von Skyfire » 31.08.2009, 15:47
Hi ihr lieben!
Hab meinen Urlaub abbrechen müssen nach 4 Tagen Kos und mußte schnellstmöglichst nach hause weil meine Mutter niemanden gesagt hat das sie schon seit 2 Jahren Brustkrebs hat, weil sie eh schon so gelitten hat und eigentlich schon seit 11 Jahren zu meinem verstorbenen Vater wollte, sprich sie wollte schon seit 11 Jahren sterben und sah nun endlich die Gelegenheit wenn sie sich nicht behandeln lassen würde das sie ihr Ziel endlich erreichen würde, was sie nun auch endlich geschafft hat. Ich war am Mittwoch den 19.08. um 19 Uhr in den Niederlanden um meine Mutter um 20.40 Uhr in die Hände meines Vaters zu übergeben. Beide sind nun glücklich vereint im Sonnenuntergang wo sie auf mich und meine Tochter herabsehen, glücklich und zufrieden, nur meine Tochter und ich hadern an ihrer endscheidung sterben zu wollen, ja wir sind egoistisch, aber ist das so schlimm wenn man einen Menschen so sehr liebt wie meine Tochter ihre Oma und ich meine Mama? Glaub wohl eher nicht, trotz allem möcht ich mich bedanken bei diejenigen die mich in der Zeit unterstützt haben als es hieß Claudia kriegt n Stoma und hat Angst davor. Soll ich euch mal was verraten? Ich werd den Teufel tun und es mir wieder rückverlegen lassen, da kann kommen was will, nix da Fritzchen ist meins und wird verwöhnt solange es nötig ist . Meine Mutter hat mir angeraten Fritzchen legen zu lassen damit sie endlich Ruhe kriegen würde mit Claudia und ihrem Crohn. Ich glaub sie hat es geahnt das ich mit Fritzchen gut zurecht kommen würde und anschließend nur eventuell minimal mit Medikamenten versorgt werden muß (mittlerweile nehm ich gar keine Medikamente mehr und mir gehts hervorragend).
So leute nehmt es mir nicht übel das ich mal drüber schreiben mußte was für ne großartige Frau meine Mutti gewesen ist bzw. immer noch ist, denn so lange sie noch in meinem Herzen aktiv herumwuselt ist sie wenigstens seelisch noch nicht verstorben.
Bin froh das es euch gibt
Claudia
von Linie 22 » 31.08.2009, 16:08
Liebe Claudia,
tut mir Leid, dass Deine Mutti nicht mehr unter uns weilt.
Mein aufrichtiges Beileid.
Anfang Februar diesen Jahres wurde bei meiner Mutti ebenfalls Brustkrebs diagnostiziert. Daraufhin folgte eine OP, wobei der Tumor und die Lymphe entfernt wurden. Die Brust konnte erhalten werden.
Danach unterzog sie sich 33 Bestrahlungen. Z. Zt. leidet sie noch an der Nebenwirkung der 33 Strahlentherapien.
Tapfer hat meine Mutti alles über sich ergehen lassen.
Allerdings einer Chemo wollte und hätte sie sich auf eignen Wunsch nicht unterzogen. Dann wäre auch sie lieber gegangen, da der Brustkrebs nicht die einzigste gesundheitliche Einschränkung ist.
Es grüßt Dich trostspendend lieb Silke (Linie 22)
von Chief » 31.08.2009, 17:21
Hallo Claudia,
mir tut es auch leid für deine Mutter und natürlich auch für dich und dein Tochter.
Mein aufrichtiges Beileid.
Denk daran, so lange Du dein Mum in Gedanken hast ist sie nicht wirklich weg.
Nur ihr Körper hat diese Welt verlassen aber für dich wird sie immer da sein.
Stille Grüße
Uli
von Sabine049 » 31.08.2009, 17:36
Mein aufrichtiges und innigsten Mitgefühl, liebe Claudia!
Wenn ihr mich suchet,
sucht mich in eurem Herzen,
Habe ich dort eine Bleibe gefunden,
dann bin ich immer bei euch.
