Hallo,
ich weiß nicht, wie ich anfangen soll, weil ich total durch den Wind bin. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch, der jedem helfen möchte, aber wie soll ich, auf meine Freundin, die seit Sonntag ein Stoma hat und ich heute von ihrem Mann erfahren habe, sie hat Krebs, zugehen?
Mir tut dass so leid, aber das hilft ihr ja auch nicht. Nein, ich will ihr Mut zusprechen, weil ich weiß, sie schafft das. Sie ist ein starker Mensch. Doch diese Situation haut ja wohl jeden um. Wäre es falsch von mir, wenn ich sie besuche und sie weint mit ihr zu weinen? Sollte ich die Fassung bewahren? Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten soll? Könnte mir mal jemand antworten und mir sagen, wie ihr Euch dabei gefühlt habt, als die Freunde, Familie oder Kinder zu Euch kamen.
Meine Freundin und ihre Familie liegt mir so sehr am Herzen, ich möchte jetzt nichts falsch machen.
LG ein Gast
von Bärchen » 16.04.2008, 14:38
Hallo Gast. Erst mal toll, dass du zu uns gefunden hast. schön, dass du so sensibel vorgehen willst, da ich Besuchsdienst im Krankenhus mache, kann ich vielleicht ein paar Ideen beisteuern. Steh zu der Freundin, durch ein Stoma hat sie sich ja nicht im Wesen verändert, aber mir scheint, du bist dazu bereit.Klar, könnt ihr miteinander weinen, wenn euch danach zumute ist, die Op und die Diagnose müssen ja irgendwie verarbeitet werden.Sei einfach für ihre Äußerungen offen.Hoffentlich ist mit der Op alles überstanden und es wurden keine Metastasen gefunden, ob Chemo und wann wird das Krankenhaus schon sagen. Vielleicht hat sie ja auch Lust sich an eine Grupe der Ilco anzuschließen( Vereinigung für Menschen mit Stoma und Darmkrebs). Jedenfals wünsche ich euch alles Gute und wenn weitere Fragen sind nur zu
http://www.ilco.de/. Gruß Bärchen
Danke Bärchen,:danke:
Wenn sie bereit dazu ist, werde ich Ihr von ILCO und dem Stoma-Forum erzählen, weil, auch wenn ich "nur" ein Gast bin und kein Stoma oder Krebs habe, finde ich dieses Forum einfach super, denn hier wird Jedem geholfen.
Nochmals vielen Dank!
LG Gast
von Monsti » 16.04.2008, 18:14
Hallo Gast,
Dir einen bestimmten Rat zu geben, halte ich für schwer, da die Menschen auf sowas wie ein Stoma ganz unterschiedlich reagieren. Der eine ist am Boden zerstört, der andere hat überhaupt kein Problem damit. Ich z.B. gehöre zur zweiten Gruppe.
Mal meine eigene Erfahrung: In den ersten Monaten nach der Stomaanlage war ich einfach nur glücklich, irgendwann wieder unter "Alltagsmenschen" in "Alltagssituationen" sein zu können. Unterhielt ich mich mit einzelnen Freunden mal intensiver, so kam das Stoma meist nicht sofort zur Sprache, sondern erst im weiteren Verlauf des Gesprächs. Darüber war ich auch sehr froh, wollte ich auf keinen Fall über mein Stoma definiert werden. Ich muss sagen, dass damals die meisten sehr einfühlsam waren und mit mir ansonsten wirklich total normal umgegangen sind.
Liebe Grüße
Angie
von hexe69 » 16.04.2008, 18:58
hallo gast,ich denke wenn du deine freundin erstmal besuchst und vor ihr stehst werden dir die richtigen worte einfallen. davon bin ich überzeugt,ich denke sie wird froh sein das du für sie da bist und das ist doch das wichtigste,das sie weiß....es ist jemand für mich da mit dem ich reden kann. du wirst das richtige machen!!!
kopf hoch!!!
lg anja
von Melli » 16.04.2008, 22:03
Willkommen, Gast!
Ich sehe das wie Monsti, jeder Mensch ist/reagiert anders.
Also würde ich gar nicht lange überlegen, sondern den Mann fragen, ob und wann schon Besuch erwünscht ist (und akzeptiere, wenn dem noch nicht so ist) und einfach hingehen. Öffne Auge, Ohr und Herz und reagiere spontan, das ist menschlich.
von Jutta B » 17.04.2008, 05:29
Hallo Gast,
frage ihren Mann, ob sie schon bereit für Besuche ist. Wenn du darfst, dann rufe bei ihr an und sage ihr, dass du sie gerne besuchen würdest.
Wenn ihr seither gute Freunde ward, wird sie dich in der jetztigen Situation gerne an ihrer Seite haben. Du wirst schnell selbst merken, wenn du offen bist, wie weit deine Freundin deine Hand zuläßt. Sag ihr, du bist für sie da, das ist das Allerwichtigste. Alles andere wird sich aus der Situation und mit der Zeit ergeben, auch das miteinander weinen.
Sie muß zuerst den Schock der Krebsdiagnose verarbeiten, überfalle sie bitte nicht gleich mit allzu viel an Information. Frage nach, was du für sie tun kannst, was sie von dir braucht.
LG
Jutta B
Hallo Monsti, hexe69, Meli und Jutta B!
Danke für die vielen Ratschläge. Ich war heute bereits bei Ihr. Sie ist ganz tapfer. Ich hätte zwar heulen können, weil sie aussieht wie ein Schluck Wasser in der Kurve, (was ja völlig normal ist, nach dieser Diagnose!!!) aber ich war stark, für sie. Ich habe Ihr Mut zugesprochen und auch sie ist davon überzeugt, es zu schaffen. Nächste Woche geht die Chemo los. Und natürlich stehe ich ihr auch da zur Seite. Es wird für jeden eine harte Zeit, aber die geht rum! Nochmals vielen Dank an alle. Ihr seid echt toll!!!
LG Gast
von Webkänguru » 17.04.2008, 17:26
Hallo Gast,
herzlich Willkommen bei uns im Stoma-Forum. Du darfst dich gerne hier anmelden, auch wenn du nicht direkt betroffen bist
Alles Gute für deine Freundin und euch beiden viel Kraft. Ich finde deinen Einsatz für deine Freundin super Aber denke auch an dich und pass auf das du dich nicht übernimmst. Ist nur ein gut gemeinter Rat, keine Kritik
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von drea6786 » 21.04.2008, 20:00
Hallo Gast,
Ich denk für ein Mensch dem so etwas wiederfährt, ist es einfach wichtig das man sie besucht und sie aufmuntert. Viele Freundinen sind bei meiner Mutter nicht gekommen weil sie nicht wussten wie sie damit umgehen sollten. Bitte mach diesen Fehler nicht und sei für deine Freundin da. Nach deinem Beitrag schätze ich dich so ein das du einfach aus dem Bauch heraus die richtigen Wort findest. Hab MUT!!!!
Gruß Drea
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