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Übermäßiger Flüssigkeitsverlust durch Stoma! – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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17 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2

Übermäßiger Flüssigkeitsverlust durch Stoma!

Beitrag von endlesshope93 » 01.07.2015, 14:55

Hallo ihr Lieben,

ich habe vor einigen Wochen bereits einen Thread erstellt und habe von euch wahnsinnig hilfreiche Tipps bekommen. Deshalb versuche ich es nun noch einmal mit einem anderen Thema/Problem.

Zur Vorgeschichte: Ende 2014 wurde bei meinem Vater Enddarmkrebs diagnostiziert, Chemo/Strahlentherapie, im April dann Operation mit vorübergehendem Dünndarmstoma. Mein Papa kommt mittlerweile mit dem Stoma ganz gut klar, wir haben eine halbwegs passende Versorgung gefunden und auch das Leeren ist mittlerweile kein Problem mehr (dank eurer Tipps gehören halsbrecherische Aktionen mit Töpfen und Eimern zur Vergangenheit....).

Allerdings verliert er über das Stoma viel zu viel Wasser! Seitdem er Opium-Tropfen nimmt, ist die Konsistenz einigermaßen in Ordnung. Allerdings braucht er weiterhin mindestens zweimal die Woche eine Infusion mit Kochsalzlösung (0,5-1 Liter), um nicht erneut in so eine "Austrocknung" zu geraten. Kurz nach der OP war er deshalb schon im Krankenhaus, sein Gesamtzustand verschlechtert sich dann rapide, mit heftigen physischen und psychischen Reaktionen. Mittlerweile macht er nun auch noch die zweite Chemotherapie, damit jede letzte eventuell vorhandene Krebszelle aus seinem Körper verschwindet. Umso wichtiger ist es, seinen Flüssigkeitshaushalt zu regulieren, bei der letzten Chemo noch ohne Stoma hatte er massive Durchfälle, wenn er diese im Laufe der Chemo wiederbekommt, kann das noch spannend werden...
Das Problem ist, dass die Arme meines Vaters mittlerweile so zerstochen sind, dass die Ärzte kaum noch eine Infusion hineinbekommen.

Hat Jemand hier Erfahrungen mit Flüssigkeitsverlust? Wie seid ihr damit umgegangen? Gibt es irgendwelche Tricks oder Tipps?

DANKE! und viele liebe Grüße :)

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endlesshope93
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Übermäßiger Flüssigkeitsverlust durch Stoma!

Beitrag von Trudi » 01.07.2015, 18:18

Hallo

Mal ne gaaaaaanz blöde Frage:
Hat dein Papa denn keinen Port??? :? :? :?
Das ist ein kleines Kästchen, dass unter das Schlüselbein oder in den Oberarm implantiert wird. Über dieses Kästchen laufen dann die Infusionen und zwar alle!
Also auch Chemo, NaCl......, aber auch parentenale Ernährung wäre möglich!

Er hatte doch schon mal ne Chemo! Ist die auch über die normalen Armvenen gelaufen??? Armer dein Papa!!! :troesten: :troesten: :troesten:

Redet so schnell als möglich mit den Docs! Ist nur eine kleine, ca. 20min-Op, die auch bei örtlicher Betäubung gemacht werden kann, obwohl ich solche Sachen ja im Reich der Träume macgen lasse!
Die Venen werden es euch danken!

Alles Gute für den Papa!

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Trudi
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Übermäßiger Flüssigkeitsverlust durch Stoma!

Beitrag von endlesshope93 » 01.07.2015, 19:11

Liebe Trudi,

vielen vielen Dank für deine Antwort. Mein Papa bekommt die Chemo in Tablettenform, da war bisher kein Port nötig.

Liebe Grüße,
Julia

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endlesshope93
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Übermäßiger Flüssigkeitsverlust durch Stoma!

Beitrag von Addie » 01.07.2015, 20:05

Hallo Julia
Wie viel kann Dein Papa normalerweise trinken? Gut wären ja mindestens 2 Liter/Tag, lieber mehr vorallem jetzt im Sommer. Ich habe mich am Anfang auch geplagt, diese Menge zu trinken, aber mit der Zeit wird es Gewohnheit. Ich stelle mir eine 1 Liter-Flasche auf den Tisch. Diese trinke ich bis zum Mittag leer und dann gibts für den Nachmittag nochmals eine Flasche, die bis zum Abendbrot leer sein muss. Ich trinke während des Tages nur klares Wasser ohne Kohlensäure. Zum Frühstück gibt es zusätzlich noch Kaffee oder Tee. Es ist besser in kleinen Mengen zu trinken, heisst über den Tag verteilt und nicht in einer Stunde einen ganzen Liter und nachher 3 Stunden nix mehr :stimmtNicht: .
Liebe Grüsse Addie :winke:

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Addie
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Übermäßiger Flüssigkeitsverlust durch Stoma!

Beitrag von Börny » 01.07.2015, 22:01

Guten Abend.....

Schwierige Situation für Deinen Papa und deren Angehörige...Wie schon geschrieben viel trinken.....Bei dem Wetter sollte er mindestens 2 - 3 Ltr. zu sich nehmen.....Das erreichst du nur in dem du immer ein Gals stehen hast wo er liegt oder sitzt...Ich habe immer an meinem Wohnzimmertisch 1 Flasche Mineralwasser mit Glas stehen....Dazu zählt nicht der Kaffee oder das Bier...Bei dem Wetter schaff ich locker 3 - 4,5 Ltr. am Tag....Ist wirklich machbar .

Nimmt er kein Immudium flüssig oder in Tablettenform zur Andickung des Stuhlgangs.? Morgens eine und abends eine....das hilft....wenn nein....mal dringenst mit Arzt abklären...

Wie siehts mit Vitamin B aus ???

Alles Gute für Deinen Pa....und Gute Besserung...Seit April ....ist ja auch noch alles Neuland für ihn...Es grüßt herzlichst...Bernhard aus Hilden... :winke:

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Börny
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Übermäßiger Flüssigkeitsverlust durch Stoma!

Beitrag von Hanna70 » 01.07.2015, 23:29

Hallo,

ich sag mal so: Viel hilft nicht immer viel! Das KANN auch fürs Trinken gelten. Wenn ich mehr als 1,5 l trinke, läuft bei mir auch alles prompt übers Stoma wieder ab. Dann kann ich richtig sehen, wie meine Venen sich verabschieden. Ich musste deshalb schon zweimal bei Terminen zur Infusion unverrichteter Dinge wieder abziehen. :schlecht:

Wichtig ist auf jeden Fall, dass man häufig, aber nicht zu viel auf einmal trinkt. Das bekommt dem Stoma besser. Übrigens zählen neuerdings auch Kaffee und ein Bierchen als Flüssigkeitszufuhr.

Das mit dem Port ist so ne Sache. Ich habe ihn für die parenterale Ernährung legen lassen, hatte aber auch die Hoffnung, dass ich dann auch Infusionen darüber bekommen kann. Ist aber nicht! Ambulante Praxen lehnen das meist ab wegen der Infektionsgefahr und der gesamten Prozedur darum herum (Spülen, steriles Arbeiten usw.). :schlecht: Und selbst in Praxen, die die Infusion über den Port machen würden, muss man alles, was dazu gehört selbst mitbringen (Portnadeln, sterile Kompressen, Kanülen). :schlecht:

LG Rosi

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Hanna70
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Übermäßiger Flüssigkeitsverlust durch Stoma!

Beitrag von Trudi » 02.07.2015, 00:16

Hallo Hanna-Rosi! Hallo Hope!

Ich hab einen Port und bisher waren auch die ambulanten Praxen im Urlaub und die Rehaklinik froh um den Port.
Allerdings war manchmal die Abstecherei weniger komisch! In den Onkopraxen macht das oft eine ausgebildete Schwester mit "tiiiiiiief einschnaufen!" - Pieks und drin. Wenn ein solches Wunderwesen nicht vorhanden, muss es ein Doc machen. :cry: :cry: :cry:
Und das ist oft weniger schön, mangels Erfahrung seitens der Docs, leider!
Ich hab bei meinen Kh-Aufenthalten Dinge mit blutabnehmenden und portanstechenden Docs erlebt...... oh oh, lassen wir das! Hinterher sah ich aus wie n Fixer! :aah: :aah: :aah:

Da ist mir das Lehrmädel bei meinem Hausdoc lieber, die trifft nämlich gleich und
ohne langes Bohren! :stimmtNicht: :stimmtNicht: :stimmtNicht:

Aber Spaß beiseite, im Normalfall erleichtert so ein Port die Infusionen gaaaaanz erheblich!
Allerdings lass ich auch nicht jeden dran! Und mal eben nur Blut abzapfen??? Das sollen die Damens und Herrens doch bitte an meinen Venen ausprobieren! Leider gibt es auch da wiedee Besserwisser, die uuuuuubedingt die ja ach so schön sichtbare nehmen wollen und meinen Hinweis, dass da nix rauskommt völlig ignorieren!
:sehrVeraergert: :teufel: :sehrVeraergert:

Redet trotzdem mal mit dem Doc wegen eines Ports. Wenn es funzt, is das ne gute Sache!
Aber ihr solltet eben schon aufpassen, dass beim Anpieken alles supersteril ist!

Alles Gute dem Papa! :troesten: :troesten: :troesten:

Ich trinke wegen meiner Nierchen oft über 3 Liter auf Anweisung des Docs, Freundti spuckt deswegen nicht anders!!! Wen es zu weni ist, tun mir die Nieren leicht weg, aber das Stoma spuckt wie es soll! Hmmmmmpf!

