von Tini65 » 20.01.2009, 14:05
Hallo Udo,
ich glaube den Ärzten geht es auch nur darum, dass die Kasse klingelt. Siehe auch mein Spruch unten....
Aus diesem Grund habe ich mich schon lange von der Nachsorge im Krankenhaus verabschiedet. Der niedergelassene Arzt gibt sich auch mit den Einnahmen aus Sono und Urinstatus zufrieden. Und das gewähre ich ihm *großzügig wie ich nun mal bin*
Viele Grüße
Tini
von Melli » 21.01.2009, 07:25
Ich lese das eigentlich eher so, dass der Arzt aufzeigte, dass nicht wenige um jeden Preis eine RV wollen. In der Aussage sehe ich rein gar nichts in der Richtung, dass er eine RV aufdrängt oder so
wer mental mit einem Stoma nicht klar kommt, sollte ernsthaft über eine RV nachdenken, wer Bedenken hat und mit dem Stoma gut (besser als vorher) klar kommt sollte sich nicht von Menschen beeinflussen lassen, die das nur "von aussen" kennen, auch wenn es Ärzte sind.
von mini62 » 21.01.2009, 11:31
wenn er dem Patienten suggerieren würde, nach der RV ist alles paletti ohne Probleme. Glaube aber nicht, dass ein Arzt dies tun würde
von Melli » 21.01.2009, 18:01
ja, Mini, das halte ich dann bei deinem wenigen Restdarm für einen _nicht_ guten Arzt. Auch die gibt's leider, schade
von Udde » 21.01.2009, 20:17
Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass die meisten Ärzte von einem Pouch und damit verbundener Lebensqualität echt überzeugt sind und sich schlecht vom Gegenteil überzeugen lassen, selbst bei chronischer Pouchitis und freier Flüssigkeit im Bauchraum.
Mein Glück war schlussendlich, einen Prof. in Oldenburg gefunden zu haben, der mir ganz klar die Entscheidung überlassen hat, einen 2. Pouch zu basteln oder ein endständiges Stoma zu legen.
Er fragte mich, ob ich mit dem Stoma zu Recht komme oder Lust auf weitere Experimente habe, was das Risiko eines 2. Pouches beinhalten würde.
Dieser Arzt sieht eindeutig das Wohlbefinden des Patienten im Vordergrund und überlässt einem die Entscheidung über seinen Körper.
Lieben Gruß von Ute
von Sabine049 » 21.01.2009, 20:31
Vielleicht bin ich mal wieder ein weißer Pinguin unter lauter schwarzen. Aber die meisten Ärzte, die ich kenne, sehen auch bei einer Stomaanlage die Verbesserung der Lebensqualität als wichtiges Kriterium. Meine meinung: wer mental mit einem Stoma nicht klar kommt, sollte ernsthaft über eine RV nachdenken, wer Bedenken hat und mit dem Stoma gut (besser als vorher) klar kommt sollte sich nicht von Menschen beeinflussen lassen, die das nur "von aussen" kennen, auch wenn es Ärzte sind.
von Sabine049 » 21.01.2009, 20:50
Lieber Udo,
auch ich sehe in den Äußerungen Deines Docs keinerlei Absichten, Dich zu einer RV zu drängen bzw. Dir eine derartige aufzuschwatzen eher gegenteilig zeigte er doch sehr illustrativ und unverblumt ohne jedwede Schönmalerei die etwaigen Konsequenzen einer RV auf. Fazit: Mir sind solche Ärzte zig mal lieber als die Ästheten, wo von mir vergänglich auch schon etliche über den Weg liefen :shock: !
Kürzlich suchte ich wg. meines "nervtötenden" Hartmannstumpfes einen "0815"-Gastroenterologen auf. Völlig aus dem Zusammenhang gerissen empfahl mir der werte Weißkittel letztlich den Hartmannstumpf inklusive des Colostomas zurückverlegen zu lassen - autsch - !
Liebe Grüße Sabine
von Monsti » 21.01.2009, 20:59
Hallo zusammen,
dann hole ich doch mal etwas weiter aus:
Meine Erfahrung ist u.a. die, dass ich während eines erneuten Klinikaufenthaltes zwecks Port-Implantation im Stationsflur von einem Arzt des OP-Teams angesprochen wurde, das mir u.a. das Stoma angelegt hatte. Er sah mich, ließ mich kaum zu Wort kommen und meinte sogleich: "Prima, dann sehen wir uns ja in zwei bis drei Wochen zur Rückverlegung schon wieder!" (ich sah ihn in Gedanken schon das Skalpell zücken ...) Ich kriegte keinen Ton raus. Damals wog ich gerade mal 42 kg, sah total klapprig aus, fühlte mich elend schwach, kämpfte auch noch mit dem Platzbauch und hatte gewiss andere Sorgen, als mir um eine Rückverlegung Gedanken zu machen.
Der einzige Arzt, der meiner Ansicht nach wirklich interessiert und auch ehrlich war, begegnete mir im August 2004 im AKH Wien. Prof. Dr. Herbst ist anerkannter Spezialist in Sachen Pouch-OPs und leitete auch lange eine Pouch-Sprechstunde, so dass dieser Mann auch über das "Danach" gut informiert ist. Er riet mir nach einem ausführlichen Gespräch ganz dringend von einer Pouch-Lösung ab, sofern ich meinen Lebensmittelpunkt nicht aufs WC verlegen möchte.
Bei den anderen war es teils so, dass ich den Eindruck hatte, es reize sie die Herausforderung einer Pouch-OP, teils war es aber auch so, dass sich die Ärzte nicht vorstellen konnten, dass man mit einem Stoma ganz gut leben kann ("Sie wollen doch nicht ernsthaft den Rest Ihres Lebens mit diesem Sackerl am Bauch rumlaufen!").
Seit meiner Rektumamputation haben diese Diskussionen zum Glück aufgehört.
Grüßle von
Angie
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