Antoine de Saint-Exupéry
In stillen Gedenken
Sabine (deren bd. Elternteile ebenfalls bereits verstorben sind)
PS. Ich habe Dir eine PN geschickt
von Skyfire » 31.08.2009, 18:16
Danke für eure Anteilnahme, aber es ist schon recht so das meine Mutter von uns gegangen ist denn sie hatte absolut keine Lebensqualität mehr nachdem sie vor 6,5 Jahren einen Schlaganfall erlitten hatte unter Bluthochdruck und Diabetes litt sie ebenfalls. Sie konnte sich nicht mehr richtig versorgen sodaß jeden Tag ein Pflegedienst kommen mußte um sie zu pflegen etc.
Es tut verdammt weh sie gehen zu lassen aber als realistischer Mensch seh ich das so .. das wenn sie wirklich dort ist wo ich denke das sie ist .. das es dort besser für sie ist und sie schaut auf meine Tochter und mich mit verstohlenen Blicken runter und hilft uns unsere Zeit auf Erden zu überbrücken um dann irgendwann wenn die Zeit reif für mich ist .. also das sie mich dann abholen werden .. das hoff ich und darauf basiert mein vertrauen das es noch etwas gibt was schöner ist als dieses Leben hier auf Erden obwohl es mir mittlerweile dank Fritzchen wieder saugut geht.
Also noch mals danke für eure Anteilnahme und nehmt mir nichts krum solange ich noch in der Trauerphase bin, denn trauern das tu ich heftigst und da fliessen auch ab und zu mal unerwartet ein paar tränchen .. vor allen dingen als ich deine PN gelesen hab Sabine. Danke für deine Anteilnahme in der PN. Sie hat mir gezeigt das ich nicht die einzige auf Erden bin die so um ihre Mutter/Eltern trauert.
Ganz liebe Grüße
Claudia
von Huepiline » 31.08.2009, 18:29
Liebe Claudia !
Der Verlust eines lieben Menschen tut sicher immer sehr weh, aber die eigene Mutter zu verlieren ist natürlich besonders schmerzvoll. Ich hoffe, dass Du eines Tages, mit einem Lächeln auf den Lippen an sie denkst, weil Du Dich an die besonderen Momente im Leben, die ihr gemeinsam hattet, erinnern kannst. Wahrscheinlich wird es aber noch lange Zeit dauern, bis die Tränen bei diesesn Erinnerungen nicht mehr fließen, aber das ist sicher auch okay und normal.
Ich fand diesen Vers in einer Traueranzeige für jemanden den ich auch kannte, er starb vor kurzem ebenfalls an Krebs.
"Leise kam das Leid zu ihm, trat an seine Seite,
schaute still und ernst ihn an, blickte dann ins Weite.
Leise nahm es seine Hand, ist mit ihm geschritten,
lies ihn niemals wieder los, er hat viel gelitten.
Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel,
und uns wär's als wüchsen still, seiner Seele Flügel."
Ich fand ihn irgendwie schön und auch ein wenig tröstlich...
Dir und Deiner Tochter alles nur erdenklich Gute und viel Kraft für die nächste Zeit
Huepiline
von MiniBonsai » 31.08.2009, 19:18
Für euren Weg ohne Mutter bzw Oma wünsche ich euch viel Kraft und Zuversicht!
Und es ist schön, dass du vor allem auch das Positive heraus stellst und nicht all zu sehr mit ihrer Entscheidung zu hadern scheinst.
von Udde » 31.08.2009, 20:30
Hallo Claudia,
meine aufrichtige Anteilnahme.
Ich wünsche Dir und Deiner Tochter viel Kraft.
Stiller Gruß von Ute
von Skyfire » 31.08.2009, 21:18
Wie gesagt.. zuerst war ich böse .. weil ich egoistisch war bzw. bin .. aber ich habe auch erkannt das sie die diagnose brustkrebs als chance gesehen hat endlich ihre große liebe wieder in die arme nehmen zu können .. und das sehe ich bildlich vor mir .. meine eltern glücklich vereint auf uns herabschauend mit schützenden händen.. wenn ich dieses bild nicht stetig vor augen hätte .. würde ich zugrunde gehen so weh tut es. aber ich bin auch ein verdammt nüchterner mensch wenn es sein muß, weil ich hab ihr an ihrem sterbebett versprochen stark genug für mein pubertierendes etwas einzustehen was bei mir zu hause rumschwirrt *lach* und das zu hüten und zu beschützen ist schwieriger als einen sack flöhe zu hüten .
also ich hadere nicht mit ihrer entscheidung sondern akzeptiere sie
ganz liebe grüße
claudia
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