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Urostoma - Harnweginfektion – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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6 Beiträge • Seite 1 von 1

Urostoma - Harnweginfektion

Beitrag von seppi » 30.09.2010, 16:01

hallo freunde,

meine Operation ist vor zwei jahren erfolgt.seitdem treten in zeitabschnitten von 2 - 3 Monaten immer wieder Harnweginfektionen auf und damit verbunden ist ein temperaturanstieg auf bis zu 39,0. ich bekomme dann antibiotika für 8 tage verschrieben. nach dieser zeit ist der spuk dann vorbei und dann beginnt wieder eine erhohlungsphase. ich trinke regelmässig 2,5 - 3 ltr. täglich.
die ärzte sagen, dass dies normal sei. der conduit ist aus einem stück dünndarm gebildet und würde naturgemäss bakterien enthalten. doch mit der zeit würden diese komplikationen weniger werden.

wer hat ähnliche erfahrungen ? ich würde mich über informationen sehr freuen

Seppi josef.moll@t-online.de

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seppi

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Urostoma - Harnweginfektion

Beitrag von Sabine049 » 30.09.2010, 19:14

Hallo Seppi,

ich habe kein Ileumconduit sondern ein Ileumpouch quasi einen Harnblasenersatz aus Dünndarmsegmenten.

Im März 1987 wurde meine Neoblase angelegt, und seither habe ich dito in regelmässigene Abständen HWI´s = Harnwegsinfektionen. Im Sediment tummeln sich 10 Mio. Keime, reichlich Nitrit, Erys ++ , Leukos +++ und gelegentl. Eiweiß. Verursacher des Infektes ist generell der sog. HausDarmkeim = Escheria coli.

Interveniert wird erst, wenn sich entweder Fieber u./o. erhöhte Entzündungsparameter im Blutserum nachweisen lassen. Inzwischen im 24-ten Jahr bin ich infolge der anfänglichen Dauerantibiose gegen div. Breitbandantib. resistent. Zwei Jahre lang schluckte nein fraß ich kontinuierlich div. Antibiotika und zusätzlich führte ich sog. Blasenintillationen durch.

Mein damaliger Operateur, Prof. Melchior aus Kassel, sprach zu mir: "Aus Dünndarm- wird niemals Blasenschleimhaut und die Bakterien gehörten zu einem gesunden Darmmilieu sprich man sollte erst eingreifen, wenn a.) die Körpertemp. und b.) die Entzündungsparameter anstiegen. Riet mir daher von den tägl. Instillationen vehement ab und auch zu einer Dauerantibiose.

Vor circa vier Wo. wg. eines massiven Infektes mit "Cotrim" therapiert, riecht der Urin mittlerweile schon wieder verdächtig - trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr.

Allmählich wäge ich sehr wohl ab: ob oder nicht!

Fazit: Sind trotz des Fiebers die Entzündungsparameter weitestgehend im "grünen Bereich" und Du keinerlei Schmerzen haben solltest, dann versuchs doch anstatt mit Antibiotika mit hochdosierten Vit. C-Gaben; u. zur Senkung der Temperatur helfen oft schon Paracetamol und Umschläge!

Alles Gute und liebe Willkommensgrüße

Sabine

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Sabine049

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Urostoma - Harnweginfektion

Beitrag von Webkänguru » 30.09.2010, 20:45

Hallo seppi,

nicht nur die Trinkmenge ist wichtig, sondern auch was du trinkst. So können z.B. konservierte Fruchtsäfte und Säfte aus Konzentraten den Urin alkalisieren und damit ein Bakterienwachstum fördern. Sind zu viele Bakterien im Urin, riecht dieser auch stark bzw. streng.

Der Alkalisierung kann durch Nahrungsmittel entgegen gewirkt werden, die den Urin ansäuern. Das z.B. tropische Früchte, Fisch, Fleisch, Eier, Spargel, Käse, Rotkohl oder Preiselbeersaft.

... und leider sind Harnwegsinfekte für viele Betroffene mit Urostoma ein wiederkehrendes Übel. Du bist damit nicht alleine.

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

Moderator

Urostoma - Harnweginfektion

Beitrag von seppi » 04.10.2010, 11:36

leider komme ich erst heute dazu, auf eure nachrichten zu antworten. ich finde es ganz prima, dass es eine solche möglichkeit gibt.ich bin neu im forum und habe mit der bedienung des programms noch einige probleme.
von sabine weiss ich, dass sie sich recht aktiv am fragespiel frage - anwort beteiligt und das finde ich sehr gut.
immer wenn ich eine harnweginfektion bekomme, wird der urin untersucht und eine kultur angesetzt und dann entschieden, welche antibiotoka darauf ansprechen. jetzt habe ich -nitrofurantoin 100 mg retard für 8 tage bekommen.
mein problem ist, wie kann ich vorbeugen, dass diese harnweg infekte nicht mehr so häufig auftreten?
die antibiotika vertrage ich nicht besonders gut. mein körperlicher zustand ist dann miserabel und die notwendige erholungsphase beginnt dann wieder von vorne.

vielleicht können mir noch weitere forumsmitglieder ratschläge erteilen?

ich bin von den möglichkeiten im forum sehr angetan und hoffe, dass ich in zukunft auch auf die eine oder andere anfrage antworten kann.

viele grüsse
seppi

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seppi

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Urostoma - Harnweginfektion

Beitrag von tierfreund » 04.10.2010, 17:10

:winke: seppi,

auch wenn ich dir als Ileo - Kängeruh nicht wirklich helfen kann,möchte ich dich troz allem,hier im Forum recht

HERZLICH WILLKOMMEN
heißen...

Denke unsere Uros haben mit unter bestimmt noch den ein oder anderen Tip im Ärmel ;)

LG Tanja

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tierfreund

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Urostoma - Harnweginfektion

Beitrag von Sabine049 » 04.10.2010, 17:20

Hallo Seppi,

habe mich vermutl. missverständlich ausgedrückt.

Die Schleimhäute von Stomata, Ersatz- o. Blasenersätze aus Dünndarm- u. ggfs. Dickdarmsegmenten sind i.d.R. mit dem Hauskeim: *Escheria coli* besiedelt und sind i.A. unbedenklich und erfordern keine Antibiose o. Abschirmung mittels Antibiotika ausser bei Fieber und Erhöhung der Entzündungsparameter im Blutserum: erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit/CRP = C-reaktives Protein o. der Nierenwerte wie bspw. der Creatinin.

Hast Du generell den selben Keim sprich diesen E.Coli??

Vorbeugen kannst Du ein bissle: Viel Trinken, den Urin möglichst im sauren Milieu (alkalisch) halten, dazu eignen sich bedingt: Granberries in Kapselform u./o. als Saftgetränk.

Wenn Du ständig Antibiotika schluckst, wirst Du eines Tages gegen diverse resistent sein u. die stete Einnahme begünstigt aus meiner Sicht eine Infektionsanfälligkeit. Paradoxerweise nach einer Antib.-kur folgt i.d.R. die nächste bakterielle Infektion.

Zudem beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz, insofern, dass Antibiotika zusätzlich die gesunde Darmflora zerfressen/zerstören, und folglich einen satten Nährboden für weitere Infekte bieten. Deshalb sollte prinzipiell der Keim - die Wurzel des Übels - ausfindig gemacht werden.

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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