von
HeikeF.
» 05.10.2009, 18:49
Liebe Bella;
um dir zu zeigen, dass du mit deinem Prob. nicht alleine da stehst, melde ich mich auch noch zu Wort.
Ich habe kein MC, CU oder ähnliches. Ich habe mein Stoma nach Komplikationen einer großen Bauch- und Unterleibsoperation bekommen. Dies ist nun nächste Woche genau 1 Jahr her und ich ersehne jeden Tag der RV herbei.
Ich mag und will dieses Stoma nicht annehmen, mache jede Beutelleerung und Versorgungswechsel mit Handschuhen und habe grundsätzliche Probs. mit der Versorgung. Halt der Platte, Unterwanderungen, nächtl. Beutelauslaufen und und und ...
Aber ich denke auch, wenn ich es mal vom Kopf her positiv sehen könnte, ginge es mir vielleicht besser damit. Bisher versuche ich halt, meinen Galgenhumor nicht zu verlieren und versuche alles mögliche aus, damit ich mit der Versorgung besser zurecht komme.
Und weißt du ... mich baut es oft ganz arg auf, wenn ich in den unterschiedlichsten Thread lese, wie viele Leute super mit dem Stoma zurecht kommen und es sogar nicht mehr hergeben würden. So bleibt mir die Hoffnung, das ich bis zur RV doch noch besser damit zurecht komme.
Aber es ist auch wie bei dir. Zurückzug von soo Vielem. Gehe kaum noch raus. Habe super ungerne Besucher hier, da ich immer angst habe, es könnte riechen ...
Liebe Bela; du bist nicht alleine und ich glaube, so arg unnormal ist es auch nicht, das wir unsere Probs. damit haben.
Alles Gute für dich!
von
Monsti
» 05.10.2009, 19:14
Hallo Heike,
auch ich hatte weder eine CED noch eine Krebserkrankung, sondern bekam mein Ileo-Spuckerle ebenfalls in einer Nacht-und-Nebel-Aktion im Rahmen einer Not-OP (siehe Signatur). Die Stomaanlage hatte mir damals das Leben gerettet.
Oft hatte ich anschließend gesagt, dass ich mit den beiden OPs im Jänner 2004 sozusagen vom Regen in die Traufe gekommen bin, wobei mir letzteres wirklich lieber ist. Ich möchte unter keinen Umständen gegen die Zeit ab meiner Geburt bis zum 49. Lebensjahr tauschen. Eine Pouchlösung hatte ich einst abgelehnt, da die Erfahrungen von ungefähr Gleichaltrigen durchweg negativ waren und mir ein erfahrener Pouch-Chirurg von dieser Lösung abgeraten hatte.
Ich denke, dass der entscheidende Punkt nicht unbedingt der Grund der Stomaanlage ist, sondern vor allem die innere Einstellung zum Känguru-Dasein. Und natürlich verstehe ich jeden, dessen Stoma schlecht angelegt und deshalb schlecht zu versorgen ist, dass man mit dem Schicksal hadert und sich nichts sehnlicher wünscht als die Rückgängigmachung.
Eines steht für mich fest: Ich möchte mit keinem Menschen dieser Welt tauschen, auch nicht mit meiner Vor-Stomazeit und bin zufrieden.
Liebe Grüße
Angie
von
bella0404
» 06.10.2009, 15:54
Hallo an alle
erst mal Danke für eure Antworten.
Naja ihr habt ja fast alle positiv über eurer Stoma geschrieben und wollt es auch nicht mehr hergeben da ihr alle scheinbar recht große Probleme vorher hattet. Ich hatte aber eig nicht so schlimme Probleme vorher, also es war ok, auch die Toilettengänge hielten sich in
@ Linie 22: Sorry in meinem Profil die Angabe war falsch, habs dank deinem Hinweis sofort korrigiert
bella
von
nordlicht
» 06.10.2009, 16:23
hallo bella,
ich häng mich jetzt noch hintendran...
habe urostoma UND colostoma und kann sagen,
aufgrund der ganzen vorgeschichte WILL ich beide behalten !!!
habe ungemein an lebensqualität gewonnen.
lieber gruss von martina
von
Monsti
» 06.10.2009, 19:23
Hallo Bella,
ich sage es noch einmal: Nicht der Grund für die Stomaanlage ist entscheidend, sondern die innere Einstellung dazu, egal, ob das Stoma nur temporär oder für immer ist.
