von Hannemann » 08.10.2010, 16:57
hallo Katrin.
Ich möchte dich so gern tösten.
Ich weiß dass es für euch jetzt eine schwere Zeit ist.
Ich kann dich nur unterstützen indem ich dir Mut zusprechen möchte und mit dir hoffen dass alles bald wieder besser wird.
Hanni
von Einfach-Ich79 » 08.10.2010, 17:41
Danke Hanni, das ist lieb.
Meinem Papa gehts schon etwas besser. Er hat bebrochen und dann war die Übelkeit weg. Er ist auch schonmal allein aufgestanden. Ich hoffe es wird jetzt besser.
Eine Schwester aus Omas Heim hat uns auch wegen Oma Mut zugesprochen. Sie meinte es sind schon viele Schlaganfallpatienten wieder auf die Beine gekommen. Und meine Oma hatte keine schweren Schlaganfall. Sie kann bloß den linken Arm und Bein nicht so bewegen. Aber reden kann sie und erkannt hat sie uns auch. Sie hat auch noch eine Platzwunde am Hinterkopf vom Sturz. Ich hoffe sie kommt nochmal auf die Beine. Sie ist ja schon 86 Jahre alt, also nicht mehr die Jüngste. Aber sonst war sie immer fit. Na mal sehen.
LG Katrin
von Schiddi » 08.10.2010, 17:57
Hallo Katrin,
ach was kann man Dir wünschen, bei soviel Elend auf einmal.
Ich gebe Dir eine stille Umarmung, sei stark und weiterhin allen Betroffenen,
" gute Besserung "
Schiddi
von Einfach-Ich79 » 10.10.2010, 19:01
Ich danke euch.
Heute haben wir Papa besucht. Er sah echt gut aus und es geht ihm auch viel besser. Seit heut isst er wieder. Er meinte er hat das nicht vertragen halb im Liegen zu essen und zu trinken. Jetzt wo er richtig sitzten kann geht das alles wieder. Und er kann auch schon aufstehen. Er kommt auch bald heim. Ich denke mal Ende nächster Woche. Dann muss er nochmal eine Chemo-Strahlen-Therapie machen und dann gehts denke ich mal zur Kur. Und im Januar wird die Rückverlegung gemacht.
Meine Oma sieht auch wieder ganz gut aus. Zu ihr fahren wir morgen wieder. Sie kann normal sprechen und auch essen und trinken. Und es zuckt auch immer in dem Bein, was sie nicht bewegen kann. Morgen kommt sie auf ein normales Zimmer und dann beginnt bestimmt auch die Therapie.
Es kann also alles nur besser werden. Ich bin jedenfalls guter Hoffnung.
LG Katrin
von doro » 10.10.2010, 19:07
Hallo Katrin,
im Allgemeinen schaut man etwas vergnügter aus der Wäsche,wenn der Horizont im KH wieder etwas erweitert wird und der Blick zur Decke oder dem Fußteil nicht die einzige Abwechslung um KH-Alltag ist.Oft wirkt es Wunder wenn die Mahlzeiten am Tisch oder am Betttisch eingenommen werden können. Wirst sehen, es wird von nun an immer besser - ABER nicht übertreiben
von Einfach-Ich79 » 13.10.2010, 15:08
Hallo,
es gibt wieder Neuigkeiten, leider keine guten. Eigentlich war alles gut. Papa ging es echt gut und er sollte Ende dieser Woche nach Hause kommen. Heut kam aber der nächste Rückschlag. Bei der OP wurde eine Gewebeprobe entnommen und festgestellt, dass es wohl noch einen kleinen Tumor gibt. Nun soll Papa nochmal operiert werden und die Blase muss wahrscheinlich doch raus. Warum haben die das bei der OP nicht gesehen. Ich verstehe das nicht.
Das schlimmste ist, dass sich mein Papa jetzt nicht nochmal operieren lassen will. Er will erstmal ne Weile nach Hause kommen, um sich wieder etwas zu erholen. Die ganze Zeit konnten wir nicht mit einem Arzt sprechen. Am Wochenende ist nie einer da und telefonisch erreichen wir auch immer keinen. Wir als Angehörige wollen doch auch mal genau wissen was los ist. Das ist echt alles zum verzweifeln.
Und ich hab niemanden, der mich auffängt. Mit meinem "Freund" ist es seit Jahren nur ein nebeneinanderher leben. Er könnte mir da nie Trost spenden. Aber das ist ein anderes Thema und gehört hier nicht hin. Und meine Mama hat mit sich selber zu tun. Sie ruft nur immer an und spricht sich alles von der Seele. Und ich muss zusehen wie ich mit allem klar komme. Meine einst beste Freundin meldet sich auch nicht mehr. Sie hat jetzt mit ihrem neuen Freund eine kleine Familie gegründet und hat wahrscheinlich für alles und jeden Zeit, nur nicht für mich. Ich fühle mich so allein. Ich glaub wenn ich meinen Sohn (5 Jahre) nicht hätte, dann wär ich schon längst abgehauen. Aber so hab ich durch ihn und das Haus Verpflichtungen. Da heißt es alles runter schlucken und einfach weiter machen.
