von Moni2 » 28.07.2008, 11:55
Hallo ihr Lieben
Ich stelle fest ,mein Mann kann sich immer noch nicht mit seinem Stoma abfinden ,er hat ihn ja auch erst seit dem 07.05.08 .Er macht sich selber total verrückt in dem er auf alles achtet ,mal meint er der Stuhl ist zu dünn ,dann zu fest ,dann hat er oft das der Stuhl nicht in den Beutel runter fällt ,also oben hängen bleibt ,und dadurch würde sich alles stauen im Darm (meint er zumindest).Wie gesagt ,er steigert sich ins Beobachten . Wie war es denn bei euch am Anfang ?? Könnt ihr mir vielleicht raten ,was ich sagen kann , damit er besser damit klar kommt? Wie kann ich ihn unterstützen ,das er besser mit der Situation klar kommt ,ich weiß es einfach nicht mehr .
Würde mich über Ratschläge von euch freuen ,ihr kennt die Situation ja nun einmal besser .
Lg
Moni2
von Udde » 28.07.2008, 12:40
Hallo Moni,
als ich mein Stoma neu hatte, habe ich auch auf alles geachtet, obwohl es mich selber genervt hat, dass mein Bauch so sehr im Mittelpunkt meines Alltages stand.
Mir hat damals Beschäftigung geholfen, so dass ich keine Zeit hatte, auf mein Stoma zu achten.
Ein Beispiel:
Stuhlgang hing auch im Beutel oben fest, musste aber zur Welpenstunde mit unserem Hund.
Welpenstunde tat dem Hund gut und mir, denn ich hatte anderes zu tun, als mich um mein Stoma zu kümmern.
Nebenbei immer etwas getrunken und wie ich 1 1/2 Stunden später zu Hause war, habe ich festgestellt, dass durch den Nachschub alles von alleine wieder ins "Rutschen" kam.
Ich schreibe Dir deswegen die Geschichte so genau, da es bei mir genau diese Erfahrung war, die ich brauchte, um
" loszulassen".
Gib Deinem Mann Zeit, ich glaube, dann wird das auch.
Liebe Grüße von Ute
von HARRY52 » 28.07.2008, 12:42
Hallo Moni2,ich finde es ganz toll,dass du dich so um deinen Mann kümmerst.Man konnte im Forum auch andere Fälle lesen.
Also,aus meiner Sicht ist das momentan nicht problematisch.Mir geht es nach über einem halben Jahr auch oft noch wie deinem Mann.Es ist halt alles neu und man achtet auf jede Veränderung.
Wenn der Filter nicht richtig arbeitet kann schon mal ein leichter Unterdruck im Beutel entstehen und der presst sich gegen das Stoma.Ich ziehe den Beutel dann auch immer etwes ab und höre promt von meiner Frau"ich solle nicht immer am Beutel rumspielen,ich wäre ja schon "Stuhlfixiert" Wir Männer sind halt so,was Neues weckt unser Interesse und wir wollen immer wissen wie es funktioniert. Später lässt das Interesse dann oft nach. Alte Stomahasen werden dies sicher bestätigen.
Deinem Mann wünsche ich alles Gute und er kann sich ruhig selbst mal melden. So, alles ohne Fremdwörter.....
Viele Grüsse
Harry
von Monsti » 28.07.2008, 12:57
Hallo Moni,
anfangs ist man(n)/frau tatsächlich noch sehr "bauch-und-tüten-fixiert". Da spielt halt noch sehr viel Unsicherheit mit rein. Aber wie Harry schreibt: Irgendwann lässt die ständige Beschäftigung mit dem Stoma ganz von selbst nach.
Liebe Grüße
Angie
von michelinchen » 28.07.2008, 13:06
Hallo Moni
Oh ja, dieses ständige beobachten kommt sehr,sehr bekannt vor, ich hab das damals auch immer so gemacht. Irgendwie war mir das ganze immer nicht geheuer , ich hab meine Stomatante die erste Zeit mächtig genervt glaub ich. Naja ,aber es war ja auch alles neu und ungewohnt. Álle Stunde hab ich geguckt ob noch alles fest ist und nix rausläuft, oder was stopft :shock: .... heute ist das garkein Thema mehr. Dein Mann wird schon merken,wenn sich erstmal alles eingepegelt hat,ihn der Alltag wieder so richtig hat dann denkt er garnicht mehr so daran.
Manchmal ,speziell wenn ich mal wieder mit dem Essen übertrieben hab ,dann beobachte ich das auch,möchte mir ja keine Blockade einfangen,aber ansonsten wenn ich genug trinke dann flutscht es bestens.
