von Hermine » 25.03.2012, 14:52
Hallo zusammen!
Ich bin neu hier, habe aber bisher nur mitgelesen, da dieses toll geführte Forum kaum Fragen zum Thema offen läßt. Viele Probleme, die ich bisher mit dem Stoma hatte, konnte ich so schnell lösen, bzw. sind sie gar nicht erst entstanden.
Daher an dieser Stelle von mir ein RIESEN DANKE SCHÖN für an die Forenbetreiber und den vielen Leidensgenossen, die dieses Forum mit Leben füllen!
Jetzt zu einem meiner Probleme. Sicher kennt Ihr das von Euch selbst. Ab und zu, wenn der Stuhl nicht so fest ist und auch nicht wie gewöhnlich über eine Zeit lang in den Beutel kleckert, kann es ziemlich schnell gehen, dass der Beutel sich füllt. Vorgestern abend war es wieder so weit: Der Beutel füllte sich in Rekordzeit und blähte sich zu einem Riesenballon auf. Er war bis oben hin voll. Auch der neu angebrachte Beutel füllte sich binnen kurzer Zeit und musste ebenso gewechselt werden. Das passiert mir ab und zu. Beinahe wie es auch bei gesunden Menschen ist, die ihren Stuhlgang in einem Rutsch absetzen, bei mir nur halt in den Beutel.
Ich habe Angst vor dem Tag, an dem das passiert und ich gerade nicht in der Geborgenheit meines Zuhauses bin. Nicht nur davor habe ich Angst. Auch davor, dass mir jemand versehentlich einen Ellenbogen in den Bauch stupst oder ich mich stoße, nicht nur, weil's momentan noch sehr wehtäte, auch, weil der Beutel am Ende platzt und ich den Supergau erlebe.
Ich hab schon eine Menge Tipps realisiert, die ich aus diesem Forum habe. Z. B. verhindert ein Teelöffel voll Olivenöl im Beutel (auch weil es sehr angenehm auf der "Haut" ist), dass das Stoma von festem Stuhl allzu sehr verklebt wird. Und ich trage immer einen schmalen Gürtel, der das Gewicht des Beutels tragen soll. Ich könnte auch, wenn ich länger woanders hingehe, größe Beutel tragen (momentan habe ich Midibeutel von Hollister) oder vielleicht auch offene Beutel?
Aber ich habe auch etwas gefunden, was eventuell hilfreich sein könnte: Stoma Guard & Protection. Leider ist das unverschämt teuer, kommt aus den USA und ich bin mir nicht sicher, dass es immer an Stelle sitzen bleibt, wo es soll. Vor allem bei Kolostomaträgern ohne Waschbrettbauch, wo das Stoma oft (wie bei mir) beinahe am höchsten Punkt sitzt.
Daher meine Frage an Euch: Gibt es in Deutschland erschwingliche Alternativen, die den Beutel nicht nur kaschieren, sondern auch schützen? Was benutzt Ihr, um einen Riesenballon zu tarnen und das Stoma generell vor ungewollten Schlägen zu schützen?
von doro » 25.03.2012, 15:11
Liebe Hermine,
Willkommen ! |
von Webkänguru » 25.03.2012, 17:50
Hallo Hermine,
wie sind denn deine Ausscheidungen sonst so? Wenn sie eher wie Brei oder noch dünner sind wären Ausstreifbeutel für dich tatsächlich eine Option und dann auch eine Entlastung, wenn sich der Beutel mal extrem schnell füllt.
Bevor diese heftigen Entleerungen kommen, ist dir dann auch irgendwie unwohl oder drückt es im Bauch unangenehm?
Viele Grüße,
euer Christian
von Hermine » 25.03.2012, 18:34
Hallo Doro,
tatsächlich! Hab den StomaCare Protector auch direkt gefunden. Vielen Dank!
Benutzt das jemand hier? Taugt das was? Sehen kann man ja leider nur die Vorderseite.
Hallo Christian,
bevor diese heftigen Entleerungen kommen, ist mir irgendwie komisch und es gibt so eine Art Ziehen an der Stelle, wo ich den daran beteiligten Darm vermute. Ist das nicht normal?
Ich hab nur manchmal diesen eher flutschigen Stuhl (flüssig ist was anderes). Dann weiß ich, ich muss erst mal wieder Kartoffeln in irgendeiner Form essen. Dadurch wird der Stuhl wieder eher zäh und klebrig. Und dann kommt in der Regel auch nicht so viel auf einmal.
Aber ich möchte ja auch mal Reis oder Nudeln essen.