Sorry, dass ich so viel geschrieben habe, aber bin gerade total aufgelöst.
LG Katrin
von babonsai » 13.10.2010, 15:26
Hi Katrin,
das sind ja wirklich schlimme Umstände für Dich.
Was soll man(n) da groß zu schreiben, Weisheiten helfen hier auch nicht weiter.
Du hast wirklich böse zu kämpfen, anscheinend an allen Fronten.
Du wirst "ausgesaugt", aber keiner kann/will Dir Kraft geben.
Papa hilflos, Freund scheinbar nutzlos (verzeih), Mama auch belastend, Freundin glänzt durch Abwesenheit...
Und dann noch Dein Zwang: "Wenn ich jetzt auch noch wegbreche, geht alles den Bach runter.." ?
Ich weiß ja nicht, ob das möglich ist, aber ich an Deiner Stelle würde mal eine "Familienkonferenz" einberufen und Klartext reden.
Nicht aggressiv oder so, sondern einfach nur mit der Hilflosigkeit, in der Du Dich befindest?
Meinst Du nicht, dass vielleicht der/die eine oder andere dann mal aufwacht?
Es kann nicht angehen, dass die Probleme der Anderen auf Deinen Schultern abgeladen werden (auch wenn ich vermute, dass Du das vielleicht gerne anbietest - nennt sich Helfersyndrom)?
Menno, bist ein tapferer Mensch...aber Du musst auch Grenzen ziehen, alleine Deinem Sohnemann zuliebe, denn er wird nicht verstehen, warum seine Mama manchmal weint?
Klasse, noch eine "Belastung"....Shit!
Ein mitfühlender Gruß....
Klaus
von Einfach-Ich79 » 13.10.2010, 17:02
Danke Klaus,
du hast das wirklich gut zusammengefasst wie ich mich fühle. Das mit der Familienkonferenz ist schlecht. Meine Mama ist so schon fertig genug. Sie hat noch so viel anderes um die Ohren. Bis mittag arbeiten, dann noch meistens ihren Vater im Pflegeheim besuchen, meine Oma nun auch noch im KH. Und dann hat mein Papa auch noch Tiere, die jeden Tag 2mal gefüttert werden wollen. Da kann ich ihr jetzt nicht noch kommen, dass mich das alles fertig macht. Für sie ist es ja auch bloß nicht anders. Ich mach mir halt nur Sorgen um sie. Wenn sie weiter so nen Stress hat, dann ist sie die nächste, die im KH landet, wegen Kreislaufzusammenbruch oder so.
Mir gehts jetzt jedenfalls etwas besser. Mal richtig heulen und mir mal hier alles von der Seele schreiben zu können, das hilft mir schon etwas. Ich weiß hier hört mir jemand zu, auch wenn man sich nicht persönlich kennt. Danke nochmal.
LG Katrin
von Einfach-Ich79 » 15.10.2010, 15:34
Hallo,
heut hab ich mich mal ausführlich mit meinem Papa unterhalten. Er lässt sich jetzt definitiv "erstmal" nicht wieder operieren und ich stehe da mit seiner Entscheidung hinter ihm. Die Ärzte wollen die Blase nur sicherheitshalber entfernen. Ob da wirklich noch irgendwo was ist, wissen sie nicht. Es wurde bei der Gewebeuntersuchung von dem Darmtumor unter dem Mikroskop ein kleiner Tumor entdeckt, winzig klein. Und um sicher zu gehen, dass da wirklich nichts mehr ist, wollten die halt auch noch die Blase rausnehmen.
Mein Vater kennt sich und seinen Körper ja am besten und er ist der Meinung, dass er im Moment keine OP mehr verkraftet bzw. dann nicht mehr auf die Beine kommt.
Er möchte ersmal nach Hause kommen, die Chemo machen, dann die Rückverlegung und die Kur. Und sollte irgendwann bei Untersuchungen doch mal was gefunden werden, dann können sie von ihm aus die Blase entnehmen. Aber zum jetztigen Zeitpunkt nicht. Und wir werden ihn da auch alle unterstützen.
Morgen können wir wahrscheinlich endlich mal mit einem Arzt reden.
LG Katrin
von Webkänguru » 15.10.2010, 15:42
Hallo Katrin,
ich finde es gut, dass ihr deinen Vater so unterstützt
Falls die behandelnden Ärzte vehement auf eine weitere Operation drängen, solltet ihr die Entscheidung noch einmal überdenken. Und auch dann steht euch der Weg offen, zuerst eine zweite Meinung einzuholen. Ist die Operation tatsächlich "nur" eine vorsorgliche Maßnahme, würde ich persönlich diesem radikalen Schritt auch nicht ohne weiteres zustimmen.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
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