von Pittja » 26.08.2015, 15:40
Da ich mich nun lange genug mit meinem Stoma nach Hartmann auseinandergesetzt habe und alle Risiken und Nebenwirkungen einer Rückverlegung erforscht habe und ärztliche Meinungen zur Rückverlegung eingeholt habe, bin ich nun fest entschlossen mein Leben auf Dauer gemeinsam mit dem "Spucki" zu führen.
Mich würde interessieren wie viele Jahre manche Ihr Stoma schon "besitzen" ?
Ich bin jetzt 51 Jahre und habe es 1 Jahr und 7 Monate. Ich könnte nicht sagen, dass ich ein schlechtes leben damit führe obwohl mir eine Stomahernie ab und an Probleme bereitet.
Als ich das letzte mal bei Hausarzt war bekam ich dort vom Arzt zu hören " An Ihrer Stelle würde ich auch keine Rückverlegung mehr machen, wenn ich damit leben könnte." Bei mir wäre das dann Bauchoperation Nummer 11 und ich habe keine Lust mein Leben erneut zu riskieren. Allerdings habe ich doch an manchen Tagen zweifel, ob meine Entscheidung richtig ist, die Verschwinden allerdings schnell. Mein Bauchgefühl sagt klipp und klar " keine weiteren Operationen".
Im Oktober wird Klage gegen das Krankenhaus eingereicht. 2 ärztliche Gutachten des MDK bestätigen schlimmste Ärztefehler, trotzdem lehnt das Krankenhaus jeden Schadenersatz ab. Haftpflichtversicherer des Krankenhauses ist der Kommunale Schadensausgleich der Länder.
Man darf gespannt sein, was da raus kommt. Allerdings jedesmal wenn ich erneut mit dem Fall konfrontiert werde, fängt es an mir richtig psyschich schlecht zu gehen und wie knapp ich doch dem Tod entgangen bin, wird mir dann immer wieder bewusst.
Viele Grüße von Pittja
von Börgi » 26.08.2015, 18:22
Grüß dich Pittja,
ist doch prima, das Du mit Deinem "Spucki" so zufrieden leben kannst und zurecht kommst. Kleinere "Unstimmigkeiten" mit ihm gehören zum Leben und kommen in den besten Familien vor!
Ich habe mein Stoma fünf Jahre ertragen! Für mich war es eine therapoltische Maßnahme und eine RV fest eingeplant. Es gab gute und schlechte Zeiten, mit vielen Schmerzen und Tränen, aber ich hab es überlebt! Heute ist auch nicht alles "Goldig", aber ich fühle mich besser, befreit und einfach glücklich.
Liebe Pittja, ich hoffe die Klage wird für Dich erfolgreich entschieden! Ich drück Dir beide Daumen!
Kopf hoch und durch, nur nicht aufregen, das ist ungesund und tut Dir nicht gut!!!
Liebe Grüße von Börgi!!!
Hallo Pittja,
ich denke auch, dass Deine Entscheidung dein Stoma zu behalten richtig ist. Jede Op ist ein Risiko und eine Belastung für den Körper, was nicht sein muss.
Ich habe mein Stoma jetzt ca. 23 Jahre und bis auf kleine Problemchen lebe ich gut damit.
Für mich hat sich nie die Frage nach einer RV gestellt weil der Schließmuskel raus ist, aber selbst wenn anders gewesen wäre, hätte ich nicht noch mal an mir rumschnippeln lassen.
von Renni » 27.08.2015, 14:17
Hallo Pittja,
wie bei uwe besteht bei mir keine Möglichkeit der Rückverlegung. Ich brauche nicht darüber nachzudenken, ob ich eine falsche Entscheidung treffe. Der Ausgang ist da und ich habe mich mir der Situation abgefunden. Seit 14 Jahren gehört ( Paula ) das Stoma zum Haushalt.
In meiner Situation habe ich viele zu Krankheiten, Ernährung, Hilfsmittel, Fragen im Gesundheitswesen und im Sozialrecht gelernt.
Liebe Grüße Renate
von Trudi » 27.08.2015, 16:10
Hallo!
Vielleicht hast du es ja gelesen, mein Freundti kam im Rahmen einer Eierstockkrebs-OP (11/13) völlig unvorbereitet zu mir! Zuerst war ich voll geschockt! Wie konnte dieser Professor nur????
