von Walli » 12.07.2009, 14:56
Hallo,
habe von meinem Arzt die oben genannte Tinktur bekommen,
da mein Darm zur Ruhe kommen soll
es ist bei mir nach wie vor so,dass alles sofort durchläuft
mir ist aber nicht ganz wohl dabei solch ein Zeug zu nehmen
andererseits wäre ich froh wenn ich nicht ständig aufs Klo müsste
gehe fast schon gar nicht mehr aus dem Haus und das nervt
mich gewaltig...
wer von euch kennt die Tinktur und vor allem bringt es was
Walli
von thomas1967 » 12.07.2009, 22:59
Ich habe hier zwei Fläschchen "Tinctura Opii" stehen, zu 30,0 und 50,0g. Als ich noch im Krankenhaus lag, habe ich die Tinktur am Abend vor dem Schlafen eingenommen und war bei den ersten Malen ziemlich groggy. Mit der Zeit ging dieses Gefühl allerdings weg und - was wichtiger war - die Tinktur hat gewirkt. Es war eigentlich das Einzigste, was wirklich gewirkt hat, nachdem weder Imodium akut noch Mucofalk etc. pp. gewirkt haben.
Heute nehme ich die Tinktur nur noch sporadisch, eine Abhängigkeit habe ich nicht feststellen können, wurde mir aber von den Ärzten auch direkt gesagt, dass ich mir da keine Sorgen machen soll.
Also in meinem Fall hat die Tinktur etwas gebracht. Ich sollte 12 Tropfen zur Nacht nehmen. Es kann allerdings sein, dass es eine Weile dauert, bis die Wirkung wirklich "sichtbar" wird.
MfG
Thomas
von Melli » 13.07.2009, 01:05
Hallo Walli,
hier kannst du dich ein bisschen durchlesen
http://www.stoma-forum.de/search.php?id ... rder=DESC&
Ich habe Opiumtinktur nach der Rückverlegung (also nach der Kängruh zeit und ohne Dickdarm) genommen, weil absolut nichts half, dass das brennende, wasserdünne Zeug nicht permanent lief (Pavianhintern war schon kein Ausdruck mehr...).
Als Känguruh würde ich es nie und nimmer mehr nehmen wollen. Der Anfang der Wirksamkeit lief bei mir wie bei Thomas (die ersten Tropfen gaben eine schöne Duselei *grins*), nach einigen Jahren war ich tüchtig abhängig, und die Dosis stieg und stieg, die Wirksamkeit hingegen ließ nach. Nach der erneuten Stomaanlage musste ich das Zeug im Entzug loswerden (ich war nach 10 Jahren bei 100ml in 5 Tagen ohne sonderlich gute Wirkung angekommen), war nicht sonderlich lustig.
Wenn nichts anderes hilft, mag es ein gutes (und leider letztes) Mittel sein, "nur" für Ruhe würde ich jedem eher abraten, es ist nicht umsonst ein BTM.
Ich persönlich freue mich, dass ich nun ohne etwas auskomme, auch wenn es recht fix alles in den Beutel läuft
von Hugo » 13.07.2009, 07:11
Ich hab auch das Problem das alles sofort durchläuft. dadurch hab ich auch die Opiumtinktur bekommen. Leider hat sie bei mir nicht geholfen.
von thomas1967 » 13.07.2009, 07:47
Es ist natürlich wichtig zu wissen, dass das Opium wirklich das letzte Mittel ist, also wenn gar nichts anderes mehr geht. Die Indikation Extremdurchfall ist glaube ich auch der einzige Grund, wofür man das Opium überhaupt verschrieben bekommt.
Bei mir ging allerdings seinerzeit gar nichts anderes und ich war froh, es bekommen zu haben. Nun steht es hier rum und ich nehme es ganz selten. Ich habe zwar immer noch sehr flüssige Ausscheidungen (allerdings ausschließlich nach Getränken, während das Essen schon recht lange braucht, bis es im Beutel "erscheint") aber das ist kein so großes Problem (mehr), da auch diese insgesamt weniger geworden sind und meist ohne Opium beherrschbar sind.
Was eine eventuelle Abhängigkeit angeht, so muß ich sagen, dass die Ärzte diesbezüglich zum Teil recht leichtfertig sind. Während meiner Kur empfahl man mir, die Tinktur 3x am Tag zu nehmen (was ich nicht tat), also 3x12 Tropfen. Wenn ich dann so mit dem Auto unterwegs wäre und angehalten würde, wäre das für die Polizei im Falle einer Untersuchung sicher ein Heidenspaß geworden.
MfG
Thomas
von Sabine049 » 13.07.2009, 08:04
Guten Morgen,
die Thematik wurde schon ausgiebig und hinreichend debattiert.
Zwecksdessen verfolge der jenige, der sich mit der brisanten Thematik auseinandersetzen will, die liebenswerterweise von Meli eingestellte Palette dsbzgl. div. Threads!
