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Wenn ihr an meiner Stelle wäret... – Seite 2

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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63 Beiträge • Seite 2 von 71, 2, 3, 4, 5 ... 7

Wenn ihr an meiner Stelle wäret...

Beitrag von doro » 31.10.2017, 18:25

Stimmt,gewaschen wird immer seltener.Meist wird dem Patienten eine Waschschüssel hingestellt
und er soll...schon mal anfangen.Wer es nicht schafft,hat eben Pech gehabt.
Ich war immer froh,wenn ich mich zur Dusche schleppen konnte :DD
Aber das geht nun am Thema vorbei,sorry :winke:

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doro

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Wenn ihr an meiner Stelle wäret...

Beitrag von Trudi » 31.10.2017, 18:45

Ich erinnere mich allerdings auch positiv an eine seeeehr junge Schwester, die ganz interessiert den Franzi beäugte und dann feststellte: "Hab ich bis jetzt nur einmal gesehen und nicht selber gemacht, aber das probieren wir jetzt zusammen und zwar so oft, bis wir beide es können!" Fand ich super, zumal die älteren Kolleginnen vorher ganz entgeistern geguckt hatten als ich feststellte, dass Franzi charkteristisch müffelte.

Selbige Schwester nahm sich am Sonntag 45min Zeit, um mir die Haare im Bett zu waschen, sie hatte von einer Altenpflegerin da ein phantastisches System gelernt. Das gibt es also auch.

Wäre dann also anzumerken:
Das Personal braucht die Bereitschaft, sich mit dem Stoma zu befassen, auch wenn man es noch nie gemacht hat. So wie diese junge Schwester. :super: :super: :super:

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Trudi

Mitglied

Wenn ihr an meiner Stelle wäret...

Beitrag von Webkänguru » 31.10.2017, 21:07

Hallo und wow, danke für die ersten Antworten. Einige Themen scheinen unter den Nägeln zu brennen, so schnell wie die Antworten kamen :super:

Viele Grüße,
Christian

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Wenn ihr an meiner Stelle wäret...

Beitrag von Erik » 31.10.2017, 21:30

Hallo Christian
Ich habe früher öfter Vorträge an der Schwesternschule der Uni Mannheim und im Klinikum Karlsruhe zu dem Thema gehalten.
Ich habe immer darauf hingewiesen das es wichtig ist ehrlich zu sein und neuen Patienten nicht nur die heile Welt vorzuspielen. Aber ganz klar darauf hinzuweisen das es in unserer Situation das Beste ist ................und das man Patienten manchmal in den Hintern treten muss damit sie das Stoma annehmen und weiterhin ihr normales Leben weiter leben, sicher mit ein paar Einschränkungen.
Ich finde es wichtig Patienten nicht in Watte zu packen und ihnen was vorzulügen. Die Wahrheit holt sie zu Hause ein.
Das war es im groben...............
Viele Grüße
Erik

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Erik

Ansprechpartner Känguruh-Rocker

Wenn ihr an meiner Stelle wäret...

Beitrag von Webkänguru » 31.10.2017, 21:34

Ambrosia hat geschrieben:[...] Abschließend lieber Christian möchte ich noch folgendes sagen: Du bereitest dich sicher akribisch auf den Vortrag vor und siehst es als Chance für alle - aber es ist leider so - ändern wird sich trotz unermüdlichen Einsatz vieler wieder leider nichts. Das ist in der Politik so und eben auch in unserem speziellen Fall. Es ist traurig, aber ich habe die Hoffnung auf Besserung aufgegeben, lasse mich aber gern eines besseren belehren. Gruß Ambrosia


Hallo Ambrosia,

ich kann deine Resignation nachvollziehen, aber das hält so einen ewigen Optimisten wie mich nicht davon ab es immer wieder zu versuchen ;)

Viele Grüße,
Christian

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Webkänguru

Moderator

Wenn ihr an meiner Stelle wäret...

Beitrag von Peter51 » 01.11.2017, 18:42

Hallo Christian,
Ich schreib mal wieder auf meine Art und hoffe trotzdem Anhaltspunkte geben konnte.

Ein Stoma wurde angelegt, um weiter Leben zu dürfen.
Teste selbst von allen Anbieter Versorgungen selbst und lass dir nicht vorschreiben was für dich richtig wäre.
Sei selbstbewusst,deine Ansprüche auf Qualität und notwendiger Anzahl von Versorgungen gelten zu machen.
Ich habe gefälligst mit Dankbarkeit mein Lebensretter selbst zu versorgen oder brauchte ich für mein damaligen Anusausgang fremde Hilfe?
Begegne dein Alltagsleben mit der Lernfähigkeit im Umgang mit mein Stoma.
Es gibt kein Grund sich zu verstecken, gehe schwimmen wenn du möchtest,mach dein Freizeitsport um fit zu bleiben, esse was du möchtest wenn du es verträgst, für sexuelle Lilebe gibt es keine Schränke.
Wer wissen möchte was du da am Bauch hast, spreche offen darüber.
Den Stoma Fachfrauen möchte ich mehr Lernfähigkeit abverlangen wollen, schließlich sind sie es die schwer chronisch Kranke in den Krankenhäusern, Rehaeinrichtungen und zu Hause vertrauensvoll betreuen sollen.das testen von Versorgungen aller Anbieter, sollte den Betreuten immer empfohlen werden und nicht nur IHRE Versorgungen.

