich immer erstaunt gefragt, wieso sie es als Kängruh brauchen. Es fließt doch eh in den Beutel, ohne Beutel und ohne Dickdarm (wie bei mir damals) keine Frage, das verstehe ich.

Aber jeder kann ja machen, was er möchte. Opium lähmt die Darmmuskulatur (wieso es einige als eindickend beschreiben, ist mir ein Rätsel? Wie soll es das tun?), das mag ich gar nicht haben, bin heilefroh, ganz normal und ohne Medis zu leben.

Dem Entzug möchte ich auch nicht mehr haben, muss ich sagen.

Aber ich verstehe, wenn es Leuten als Hilfe dient, das Leben zu erleichtern.

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Melli

Moderatorin

Tinktur opii

Beitrag von Jutta B » 04.08.2008, 20:49

Hallo Bo,

sah auch erst heute deine Frage.

Als ich mit der Tinktur begann waren es 2x 10 Tropfen. Mein HA wollte sehen, wie ich damit zurecht kam.
Nach c. 4-6 Wochen waren es dann 3x10 usw., welche ich aber immer nur bei Bedarf nahm. War der Durchfall zu schlimm, gab es auch 1x20 und 1x10, je nachdem. Am Ende der 10 Jahre war ich bei guten 100 Tropfen täglich angekommen, aber nur an ganz schlimmen Durchfalltagen.

Du wirst recht schnell selbst merken, wie hoch und wie oft dein Bedarf sein wird. Das gute an den Tropfen ist, dass du je nach Notwendigkeit selbst dosieren kannst.


LG
Jutta B

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Jutta B

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Tinktur opii

Beitrag von Jutta B » 04.08.2008, 20:52

Hallo Meli,


ja, das ist eben der Unterschied.
Es gibt auch Stomaträger, die diese Tinktur nicht nur wegen dem Durchfall nehmen, oftmals sind viele andere Komponente mit ausschlaggebend.


LG
Jutta B

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Jutta B

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Tinktur opii

Beitrag von Monsti » 04.08.2008, 22:01

Hallo Jutta,

möchte nicht nerven, aber das interessiert mich jetzt:

oftmals sind viele andere Komponente mit ausschlaggebend


Welche konkret? Okay, Ausnahmesituationen (z.B. ungestörter Theater- oder Konzertbesucht, lange Konferenzen mit ständiger Anwesenheitsnotwendigkeit, Langstreckenflüge o.ä.) sind sicher Gründe. Und sonst? Da fällt mir echt nichts ein.

Ich habe wirklich keine Ahnung davon und wäre Dir für eine nähere Erläuterung dankbar.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Tinktur opii

Beitrag von onevoice » 05.08.2008, 03:09

Nochmals, ich sehe nicht ein, dass die Schmerztherapie durch solche unqualifizierten Beiträge verunglimpft wird.

@Onevoice und Frank: Sorry - in der Hinsicht seid ihr wirklich "kurzsichtig".

Das ist das letze mal das ich hier zu dem Thema schreibe.
Ich bringe hier meine Erfahrungen ein zu diesem Thema und das sind wirklich meine.

Sabine und du kennst mich gar nicht.
Und du sagst ich lebe pracktisch hinter dem Mond.

Das was ich durchgemacht habe ,hast du sicher noch nicht mitgemacht.

Und wenn du zeit hast andere zu beleidigen ,dann denke vieleicht mal an mich .
Denn ich habe dazu wirklich keine Zeit um hier unfrieden zu stifften.

Denn mein Stoma braucht mich viel mehr.

Anscheinent bist du unterfordert.
Und es geht dir wohl zu gut.

Wenn du Probleme hast dann schreibe sie uns ,aber Beleidigungen lass außen vor.

Sonst bist bald alleine auf dieser Welt.
one

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onevoice

ehemaliges Mitglied

Tinktur opii

Beitrag von Sabine049 » 05.08.2008, 08:42

Liebe One,

ich habe niemanden beleidigt, ich bat rein allein um a.) Objektivität und b.) Sensibilität.

Und wenn du zeit hast andere zu beleidigen ,dann denke vieleicht mal an mich .
Denn ich habe dazu wirklich keine Zeit um hier unfrieden zu stifften.


... habe ich Unfrieden gestiftet :confused:

Anscheinent bist du unterfordert.
Und es geht dir wohl zu gut.


... auf solche unqualizierten Kommentare werde ich überhaupt nicht eingehen :mad: :( .

Wenn du Probleme hast dann schreibe sie uns ,aber Beleidigungen lass außen vor.

Sonst bist bald alleine auf dieser Welt2.


One, one :troest: , ... bei allem Verständnis für deine Versorgungsproblematik, aber lad bitte deinen Frust nicht bei anderen Forumsmitgliedern wie mir o. kürzlich Anige ab. Ich helfe dir auf die Sprünge, falls es dir entgangen sein sollte ... Thread wg. anfallenden Versorgungsmüll nebst Entsorgung.

Gruß Sabine

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Sabine049

Mitglied

Tinktur opii

Beitrag von Jutta B » 05.08.2008, 16:24

Monsti hat geschrieben:Hallo Jutta,

möchte nicht nerven, aber das interessiert mich jetzt:

oftmals sind viele andere Komponente mit ausschlaggebend


Welche konkret?
Ich habe wirklich keine Ahnung davon und wäre Dir für eine nähere Erläuterung dankbar.

Liebe Grüße
Angie


Hallo Angie,

die Tinktur nehmen/verschrieben bekommen bezog sich jetzt nicht auf das Alltagsleben in dem Sinne, sondern eher auf medizinische Indikationen. Hierbei dachte ich eher an einen spastischen Darm, an Nebenwirkungen der Chemo- oder Bestrahlungstherapien usw.

Ich z.B. wäre damals nicht fähig gewesen zu arbeiten, das Haus generell zu verlassen, hätte ich aufgrund des extrem spastischen Darmes und Dauerdurchfalls die Tinktur nicht bekommen. Der enorme Druck welchen der spastische Darm erzeugt, hält keine Platte stand, und "platzt" regelrecht weg. Und was dann geschieht, das wissen wir ja alle ....

Hoffe dir damit deine Frage beantwortet zu haben.

LG
Jutta B

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Jutta B

Mitglied

Tinktur opii

Beitrag von Monsti » 05.08.2008, 16:56

Hi Jutta,

danke für die Erklärung. Bei sowas sehe ich die Sinnfälligkeit von Opiumtinktur natürlich auch (sofern andere Mittel versagen).

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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