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wer setzt die Irrigation bei Colostoma ein ? – Seite 2

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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wer setzt die Irrigation bei Colostoma ein ?

Beitrag von Renate » 05.06.2008, 15:56

Hallo zusammmen,
also ich irrigiere seit mehr als 20 Jahren habe keine Nebenwirkungen und bin sehr froh darüber, weil die ausscheidungsfreie Zeit unersetzlich ist. Allerdings muss ich zugeben, dass der Beutelwechsel relativ schnell und unkompliziert vorzunehmen ist. Aber das Problem ist eigentlich nicht, wie schnell ich den Beutel wechseln kann, sondern wie fühle ich mich, wenn ich den Beutel am Bauch trage und es ist Inhalt drin. Verklebe ich den Beutel, quillt der Beutel auf durch evtl. Blähungen. Verklebe ich ihn nicht, kommt innerhalb kürzester Zeit Geruch as dem Beutel. Meine Haut hat sich innerhalb kürzerster Zeit etwas entzündet, weil mein Stoma nicht dominant ist. Außerdem sieht man in beiden Fällen den Beutel unter der Kleidung. Ich weiß das deshalb, weil ich beide Varianten ausprobiert hab und deshalb wieder zur Irrigation zurückgegangen bin, wobei ich sagen muss, dass diese z.B. im Urlaub etc. auch nicht immer einfach durchzuführen ist. Allerdings habe ich auch schon mi dem Gedanken gespielt, irgendwann nicht mehr zu irrigieren und "den Dingen ihren Lauf" zu lassen. Aber mal sehen. Lg Renate

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Renate

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wer setzt die Irrigation bei Colostoma ein ?

Beitrag von Chief » 05.06.2008, 16:16

Hallo Renate,

das finde ich jetzt mal sehr interessant das jemand der seit 20 Jahren die Irrigation durchführt auch mit dem Gedanken spielt es evtl. wieder "laufen zu lassen".
Manchmal habe ich so das Gefühl das nahezu alle mit einem Colostoma irrigieren und nur ich der einzige bin dem nicht danach ist.

Grß
Uli

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Chief

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wer setzt die Irrigation bei Colostoma ein ?

Beitrag von Sabine049 » 05.06.2008, 17:53

Hello all,

wie viele bereits wissen, bin ich ein Verfechter der Irrigation und preise sie postwendend gern an.

Ich spüle seit sechs Wochen nach meiner Colostomie im Febr. 2004, und für mich persönlich ist die Irrigation ein Komfort, auf den ich freiweilig niemals verzichten möchte.

@Uli, pleasure, Herbert, Harry ... habt ihr bereits schon einmal einen Versuch gestartet, d.h. kontinuierlich über Tage hinweg. Da ich sowohl grob- als auch feinmotorisch mit dem Händling mittels Schwerkraft Probleme habe, ließ ich mir damalig eine Irrigationspumpe verordnen. Mithilfe dieser ist die tägl. Irrigation für mich persönlich ein Müßiggang!

Zurechtlegen der Utensilien, Aufkleben des Irri.Drainagebeutels, Anspülen, Einlaß der restl. LW-menge von round about 1.2 l, circa 1 min. abwarten, Konus herausziehen und schon setzen die ersten voluminösen und schwallartigen Entleerungen ein ... - nach circa einer Viertelstunde kann ich den Beutel ausspülen, mittels Klemme umklappen und am oben Rand mit Klammern fixieren. Während der Nachentleerungsphase lese ich entweder die Tageszeitung, sitze vor dem PC oder erledige sonstige Dinge. Bevor ich mich unter die Dusche begebe, belasse ich den Beutel etwa max. eine dreiviertel Std. am Bauch. Fazit: In Eile ist die Morgentoilette allinclusive ;) innerhalb einer Std. komplett erledigt, obgleich ich ebenfalls mobilitätseingeschränkt bin.

Wenns eilt, duschte ich schon des öfteren samt Ablaufschlauch, und legte die neue Versorgung kurz vorm Verlassen des Hauses an. Danach habe ich bis zum Folgetag keinerlei Ausscheidungen und kann unbedenklich fast alles verputzen, worauf ich Appetit habe.

Ich verkenne keineswegs, dass ich zu Beginn ebenfalls der Irrigation mit gemischten Gefühlen gegenüberstand, zu sehr erinnerten mich die Berichterstattungen an meine elendigen mehrstündigen aggressiven Einlaufzeiten mithilfe von Klysmata etc..

Ich kann nur jedem Colostomieträger/In empfehlen, sich in diese einweisen zu lassen.

Oftmals sind auch die Stuhlgewohnheiten vor der Anlage auschlaggebend. Da ich niemals in meinem Leben "Normalstuhlgänger" war, d.h. sowohl zu einer massiven Obstipation als auch einer Inkontinenz III. Grades
neigte, deutete mein Operateur bereits während der ersten Konsultation an, dass ich voraussichtlich wg. meines neurogenen Defektes - spina bifida ventralis .... - auch nach der Colostomie spülen müsste. Damals fiel mir die Kinnlade runter und ich war von dem Gedanken absolut nicht angetan.

Bei meiner nachstationären Vorstellung signalisierte mir mein Operateur grünes Licht. Mit Skepsis und Argwohn sah ich den Tag der ersten Anleitungsstunde entgegen.

Während der ersten Spülung kollabrierte ich, u.a. wg. der voluminösen Massenentleerung. Als sich der Kreislauf wieder stabilisiert hatte, stellte sich paradoxerweise ein wohliges Gefühl und Appetit ein. Erstmalig genoss ich wieder meine Nahrungsaufnahme.

