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unsicherheiten – Seite 4

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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75 Beiträge • Seite 4 von 81, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8

unsicherheiten

Beitrag von angeli » 10.08.2009, 07:57

jenn74 hat geschrieben:ich weiß nicht, woher ich eine stomatherap. bekomme - wie habt ihr sie bekommen?

und ist es nicht besser sie vor meinem krankenhausaufenthalt schon zu haben und die ganzen sachen, zur versorgung des stomas, schon vorher zu bestellen, als erst danach? denn man brauch sie doch sofort!

lg jenny


Hallo Jenny,
genau vor der selben Frage stand ich auch vor 2,5 Monaten. Ich hab' auf Anraten hier im Forum mich mal bei der grünen Fa. oben rechts gemeldet und gleich Kontakt zu einer Stomaschwester bekommen mit Infos etc. Die brauchte ich aber dann gar nicht, denn in meinem KH haben die sich bestens um die Versorgung nach der Entlassung gekümmernt (ich durfte nur so früh nach Hause, weil u.a. die Stomaschwester "einverstanden" war) Von der Klinik hab' ich auch einen großen Post-OP-Koffer meiner bis jetzt noch benutzten Fa. bekommen. Das reicht für ca. 14 Tage. Aber die Stomatante kam eh schon am ersten Tag zu mir und wir haben zusammen die Béstellung für alles notwendige aufgenommen.

Wegen Kleidung hab ich auch kaum ein Problem. Ich trage fast das gleiche wie vorher, die engeren Hosen sind mir sogar lieber, denn da hab' ich nicht das Gefühl, der volle Beutel fällt mir ab, der übrigens auch im Slip ist. Nur der Hosenbund darf nicht zu eng sein, das hab' ich aber noch nie getragen (bekomme Platzangst :D ) Einzig die Oberteile dürfen bei mir nicht zu kurz sein, aber da steige ich Schritt für Schritt auf Blusen o.ä. um. Von meiner Tochter hab' ich mir alte Kinder-T-Shirts gekürzt und die trage ich wie einen Nierengurt über dem Beutel.
Jetzt muss ich für mich nur noch Garderobe zum Baden finden, denn Badeanzüge kann ich nicht ab, die sind für mich zu unbequem. Aber da werde ich sicher auch noch fündig :cool:

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angeli

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unsicherheiten

Beitrag von Sabine049 » 10.08.2009, 09:11

Guten Morgen, Jenny,

:troest: nun ganz gemächlich ... im MHH haben die bestimmt einen Stomatherapeuten. Versorgungstechnisch und später hins. Spülung = Irrigation wird Dir geholfen! Die Medizinische Hochschule Hannover ist doch kein Wald- u. Wiesenkrankenhaus.

Übrigens blasentechnisch wurde bei mir infolge - ebenfalls - eines neurologischen *Defektes* ("offenliegendes Rückenmark/ eingebettet in einem riesigen RM-tumor (g´ttseidank) gutartiger Natur) eine Ersatzblase (Uropouch) geschaffen. Meine eigentl. Blase war wg. neurogenen Funktionsstörungen auf "5-DM-Größe" geschrumpft.

Versuche bis zum Eingriff á bissle gelassener zu werden. Im Gegensatz zu Deiner OP Anfang der "Neunziger" ist dieser Eingriff mittlerweile standardisiert und *easy* - großes Ehrenwort.

:winke: und Grüße gen unserer "Landeshauptstadt"

Sabine

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Sabine049

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Beitrag von temperence » 10.08.2009, 10:18

Hallo Jenny,

also bei mir hier in Bremen in der Klinik stand 4 Tage nach der OP die Stomatante am Bett, pünktlich zu dem Zeitpunkt als der provisorische Beutel von der OP sich mit einem satten "phhhhhhhhhhhhhhhhhht" gelöst hatte; ich hab nicht mal gewußt, dass die nette Dame kommen würde, ich war auch dank Schmerzmitteldröhnung via ZVK irgendwie gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass da jemand kommen würde oder müsste. Die Stomatante kam bei uns in der Klinik übrigens Mo, Mi, Fr, hat mir eine Versorgungstasche mitgebracht, einige Beutel und Platten (damit ich den Beutel zwischendurch wechseln konnte), einen Stapel Infomaterial, hat mit mir die erste Bestellung gemacht und die Versorgung zu Hause in den ersten Tagen organisiert. Kam alles über Publicare, und wenn ich heute Probleme hab, reicht ein Anruf!

