von Erdferkel » 08.03.2018, 16:12
Hallo zusammen,
nach über einem Jahr melde ich mich zurück. Ich war damals "chrissi37"; habe aber leider meine Zugangsdaten vergessen und mich neu angemeldet.
Ich habe zuletzt 2016 geschrieben, ob ich mein damaliges Ileostoma in ein Colostoma nach Hartmann umwandeln solle. Ich habe mich nach langem Überlegen dafür entschieden und möchte kurz über meine Erlebnisse berichten:
Im November 2016 kam ich in die Klinik, die OP verlief ohne Komplikationen. Da ich einen Immundefekt habe, kam ich erstmal auf die Intensivstation.
In der nächsten Zeit kam es immer wieder zu Fieber, Übelkeit und Schmerzen. Das neue Stoma förderte nicht, woraufhin man mir mehrere Klysmen durch den neuen Ausgang verpasste.
Erst als es mir zunehmend schlechter ging, führte man eine Darmspiegelung durch. Dort sah man einen Darmdurchbruch, und ich wurde sofort notoperiert.
In der OP zeigte sich eine Bauchfellentzündung, mehrere Abszesse und massive Verwachsungen im Dünndarm. Der Bauch wurde offen gelassen, ich bekam eine VAK-Pumpe und 6 Folgeoperationen.
Zwischenzeitlich bekam ich massive Wassereinlagerungen, Wasser in der Lunge, so dass mir eine Drainage in die Lunge gelegt werden musste.
Als der Bauch endlich zu war, war ich sehr geschwächt, zunehmend machten mir auch Übelkeit und Kopfschmerzen zu schaffen. Kurz vor der geplanten Entlassung brach ich zusammen, im MRT stellte man einen Schlaganfall fest, und ich wurde auf die Stroke-Unit verlegt. Mir ging es weiter schlechter, ich wurde immer verwirrter und weniger ansprechbar. Bei einer Lumbalpunktion wurde eine Pilzmeningitis festgestellt.
Trotz Behandlung besserte sich mein Zustand nicht. Ich bekam epileptische Anfälle und bei einer zukommenden Lungenentzündung fiel ich ins Koma und musste beatmet werden.
Es stand wohl ziemlich schlecht um mich, laut Personal lagen die Überlebenschancen bei ca. 1%. Letzter Versuch war eine hochdosierte Kortisontherapie, die mich nach 4 Monaten wieder zum Aufwachen brachte.
Ich konnte natürlich weder sitzen noch laufen, hatte viel von meiner Erinnerungen verloren. Wegen Gleichgewichtsstörungen bin ich anfangs oft umgefallen.
Ich möchte mit diesem Bericht niemandem Angst machen, es war einfach eine Verkettung unglücklicher Zufälle, aber vermutlich wurde laut Chirurg das Loch im Darm durch ein unsachgemäß verabreichtes Klysma verursacht.
Mir geht es jetzt wieder relativ gut, ich bin sehr froh, dass ich überlebt habe!
Mit dem neuen Stoma komme ich recht gut klar.
Viele Grüße
Chrissi
von Hanna70 » 08.03.2018, 18:21
Hallo Chrissi,
willkommen zurück!
Das gilt sowohl für das Forum, aber vor allem für das Zurück im Leben!
Was Du durchgemacht hast, ist ja echt er blanke Horror und Du solltest jetzt wirklich zweimal im Jahr Geburtstag feiern.
Ich hoffe, dass es ab sofort für Dich nur noch aufwärts geht und wünsche Dir weiterhin gute Besserung.
LG Rosi
von Börgi » 08.03.2018, 18:57
Liebe Chrissy,
schön das Du es überstanden hast!!
Ich bin froh, das es Dich noch gibt!!!
Du hast soviel Schlimmes durchgemacht, ich mag mir das gar nicht vorstellen!!!
Aber nun bist Du wieder an Bord und mit der Zeit wird alles etwas besser!!!
Weiterhin GUTE BESSERUNG wünscht Börgi!!!!
von doro » 09.03.2018, 09:22
Hallo Chrissy,
willkommen zurück
Einen Wahnsinnstripp hast Du überstanden, weiter gute Besserung.
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