von sigi » 04.10.2007, 22:10
hallo!:ballon:
schwanke zwischen fünf und sechs !:confused:
nehme fünf ,da ich berufsbedingt öfters gefragt wurde, warum ich nicht arbeite und so oft abwesend war !
momentan geht es mit der arbeit schon besser, obwohl ich noch kürzer trete, weil es mir momentan nicht so gut geht!:(
liebe grüsse aus steyr !
servus
sigi
von hexe69 » 05.10.2007, 10:58
hallo, ich mache kein geheimnis draus,warum auch! was man hat,hat man,ich habe festgestellt um so offener man damit umgeht,um so einfacher ist alles für einen selber!lg anja
von Heike35 » 07.10.2007, 09:37
Soo, habe nun auch mit 5 abgestimmt da ich auch von der offenen Fraktion bin.
Allerdings erzähle ich es auch nicht beim 1. Gespräch sondern versuche herauszufinden welche Personen nicht damit hausieren gehen so nach dem Motto:"Haste schon gehört, Heike hat ein Stoma für immer. Die Arme!"
Leute die es nicht wissen merken ja auch nichts, es sei denn, ein Super-Gau schlägt mal wieder zu.
LG Heike:feiern:
von Daniela » 08.10.2007, 18:48
Das ist ja mal ne interessante Frage...
Ich habe zwei Kinder (7 u.8 Jahre) und habe ihnen noch nichts erzählt. Es ist schon komisch, die Krebserkrankung bei mir haben die Kinder gut aufgenommen, obwohl in der KLasse viele Kinder sehr genau wissen, was diese Diagnose bedeutet. Aber mein Stoma kann ich irgendwie nicht mit meinen Kindern ansprechen. Die größere ist sehr mitteilungsfreudig, da habe ich Angst, dass es bald die ganze Stadt weiß und das wäre mir nicht so recht.
Auf meiner Arbeitsstellle weiß es jeder, ich arbeite allerdings auch in einem Pflegedienst und da ist so etwas völlig normal.
Vielleicht hat ja jemand Erfahrung damit, wie man so etwas mit Kindern bespricht. Ich habe glaub ich Angst, dass meine Töchter mich "eklig" finden könnten und traue mich deshalb nicht. Als ich mit meiner größeren Tochter besprochen habe, dass mir bei der Chemotherapie event. die Haare ausfallen können und ich vorübergehend eine "Glatze" haben könnte, war meine Tochter total schockiert, wie würde sie reagieren, wenn sie von meinem "Beutel-Dasein" wüßte....
Über Tipps wäre ich dankbar....
LG Daniela
von Monsti » 08.10.2007, 19:24
Hallo Daniela,
meine persönliche Erfahrung ist die, dass das Sackerl am Bauch von Kindern viel lockerer aufgenommen wird als von Erwachsenen. Von letzteren kommt i.d.R. als erster Kommentar sowas wie: Das ist ja furchtbar! Kinder sind ja naturgemäß neugierig. Die Tochter (8 Jahre alt) von Stammgästen von uns wollte eines Tages wissen, wie denn so was aussieht. Ich zeigte es ihr spontan, worauf sie fragte: Und was ist da d'runter? Nachdem ich mit den Eltern gesprochen hatte, durfte die Kleine zum Beutelwechsel mal mit zu mir ins Bad. Allererster Kommentar: Das stinkt ja gar nicht so dolle wie bei mir, wenn ich kackern muss. Ansonsten fragte sie nur, was das rote Ding denn sei, was da aus meinem Bauch guckt. Danach setzte ich mit ihr zusammen, malte ihr das ganze auf und erklärte es ihr. Einen Tag später bekam ich den Zettel wieder: Die Kleine hatte alle bunt ausgemalt und mir ein knallrotes Spuckerle gezaubert.
Das Mädchen ist inzwischen 11 Jahre alt, und mein Stoma war nie wieder ein Thema. Ich kann während des Gesprächs mit der Familie locker sagen, dass ich eben mal meine Tüte leeren muss, mein Stoma kann wildeste Geräusche produzieren, ohne dass es bei den Leuten (inkl. der Tochter) zu Irritationen kommt.
Interessanterweise kam jetzt das Mädel zu mir, als sie während des Urlaubs bei uns zum ersten Mal ihre Regel bekam. Sie zeigte mir ihren Slip und fragte, ob sie jetzt etwa "menstruiert" (irre, auf das Wort wäre ICH in diesem Alter niemals gekommen ... ). Sie hatte tatsächlich zuallererst mit mir darüber gesprochen!!!