PS: Das Ding find ich nicht schön, aber mein Stoma ist es ja auch nicht. Man sieht's ja auch nicht, von daher ist es mir egal.
von Hanna70 » 25.03.2012, 18:39
Hallo Hermine,
auch von mir erst einmal Herzlich Willkommen im Forum!
Ich würde an Deiner Stelle auf jeden Fall erst einmal auf Ausstreifbeutel umstellen. Mein Beutel ist, besonders leider in den Abendstunden, manchmal innnerhalb 1 Stunde 4 x rappelvoll.
Beim Ausstreifbeutel geht der Inhalt ohne Umwege sofort dahin, wo er hingehört. Du musst nicht ständig den Beutel wechseln und bist gegebenenfalls auch unterwegs schneller wieder parat.
Liebe Grüße von
Rosi
Edit: Der "Anbau" so eines Protectors wäre mir einfach zu umständlich und im Sommer... Neeeee, muss ich nicht haben!
von jettchen » 25.03.2012, 19:31
Hallo Hermine, das ist genau auch mein Problem, der Beutel ist manchmel innerhalb von Sekunden knallvoll, OHNE dass ich vorher was merke. Ich benutze deshalb immer Ausstreifbeutel (von Hollister), denn die sind 1. groß und 2. im Notfall eben schneller zu handhaben als geschlossene Beutel. Zur Sicherheit klebe ich sie noch mit Leukosilk zu(eine kleine Ecke vom Pflaster umklappen, sonst kriegt man es im Notfall nicht ab.) Normalerweise, 98% benutze ich sie wie normale Beutel zum Wechseln.
Übrigens, letztes Wochenende habe ich die große Hochzeit meines Sohnes,trotz fast schon Panik vorher, gut überstanden.
Angst, dass einer drankommt hab ich nicht.
Ich trage möglichst Kleidung die kaschiert.
Jettchen
von Sternchen1960 » 25.03.2012, 23:03
Hallo Hermine, hilft Dir das hier weiter? Guck mal unter www.stomaschutz.de
Die Stomaschutzkappe trage ich beim Sport und kann damit auch Übungen die auf dem Bauch liegend durchgeführt werden machen. Dauernd getragen fände ich das Teil allerdings nicht so prickelnd, aber möglich. Als Sport-Schutzkappe ist das Teil aber nur genial- und zahlbar.
Ansonsten kann ich mich nur meinen Vorschreibern anschließen- es gibt Beutel, die entleert werden können- und schon ist es nicht mehr schlimm, wenn ein (oder mehrere)Pups(e) die Tüte blähen
Liebe Grüße
Helga
von sahnetörtchen » 25.03.2012, 23:14
Hallo Hermine,
auch von mir ein
herzliches Willkommen bei uns |
Ich habe mir die Stomaschutzkappe angesehen und kann mir keine schützende Wirkung für mein Stoma vorstellen. Was gibt es auch zu schützen? Wenn auf einem normalen Stoma mal etwas Druck ausgeübt wird passiert doch nichts.
Sinnvoll ist die Kappe aus meiner Sicht nur für Patienten mit Prolaps.
von Häslein » 26.03.2012, 09:53
Hallo Hermine,
ich schließe mich uneingeschränkt Uwe an: Was gibt es denn großartig zu schützen?
Ich kann mich auf den Rücken legen ( mit Stoma ) - ohne zusätzlichen Schutz.
Das Stoma stellte noch nie ein Hindernisgrund bei folgenden Sportarten dar:
Joggen, Radfahren, Gymnastik, Handball, Reiten, Schwimmen, Win Tsung ( Kampfkunstsport ), die gesamte Bandbreite der Leichtathetik.
Für was soll ein Schutz gut sein...
Ich habe noch nicht mal eine Stomabandage, gar nix. Auch befestige ich es nicht an Gürteln o. ä.
Leider kann ich derzeit überhaupt keinen Sport, bis auf kleine Spaziergänge und minimaler Gymnastik zu Hause, ausüben, was mit dem Stoma an sich absolut nichts zu tun hat. Das liegt vielmehr an meinem allgemeinen Gesundheitszustand.
Meine Ärzte sind felsenfest davon überzeugt, dass ich auch nicht mehr erwerbsfähig werden würde. Aha...
Das werden wir ja noch sehen... ich weiß, dass ich ganz bestimmt wieder erwerbstätig sein werde, und zwar in Vollzeit und ohne Firlefanz.
Das war jetz bissi off topic...
LG, Häslein
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