von Birgit R. » 05.12.2008, 15:21
Mein Vater kam erst gestern Mittag von der reha zurück.
Dort wurde zuletzt ein anderer Hersteller versucht, weil sein Beutel laufend abging und er nicht besonders gut damit zurecht kam.
von donald » 05.12.2008, 15:23
Hallo Birgit,
zwei Tipps
Mein Vater streicht seinen Beutel selbst aus, allerdings müssen wir erst mal eine optimale Möglichkeit finden, damit das nicht zur Sauerei ausartet.
Wie handhabt man das am besten, damit möglichst nichts daneben geht?
--> ich finde zuhause erstmal am Anfang Hocker vor die Toilette und Beutel in die Schüssel hängen und nach und nach üben mit auf Brille sitzen und zwischen den Beinen durch. Ich persönlich würde aber erstmal die Hockermethode machen, damit man an Sicherheit gewinnt und ein "Beutelgefühl" bekommt.
Müsst Ihr euren Beutel auch nachts leeren?
Mein Vater meinte, dass er das zur Kur immer gemacht hat, weil der Beutel sonst platzen würde.
--> tja, ich musste immer mehrmals raus und habe mir auch einen Wecker gestellt. Habe ich viel gegessen musste ich raus, habe ich um 17:00 Uhr das letze mal gegessen musste ich wegen der Luft raus. Im liegen funktioniern die Filter halt nicht. Hier kann man nur sagen versuchen versuchen versuchen.
Unter der Platte hat mein Vater eine Entzündung. Schon nach seiner Darm-OP im KH stand in den Unterlagen etwas davon. Auch zur Kur hatte man die Entzündung bemerkt.
--> weiter weiss ich leider nichts, weil ich zum Glück damit keine Erfahrung habe, da helfen bestimmt Andere.
Liebe Grüße
Birgit
von Dartnelke » 05.12.2008, 15:35
Hallo Birgit,
ich kann nachempfinden, wie es dir im Moment geht. Zur eigenen Unsicherheit kommen noch solch "lästige" Sachen wie gerötete Haut oder gar eine blutende Wunde.
Meine Mutter ist auch zu Hause und ich habe die Versorgung übernommen.
Wir haben im Moment auch das Problem, dass meine Mutter unter der Platte eine kleine, manchmal blutende, Wunde hat. Nachdem ich die Wunde desinfiziert habe, kleben wir dort "Hydrocoll" drauf (ziemlich groß, damit die Wundflüssigkeit keine Chance hat, zu entweichen). Das ist ein ganz dünnes Pflaster, auf dem auch die Platte hält (zumindest die Platte meiner Mutter). Dadurch lockert sich auch die Basisplatte nicht mehr.
Die Rötungen werden vom Unterlaufen der Platte kommen. Dünndarmflüssigkeit ist sehr agressiv und greift sofort die Haut an Das geht schnell wieder weg, wenn die Platte nicht mehr unterläuft. Sollte das gerötete auch etwas nässen, machen wir dort ein stomahesives Puder drauf. Die Reste des Puders, die nicht auf dem nassen "kleben" bleiben, puste ich dann einfach weg. Nach einmaliger Anwendung sieht die Haut meistens wieder normal aus.
Liegt das Stoma deines Vater evtl. etwas in einer Hautfalte drinne? Oder hat dein Vater direkt am Stoma eine Falte oder Kerbe, die von der Flüssigkeit als "Fluss" genutzt werden kann? Das sind so Sachen, die bei meiner Mutter nach und nach "aufgetaucht" sind.
Ich schaue mir die Beschaffenheit der Haut meiner Mutter beim wechseln immer sehr genau an, um neue "Schwachstellen" direkt zu entdecken.
Im Moment hat sie ein System von Hollister, mit dem sie sehr zufrieden ist. Das hat einen pflasterartigen Haftrand und ist dadurch sehr angenehm zu tragen und die Haut kann etwas "atmen". Zumindest dort, wo der pflasterartige Rand ist Wenn es dich interessiert, kann ich gerne mal nach der genauen Bezeichnung schauen, weil ich die grade nicht im Kopf habe Wir benutzen einen Hautschutzring und seit kurzem zusätzlich noch Hautschutzpaste auf dem Ring. Seit dem unterläuft die Platte auch nicht mehr
Meine Mutter hat an Ihrem Beutel einen "Stopf-Verschluss". Den kann sie ganz einfach auf machen und wieder verschließen. Geht auch im Halbschlaf ganz gut
Ich hoffe, ich habe nicht zu viel Durcheinander geschrieben und dich verwirrt. Aber das sind die Erfahrungen, die ich gemacht habe.