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Übermäßiger Flüssigkeitsverlust durch Stoma!

Beitrag von doro » 02.07.2015, 07:26

Ihr habt ja Recht, man soll bis zu 3 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen :aah: Da renne ich im Wechsel Trinken-Toilette.Wenn ich dann ausserhäusig bin, geht es mir wie zu akuten Colitis Zeiten: Immer darauf achten, ist eine Porzellan Schüssel ereichbar ist.
Ich zähle auch meinen morgendlichen Kaffee dazu.Da hatte sich wohl die Wissenschaft geändert oder der Kaffee. :ichKannsNichtGlauben:

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Übermäßiger Flüssigkeitsverlust durch Stoma!

Beitrag von Peter51 » 02.07.2015, 13:17

Hallo und einen schönen Tag,
mein Colonstoma fördert ja wie ein Ileostoma ,auf Grund des ausgeprägten Kurzdarmsyndrom .
Ich trinke auch über den Tag verteilt meine 3 bis 4,5Ltr. stilles Wasser.
Mein Stoma fördert nicht nur flüssigen Stuhl der mitunter „ölig, Schaumig ist und beim „Schub“ fördert mein Darm alles was er hat, bis hin zum Schleim, aber Hallo lach.
Ich möchte nur mit meinen persönlichen Erfahrungen angedeutet haben, die Trinkmenge sollte jeder für sich, unbedingt in Absprache seiner behandelnens Facharztes bestimmen.
Was für mein Körper und Gesundheit gut und angemessen ist, kann für andere Betroffene kein Maßstab sein.
Nicht nur zu wenig trinken kann den Körper „schädigen/belasten“, nein auch die überflüssige Aufnahme von nicht erforderlichen Flüssigkeitsmengen können zu zusätzlichen Belastungen führen.

Ich bin ja ein Verfechter mit der Meinung , dass gerade für uns schwer chronisch kranken Menschen,
die sachkundige Facharztbetreuung enorm wichtig ist. Erfahrende Ärzte kennen zu genau welche Details der Befunde in der Auswertung wichtig für uns sind.

Wir hier im Forum können unsere persönlichen Erfahrungen vermitteln und die Anregungen den Hilfesuchenden mit auf den Weg geben. Ich wünsche jeden hier im Forum, erfahrende Fachärzte an ihrer Seite zu haben den sie auch unbedingt benötigen. Ich habe noch nie ein generelles Vertrauen zu einen Arzt gehabt , das hat /sie/er sich erst unter praktischen Beweis erarbeiten müssen.
Nur eine Anmerkung, ich habe das Glück tolle erfahrende Ärzte an meiner Seite zu haben, ohne diese wäre ich noch bitter dran und das macht mich optimistisch noch etwas länger leben zu dürfen.

Ja ich gebe auch zu, stehen wichtige nachhaltige Entscheidungen für meine Gesundheit an, hole ich mir grundsätzlich eine Zweitmeinung, so soll es auch sein? hm.
Hier im Forum lese ich nach 11 Jahren immer noch wertvolle Erfahrungsberichte und dafür bin ich auch gerade den User die hier viel schreiben sehr dankbar.
Auch wenn mein Beitrag nicht unbedingt hier rein passt , aber ich bin nicht der Typ der mit seiner persönlichen Meinung einen eigenen Beitrag eröffnen möchte . SORRY endleeshope93 wenn ich es in deinen Beitrag gepackt habe und ich wünsche deinen Papa alles Gute, vor allem sollen ALLE Therapieansätze erfolgreich sein den Teufel Krebs zu besiegen.
SUPER das er dich an seiner Seite hat und das ist gut so.
Ich wünsche Euch immer eine schöne Zeit und viel Sonnenschein im Herzen.

LG aus den warmen Berlin Peter51

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Peter51
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Übermäßiger Flüssigkeitsverlust durch Stoma!

Beitrag von Renni » 02.07.2015, 15:03

Hallo endlesshope93,
wenn ich mal wieder wenig getrunken habe, bekomme ich Appetit nach etwas Salzigen. Chips, Salzstangen u.s.w. Ich weiß jeder sollte mit den salzen von Lebensmittel sparsam sein. :stimmtNicht:
Bei mir ist es nur eine vorübergehend Erscheinung.
Bei Kurzdarmsyndrom kannst Du auf Rezept " Mucofalk" bekommen. In Flüssigkeit (Saft) eingerührt reguliert es den Stuhlgang. Flüssigkeiten werden eingedickt und feste Stuhlgänge gleitfähiger gemacht. Es sind aufbereitete Flohsamen (indische Pflanze).
Soweit zu meinen Erfahrungen :winke:
Renate

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Renni
Ansprechpartnerin des Stoma-Treff Hamburg-Nord und Hamburg-West
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