von Weltreisender » 14.06.2015, 01:43
Hallo zusammen,
ich bin 25 Jahre alt und habe seit meinem 16. Lebensjahr eine Neoblase und Urostoma, da ich mit Blasenekstrophie geboren wurde. Zum Wasserlassen benutze ich Einmalkatheter. Ich komme damit wunderbar zurecht, ich muss lediglich dauerhaft Kompressen vor dem Stoma tragen, da schon etwas Urin herauskommt und dieser durch die Kompresse aufgefangen werden muss.
Ich habe mich hier im Forum aus folgendem Grund angemeldet: Nächstes Jahr bin ich mit dem Studium fertig und ich würde dann am liebsten eine große Reise machen. Nicht unbedingt eine Weltreise, aber schon etwas Größeres, wo man mehrfach den Ort wechselt.
Das Problem dabei ist natürlich die Katheterversorgung. Es muss ja sichergestellt sein, dass ich immer mit ausreichend vielen Kathetern versorgt bin, was sich bei öfterem Ortswechsel allerdings als nicht sehr einfach herausstellt.
Daher bin ich auf die Idee gekommen, einen "dauerhaften" Katheter zu benutzen, der nur ab und zu gewechselt werden muss, vielleicht so etwas wie einen Dauerkatheter, dessen Beutel ich an Bein/Hüfte oder so befestigen kann und durch Öffnung eines Ventils ganz einfach entleeren kann.
Das ist bisher nur bloße Spekulation, da ich seit meiner OP immer nur diese Einmalkatheter benutzt habe. Ich weiß gar nicht, ob meine Idee eines Dauerkatheters überhaupt umsetzbar ist.
Daher meine Frage an euch: Hat jemand Erfahrung mit Kathererversorgung während längerer Reisen oder kann mir Auskunft darüber geben, ob meine Idee mit einem relativ dauerhaften Katheter halbwegs realistisch ist?
Viele Grüße
Weltreisender
von Sabine049 » 14.06.2015, 08:33
Hallo Weltreisender,
Daher meine Frage an euch: Hat jemand Erfahrung mit Kathererversorgung während längerer Reisen oder kann mir Auskunft darüber geben, ob meine Idee mit einem relativ dauerhaften Katheter halbwegs realistisch ist?
von GilmoreGirl » 14.06.2015, 09:25
Hallo Weltreisender
Ich habe auch ein Urostoma als Folge einer Blasenekstrophie. Ich habe meines noch nicht so lange und kann dir deshalb nicht weiterhelfen, was die Versorgungssituation im Ausland betrifft. Da mein Stoma extrem undicht ist, trage ich seit mehreren Wochen einer dauerhaften Katheter. Das ist keine Dauerlösung, aber zum Überbrücken auf jeden Fall sehr angenehm und ich könnte mir vorstellen, dass das auch etwas für dich wäre. Der Katheter liegt im Stoma drin und hat vorne ein Ventil, über welches ich den Urin bei Bedarf ablassen kann. Ausserdem besteht die Möglichkeit, an dem Ventil einen Beinbeutel zu befestigen, den trage ich jedoch nur sehr selten.
Der Katheter kann mehrere Wochen in der Blase bleiben und wenn man dich anleitet, könntest du ihn unterwegs bestimmt selber wechseln. Dann müsstest du nur eine kleine Anzahl mitnehmen und wärst auf jeden Fall unabhängiger als mit den Einwegkathetern. Das Ventil lässt sich ganz einfach im Hosenbund verstauen oder an den Oberschenkel kleben und ist total unauffällig.
LG
GilmoreGirl
von Weltreisender » 14.06.2015, 16:35
Hallo ihr beiden,
danke für eure Antworten.
Ich katheterisiere mich ca. 5-6 Mal pro Tag. Meine Blase hat ein recht großes Fassungsvermögen.
Eure Ideen sind gut und ich werde mich weiter darüber informieren.
In den nächsten Semesterferien plane ich, zu einem Beratungsgespräch zu der Ärztin zu gehen, die mich operiert hatte, um mich über umsetzbare Möglichkeiten informieren zu lassen.
Viele Grüße
von Sabine049 » 15.06.2015, 07:04
Hallo ihr beiden,
aber bitte bedenkt, dass bei dir GirlmoreGirl eine med. Indikation fürdas Legen eines suprapubischen "DK´s" besteht (Verengung od. Vernarbung des ausgeleiteten Stück Darmes über den Bauchnabel)!
Aber bei dir, lieber Weltreisender, definitiv nicht. Und ein so gutes Ergebnis, wo alles gut funktioniert, riskierte ich persönlich rein garnichts.
5-6 mal Katheterisieren/die, heißt alle vier bis fünf Std., ist .
Ich hatte auch ein Superfassungsvolumen bis zu knapp 1 Liter, allerdings hatte sich bei mir nach 25 Jahren bzw. dort wurde festgestellt, dass die Blase mittlerweile arg überdehnt und sich im Laufe der Zeit ein riesiges operationswürdiges Divertikel gebildet hatte, welches bereits den insbesondere re. Harnleiter bedingt durch Narbenzüge/Nekrotisierungsvorgänge abgequetscht hatte.
Liebe Grüße
Sabine
von Frau Lachmann » 17.06.2015, 00:34
Weltreisender hat geschrieben:[...] ich muss lediglich dauerhaft Kompressen vor dem Stoma tragen, da schon etwas Urin herauskommt und dieser durch die Kompresse aufgefangen werden muss. [...]
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