von swen1212 » 10.06.2015, 15:43
Liebes Forum,
ich denke mal, dieses Thema könnte besonders für "Neue" wichtig sein. Natürlich kann es keine extreme Antwort geben ala: ich mache einfach so weiter wie bisher, als gäbe es das Stoma nicht. Andererseits wäre es auch falsch, sein Leiben einzig nach dem Stoma auszurichten. Ich selbst habe da noch keine Balance gefunden.
Bsp.: manchmal habe ich ein sehr aggressiven Ausfluss. Den kann ich zwar nicht eindeutig bestimmten Lebensmitteln zuordnen, aber es wäre doch falsch, meine gesamte Ernährung völlig nur im Sinne des Stomas umzustellen, ergo nur noch Wasser trinken und Müßli essen.
Inwieweit kann ich beim Essen auch mal das Stoma vergessen. Ich esse z.B. gerne Erbsen entgegen dem ärztlichen Ratschlägen und fand, dass es sogar gut ist, weil mein "Produkt" dann dicker wird und weniger frisst. Ich trinke aber auch gerne Cola, was mit der Kohlensäure auch ziemlich kontraproduktiv zum Stoma ist, besonders bei Ileus.
Wie sind da eure Erfahrungen oder Meinungen zu? Das betrifft ja auch den Alltag. Ich habe gelesen, dass einige Sport machen. Das würde ich mir mit der jetzigen Versorgung nicht trauen. Also wie weit sollte man zurückstecken oder eben auf eine andere Versorgung drängen?
LG, Swen.
von swen1212 » 10.06.2015, 15:48
upps - den Beitrag wollte ich eigentlich ins offene Forum stellen. - Sorry.
Liebe Moderatoren, könnt ihr bitte das Thema unter Ileus ins Öffentliche verschieben? (Das wäre sinnvoller, oder?)
Lieben Dank im Voraus, Swen.
von Sabine049 » 10.06.2015, 17:16
Ganz simpel, lieber Swen, undzwar: Ausprobieren.
Ich würde mich deinerseits vorsichtig an die sog. verbotenen Sachen herantasten und mich nicht gleich ins "Bockshorn" jagen lassen, denke u.a. an den sog. NOCEBO-EFFEKT = bspw. Waschzettel eines Medikamentes. Nocebo = negatives kogn. Umsetzung = die NW wird unweigerlich auftreten! Diesmalig wissenschaftlich belegt und erwiesen.
Fazit: Worauf du Appetit verspürst, ausprobieren. Falls "xy" auftreten sollte (Subileus od. Blockade) dann kannst du dieses Nahrungsmittel immer noch von deinem Speiseplan streichen.
Erfahrung meinerseits ... nach dreimaligen Verzehr von Pilzen landete ich letztendlich mit einem Subileus in der Notfallaufnahme, ergo habe ich Pilze u.ä. verbannt. Hinzu kommt ein starker Verwachsungsbauch.
Sport treibe ich soweit wie möglich: MTT + Rehasport, Yoga, Qi Gong etc. ... geht alles wider Erwartens trotz Rolli. Okay, ich habe ein Colo., welches tägl. gespült = irrigiert wird, daher habe ich hins. Versorgung keinerlei Probleme; und war diesbzgl. immer unverbesserlich und sportlich ergeizig!
ABER ein ebenfalls von der ersten Stunde hier vertretendes Mitglied, die liebe Melli, macht mit ihrer Ileostomie alles, isst was ihr schmeckt, macht tolle Fernreisen und läßt sich von ihrem Stoma rein garnichts aufobstruieren.
Wg. deiner Versorgung suche dir einen kompeten Stomatherapeuten; mach weiter so und liebe Grüße aus Niedersachsen
Sabine
von Ele1 » 10.06.2015, 18:25
Hallo Swen,
Ich glaube auch, ausprobieren ist das Rezept. Ich bin Spargelesser , aber genau da gibt es Probleme.
Ich versuche halt, es besser zu kauen.
Erdbeeren machen Dünn..... . Manchmal komme ich trotzdem nicht vorbei.
Ich mache auch Rehasport , springe manchmal auf dem Trampolin der Enkel rum und gehe im
Moment gern schwimmen. Wir haben in der Nahe eine Kiesgrube und da muß ich mir auch wegen dem Stoma keine Gedanken machen.
Na gut, Pannen passieren auch bei mir immer wieder.
Liebe Grüße Gabi :
von Melli » 10.06.2015, 18:45
Hallo Sven,
den Beitrag habe ich verschoben
Ich richte mich ab und an nach dem Stoma, zB esse ich vor dem Sport nichts, da ich dort sonst mit 'ner Beule in der Hose auflaufe (ich spiele Tischtennis und Tennis, im Urlaub reite und schnorchele ich).
Auch vor dem Kino oder einer Veranstaltung empfiehlt sich bei mir nicht, noch ein Abendessen reinzuschieben. Aber das entscheide ich spontan.
Ich weiß, dass Käse bei mir aggressiven Stuhl macht, das war schon rückverlegt der schlimmste Pavianhintern überhaupt, aber ich essen ihn trotzdem. Eigentlich esse ich alles "trotzdem", dazu esse ich einfach zu gerne!