Anonsten weiterhin "viel Erfolg" Mit der Zeit wirst du dich hier gut eingelesen haben und auch selber Ideen haben, die das ganze "besser" machen.
Viele Grüße
Dartnelke
von Birgit R. » 05.12.2008, 16:12
Danke für eure Hilfe!
Ich muss gestehen, ich bin erst einmal ein wenig überfordert, was sicher verständlich ist. Dazu kommt, dass mein Vater nicht gerade einfach ist, nie war ...
Nach und nach wird es sicehr besser klappen.
Wie lange hat man das Stoma im Durchschnitt, wenn geplant ist, es zurück zu verlegen?
Liebe Grüße
Birgit
von Birgit R. » 05.12.2008, 17:25
Mir hat gerade jemand, der im Pflegeheim arbeitet gesagt, es gibt auch Beutel, die muss man nicht ausstreichen, wechselt man nur 2x am Tag?
Kennt oder hat das jemand hier?
von Siskinanamok » 05.12.2008, 18:43
Hallo Birgit,
zu deiner Frage wegen der Rückverlagerung: Das ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Meist ist es so, das wenn Nähte verheilen müssen 3-6 Monate angesetzt werden. Wenn das Stoma zur Entlastung des Darms angelegt ist kommt es darauf an wann der Darm soweit wieder entlastet ist. Da würde ich den Arzt fragen, denn meist haben die dazu ja schon eine Vorstellung wenn sie sagen das eine Rückverlagerung geplant ist.
Zu den Beuteln die man nicht ausstreichen muss: für ein Ileo stoma ist das wohl nicht sehr sinnvoll.
Die Flüssigkeit kann ja dann beim wechseln nach oben raussuppen und wechseln muss man die sooft sie voll sind, da eine Angabe zu machen wie: die müssen nur zweimal täglich gewechselt werden, ist meiner Meinung nach absurd.
Um das Leeren kommt man halt nicht rum, auch das nachts aufstehen, ist je nachdem wie viel das Stoma fördert, ganz normal.
Viele Grüße
Siski
von Koala » 05.12.2008, 19:14
Ich könnte mir vorstellen, das sich der Körper erst einmal auf die neue Situtation einstellen muss. Mit der Zeit wird die Menge daher etwas weniger und der Dünndarm übernimmt etwas die Aufgaben vom Dickdarm.
Das dein Vater jetzt vielleicht besonders schlecht drauf ist, könnte an den Schmerzmitteln liegen, auch wenn er die jetzt nicht mehr bekommt.
von donald » 06.12.2008, 11:02
Hallo Birgit,
die Ärzte geben da normalerweise nach der Anlage eine Auskunft wie lange das Stom bleiben soll. Dabei wird dann auch die Verfassung und auch das Alter berkücksichtigt. Wurde bei Euch nichts gesagt?
Mir wurde 3-6 Monate gesagt und dann war es auch nach 4 Monaten so weit.
Ich selber habe beide Beutelarten verwendet. Die geschlossenen auf der Arbeit. Die Ausstreifbeutel zu Hause.
Ich habe mit den -Geschlossenen mehr verbraucht. Aber probiert es doch einfach mal aus. Ich konnte auch der gleichen Platte sowohl als auch draufmachen. Das geht zum
Beispiel bei Coloplast.
Liebe Grüße
Birgit
von Kai 40 H » 06.12.2008, 12:12
Hallo Birgit R.
Zum entleeren des Beutels, gerade beim Mann, hat mir mal meine Stomatherapeutin einen sehr guten Tipp gegeben.
Einfach anders herum auf die Toilette setzen, dann kann der Beutel beim Mann besser entleert werden und es spritzt nicht so.
Wenn dein Vater noch mobil und rüstig genug ist, wäre das vielleicht eine gute Lösung?
Lieben Gruss,
Kai
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