von Monsti » 28.07.2008, 19:46
Servus Moni,
auch ich denke, dass Deinem Mann derzeit einfach unglaublich viel durch den Kopf geistert. Glaub' mir, selbst ohne Krebs war ich in den ersten drei Monaten nach der Stomaanlage überfordert - nicht wegen Informationsmängeln, sondern wegen der frustrierenden Situation als solcher. Ich war froh, noch in der Klinik das Stoma-Forum entdeckt zu haben, zu sehen, dass es auch anderen so ging, und dass die grausige Situation nicht so bleiben muss.
In Eure spezielle Lage mit dem akuten Thema "Krebs" kann ich mich nicht hineinversetzen, da ich damit am eigenen Leib zum Glück noch nie ernsthaft konfrontiert wurde. Mir reichte schon mein Päckchen ...
Versuche Dich mal in die Situation Deines Manns hineinzuversetzen: Diagnose Krebs (reicht eigentlich schon ), große OP, das Stoma und das ganze Theater der Krebstherapie. Da ist einiges in geballter Ladung zusammengekommen, was wohl an keinem Menschen dieser Welt spurlos vorüber geht.
Natürlich drücke ich Deinem Mann ebenfalls ganz fest die Daumen. Genießt jeden neuen Tag!
Liebe Grüße
Angie
von doro » 28.07.2008, 20:07
Ebenso erging es mir,nach Krankenhaus,AHB,war ich eigentlich sehr froh,als das Leben mich mit all`seiner Fülle wiederhatte und durfte erleben,dass sich die Welt während meiner langen Krankenhauswochen weiter gedreht hat und was ich für " Pillepalle" hielt ( im Gegensatz zu meinem Stoma ) waren für meine Familie neben Sorge um Mutter auch noch der ganz normale Alltagsstress zu bewältigen.
Nehmt Deinen Mann nicht die Alltagssorgen ab,der Kopf braucht etwas zum Denken - aber nicht über seine Krankheit. Sabine sagte es bereits Büldung hat man nie genug
von Frau Lachmann » 28.07.2008, 20:26
Hallo Moni,
ich finde es auch toll, daß Du hier nachliest, um Deinem Mann zu helfen.
Ich weiß noch ganz genau, wie ich (noch im KH) immer mein Stoma beobachtet habe und ganz aufgeregt war, als der erste richtige Stuhlgang so aus dem Bauch raus kam.
Aber glaube mir, irgendwann vergißt man fast, wenn man unterwegs ist, daß man ein Stoma hat. Unternimm doch mit Deinem Mann was schönes und wenn es nur ein toller Spaziergang irgendwo ist und vielleicht mit einem kleinen Picknick? Das ist für Euch beide sicherlich gut!
Liebe Grüße Lachi
von Jutta B » 29.07.2008, 07:06
Rosinante][quote="Moni2 hat geschrieben:
von Jutta B » 29.07.2008, 07:11
Hallo Moni,
nehmt jeden Tag wie er kommt. Macht zusammen das beste daraus, ich weiß es ist nicht leicht. Ganz besonders, wenn du deine Mutter erst vor kurzer Zeit verloren hast. Auch an Krebs? Dann sind die Narben noch tief, die Bilder noch deutlich im Kopf.
Bleibe du für ihn am Ball, das hilft ihm. So haben wir es auch getan. Gebt euch die Zeit, die ihr braucht.
LG
Jutta B
von Rosinante » 29.07.2008, 08:38
Jutta B hat geschrieben:
Hallo Sabine,
ich denke kaum, dass das während einer Krebstherapie ein guter Ansatz wäre????
LG
Jutta B
von Moni2 » 29.07.2008, 11:29
Hallo zusammen
Ich danke euch für eure Antworten . Das mit der Beschäftigung ist ja ok ,aber er ist im Moment zu nichts zu bewegen .Hab ihm heute erzählt was ihr so geschrieben habt ,da sagte er nur ,Compuerkus (Beispiel)was soll ich da ,ich will wieder vernünftig arbeiten und das darf ich nicht .Gestern sagte er zu Freunden das es einfach nicht in seinen Kopf will ,das er krank ist und dann auch noch den Stoma .Er arbeitet ja schon 11 Monate nicht mehr ,weil er eine Spinalkanalstenose im Lendenwirbel hat ,damit fing ja alles an .Sicher hat er vie Zeit zum nachdenken ,aber er schläft auch viel,und ich lasse ihn auch .Ich denke ihr habt alle recht ,es braucht seine Zeit das alles zu verarbeiten ,und ich lasse ihn ja auch ,es tut halt weh ,nichts für ihn tun zu können .Mehr als führ ihn da zu sein kann ich nicht machen .