Dir steht irgendwann die Rückverlegung bevor. Dein Känguru-Dasein ist also nur für eine gewisse Zeit. Bitte mach' das Beste daraus! Eine partout erzwungene Rückverlegung ist das Blödeste, was Du tun kannst. Bitte gönne Deinem Körper die Zeit, die er braucht, um für eine Rückverlegung bereit zu sein. In der Zwischenzeit hadere nicht mit Deinem Schicksal. Es tut Dir nicht gut. Geh' raus, genieße die Gesellschaft anderer und die Natur!
Liebe Grüße
Angie
von
zecke
» 10.10.2009, 08:29
hallo bella,
ich bin auch eine neue hier und es gefällt mir super gut hier "drin".
eigentlich kann ich monsti nur recht geben: das wichtigste ist, das du dich mit deinem beutel anfreunden musst. er ist kein feind. wenn du ihn endlich voll akzeptieren kannst , dann fühlst du dich auch wohl mit so einer "zecke". geh raus, lass freunde zu dir kommen und wenn es wirklich mal riechen sollte.........mein gott.........dann riecht es eben mal. mach dich frisch und weiter geht es . du schränkst dich ja selbst so ein, dass es auf keinen fall gut für dich ist.
mein motto: lebe dein leben und das jeden tag.
drück dich auf diesem weg
karin
von
G-H-L
» 16.10.2009, 16:47
Monsti hat geschrieben:Bitte gönne Deinem Körper die Zeit, die er braucht, um für eine Rückverlegung bereit zu sein. In der Zwischenzeit hadere nicht mit Deinem Schicksal. Es tut Dir nicht gut. Geh' raus, genieße die Gesellschaft anderer und die Natur!
von
mini62
» 16.10.2009, 16:52
Hallo Gerhard,
auch dir ein herzliches willkommen
Möchtest du uns vielleicht etwas mehr über deine Grunderkrankung und die Art deines Stomas erzählen?
Vielleicht können wir dir dann etwas unter die Arme greifen und auch dir hilfreich zur Seite stehen.
LG Petra
von
Monsti
» 16.10.2009, 17:22
Servus Gerhard,
von mir ebenfalls ein herzliches Willkommen!
Woran liegt es denn, dass Deine Basisplatte nicht einigermaßen zuverlässig hält? Ist Dein Stoma schlecht angelegt worden? Verwendest Du die für Dich günstigste Versorgung?
Die häufige Beutelleererei hatte mich noch nie davon abgehalten, soziale Kontakte zu pflegen, zu verreisen oder in den Bergen wandern zu gehen. Besuche ich jemanden privat oder treffe ich mich anderen in einem Lokal, so gibt es überall WCs.
In den ersten drei Jahren gehörte mein Spuckerle ebenfalls zu den ganz besonders fleissigen Spezies, das normalisierte sich aber im Laufe der Jahre. Früher musste ich rd. 20x am Tag und 3-4x in der Nacht entleeren, heute komme ich mit 6-8x am Tag und 1-2x in der Nacht gut klar.
Liebe Grüße aus Tirol
Angie
von
Skyfire
» 16.10.2009, 17:44
Hi Gerhard,
willkommen im Forum, erzähl uns einfach mehr und dir wird sicherlich geholfen werden, davon bin ich felsenfest überzeugt.
@ Monsti Na dann hab ich ja richtig Schwein gehabt mit meinem Fritzchen, den brauch ich tagsüber maximal 5 mal zu entleeren (bei einem Midi-Beutel von Coloplast) und maximal nur einmal in der Nacht ( 23 uhr ins Bett .. leer .. morgens 6 uhr aus den Federn
)
Aber ich find das völlig ok und ich kann mich nach knapp 5 Monate Fritzchen absolut nicht beklagen mit der Entleerung als auch der Versorgung. Scheinbar bin ich eine der wenigen die sich total auf ihr Stoma gefreut haben (hatte zwar auch Ängste und Bedenken.. bin aber trotz allem recht positiv damit umgegangen mir eins operieren lassen zu werden/sollen/würden/besserwärees/wollen)um endlich mal wieder die Bäume rauschen zu hören anstatt laufend die spülung.
Ja liebe Heike, auch dir möchte ich sagen, sehe es als deinen Lebensabschnittsgefährten an, denn immerhin hast du ja noch den Weg vor Dir es Rückverlegen zu lassen und setze diese "negative" Energie die du deinem Stoma entgegenbringst doch lieber in "positive" Energie um und dein Körper wird es dir Danken, indem er schneller genesen wird und du eher deiner ersehnten Rückverlegung näher kommst.
Ganz liebe Grüße
Claudia
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