Nur kurze Anmerkungen und die zwei Stunden im Vortrag wirst du sicher mit erfahrenen Sätze aussprechen.
Christian du hast jetzt schon paar Hinweise im Forum lesen können hier und bei Facebook & Co, sei es bei stoma welt usw.findes du tausende Beiträge von uns Betroffenen, daher kurz Schluss.

LG aus Berlin der Peter1 der nur 600 Beiträge etwa hier geschrieben hat, Doro,Hanna70 zusammen mehr als 17.000, geschweige die über 7.000 Mitglieder hier mit viel inhaltlichen Beiträgen,
"Stoff" für ein Tagesbeitrag, wenigstens, lach
.

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Peter51

Mitglied

Wenn ihr an meiner Stelle wäret...

Beitrag von Hanna70 » 01.11.2017, 20:06

Hallo Christian,

ich hab jetzt erst noch einmal nachgelesen, wer die Zielgruppe des Vortrages ist. Also soll es weniger ums Mutmachen, sondern mehr um fachliche und pflegerische Fragen gehen.

Wenn ich an meine eigene Anfangszeit denke, könnte ich einen Roman über fachliche Inkompetenz schreiben. Angefangen vom KH, in dem es überhaupt keine Stomaschwester gab (obwohl es ein Ausbildungs-KH war), über die AHB, wo es einmal/Woche lediglich 2 Stunden eine "Stomasprechstunde" gab (ein Bürozimmer, in dem die Patienten gewogen wurden und die Materialbestellungen abgeben konnten - mehr nicht!) bis hin zur "Fachkraft für Medizinische Hilfsmittel", die mir als Stomaschwester nach Hause geschickt wurde. :schlecht:

Mein Stoma bekam ich 2008. Bis 2011 hab ich mich mehr schlecht als recht durchgewurschtelt. Dann erst kam für mich das Internet und damit das Stoma-Forum. Erst hier erfuhr ich, dass man ein Stoma auf Hautniveau (wie meines) mit konvexen Platten wesentlich besser versorgen kann. Die Fachkraft für Med. HM hatte es einfach hingenommen, dass ich an manchen Tagen 3 bis 4 plane Platten brauchte, weil die immer abfielen. Sie bestellte für mich einfach mehr!!!

Auch meine zweite Stomaschwester hatte sich das Stoma nie angesehen. Erst nach 4 Jahren wollte überhaupt eine Stomaschwester mein Stoma sehen. Diese echte Perle habe ich zum Glück immer noch!

Um es auf den Punkt zu bringen: Das Wichtigste ist erst einmal, dass sich eine Stomaschwester das Stoma zumindest überhaupt einmal ansieht! Und bei Auffälligkeiten sollte sie diese ggf. auch mit einem Foto dokumentieren. Damit hätte sie dann auch bei Bedarf eine Hilfe, um evtl. einen notwendigen Mehrbedarf durchsetzen zu können. Eine gute Dokumentation hilft ihr und den Patienten.

Eine gute Stomaschwester nimmt auch gern selbst Tipps an, die von den Patienten kommen und sehen das Forum nicht als Konkurrenz sondern als zusätzliche Hilfe.

Nach meinen gemachten Erfahrungen sollte in einer auf Darmerkrankungen spezialisierten Reha-Klinik ständig eine Stomaschwester ansprechbar sein. Je nach Anreisetag muss ansonsten ein neuer Stomapatient fast eine Woche auf einen Kontakt mit einer Stomaschwester warten. In ungewohnter Umgebung, noch geschwächt von KH-Aufenthalt und OP und mit vielen Ängsten ist das für die Psyche die denkbar ungünstigste Voraussetzung, um das Stoma annehmen zu können.

Wenn Du 2 Stunden Zeit hast, dann lass noch Zeit für Fragen und zur Auflockerung greif in den Fundus vom "Superpannenthread". :DD

Ich denke auch nach wie vor, dass die Patienten je nach Vorerkrankungen unterschiedlich zu ihrem Stoma stehen. Jemand, der bereits lange vorher schon mit Darmerkrankungen Probleme hatte oder auch Darmkrebs hatte, sieht das Stoma anders als jemand, der aus irgendeinem anderen Grund und damit vollkommen überraschend zu seinem Stoma gekommen ist. Diese Unterschiede sollten auch Stomatherapeuten kennen und darauf eingehen.

Was für Menschen mit einer CED eine Erleichterung sein mag, muss für bis dahin gesunde Menschen nicht genau so gesehen werden. Letztere tun sich einfach schwerer mit dieser Veränderung, selbst dann, wenn der Kopf sagt, dass man ohne das Ding am Bauch nicht mehr da wäre.

Toi, Toi, Toi!
LG Rosi

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Hanna70

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Beitrag von Ambrosia » 01.11.2017, 21:14

Super Beitrag, alles auf den Punkt gebracht

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Ambrosia


Wenn ihr an meiner Stelle wäret...

Beitrag von Trudi » 01.11.2017, 21:43

Doro:
:guterBeitrag: :dankeDir: :guterBeitrag:

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Trudi

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Wenn ihr an meiner Stelle wäret...

Beitrag von doro » 01.11.2017, 21:49

Nee, Rosi :DD :guterBeitrag:

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doro

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