von Monsti » 18.04.2009, 20:52
Hallo Sabine,
M.E. ist die Sichtweise und Einstellung zum Stoma vielfach am unmittelbaren Umfeld gebunden.
von Jovako » 18.04.2009, 23:49
Monsti hat geschrieben:Ich sagte dazu immer nur sinngemäß: Wenn man sowas erst mal hat, ist man erstaunt, wie unspektakulär es ist.
von KWB » 19.04.2009, 12:56
Hallo!
Also das mit dem Umfeld ist immer so eine komische Sache:
Je mehr man darauf achtet, wie positiv oder negativ die Mitmenschen darauf reagieren, umso mehr setzt man sich ja mit deren Meinung auseinander, die einem ja eigentlich egal sein könnte. Denn von Freunden und Verwandten denke ich kann man voraussetzen, dass sie ein Stoma akzeptieren.
Aber man neigt doch dazu - besonders am Anfang - in die anderen hineinzuhorchen und Kleinigkeiten als negativ zu interpretieren, oder?
Kirsten
von Sabine049 » 19.04.2009, 13:20
mit dem Begriff: das unmittelbare Umfeld verbinde ich primär die direkten Angehörigen quasi die Familie/ Ehepartner, sekundär Verwandte, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen etc., sprich die Personen, denen wir im Alltag mehr oder weniger begegnen.
Das Leitmotiv einer virtuellen o. realen Selbsthilfe ist doch, Betroffene möglichst früh zu erreichen, quasi schon praeoperativ, um sie angemessen zu begleiten, mental zu unterstützen, das "KNOW HOW" nahe zu bringen und letztendlich das angeknackste Selbstbewußtsein/-wertgefühl wieder ins rechte Lot zu rücken.
Ich jedenfalls profitierte durch den regen Austausch Gleichbetroffener . Heute jedoch benötige ich diese Fürsorge u. stützende Hand in der Intensität nicht mehr !
Fazit: Eine SHG - in welcher Form auch immer - kann gewissermassen zu einem gesunden Selbstbild beitragen, ergo: Ein dickes LOB unserem Webbi Christian, der dieses Forum damals aus der Taufe gehoben hat !
LG Sabine
von Sabine049 » 19.04.2009, 13:27
danke, Kirsten, unterschreibe in Fettlettern Dein statement.
Denn von Freunden und Verwandten denke ich kann man voraussetzen, dass sie ein Stoma akzeptieren.
von Monsti » 19.04.2009, 18:40
Hallo zusammen,
ehrlich gesagt habe ich mir noch nie besondere Gedanken darüber gemacht, ob und wie andere mit meinem Stoma umgehen. Das ist mir auch vollkommen wurscht. Schließlich ist es ja mein Stoma. Entscheidend ist folglich, wie ich damit umgehe. Egal, ob ich's nun strikt geheimhalte oder aber als etwas ganz Besonderes an die große Glocke hänge, fordere ich automatisch seltsame Reaktionen anderer heraus. Gehe ich aber selbstverständlich, d.h. ganz normal damit um, tun es i.d.R. auch die anderen. In meinem Fall war es jedenfalls nahezu immer so. Ein paar dummen Sprüche, die ich in den vergangenen fünf Jahren hörte, hörte ich häufiger wegen ganz anderer "Makel" (Tränensäcke, unmodische Brille, unpassendes Outfit, misslungener Haarschnitt, hässliche Füße etc.). Obwohl es hier die meisten wissen, dass ich Stomaträgerin bin, ist mein Stoma nur sehr selten ein Gesprächsthema.
Vor etlichen Wochen ergab sich mal ein Gespräch darüber, da jemand (weiblich, 47 J.) im Dorf wegen Dickdarmkrebs in Innsbruck operiert worden war. Der Krebs muss schon fortgeschrittener gewesen sein, sonst wäre jene Frau nicht gleich in die Uniklinik gekommen. In unserer Unterhaltung ging's nun darum, ob der betreffenen Person nun ein "Seitenausgang" gemacht wurde oder nicht und wie man sich als entferntere Verwandtschaft bzw. direkte Nachbarn am besten verhält, wenn diese Person wieder nach Hause kommt. Ich erzählte daraufhin von meinen eigenen Eindrücken und fragte in die Runde, ob man sich denn in meinem Fall ähnliche Gedanken gemacht habe. Daraufhin ein einhelliges: Ja. Daraufhin ich: Dann handhabt es doch genauso wie bei mir, ich fand Eure Reaktion damals nämlich schwer in Ordnung. Man spürte förmlich, wie den anderen ein Stein vom Herzen fiel.
Liebe Grüße
Angie
von angi53 » 20.04.2009, 18:15
Hallo, sehr interessant,was man da so alles liest. Ich habe jetzt seit 2003 ein Stoma und am Anfang wäre ich am liebsten gestorben, wenn er mal Geräusche von sich gab. Aber ich gehe ganz offen damit um und sage dann immer, was wollt ihr " Euer pups stinkt, meiner ist gefiltert."
Dann ist Ruhe. Aber seit ich irrigiere habe ich kaum Blähungen und das ist gut so.
Darmkrebs, endständiges Kolostoma samt Rektumamp. 6/2003
von Waltraud Mayer » 20.04.2009, 21:59
Gehe ich aber selbstverständlich, d.h. ganz normal damit um, tun es i.d.R. auch die anderen. In meinem Fall war es jedenfalls nahezu immer so.
das ist auch bei mir so, außer wenn ich mal wieder wegen einer Infoveranstaltung in der Presse stehe, dann werde ich aber nur auf den Zeitungsbeitrag angesprochen...Obwohl es hier die meisten wissen, dass ich Stomaträgerin bin, ist mein Stoma nur sehr selten ein Gesprächsthema.
von Sabine049 » 21.04.2009, 17:32
Zitat Monsti: ...und fragte in die Runde, ob man sich denn in meinem Fall ähnliche Gedanken gemacht habe. Daraufhin ein einhelliges: Ja. Daraufhin ich: Dann handhabt es doch genauso wie bei mir, ich fand Eure Reaktion damals nämlich schwer in Ordnung. Man spürte förmlich, wie den anderen ein Stein vom Herzen fiel.
Zitat Waltraud: ... das ist auch bei mir so, außer wenn ich mal wieder wegen einer Infoveranstaltung in der Presse stehe, dann werde ich aber nur auf den Zeitungsbeitrag angesprochen...
von hmengers » 21.04.2009, 18:06
boo ej Sabine,
das ist ja richtig philosophisch
herbert
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe