von chrissi37 » 16.12.2014, 09:25
Hallo,
gestern ist es mir das erste mal passiert, dass meine Versorgung undicht geworden ist, und ganz viel daneben gelaufen ist. Es hatte die Platte richtig hochgedrückt und alles unterwandert. Zum Glück hat man es von aussen weder gesehen noch gerochen, alles in der Unterwäsche drin geblieben. Dabei hatte ich 2 Stunden davor noch alles kontrolliert, Beutel geleert und war alles o.k.
Ich habe die 2 Stunden in einem Meeting gesessen und den Beutel vermutlich so abgequetscht, dass es nicht abfließen konnte und direkt davor auch noch Brokkolie gegessen...und außerdem hatte ich beim letzten Plattenwechsel nachkorrigiert und die Platte nach dem Kleben noch mal etwas verschoben....vielleicht lag es daran?
Nun habe ich große Angst, dass das wieder passieren könnte...bin andauernd nur am Kontrollieren. Kennt Ihr das?
Fühle mich gerade völlig verunsichert, denn seit ich das Stoma habe (6 Wochen), ist mir das bisher noch nie passiert.
Viele Grüße
Chrissi
von doro » 16.12.2014, 11:06
Hallo Chrissi,
wem ist so ein Malheur noch nicht passiert. Das kommt vor und soll für Dich kein Grund sein das Selbstvertrauen zu verlieren. Das Schlimme dabei ist, man merkt es auch nicht unmittelbar,wenn die Platte unterläuft.Denn 37 Grad Flüssigkeit merke ich, wenn es abgekühlt ist.
Leider ikommt so etwas zum Stoma-Leben vor und Du merkst ja allein woran es gelegen haben könnte.Der Brokoli war sicher noch nicht verdaut um der Schadenverursacher zu sein, aber er schiebt ja seine Vorgänger weiter durch.
Immer einmal präfen, ob ein Stau im Beutel ist, das fühlt man nach einiger Übung sehr gut.Ich gehe auch direkt in meine lange Hose und tue so, als würde ich mein Unterhemd glatt ziehen, oder so
Mach Dir nichts daraus, das war einfach " Anfängerpech".
von Börgi » 16.12.2014, 12:39
Grüß Dich Chrissi,
laß Dich nicht verunsichern," Beutelunfälle" gehören nunmal zu unserem Leben.
Ich habe in den letzten 3Wochen fast täglich damit zu tun gehabt. Das Problem ist die Sch.... läuft in meinen Bauchnabel und der entzündet sich dann.
Habe vor einer Woche ein neues Versorgungspaket angefangen und nun hält es prima.Ich glaube die ganze Charge Beutel war nicht ok.Das jetzt ist Geschichte.Alles wieder ok.
Aber die Verunsicherung,gerade wenn man unterwegs ist bleibt.Ich bin manchmal schon so ängstlich, das ich alles rundherum mit Mull zu klebe.Und dann gibt es Tage da denk ich garnicht dran und nix passiert!
Das halt unser "Dasein"-Kopf hoch!!!
Liebe Adventgrüße von Börgi!!!
von Börny » 16.12.2014, 13:22
Grüß Dich Chrissi....
darüber mach Dir mal nicht einen zu großen Kopf....ich hoffe , daß du immer die erste Zeit zusätzliches
Material mit nimmst ....Sicher ist sicher......aber je ängstlicher und unsicher du bist...passieren die meisten Unfälle halt....
Glaube , daß es am Anfang genug Stomapatienten gibt , die so etwas erlebt haben...Vielleicht auch ein Tipp....sämtliche Kohlsorten erstmal weglassen.....alles was blähen kann würde ich erstmal vermeiden...zumindest am Anfang. 6 Wochen sind ja noch nicht allzulang..
Gruß aus Hilden...Bernhard .....
von Merlina » 16.12.2014, 15:01
Hallo Chrissi,
mir passiert das, wenn ich zu enge Klamotten anhabe, oder der Stuhl zu faserig ist.
Dadurch geht mein eigentlich prominentes Stoma unter Hautniveau und dann drückt der Stuhl die Platte hoch.
Z.B. ist mir das nach dem Genuss von zu vielen Kokosbergern passiert und nach zu viel, nicht fein genug geschnittenem Fenchel.
Außerdem als ich die Stomabandage beim Sport zu eng gezogen hatte und meine ersten Versuche mit Yogaübungen auf dem Bauch machte.
Und bei der ersten Party nach der OP, als ich versuchte, den Beutel durch enge Strumpfhose, enges T-Shirt plus engen Rock zu kaschieren. Das war zu viel Enge. Konnte grad noch eine Megasauerei verhindern.
Der regelmäßige Kontrollgriff, wie Doro schreibt, macht Sinn.
