von Richard52 » 07.01.2014, 22:17
Hallo Kochmax,
Danke für die „Trink-Info“
Ich bemühe mich 2-3 Liter Wasser am Tag zu trinken.
Jetzt gerade ergänze ich die Wassermenge mit ein Glas Rotwein.
Das ist hoffentlich OK.
Gruß
Richard52
von kochmax » 07.01.2014, 23:28
Moin,
heute habe ich wohl Quasselwasser getrunken
Meine Ärztin hat gegen Rotwein, in medizinischer Menge, keine Einwände.
Auf die Frage, wie groß denn die medizinische Menge sei, hattse gesagt:
"helfen muss die, nicht mehr und nicht weniger".
Ich fand das nett und frage nicht mehr
Grüßle
max
P.S. mehr als höchtens 2 Viertele passen sowieso nicht mehr rein, man(n) wird halt älter
von zwerg » 07.01.2014, 23:37
Richard ...ja, bißchen Geduld muss man mitbringen hilft ja nix
Aber deine Einstellung ist doch schonmal spitze
Mir geht´s ja wieder ganz gut, also versuch ich eben auch das Beste draus zu machen. Mit Sicherheit ist es nicht das "normale" Leben was ich vorher hatte. Aber es ist jetzt auch nicht unnormal .
Ich mache vieles und dass ich nun keine schweren Sachen mehr tragen soll ... darüber bin ich als Frau nicht gerade traurig.
Richard52 hat geschrieben:Was ich noch gar nicht versucht habe ist irgendeine Reisetätigkeit, weder eintägig noch länger. Da ist man ja noch mehr dem Zufall überlassen. Wie ist denn da Deine Erfahrung?
von Melli » 08.01.2014, 00:18
Willkommen Richard!
Deine Einstellung, da gebe ich Zwerg recht, hört sich super an
Deine Versorgung bzw der Halt hört sich ebenfalls schon sehr gut an.
Aber jede Stunde nachts raus und abends nicht weg können oder nur 20 Minuten....das ist natürlich weder die Regel, noch sollte das so bleiben.
Dir wurde nach einem Rektumkarzinom ein Ileo angelegt, was ist mit deinem Dickdarm passiert?
Deine Menge im Beutel ist extrem hoch, wenn du nachts jede Stunde leerst, was trinkst und isst du, wie schnell ist die Passage bis in den Beutel?
Normales Leben....da bin ich ja immer DAS Forum Paradebeispiel
Reisen....dauernd. Von der Karibik über Asien nach Europa. Städtereisen, große Touren, dabei reiten, schwimmen, tauchen und große Lauftouren um die 15-20km. Unterkunft von Bambushütten über Jugendherbergen im 16-Bett-Zimmer bis zum Hotel. Letztes Jahr (ohne Helikopter mit zu zählen) 21 Urlaubsflüge (da sind einzelne Strecken gezählt, leider nicht einzelne Urlaube ).
Essen: alles querbeet und in Massen, auch in der Kantine (wäre nur schön, da würde es auch schmecken).
Arbeiten: körperlich nicht einfache Vollzeit Tätigkeit.
Kollegen und Freunde: wissen nichts vom Stoma.
Freizeit: die letzten zwei Tage im Theater (ich esse möglichst die Stunde davor nicht gerade eine volle Mahlzeit), zweimal im Restaurant, eben unter der Spüle gelegen weil Abfluss verstopft, die Woche noch Bowling. Zur Arbeit und sonst überall hin meist mit dem Rad.
Schlafen ohne Pause, kann gerne um die 10 Stunden sein (beeinflussbar, wie viel ich kurz vorher abends noch in mich hinein gefuttert habe...eben war's noch eine riesen Portion Garnelen.
Beutel wechseln: überall. Habe schon mitten auf dem Broadway gewechselt, am Strand oder im Wald. Geht alles, man muss nur wissen wie.
