von
Jutta B
» 24.02.2008, 05:20
Inzwischen werden immer weniger endständige Stomas angelegt, und die Ärzte sowie Personal werden somit sich immer weniger mit den Folgen eines endständigen Stomas beschäftigen (wollen/müssen). Sie erkennen jetzt erst (und das bei G*tt nicht überall), welche Probleme auf die RV's zukommen.
Aus persönlichen Erfahrungen weiß ich, dass in vielen KH's gerade mal 1 Schwester eines mittelgroßen KH's evtl. wirklich um das Stoma Bescheid weiß. Je nachdem wo sie gelernt haben, ist/war es Bestandteil ihrer Ausbildung. Genau so ist es mit den Doks, war es nicht Bestandteil ihrer Ausbildung ... Null Ahnung!
Wer operiert hat im grunde auch extrem wenig mit den folgenden Problemen in der Zukunft zu tun. Wie ich schon schrieb, bekommen die wenigsten dieser Ärzte nachher den Patienten zu Gesicht .
Früher gab es in größeren Städten niedergelassene Ärzte, mit prokt. Zusatzausbildung und Stomaerfahrung, zu denen man über-verwiesen wurde. Vor 20 Jahren gab es in unserer Stadt 5 an der Zahl, heute ist es noch einer, und das auch noch kurz vor der Rente. Genauso wenige Proktologen lassen sich nieder.
Leider sind bis heute viele Krankenhäuser nicht bereit intensiv mit z.B. der ILCO zusammen zu arbeiten um dieses große Manko der guten Aufklärung voran zu treiben. Aber je mehr Personalkosten eingespart werden müssen, umso mehr greifen sie auf die ehrenamtlichen Selbsthilfegruppen zurück.
LG
Jutta B
von
Waltraud Mayer
» 24.02.2008, 11:57
Ich wurde von den Ärzten auch nicht über das Stoma und seine Eigenschaften aufgeklärt, allerdings hatte ich Glück mit der Stomatherapeutin die hat mich sehr umfangreich aufgeklärt, auch der Stomatherapeuth in der Reha und ich war auch gleich von Anfang an in der Selbsthilfegruppe der ILCO. Zum Forum kamm ich erst nach meiner zweiten (allerdings mißglückten ) Reha und hier erfuhr ich jede Menge, so das ich dieses Wissen auch gut weitergeben kann, bei meinen Besucherdiensten...
LG Waltraud
von
Monsti
» 24.02.2008, 21:18
Hallo Waltraud,
von Deiner Arbeit her kennst Du doch aber ganz sicher viele Stomaträger, die Null-komma-nix-Ahnung haben, oder? Ich finde sowas traurig und vor allem auch vollkommen unnötig, zumal die wichtigsten Infos doch wirklich kaum Zeit beanspruchen.
Liebe Grüße
Angie
von
Sabine049
» 25.02.2008, 16:46
ich wurde in jeglicher Hinsicht informiert.
Okay ... hatte mich zuvor mit allen etwaigen Eventualitäten auseinandergesetzt, hatte ja schon mehrfach ein Übergangsstoma gehabt, und war zu dem Zeitpunkt Mitglied in der ILCO.
Weitere Informationen erhielt ich kommentarlos - fast immer - entweder vom Fachpflegepersonal oder von den Coloproktologen. Selbst mein Operateur klärte mich umfassend auf.
Am Aufnahmetag markierte der zuständige ET die Stelle an, wo mein Colostoma ausgeleitet werden sollte. Um die optimale Ausleitungsstelle herauszufinden, wurde wie bei einem Schneider "massgenommen" bzw. in verschiedenen Positionen ausprobiert.
LG Sabine
von
Linie 22
» 25.02.2008, 17:14
Hallo liebe Skippis,
woltte mich eigentlich nicht zu dieser Umfrage äußern, da ich diese gegenüber den Ärzten, bzgl. vorheriger Aufklärungen, als nicht ganz gerecht bzw. einseitig betrachte. Aber nun will ich doch, nach längerem Überlegen, meinen Senf (mittelscharf) dazu geben, da mir hierzu doch so einiges auf der Seele brennt. Schließlich hat jede Medaille zwei Seiten, welche auch beide in Betracht gezogen sein wollen.
Ich frage mich z. Bsp.: Was ist wenn,....???????:confused::confused::confused:
Ist Aufklärung, im Vorfeld, immer möglich?
Was ist wenn eine Stomaanlage auf Grund einer Not-OP bzw. als lebensrettende Maßnahme notwendig wird und der Patient, auf Grund einer prikären Situation, evtl. schon gar nicht mehr ansprechbar ist?:confused:
Wie soll dann eine Arzt noch großartig im Vorfeld Erklärungen abgeben? Geht doch gar nicht, oder?:confused:
Und, wofür gibt es Stomatherapeuten?:confused:
So, liebe Skippitalker, das war mein Senf,den ich nun doch dazu gegeben habe. Ich hoffe die Bockwurst freut sich darüber und wird dadurch genießbarer.