Meine Stomatherapeutin hat mir geraten : suchen Sie sich ein Hobby, das lenkt ab und macht froh. Und genau so war es auch. Bei deinem Mann ist es ja auch noch relativ frisch das ganze,ich glaub da haben wir es wohl alle so gemacht.
Wenn erstmal die Routine drinn ist,dann denkt er garnicht mehr daran.
LG Michaela
von Jutta B » 28.07.2008, 13:07
Hallo Moni,
prima, dass du hier nachliest, dir die Infos fuer deinen Mann holst.
Wie schon geschrieben wurde, ist man(n)frau zu Anfang etwas mehr fixiert, auf was koennte kommen, was nicht. Wir wollen nur beobachten, was da alles geschieht (oder auch nicht). Obwohl ich die 3. in der Familie mit Stoma bin, als es mich traf, war dennoch vieles fremd .... das Stoma war nun an meinem Koerper. Ich musste beobachten, wie sich mein Stuhl verhaelt (ist alles okay?) usw., vorbereitet sein, falls nicht alles glatt laueft.
Denkst du dein Mann wuerde sich gerne einmal mit einem alten Stomahasen austauschen und evtl. den Kontakt zu anderen Betroffenen wuenschen?
LG
Jutta B
von Moni2 » 28.07.2008, 14:20
Hallo ihr Lieben
Ich sehe schon an euren Antworten ,wir müßen etwas Geduld haben ,und es ist nichts besorgniserregendes ,daß mein Mann sich so verhält .Ich hatte schon mal ein längeres Gespräch mit meinem Mann ,ob er nicht mal eine Selbsthilfegruppe aufsuchen möchte ,da er da mit anderen ebenfalls Betroffenen reden kann aber davon will er nichts wissen ,da würde ja nur über Krankheiten geredet werden ,da würde es ihm nur noch schlechter gehen. Ich denke das die Diagnose Krebs und der Stoma einfach zu viel für ihn waren .Das Hoffen und Bangen ob die Chemotherapie wirkt und wenn nicht was dann ?? Bei diesen Gedanken wird mir auch ganz schlecht ,wie geht es erst dann demjenigen ,der es durchmachen muß .Ich versuche mich so viel es geht zu informieren ,und bin froh dieses Forum gefunden zu haben ,aber ich werde es nicht schaffen ,daß mein Mann sich hier einbringen würde ,leider . Ich danke euch für eure Antworten ,sie helfen mir auf jeden Fall weiter .
Lg
Moni2
von Jutta B » 28.07.2008, 17:43
Hallo Moni,
durch die Krebserkrankung ist der Umgang mit dem Stoma noch erschwert worden, denn das Leben hängt zuerst am Faden, das Stoma ist die Erinnerung daran.
Ja, sei bitte geduldig mit ihm. Biete ihm an, zu reden wann er möchte und kann. Die meisten Männer müssen zuerst für sich die "Sache" verarbeiten, bevor sie evtl. sich dann mehr öffnen und reden wollen. Oftmals reden sie dann doch eher mit Gleichgesinnten, doch das kann dauern. Da bringt es auch nichts von unserer Seite (der Betroffenen)zu sagen, wird schon wieder, denn diese Ängste kann wirklich nur jemand verstehen, der die Schuhe schon getragen hat. Moni, sie drücken sehr oft ziemlich doll ...
Sag dennoch deinem Mann, dass ich ihm ganz dicke die Daumen für die weitere Behandlung und vor allem das Ergebnis der ersten Nachuntersuchung drücke.
LG
Jutta B
von Moni2 » 28.07.2008, 18:38
Hallo Jutta
Danke dir für deine lieben Worte .Es ist im Moment wirklich nicht einfach ,aber wir müssen da durch ,ob wir wollen oder nicht .Ich werde es ihm sagen ,das du ihm die Daumen drückst ,können wir gut gebrauchen .Seit dem das voriges Jahr mit meiner Mutter passiert ist haben wir immer wieder gesagt wir müssen positiv denken ,doch wie jetzt auch noch mein Mann die Diagnose bekam ,muß ich ehrlich zugeben ,fällt es mir schwer positiv zu denken ,aber ich versuch es .
Lg
Moni2
von Rosinante » 28.07.2008, 19:38
Moni2 hat geschrieben:
Ich hatte schon mal ein längeres Gespräch mit meinem Mann ,ob er nicht mal eine Selbsthilfegruppe aufsuchen möchte ,da er da mit anderen ebenfalls Betroffenen reden kann aber davon will er nichts wissen ,da würde ja nur über Krankheiten geredet werden ,da würde es ihm nur noch schlechter gehen.
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