Wie gesagt bin ich eines der 1a-Beispiele, die aber auch zeigen sollen, dass es geht
Aber: ich habe nach langer Krankheit und Medikamentenabhängigkeit 1 Jahr gebraucht, bis alles auf der Reihe war.
von Häslein » 08.01.2014, 00:33
Hallo,
ich schließe mich Melli an und sage, dass Du zu viel denkst. Mach es einfach. Geh raus. Du findet was zum Leeren, notfalls eine Tüte.
Das Leben ist mit Stoma nicht großartig anders, man muss es aber auch leben - das Leben. Vorausgesetzt, es geht gesundheitlich.
Häslein
Nachtrag: Trinkst Du 3 l Wasser am Tag? Das kann abführend wirken! Trinke mal Cola, Malzbier, Tee mit viel Honig oder Zucker. Kein Süßstoff. Wenig Wasser!
von Richard52 » 08.01.2014, 10:31
Liebe erfahrene Beutelträger,
die „medizinische“ Rotweinmenge finde ich absolut toll, ich werde mich genau danach richten. Stimmt, besser geht es einem nach mehr als ½ Liter Wein nicht mehr, also rechtzeitig aufhören.
Es freut mich besonders, daß es „Zwerg“ so gut geht und sie die zweite Chance nutzt. Werde ich ab jetzt auch so sehen. Du hast Recht, das Wort „Normal“ passt eigentlich nicht. Ich habe aber aus den Antworten entnommen, daß ich nicht wirklich was ganz falsch mache und auch mein Stoma-Zustand nicht außergewöhnlich ist. Also bleibt 1) übrig, meine Vorstellungen sind etwas falsch. „Normal“ ist nicht genau wie vorher mit ein paar Einschränkungen, normal ist jetzt für mich nun „was man aus der Situation bestmöglich machen kann“. Reisen werde ich dann nach der Chemo mal austesten.
Wenn ich die Reisetätigkeiten von Melli lese, dann bin ich tief beeindruckt. Jede Stunde raus ist in der Nacht schon blöd, aber es macht mir mittlerweile nichts mehr und ich werde auch ohne Kurzzeitwecker rechtzeitig wach. Ich gehe schon länger als 20 Minuten aus dem Haus, ich sorge nur dafür, daß ich in 20 Minuten wieder zurück sein kann, oder ganz sicher eine Toilette finde (z.B. Restaurant). Man hat versucht den Schließmuskel zu erhalten, obwohl extrem dicht davor geschnitten werden mußte. Leider war der Tumor schon so groß und die Krebszellen hatten stark gestreut, daß auch ein größerer Teil vom Dickdarm weg mußte. Ob eine Rückverlegung möglich ist soll nach der Chemo im Februar geprüft werden. Ich werde das aber nur machen, wenn die Krebs-Heilungschancen akzeptabel sind, sonst nutze ich die Zeit lieber für bessere Dinge als für die Erholung nach einer OP. Ich habe auch noch keinen Zusammenhang zwischen Eß-/Trinkmenge/art und Flüssigkeitsmenge im Beutel feststellen können. Das scheint bei mir eher statistisch zu sein. Ich werde das weiter beobachten. Sonst bist Du mir ab jetzt auch mein „Parade“-Vorbild. Mal sehen ob ich es hinkriege.
Liebes Häslein, ja ich trinke so 3 Liter am Tag. Meistens Wasser, Kaffee oder auch hin und wieder mal ein Glas Wein/Bier. Das ist begründet, daß ich seit 15 Jahren Diabetiker bin und das hat sich so „eingebürgert“ keine zuckerhaltigen Getränke zu trinken. Alkohol ist dabei blutzuckersenkend und war in Maßen hilfreich. Da muß ich wohl noch etwas experimentieren um beiden Krankheiten gerecht zu werden.
Danke an alle, mit so vielen guten Ratschlägen, aber auch den lieben Wünschen habe ich in weniger als 12 Stunden wirklich nicht gerechnet. Nochmals Danke, das hilft mir.
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