Nun ist er rund 2 Jahre mein Begleiter (der Freundti, nicht der Professor ) und ich könnte ihn jederzeit rückverlegen lassen, aber ich will nicht!!!
Warum???
Mir geht es zu gut, ich kann alles machen!
Und ich hab jetzt einfach keine Lust auf Krankenhaus, eine Op, bei der es zu 100% wieder eine Wundheilungsstörung gibt und die auf meine Bequemlichkeit abzielt! Ah nöööö!
Die Wochen, die ich im Kh und für die Rehabilitation brauchen tät, die nutze ich lieber dazu, mein Leben zu genießen!
Genau das alles und noch viel mehr mach ich!
Und jetzt, wo es scheint, dass mein Untermieter wieder einziehen will, kann ich die nächste notwendige Bauch-Op auch abwarten und Freundti dann in Rente schicken!
Aber ich glaub, das muss jeder selber entscheiden!
Machts gut!
von Börny » 28.08.2015, 04:19
Guten Morgen Pittja...
Ich lebe inzwischen 15 Jahre mit dem Stoma.....Sicher träume ich manchmal davon wieder richtig normal auf die Toilette zu gehen....aber ich hatte halt auch das Glück...daß ich dieses nicht selbst entscheiden mußte...was für mich besser ist...Ein Leben mit Stoma oder ohne....Ich weiß nur...das mir dieses Ding......eigentlich damals das Leben gerettet hat......Heute gibt es halt noch keine Möglichkeit meinen Auspuff wieder so anzubringen wie es früher mal war......dafür habe ich auch durch zahlreiche Operationen zu viel Darm verloren......Auch wenn ich heute entscheiden könnte ob ich einer RV zustimmen würde....weiß ich nicht wie ich da entscheiden würde......aber meine Angst vor weiteren Operationen würden Klipp & Klar sagen....NEIN ....
Herzliche Grüße....aus Hilden
Genieße jeden Tag ......denn die Zeit rennt sehr schnell....Inzwischen bin ich fast 54 Jahre alt....und bin stolz das ich es mit soviel Hindernissen meiner besch...Krankheit überstanden habe....
von hoffnung » 28.08.2015, 07:02
Guten Morgen Pittja,
ich habe mein Stoma jetzt 12 Jahre. Es kam plötzlich und unerwartet nach einer Not OP.
Obwohl ich immer gesagt habe, ich will lieber sterben als mit einem Stoma zu leben, war ich noch nicht einmal geschockt.
Als ich nach 9 Tagen künstl. Koma aufwachte und merkte das ich zwei Stomata hatte, war ich einfach nur froh das ich lebe.
Eins, das Kolo-Stoma wurde zurückverlegt. Auch das doppelläufige Ileostoma-Stoma sollte zurückverlegt werden. Habe mich aber dagegen entschieden. Mir ging es gesundheitlich nie so gut wie mit Stoma. Dann war nach der Rückverlegung nicht alles gut gegangen (siehe meine Geschichte).
So wird das Stoma bis an mein Lebensende mein Freund sein.
Liebe Grüße
Ute
von chrissi37 » 28.08.2015, 08:34
Hallo,
ich habe mein Stoma (Ileostoma) jetzt 10 Monate. Eigentlich war eine RV angedacht, aber ich komme damit so gut klar, dass ich mich vorerst dagegen entschieden habe. Ich hatte vorher massive Darmprobleme, habe pro Tag 1 Packung Imodium genommen und mich stark in den Dingen, die ich Essen konnte, eingeschränkt.
Nun kann ich alles essen, was ich will, endlich wieder Obst, Gemüse, Nüsse, und muss nicht ständig Angst haben, es nicht auf die Toilette zu schaffen.
Wenn alles weiter so gut geht, werde ich mir mein Stoma nicht mehr wegnehmen lassen!
Dir alles Gute!
LG Chrissi
von Webkänguru » 29.08.2015, 16:03
Hi,
seit diesem Jahr lebe ich länger mit Stoma als zuvor ohne.
Ich habe mein Ileostoma jetzt seit 19 Jahren habe den Schritt zur OP nie bereut.
Viele Grüße,
Christian
von Witch » 29.08.2015, 16:15
Hallo,
ich habe mein Stoma seit 2008 und muss sagen, trotz Problemen, die richtige Versorgung zu finden, bin ich zufrieden. Die Vorteile überwiegen eindeutig.
LG Witch
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