Tschüüüüüüüüüüüüüüüüüüss sagt "Bockwurstverkäuferin" Linie 22
von
Chief
» 26.02.2008, 15:59
Hallo Beuteltiere,
da muss ich nun mal im positiven Sinne aus meiner Sicht berichten. Mein Doc hat mich direkt bei Verdacht auf Darmkrebs an ein KH mit sehr guten Kentnissen in der Proktologie verwiesen. Innerhalb der Chirugie dort hat man auch sehr große Erfahrungen mit Darm-OP`s und auch mit der Anlage von Stoma jeder Art. Ich wurde sowohl vor der OP als auch nach der OP bestens informiert und man hat mir auch ohne nachfragen eine wirklich fähige und freundliche Stomatante vermittelt. Der Oberarzt welcher alle OP`s, von der ersten Probenentnahme bis hin zur Rektum Amputation mit Stoma-Anlage bei mir durchgeführt hat, kam am Vorabend der OP selber noch zu mir hat sich viel Zeit genommen für ein Gespräch und mit mir die optimale Lage des Stomas angezeichnet. Ich hatte wohl wirklich Glück in guten Händen bei Ärzten zu sein die sich auf diesem Gebiet auch wirklich auskennen und auch über die menschliche Kompetenz verfügten. Alles zum Thema Pflege und evtl. Komplikationen habe ich dann vor meiner Entlassung von meiner Stomatante erklärt bekommen.
Gruß
Uli
von
Beutelmaus
» 26.02.2008, 17:49
Hallo Leute,
habe mit gar nichts abgestimmt.
Mit den Ärzten habe ich nur über die OP gesprochen. Infos zu dem stoma habe ich von der Stomatante und in der Reha von der Stomaschwester bekommen und natürlich hier im stoma-forum.
Gruß
Beutelmaus
von
Monsti
» 26.02.2008, 18:32
Hallo Linie,
da auch ich mein Stoma im Rahmen einer hektischen Not-OP erhielt, ist natürlich klar, dass man mir vorab keine Infos geben konnte. Da mache ich ja auch niemandem einen Vorwurf. Es verwunderte mich damals aber, dass mit Abschluss der OP bzw. der Anbringung des Post-OP-Versorgungssets nie wieder ein Chirurg auf mein Stoma geguckt hatte, wohingegen die Bauchnarbe ständig begutachtet und bearbeitet wurde. Diesbezüglich wurde mir zum Abschluss meines Klinikaufenthaltes seitens der Ärzte auch noch genau erklärt, wie der offene Bauch weiter zu behandeln ist und worauf ich achten sollte. Ähnliches hätte ich bezüglich des Stomas eigentlich auch erwartet. Bei der Entlassung wusste ich noch nicht einmal, dass sich die Fäden am Stoma von selbst auflösen (sollten).
Ich meine, die Anlage eines Stomas ist doch ganz eindeutig ein chirurgischer Eingriff, weshalb m.E. die Nachsorge sowie Information über Komplikationen, aber auch gewisse normale Phänomene zum Aufgabengebiet des Operateurs gehört - wie bei anderen OPs auch.
Meine Stomatherapeutin hatte sich damals ausschließlich um die Versorgung gekümmert. StomatherapeutInnen, die uns auch noch nach dem Klinikaufenthalt betreuen, gibt es bei uns in Tirol nicht. Man wird nach Hause entlassen, weiß ungefähr, welche Versorgung man braucht und wo man sie herkriegt, ansonsten muss man aber selbst zusehen, wie man klar kommt. Das Wichtigste habe ich dank Internet hier im Forum erfahren. Die Frage ist: Was macht denn jemand, der keinen Internetzugang hat?
Liebe Grüße
Angie
von
Michaela08
» 29.02.2008, 08:47
Ich bin zwar "nur" Angehörige aber ich war dabei als Männe wirklich viel Info´s vom Prof selbst bekommen hat.
Und zwar hat der Prof. die Platte gewechselt und im wechseln wirklich irre viel erklärt.
Stoma kann bluten und das ist normal.
Wenn sich Stoma "dunkel" färbt, gefährlich, sofort ins KH.
Auch aus dem Transversostoma kann (und das ist gut) schleim kommen oder auch Pupser (sehr gut).
Das Ileostoma ist sehr schwer dicht zu bekommen (also ich mein die Platte) aber das liegt daran das er bei der Not-Op schlicht und einfach eine falsche Stelle ausgesucht hat.
Der offene Bauch muss 1mal täglich mit Kochsalzlösung gespült werden und mit sterilen Kompressen abgedeckt werden.
ect. ect.ect.
Die Info war in diesem KH echt super! Aber die Erfahrung mit der Stomatherapeutin war nix aber das ist wieder ein anderes Thema
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