von schnaggeler » 12.04.2009, 18:56
Hallo,
ich hatte am 26.3.2009 nach einem festgestellten Dickdarmkrebs und CU eine komplette Dickdarmentfernung und bin seither mit einem Stoma versorgt. Die Pouchanlage erfolgte bereits bei der Dickdarmentfernung.
Das Stoma funktioniert soweit ganz gut und ich komme gut damit zurecht.
Zu schaffen macht mir die ständige leichte bis schwerere Übelkeit. Ich habe dann meist das Gefühl, dass im Moment der Verstärkung der Übelkeit die 'Passage durch den Darm erfolgt. Essenstechnisch musste ich schon stark zurückfahren, große Mengen gehen garnicht. Ich habe seit der OP bereits 15 kg verloren, durch die ständige Übelkeit kann ich nicht viel Nahrung aufnehmen.
Medikamente nehme ich 3-5 Immodium lingual und zu jedem Essen Mucofalk. Das Stoma fördert um die 1000 ml, manchmal auch 1500 - 2000 ml.
Ich trinke ausreichend stilles Wasser -bis zu 3 l täglich, sowie 1-3 Tassen schwarzen Tee.
Wer kann mir sagen, ob diese ÜBelkeit nach der Zeit der OP normal ist? Bzw. ich habe jetzt gelesen, dass Mucofalk bei Fructoseintoleranz n icht eingenommen werden soll. Eigentlich habe ich diese Intoleranz nicht, aber mittlerweile frage ich mich, was diese ständige- teilweise schlimme Übelkeit- hervorruft.
Bitte schickt mir Eure Erfahrungen. BIn ich zu ungeduldig? Am Mittwoch gehe ich zur Reha, fühle mich derzeit aber noch echt schwach.
Danke für Eure Meldungen.
Viele Grüße
Jörg
von Webkänguru » 13.04.2009, 10:18
Hallo schnaggler,
die ersten Wochen nach der OP kann schon noch so einiges im eigenen Körper quer laufen. Einen richtigen Tipp woher die Übelkeit kommt kann ich dir nicht geben, das kann verschiedene Ursachen haben. Narkosenachwirkungen, Medikamenten-Unverträglichkeit oder anderes. Was sagen denn deine Ärzte dazu?
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von schnaggeler » 13.04.2009, 10:23
Bisher wird es wohl nicht als tragisch angesehen. Allerdings bin ich ja seit MIttwoch aus der Klinik u. Donnerstag nochmal 'Hausarzt.
Der wollte erst was für bessere Darmpassage verschreiben, sozus. Abführtropfen. Allerdings haben wir das in Frage gestellt zu dem Immodium (steht ja im Widerspruch). Hat er dann auch zugegeben und es gelassen.
Ist ein Schwindel -den ich auch noch habe, hab das Gefühl, ich kippe fast um- von der Gewichtsabnahme? Stoma fördert nicht zuviel, daran kanns nicht wirklich liegen.
Danke für die Antwort
L'G
Jörg
von bernd1 » 13.04.2009, 10:27
Hallo Joerg,
bei dir wurde der komplette Dickdarm entfernt. Daran muss sich der Koerper erst einmal gewoehnen, und das dauert mehr als 2,5 Wochen.
Ein moegliche Erklaerung fuer die Uebelkeit ist die, dass sich der Duenndarm viel mehr bewegen kann, weil er mehr Platz hat. Du schreibst, Du hast das Gefuehl, dass sich die Uebelkeit verstaerkt, wenn die Darmpassage erfolgt. Das koennte schon ein Hinweis darauf sein, dass diese starke Bewegung fuer die Uebelkeit verantwortlich ist.
Unabhaengig davon wuerde ich mit den Chirurgen oder auch mit dem Gastroenterologen ueber das Thema reden, um weitere Meinungen zu bekommen und auch um eventuelle Untersuchungen einzuleiten.
Alles Gute aus Dublin
Bernd
von Monsti » 13.04.2009, 20:22
Hallo Jörg,
zu allererst sei herzlich willkommen in unserem munteren Kängururudel!