Weißt Du, ich bin in die Klinik gegangen, mit dem Wissen, eine Riesen-OP vor mir zu haben, an deren Ende ich "gesund" sein würde. Über das "danach" hab ich mir wenig Gedanken gemacht, ich fühlte mich in guten Händen, man hat mir im Vorfeld der OP alle noch so sinnlosen Fragen beantwortet (Wie schwer ist der Darm, den Sie da rausholen?, Wie füllt sich das Loch, das die Entnahme hinterlässt? Haben Sie mein Blut vorrätig (seltene Blutgruppe, die Ärztin kam extra noch mal wieder um mir die Vorräte zu bestätigen)? und so weiter... *lach*) Am Ende hatte ich nur noch wenig Angst und alles ist super gelaufen! OP hat gerade mal 2 1/2 Stunden gedauert, allerdings haben die mich fast drei Wochen beherbergt, weil der Chefarzt gesagt hat: "Sie kommen hier erst raus, wenn Sie sich selbst einwandfrei versorgen können und Treppen steigen können!" Die werden Dich im Krankenhaus schon gut vorbereiten und Dir helfen!

Du wirst sehen, wie positiv sich Dein Leben entwickeln wird, ganz bestimmt!

Gruß Lucia

Nachtrag: mein Ileo war direkt nach der OP, also als die Therapeutin das erste Mal gemessen hat, rund 45mm, verdammt groß; ist mit jedem Tag kleiner geworden, und hatte so nach etwa 6 Wochen die heutige "Größe" von 25mm erreicht, ist ziemlich rund geworden und es gibt ausgeschittene Platten, die mir die Schnibbelei ersparen - und Du kriegst sicher auch so eine kleine Schablone, mit der Du messen kannst!

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temperence

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Beitrag von jenn74 » 10.08.2009, 16:03

hi ihr alle,
vielen, tausend dank für die aufmunternden worte.
es ist ganz schrecklich mit mir...immer, wenn eine veränderung ansteht, dann krieg ich die panik und habe tierisch angst.:zunge:

jetzt geht es mir schon vieeeeel besser und ich hoffe, ich werde die zeit bis zur op gut überstehen.;)

es kommen ja doch einige aus norddeutschland...schön.
sabine, wie machst du das, wenn du für einen tag nach frankfurt zu diesem treffen fährst? übernachtest du dort? schreib mir am besten eine pn.

lg die panikmachende jenny

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Beitrag von Walli » 10.08.2009, 16:40

Hallo Jenny,
was für ein Stoma bekommst du denn???
ich wohne nicht weit von Han.
und suche auch persönlichen kontakt zwegs austausch usw.
wenn du willst kannst du mir auch eine PN. schreiben

LG. Walli

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Beitrag von hmengers » 10.08.2009, 16:44

wie machst du das, wenn du für einen tag nach frankfurt zu diesem treffen fährst?
Hallo Jenny,

da mische ich mich mal ein, weil ich die Frage nicht verstehe. Sabine ist - wie ich - blaseninkontinent und sie hat auch ein Stoma, auch wie ich. Weder das eine noch das andere kann man nur zuhause leeren. Und rolligeeignete Unterkünfte gibt es inzwischen auch nicht mehr so selten wie früher.

Mach Dir mal keine Angst, "Lebbe geht weiter", auch mit Stoma, auch mit Blasenproblemen und auch mit Rolli. Nur Angst davor sollte man nicht haben!