Liebe Grüße
Angie
von Cordu » 08.10.2007, 19:28
Hallo Daniela,
das ist auch nicht einfach! Als ich im KH lag mit frischem Stomi und ich das selber noch soooooo horrormäßig fand, wusste ich auch nicht, was ich sagen sollte.
Mein Mann hatte nach der Not-Op auch eher rumgedruckst und den Kindern nur ansatzweise erklärt, was gemacht wurde, aber sie wussten nicht, was genau das ist. Als sie mich dann endlich wieder besuchen durften, machte mein Stomi sich dann prompt durch lautes Quitschen und "Furzen" bemerkbar. Im ersten Moment bin ich vor Schreck und Scham erstarrt. Meine Kinder kriegten große Augen und meine 10jährige fing sofort an zu weinen. Da hab ich ihnen erklärt, was da an meinem Bauch ist, habe sie gucken lassen und habe offiziell die neue Tischregel eingeführt, dass ab jetzt alle beim Essen ganz laut rülpsen und schmatzen dürfen, um mich zu übertönen. Da gabs schallendes Gelächter. Und als ich dann zuhause war, war es schon das Normalste der Welt für die Kinder, dass ich mir Beutel an den Bauch klebe. Das einzige, was ihnen dann noch Sorge gemacht hat, war lediglich, wenn sie merkten, dass ich damit unglücklich war und nicht zurecht kam (ich hatte wochenlang jede Nacht Sauerrei, weil irgendwie kein Beutel halten wollte ).
Dass wunderbare an Kindern ist ja, dass sie, wenn sie erstmal vernünftig über eine Sache aufgeklärt werden, viel natürlicher damit umgehen können als wir, und sich an unabänderliche Bedingungen viel flexibler und bereitwilliger anpassen. Du solltest den Mut haben, es ihnen zu sagen, dann ersparst du ihnen den Schreck, wenn sie es zufällig entdecken (beispielsweise, weil sie dich überraschen..).
Viele Grüße,
Cordu
von Monsti » 08.10.2007, 19:34
Hi Cordu,
wunderbar geschrieben! Von der Aussage her ist's genauso wie das, was ich ganz kurz vorher geschrieben hatte. Ich meine, dass wir uns um die Kinder die geringsten Gedanken machen müssen. Anstrengender sind mitunter die Erwachsenen ...
Liebe Grüße
Angie
von Monsti » 08.10.2007, 20:08
Servus miteinander,
nach dem bisherigen Umfrageergebnis macht die Mehrzahl von uns kein besonderes Geheimnis aus dem Stoma, und das finde ich wirklich klasse! Ganz ehrlich: Eigentlich hatte ich erwartet, dass sehr viel mehr User eher "g'schamig" mit diesem Thema umgehen. Ich freue mich über dieses Ergebnis wirklich sehr, ich hoffe, Ihr auch!
Liebe Grüße
Angie
von simi » 08.10.2007, 21:12
Hallo alle miteinander!
Eigentlich kann ich gar nicht mitreden, weil ich seit kurzem nur eine betroffene Tochter bin (Mutter seit 2 Wochen mit Ileostoma).
Meine Oma hatte auch ein Stoma. Kann leider nicht sagen welches, da daraus immer ein großes Geheimnis gemacht wurde. Meine Mutter hatte schon damals bei ihrer Krebs-OP vor 15 Jahren Angst davor.
Das ihr so offen damit umgeht, finde ich gut. Warum auch nicht. Es ist doch eigentlich gut, dass es diese Möglichkeit gibt (so schwer es auch manchmal sein mag), denn sie rettet so manchem das Leben.
Viele Grüße simi
von Meta » 09.10.2007, 19:41
Hallo,
es ist für Aussenstehende ja auch nicht so einfach mit einer
Sache umzugehen, über die kaum einer was weiß. Es kommt doch auch auf der "anderen" Seite zu Unsicherheit, die anderen Menschen wissen ja auch nicht,wie sie drauf reagieren sollen.
Sollen sie den Betroffenen ansprechen oder wirken sie dann neugierig, oder sprechen sie denjenigen nicht an, sind sie dann oberflächlich???!!!! Meine Erfahrung war die, je offener ich mit der Sache umgehe, je unbefangener sind auch die anderen und dann kann man auch sachlich drüber sprechen.
Mit allen spricht man eh nicht drüber, aber wenn Nachbarn, Freunde und Bekannte mitbekommen, das man im KH ist, warum dann nicht sagen,was Sache ist,denn es braucht sich keiner deswegen zu schämen. Und Leute die einem irgendwie "dumm" kommen, trifft man immer, ob nun mit oder ohne Stoma!:D
LG Marion
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