Als mir dann aufgrund einer Spastik des Darmes über Tage hinweg striktes Irrigationsverbot erteilt wurde, war ich kreuzunglücklich. Nach sage und schreibe 110 Std. keinerlei Ausscheidungen flehte ich meinen Doc bettelnd an. Es tat sich nix, mein Bauch war aufgeblasen wie ein Ballon :shock:! Trotz Movicol + Consorten hielt die massive Verstopfungssituation an, so dass ich klammheimlich eines Morgens zur Irrimatic-Pumpe griff und eigenverantwortlich mich dem Verbot der Ärzte widersetzte, mit dem Ergebnis: Dass utopische Stuhlnmengen abgesondert wurden.

Seitdem irrigiere ich tägl., nicht auf die Min. genau, aber in etwa. Im Urlaub bspw. irrigiere ich meistens vor dem Abendessen oder während der Siesta. Ob morgens, mittags o. abends - dreimalaufholzklopfend - funzt die Spülung blande.

Für mich persönlich steht fest, ohne Irrigation wäre meine Lebensqualität in dem Bereich erheblich schlechter, gut, mir fehlt die nervale Versorgung!

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt


Da kann ich doro :troest: nur beipflichten: Wir haben die Chance mit einem kontinenten Stoma zu leben, und verwerfen zu schnell die Option.

An die Herren der Schöpfung traut euch doch mal, meinetwegen im Urlaub!

Bedenken werden adhoc zerstreut, klaro bei einigen klappts vllt. wirklich nicht bzw. ist der Erfolg verglichen mit dem scheinbaren "Aufwand" weniger überzeugend und effektiv.

Bei einem früheren Stuhlverhalten mit häufigen Stühlen pro die., für den ist dann evtl. wirklich der mehrmalige Beutelwechsel leichter umzusetzen als in meinem Fall.

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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Beitrag von pleasure » 05.06.2008, 17:55

Hallo Uli
Nein, Du bist nicht der Einzige, mir geht's genauso. Ich habe mich zwar darüber informiert, aber da ich nur (hoffentlich) ein vorübergehendes Colostoma habe bin ich wieder davon abgekommen. Sollte es jedoch mein Schicksal sein, für immer mit diesem Stoma leben zu müssen werde ich es erneut in Erwägung ziehen.

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pleasure

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wer setzt die Irrigation bei Colostoma ein ?

Beitrag von doro » 05.06.2008, 18:58

Ich habe mit Interesse Eure Beiträge zu diesem Thema gelesen.Da ich als Ileo leider nicht irrigieren kann, beneide ich Euch um diese tolle Chance ohne Beutelabwurf den Tag zu erleben. :cool:

Wenn ich es könnte,würde ich diese Möglichkeit ganz sicher nutzen und diese knappe Stunde eher aufstehen,allemal für die stundenlange Stuhlfreiheit geben.

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doro

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wer setzt die Irrigation bei Colostoma ein ?

Beitrag von pleasure » 05.06.2008, 19:56

Ohje..... kann mir jemand erklären, warum mein Posting gleich 3mal hier erscheint, was mache ich falsch?

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pleasure

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wer setzt die Irrigation bei Colostoma ein ?

Beitrag von Frank38 » 05.06.2008, 20:12

Huhu pleasure,

Machst nichts falsch kann passieren :).

Gruss Frank

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Frank38

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wer setzt die Irrigation bei Colostoma ein ?

Beitrag von Webkänguru » 05.06.2008, 21:41

Hallo pleasure,

ich habe deine doppelten Beiträge gelöscht. Ist nicht schlimm, kann passieren wenn man im Browser (Internet Explorer, Firefox) die Zurück- und Vor-Button nutzt.

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

Moderator

wer setzt die Irrigation bei Colostoma ein ?

Beitrag von Monsti » 05.06.2008, 21:48

Mir geht's wie Doro: Wäre ich ein Colo-Känguru, würde ich ganz sicher irrigieren. Hatte heute mal wieder so einen Tag, an dem ich mich kaum vom WC entfernen konnte, weil sich der Beutel nach dem Entleeren rasant wieder füllte, zeitweilig im 10-min.-Takt. Seit heute früh hatte ich bestimmt 15 Entleerungsgänge *nerv*. Seit gut zwei Stunden ist mein Spuckerle wieder artig. Eine Entleerung folgt noch heute abend vor dem Schlafengehen, ungefähr zwei Entleerungen/Entlüftungen sind in der kommenden Nacht zu erwarten.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Beitrag von Heike35 » 05.06.2008, 22:27

Hallo Chief,

auch ich bin eine GERN-IRRIGIERERIN. Zur Zeit bin ich 52 Stunden ausscheidungsfrei. In der Zeit in der ich FREI bin, fühle ich mich so wie "vorher".

Allerdings hatte ich am Anfang auch erst gedacht, dass ein Beutel schneller zu wechseln ist, als sich ´ne Stunde vor´s Klo zu stellen. Aber schon nach der ersten Irri fühlte ich mich toll.

Es ist nun mal so, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss, aber auch alles mal probieren sollte um sich endgültig festzulegen.

Überwinde dich um es auszuprobieren. Vielleicht gibt es dir mehr Freiheit als jetzt. Und wenn nicht, bleibt es halt beim Beutelchen.

Viel Erfolg beim 1.Mal ;)


LG, Heike

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Heike35

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