Sorry, wenn das hier etwas harsch klingt. Aber mir scheint, dass Dir mal jemand, der sich gut auskennt, die Zukunftsängste austreibt. :cool:

lg.
Herbert (der im Rolli durch die halbe Welt gereist ist)

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Beitrag von Monsti » 10.08.2009, 17:58

Hallo Jenny,

Herbert hat Recht. Wie ich bekamen auch etliche andere ihr Stoma vollkommen unvorbereitet im Rahmen einer Not-OP. Vor jener OP hatte ich mir null Gedanken über das Thema "Stoma" gemacht (außer: "Falls ich jemals so einen Seitenausgang kriegen sollte, springe ich von der nächsten Brücke."). Und trotzdem: Mein Stoma wurde optimal angelegt, ich fühlte mich von der Stomatherapeutin in der Klinik bestens versorgt und auf die Zeit nach der Klinik vorbereitet. Als ich kurz nach der Entlassung auch noch dieses Forum entdeckte, war's perfekt.

Übrigens: Sogar unser kleines Bezirkskrankenhaus St. Johann/Bez. Kitzbühel in Tirol - dickes Land also - hat eine Stomaschwester auf der Chirurgie.

Keep cool! :cool:

Grüßle von
Angie

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Beitrag von jenn74 » 10.08.2009, 20:46

...ok, ok leute...also keine panik mehr schieben, sondern positiv blickend in die zukunft rollernd. ich habs verstanden!!! ehrlich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

zu herbert: ich meinte nicht "wie machst du das..." wegen der BLASENSTÖRUNG und nicht wegen des STOMAS, sondern so allgemein. ich habe seit 17 jahren keine längere tour als von hannover nach braunschweig (65 km) unternommen. und jetzt im moment geht gar nichts mehr... wegen meines problems.
ich bin also völlig UNERFAHREN in solchen dingen (mach mich also nicht fertig...sonst...)

lg jenny :super: :super:

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jenn74

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Beitrag von Sabine049 » 11.08.2009, 08:37

Seit meiner Neoblasenanlage = Ileumpouch (50 cm terminaler Ileum) bin ich nicht mehr harninkontinent.

Dank eines spastischgelähmten Blasenschließmuskelapparates konnte die Ersatzblase direkt an meiner Harnröhre angedockt werden, sodass ich diese mittels sauberen ISK (intermittierenden Selbstkatheterismus) mehrmals tägl. entleere. Die Blase fasst mittlerweile bis zu 1 Liter. Bis auf ein paar Pseudodivertikel läufts diesbzgl. rund.

Ansonsten schliesse ich mich Herberts Worten an: Alles ist möglich (Mensch ist ein Gewohnheitstier), wenn man/frau nur fest an sich arbeitet und die Veränderungen annimmt!

Mittlerweile nächtigte ich sogar bei einer *NON-STOP-Fahrt* gen Süden im Bus.

:winke: Sabine

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Sabine049

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Beitrag von hmengers » 11.08.2009, 11:25

Ätsch, jetzt habe ich die alles wissende Sabine mal erwischt ;)
Liebe Sabine,

NATÜRLICH bist Du noch inkontinent: "Eine Harninkontinenz (lat.: Incontinentia urinae) bezeichnet den Verlust oder das Nichterlernen der Fähigkeit, Urin sicher in der Harnblase zu speichern und selbstbestimmt Ort und Zeitpunkt der Entleerung zu bestimmen" Denn ohne technische Hilfsmittel würdest Du entweder platzen oder überlaufen. :je: Du hast Deine Inkontinenz im Griff, so wie ich auch. Aber weg ist sie nicht...

@Jenny: Ich will Dich bestimmt nicht fertigmachen, sondern ganz im Gegenteil, weil ich glaube, dass Du mit etwas Übung durch die ganze Welt reisen kannst. Was bisher noch nicht war, kann ja in der Zukunft noch werden! :)

Aber das ist hier ein ganz spezielles Thema, in dem ich Dir (als erfahrener Weltreisender, auch im Rollstuhl) gerne Unterstützung zukommen lasse. Dann aber besser per PN, E-Mail oder am Telefon.

lg.
Herbert

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hmengers

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