Zitat thomas1967: Wenn ich dann so mit dem Auto unterwegs wäre und angehalten würde, wäre das für die Polizei im Falle einer Untersuchung sicher ein Heidenspaß geworden.
von Jutta B » 13.07.2009, 15:51
Sabine049 hat geschrieben:Guten Morgen,Zitat thomas1967: Wenn ich dann so mit dem Auto unterwegs wäre und angehalten würde, wäre das für die Polizei im Falle einer Untersuchung sicher ein Heidenspaß geworden.
Wenn Du belegen kannst, dass medizinisch induziert und die Medikation ärztlicherseits engmaschig überwacht wird, gibts solange, wie Du nicht unmittelbar an einem Unfall beteiligt bist, keinerlei Probleme.
... und bei 0,001% erst recht nicht Ich wurde zu meiner stärksten Opi-Tinktur-Zeit einige Male angehalten, und niemand bemerkte irgend etwas!!! Weil es damit nichts zu bemerken gibt.
Übrigens gibt es vom Dok auch einen Ausweis dafür!
von Schleckmaul » 04.09.2011, 20:58
Zwei Jahre ist ueber dieses Thema nicht mehr geschrieben worden.
Auf der Suche nach der empfohlenen Dosierung von Tinctura Opii Normata also Opiumtinktur bin ich hier im stoma-forum gelandet. Wieviel das moegliche Tagesmaximum ist weiss ich nicht und die Informationen im www sind widerspruechlich. Nach einem halben Jahr laborieren mit rueckverlegtem Ileostoma habe ich endlich meine Dosierung gefunden. Ich schlucke alle 3 Stunden 20 Tropfen und so komme ich auf ca. 6-8 Stuhlgaenge pro Tag. Versuche mit Quantalan, Imodium (Loperamid) und Oxycontin sind alle fehlgeschlagen. Ich werde keine Versuche mehr anstellen und bis zur Rueckverlegung der Rueckverlegung des ileoanalen Pouches, das heisst bis zur erneuten Operation mit dem Ziel des endgueltigen Ileostomas, bleibe ich bei dieser Dosierung. Zusaetzlich schlucke ich alle 4 Stunden 10 mg Oxycontin und alle 6 Stunden einen gestrichenen Teeloeffel Metamucil Flohsamenschalen. Mit dem Oxycontin unterdruecke ich die Rueckenschmerzen wegen der Spondylarthrose und die Flohsamen dienen der Eindickung des Stuhls. Die Opiumtropfen verursachen bei mir keine Nebenwirkungen. Bei Terminen ausser Haus nehme ich manchmal alle 2 Stunden 20 Opiumtropfen, dann habe ich ganz sicher Ruhe vor dem Darm. Dafuer lasse ich vor dem Zubettgehen die Tropfen einmal weg und freue mich auf den etwas angenehmeren Stuhlgang. Mit einem fast leeren Darm laesst sich auch besser schlafen, denn in der Nacht gehen manchmal unkontrolliert Stuhlgaenge ab. Dafuer gibt es aber Pants und der feuchte Inhalt weckt mich, da kann ich mit dem Dusch WC meinen Hintern waschen, den After mit Bepanthen Salbe eincremen und die faelligen Medikamente schlucken. In depressiven Zeiten denke ich an die Option der Rueckverlegung der Rueckverlegung und so ueberstehe ich die Zeit gut. Nun bin ich noch auf der Suche nach Informationen ueber das „Endgueltige Ileostoma”, d.h. das Stoma auf Lebenszeit. Damit duerften all meine Beschwerden mit dem Blaehbauch, den brennenden Gasen, dem Stuhldrang, dem wunden After etc. ein Ende haben. Erfahrungen mit dem Ileostoma hatte ich schon 3 Monate und es kann nur besser werden. Wer ist schon soweit und kann seine Erfahrungen mit dem „Endgueltigen Ileostoma” hier einbringen?
Bis bald Euer Schleckmaul
von Melli » 04.09.2011, 21:04
Hallo Schleckmaul!
Die Dosierung steigt mit der Zeit, wie es so oft bei Opiaten ist.
Ich bin innerhalb von 10 Jahren von 7 Tropfen 3x täglich auf 40ml in 4-5 Tagen gekommen, die stark kritisiert wurden von einigen Ärzten und die nicht mal mehr ordentlich halfen.
Mit meinem zweiten Ileostoma bin ich happy und ärgere mich eigentlich über viele viele Jahre, die ich mit Opium mühselig überstanden habe.
Was meinst du mit "Erfahrungen zum endgültigen Stoma"? Schau dich einfach um, die meisten hier sind (soweit ich das sehe) nicht rückverlegbar (ich gehöre auch dazu, bzw ginge es, aber ich würde es niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiie wollen
von Monsti » 04.09.2011, 21:19
Dazu sage ich nur, dass mein Ileostoma definitiv nicht mehr rückverlegbar ist, weil ich seit ein paar Jahren auch rektumamputiert bin. Ich hätte eine Rückverlegung aber auch nicht gewollt. Mit dem Ileo-Spuckerle geht's mir im Vergleich zu früher prima, es ist gut angelegt und pflegeleicht. Was will ich mehr?
Liebe Grüße
Angie
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