Die Übelkeit nach einer solchen OP kann verschiedene Ursachen haben: Geruch des Essens (war bei mir so, weil es wie meine Exkremente roch), verstärkte Beweglichkeit des Dünndarms (siehe Bernd), Narkosenachwirkungen (siehe Webbi, bei mir normalisierten sich z.B. die Leberwerte erst nach 6-7 Wochen).
Deine OP liegt ja noch nicht lange zurück. Es ist normal, dass sich noch nicht alles eingespielt hat. Das kommt aber noch.
Liebe Grüße aus Tirol
Angie
von Jutta B » 14.04.2009, 07:25
Hallo Jörg,
Geduld ist hier noch etwas angesagt, deine KrebsOP liegt ja noch ganz frisch in der Erinnerung. Dein Darm, somit dein gesamter Verdauungsapparatus, braucht schon etwas Zeit um sich an die neue Situation zu gewöhnen.
Sehr oft stellen sich nach Darmoperationen Unverträglichkeiten ein, die seither nie da gewesen sind. Das solltest du genau beobachten, z.B. auf welche Nahrungsmittel du mit Übelkeit reagierst. Milchprodukte, Eier, Fruktose usw. Dabei kannst du auch feststellen, welche Nahrungsmittel dir Verstopfung oder Durchfall bereiten.
Also wie schon gesagt, Geduld ist hier leider gefragt; nicht immer einfach, aber wird einfacher mit der Zeit.
von Schokojunkie » 14.04.2009, 12:12
Hallo!
Mir wurde zwar nicht der ganze Dickdarm entnommen, sondern nur der halbe und der Rest erstmal stillgelegt, aber ich hatte anfangs ähnliche Symptome.
Das Schwindelgefühl kommt wahrscheinlich von der starken Gewichtsabnahme, Dein Körper hat ja gar nicht mehr genügend Energie für alles. Und die Übelkeit hatte ich auch. Ich habe dagegen Tropfen bekommen, die ich eine halbe Stunde vor dem Essen nehmen musste (MCP-ratiopharm, haben noch einen anderen handelsüblichen Namen, aber den weiß ich leider nicht mehr). Die haben sehr gut geholfen.
Die starke Flüssigkeitsausscheidung vergeht wahrscheinlich auch. Es dauert halt alles eine Weile.
Kopf hoch, es wird schon werden!!
von Sabine049 » 15.04.2009, 19:21
Hallo Jörg,
nach jedweder Darmoperation litt ich wochenlang postop. unter steter Übelkeit mit massiven Erbrechen und infolge verminderten Appetit.
Ausser der zuvor genannten Gründe, bedenke bitte, dass der Darm intraopativ mittels Curare oder anderweitig alkaloider Gifte völlig lahm gelegt wurde.
Zitiere Jutta : Du musst viel Geduld aufbringen. Aber evtl. bietet sich die Möglichkeit in etwa vier Wochen, Dich in die sog. retrograde Irrigation einführen zu lassen. Nach der ersten erfolgreichen Massenentleerung über das Stoma mithilfe der Irrigation - Darmspülung waren die Symptome schlagartig behoben und erstmalig stellten sich adhoc Appetit und Gaumenschmaus ein.
Herzlich Willkommen, fest die Däumchen drückend, nicht verzagen schon garnicht nicht verzweifeln; und liebe Grüße aus Niedersachsen
Sabine
von Urmeline » 15.04.2009, 19:48
Hallo Jörg,
Herzlich Willkommen |
von thomasHH » 16.04.2009, 11:29
Hallo Jörg,
ich hatte die gleiche OP wie du, am 1.4. ( ebenfalls CU mit Krebs ).
2-3 Tage nach der OP hatte ich auch eine starke Übelkeit mit Erbrechen, dies hielt aber nur 2-3 Tage an. Die Ärzte konnten auch keine genaue Ursache feststellen, eventuell war es eines der Schmerzmittel. Ich musste dann "essenstechnisch" wieder runterfahren ( nicht, das ich davor viel zu mir genommen hätte ) und dann war alles wieder ok.
Man hört es nicht gern´, aber trotzdem: HAB GEDULD!
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