Ich danke euch fürs Daumendrücken
Lg
Moni2
von Jutta B » 29.07.2008, 11:52
hallo Sabine,
eine Brustbestrahlung ist auch eine ganz andere Geschichte, als Chemotherapie. Hier kann man nicht Äpfel mit Orangen vergleichen.
Da ich Beides hinter mir habe, kann ich sagen, für mich war die Brustbestrahlung im Nachhinein wie ein Spaziergang.
LG
Jutta B
von Sabine049 » 31.07.2008, 17:09
Liebe Moni,
war die vergangenen Tage wg. Befindlichkeitsstörungen _nur_ sporadisch im Netz.
Obgleich ich nicht selbst krebsbetoffen bin, hatte ich im Laufe meiner Odyssee sehr häufig Kontakte zu Ca.-Pat. geknüpft, woraus sich etliche Freundschaften entwickelten.
Die Phase, die dein Mann - nein ihr - derzeitig durchlebt, ist wie Jutta bereits ansprach, völlig legitim und "normal".
Vllt. hölfe euch eine psychosoziale individuelle Betreuung einer wohnortnahen Krebsberatungsstelle weiter.
In Osnabrück bietet die "Krebsstiftung" eine Anlaufstelle für Betroffene und deren Angehörigen an.
Liebe Grüße Sabine
von Moni2 » 31.07.2008, 17:52
Liebe Sabine
Danke dir für deine Antwort .Im Moment ist es so ,daß ich als mein Mann die erste Chemo kriegte fast zusammengeklappt wäre vor lauter Angst ,was nun auf uns zukommt . Ich habe mich einfach bei uns bei einer sogenannten Krisenhilfe gewand ,und hatte am selben Abend noch einen Termin bekommen .Ich denke da spielte noch die Geschichte meiner Mutter eine Rolle ,voriges Jahr dachte ich ja sie stirbt in meinen Armen ,und der Rest steht alles in meiner Geschichte ,wäre hier zu lang .Mein Mann lehnt leider einen Psychologen noch ab ,und zwingen kann man ihn nicht ,er hatte im Krankenhaus alle Infos gekriegt wo er sich jederzeit melden kann .Ich geh jetzt regelmäßig ,denke ich brauche das auch .Weil vor zwei Wochen rief der Onkologe bei meiner Mutter an ,bei ihr stimmen mehrere Werte nicht ,also wieder sämtliche Untersuchungen .Ich hoffe einfach es ist nicht gravierendes .Irgendwann muß doch mal gut sein .
Aber gestern hatten wir auch mal eine gute Nachricht ,mein Mann kam von der Chemo und strahlte ,seine Tumormarkerwerte sind um 400 gesunken ,eine Lebermetastase ist weg und die anderen sind schon kleiner geworden .Ich trau mich ja schon fast nicht mehr mich zu freuen ,tue es aber trotzdem .Er hat jetzt erst die vierte Chemo ,und gestern sagte er zum erstenmal seit der OP am 7.5.08 jetzt will ich kämpfen ,ich werde dieser sche... Krankheit die Stirn bieten .Du glaubst garnicht ,was mir für ein Felsbrocken von der Seele gefallen ist .Na und bei meiner Mutter ,die ja über mir wohnt bleibt nur zu hoffen,obwohl ich schon sage ,wenn sie jetzt eine Chemo kriegen muß ,kann sie die eher vertragen wie voriges Jahr ,da waren wir uns einig ,das hätte sie nicht geschafft .Entschuldige ,das ich wieder einen Roman geschrieben habe ,aber das mußte glaube ich mal raus .
Lg
Moni2
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