Mit der Zeit gewöhnst Du Dich und weisst, wann es sich nicht richtig anfühlt.
Mich haben die Geschichten aus dem ultimativen Stomapannen-Thread post430452.html?hilit=ultimative beruhigt, zum Lachen gebracht und ich hab viel daraus gelernt.
LG Merlina
von Witch » 16.12.2014, 17:46
Hallo Chrissi,
wie Du von den Anderen schon gehört hast, passiert so ein Missgeschick uns allen mal, und wenn es in der Öffentlichkeit passiert, könnte ich am liebsten in den Boden versinken. Den Kontrollgriff habe ich mir auch angewöhnt. Ausserdem nehme ich mir immer ein Notfallset mit, wenn ich länger unterwegs bin. Eine gute Sache ist auch der Toilettenschlüssel für die Behinderten-WC.
Alles Gute und LG
Witch
von Addie » 16.12.2014, 18:21
Hallo Chrissi!
Hab ich alles auch schon erlebt. Ich bin jetzt seit 3 Wochen rückverlegt, aber die Augenblicke, wo mein Stoma sich plötzlich aufbläht und im nächsten Moment abzuspringen drohte, sind noch ganz wach in mir. Oft entwickelt unser 'Freund' eine Eigendynamik . Lass Dich davon nicht verunsichern. Das Notfallset ist ja dabei und da kann man schnell handeln. Du wirst da Deine eignen Techniken finden. Man fühlt es ja, wenn es immer praller wird. In wichtigen Sitzungen müssen sogar die Manager austreten . Da kannst Du einfach sagen - sorry aber ich muss kurz mal raus. Und wenn Du das jetzt noch nicht so gut kannst, ein heftiger Hustanfall ist immer eine gute Ausrede, um kurz rauszugehen. Mit der Zeit wirst Du Dein Stoma besser kennen und die "schwierigen" Situation elegant meistern . Liebe Grüsse Addie
von chrissi37 » 16.12.2014, 19:21
Hallo,
hatte die Versorgung einen Tag drauf, dann kam heute nachmittag die Stomatherapeutin, hat sich alles angeguckt, auch wie ich gewechselt habe. Sah alles dicht aus.
Und 3 Stunden später heute abend das gleiche Spiel wie gestern abend : Platte unterwandert, nur habe ich es diesmal früher gemerkt, bevor es aus der Platte rauskam.
Was mache ich bloß falsch? Ich habe doch nichts anders gemacht als vorher....
Werde morgen nochmal die meine Therapeutin anrufen. Bin total verunsichert!
LG Chrissi
von Banditensocke » 16.12.2014, 20:45
Ruhig Blut!
Ich merke immer sofort, wenn die Platte unterwandert wird - ich fühle es, und normalerweise riecht man es auch, jedenfalls ich nehme das wahr, sobald Stuhl auf die Haut kommt. Mit der Zeit wirst Du vermutlich sensibilisiert für die Problematik, und kannst dann rechtzeitig eingrätschen. Wie einige schon schrieben: Sorg immer dafür, dass Du ausreichend Ersatzversorgungen und Material dabei hast, und pack vorsorglich auch frische Wäsche ein und deponiere sie an Deinem Arbeitsplatz, wenn möglich. Sicher ist sicher.
So ein Stoma verändert sich - im Lauf der Jahre, aber auch im Verlauf eines Tages, beispielsweise abhängig von Temperatur und Luftfeuchte, dem, was Du gegessen hast, ja sogar Deine Stimmung, z.B. bei Streß, kann Einfluss nehmen, denn dadurch verändern sich beispielsweise Parameter in Deiner Haut, und auf dieser klebt ja die Platte.
Dass sich eine frische Stoma-Anlage durch den Heilungsprozess verändert, ist selbsterklärend.
Auch wenn Du beispielsweise vor Anlage zu wenig Gewicht hattest, und nun zulegst, kann sich das auf Dein Stoma auswirken, es kann dadurch beispielsweise durchaus retrahieren, also auf oder sogar unter Hautniveau wandern. Dann brauchst Du u.U. eine andere, konvexe Versorgung. Besprich das mit Deiner Therapeutin, und suche mit ihr Lösungen, die für Dich passen.
Nur die Ruhe, das wird schon wieder!
Ach ja, noch etwas: Sei nett zu Deinem Bauch, und verzichte auf Kleidung und Körperhaltungen, die Dein Stoma drücken, quetschen, beengen! Das tut ihm und der Haut drum herum gar nicht gut.
von chrissi37 » 17.12.2014, 09:06
Hallo, vielleicht liegt es am Fahrradfahren? Sitze da immer stark vorne uebergebeugt.....
Gruss Chrissi
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