Viele Grüße
Melli
von Ariela » 10.06.2015, 23:56
Hallo Swen,
wegen der ärztlichen Ratschläge bezüglich des Essens würde ich mir an deiner Stelle weniger Gedanken machen: meiner Erfahrung nach handelt es sich dabei oft um "generelle" Vorgaben, sprich sie raten von denjenigen Sachen ab, die bei *vielen* Pazienten Schwierigkeiten gemacht haben, was aber nicht bedeuten muss, dass auch DU dabei Schwierigkeiten haben musst. Mal einfach ausprobieren, was geschieht, und natürlich ein Ernährungstagebuch führen
Klar, einige Verbote sind wohl besser zu beachten, denn schließlich will keiner wieder im Krankenhaus landen... bei anderen wieder (in deinem Fall wohl die Cola) sollte man abwägen, ob es sich "lohnt" die Folgen in Kauf zu nehmen.
Bezüglich der Versorgung, solltest du meiner Meinung nach so lange herumprobieren, bis du die bestmögliche gefunden hast, damit du ein möglichst normales Leben führen kannst. Um mal wieder auf einen banalen Vergleich zu kommen: wenn du einen Zahnersatz brauchst, lässt du doch auch so lange Anpassungen machen, bis er wirklich sitzt und du wieder normal essen kannst, oder? Warum solltest du dich also beim Stoma mit weniger zufrieden geben?
von swen1212 » 11.06.2015, 16:38
Hallo,
so viele Meinungen auf einmal habe ich nicht erwartet. Danke. Klar, ich mache das auch mit dem Probieren so. Ist ja eigentlich auch das Naheliegende.
Es war so gemeint: muss ich mir eine Stoma-Versorgung gefallen lassen, die mich erheblich einschränkt (mich dem Stoma unterordnen), oder dem Versorger sagen - so nicht, es muss eine andere Versorgung her.
Es läuft ja bei mir darauf hinaus, dass sie sagen: sie hätten alles versucht, aber es gäbe nichts besseres. Ich kann gerade mal im Maximum eine Tour über ca. 2h rein im Stuhl ohne größere Eigenbewegungen machen, ohne gleich wieder einen Unfall befürchten zu müssen.
Es war gemeint: inwiefern darf ich etwas von der Versorgung erwarten. Wie kann man dort Prioritäten setzen. An sich ist es ja beantwortet: einfach bestmöglichste Versorgung suchen.
LG Swen.
Hallo Swen,
Eindeutig hast du eine falsche Versorgung, wenn nur 2 Stunden ohne Unterlaufen drin sind. Geh bitte mal auf folgende Link und dann rechts in der Rubrik "Sponsoren" auf Hersteller bzw. Versorger.
http://www.stoma-welt.de/category/herst ... d-homecare
Bei den Herstellern kannst du meist kostenfrei Proben anfordern und bei den Versorgern mal schauen, ob nicht ein anderer auch in deiner Umgebung tätig ist. Das wichtigste ist immer, nicht aufgeben und auf dein Recht für eine passende Versorgung bestehen.
Bei welchem Versorger bist du momentan?
von Börny » 12.06.2015, 04:27
Guten Morgen Swen....
Ich richte mich nach meinem Stoma......denn das Stoma entscheidet was ich vertragen kann und was nicht....Bei mir knallt es in der Tüte nur dann.....wenn ich z.B. wie gestern nicht die Regeln eingehalten habe......und 3 Tomaten....2 Äpfel....und Ravioli mit Tomatensahnesouce gegessen habe...
Für mein bißchen Darm was ich noch habe halt einfach zu viel...und deswegen bin ich auch schon wieder seit 4.30 h aus dem Bett...
Ich glaube auch nicht das es gut ist das Stoma zu ignorieren....und dagegen anzukämpfen. Eine bombensichere Versorgung gibt es nach 15 jähriger Stomaerfahrung sicher noch nicht. Wenns knallt liegt das meistens an mir....und nicht an der Versorgung...
Wenn ich mich einigermaßen den Regeln anpasse......kann ich mit meiner Versorgung jede erdenkliche Bewegung machen und alles bleibt Dicht....
Gruß aus Hilden .....Bernhard...
von hoffnung » 12.06.2015, 10:01
Hallo Sven,
ich schließe mich den Worten von Börny an und sage ebenfalls, da hast du noch nicht die richtige Versorgung, da diese nur 2 Std. hält.
Das gleiche Problem hatte ich auch. Ich fand das furchtbar, da ich mich kaum noch oder nur kurz raus traute. Bis mir hier im Forum eine einen Tip gab. Sie empfahl mir die Platten von EuroTec. Seitdem ich die konvexen Fleximate Platten mit den Beuteln von Coloplast benutze hatte ich nie mehr eine Panne.
Heute bin ich ihr noch immer dankbar für den Tip.
Vielleicht wären die Platten auch was für dich. Ich wünsche dir das du bald die passende Versorgung
findest.
Liebe Grüße
Ute
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