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Wie macht sich eine Blockade bemerkbar? – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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21 Beiträge • Seite 1 von 31, 2, 3

Wie macht sich eine Blockade bemerkbar?

Beitrag von Jovako » 23.04.2009, 18:07

Hallöchen Ihr Lieben,

in einem anderen Thread habe ich ja schon geschrieben, dass ich bisher zwar noch keine Blockade hatte, aber auch nicht weiß, wie sie sich bemerkbar macht.

Bekommt man da starke Schmerzen?
Ab wann wird es gefährlich?

Kurz nach meiner Entlassung hatte ich Heißhunger auf Mandarinen und habe auch im Laufe eines Abends ein 1,5kg Netz aufgefuttert. Kurz darauf habe ich gelesen, dass man Zitrusfrüchte nur in geringen Mengen zu sich nehmen sollte. Aber es ist zum Glück nichts passiert.

Was kann man selbst machen, wenn man eine Blockade hat (okay, nicht unbedingt Finger - war ja in dem anderen Thread schon angesprochen)? An wen sollte man sich wenden (Hausarzt, Chirurgen, Gastro oder Notarzt bzw. Krankenhaus)?

Fragen über Fragen, aber schon im voraus Danke für die Antworten.

Ganz liebe Grüße
Jens

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Jovako

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Wie macht sich eine Blockade bemerkbar?

Beitrag von steffen » 23.04.2009, 19:09

hallo javoko
in meiner stoma zeit hatte ich mal den nüssen voll zugesprochen .ich hatte so ein appetit auf hasel und wallnüsse das ich mich einfach nicht bremmsen konnte. aber das hab ich am nächsten tag bereut.hatte dermasen schmerzen
das ich dachte ich muss ins KH.hatt sich dann imlaufe des tages aber selber gelöst. aber das war nicht von ohne,
ich denk jeder muss für sich selber raus finden was er verträgt und was nicht so gut ist.
alles gutefür dich steffen

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steffen

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Wie macht sich eine Blockade bemerkbar?

Beitrag von Monsti » 23.04.2009, 19:28

Hallo Jens,

eine Blockade merken wir Ileo-Kängurus sicherlich frühzeitiger als ein Colostomaträger. Verdächtig ist's bei mir, wenn das Stoma - obwohl etwas gegessen - über länger als 1,5-2 Stunden nichts liefert, ich gleichzeitig tierisch laute Darmgeräusche habe und es mir übel wird.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Beitrag von Waltraud Mayer » 24.04.2009, 13:04

eine Blockade merken wir Ileo-Kängurus sicherlich frühzeitiger als ein Colostomaträger

Nicht unbedingt Monsti, aber vielleicht gehöre ich mit meinen Verwachsungen auch zur Ausnahme...
Jens ich hab dann tierisch Schmerzen, richtige Krämpfe und meist wird mir kotzübel, ich versuche dann viel zu trinken, Wärme auf den Bauch, wenn möglich Bewegung, nehme wenn ich weis das ich nichts falsches gegessen hab erstmal Imogas und wenns nicht besser wird Buscopan und Novaminsulfon Lichtenstein(Tropfen gegen Schmerzen)von denen ich dann immer ganz müde und schlapp werde und leg mich dann hin, so nach ner Std. bin ich meist soweit, das ich Brechen muß (muß mir allerdings den Finger in den Hals stecken) da dreht sich scheinbar der Darm oder lockert sich und irgendwie gehts mir dann besser, wenn nicht nehm ich halt nochmal Schmerztropfen, ins KH mußte ich bisher noch nie habs immer so hingekriegt... darfst Dich halt auch nicht mit Schmerzmitteln total zudrönnen,normal mekst Du schon wenn du ins KH mußt und lieber einmal zufrüh dahin als zuspät...
wünsche Dir das Du weiterhin verschont bleibst
LG Waltraud

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Waltraud Mayer

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Beitrag von Webkänguru » 24.04.2009, 13:26

Hi Jens,

bei mir und meinem Ileostoma ist es folgendermaßen:

- das Stoma hört auf zu fördern, es kommt über Stunden nichts mehr (erstes deutliches Anzeichen, was aber nicht unbedingt bei einem Colostoma so sein muss)
- allgemeines Unwohlsein, Druckgefühl im Bauch
- ansteigende Schmerzen, später Krämpfe
- sehr heftige Krämpfe, die in Wellen auftreten (von einigen Frauen hier im Forum mal als geburtsähnliche Schmerzen beschrieben)
- Übelkeit, Erbrechen

Das ganze fängt also harmlos an und entwickelt sich über einige Stunden. Wenn die Schmerzen zunehmen versuche ich über Buscopan (habe Spritzen zu Hause) die Situation zu lösen. Buscopan wirkt gegen die Schmerzen und krampflösend, da sich bei mir an der bekannten Engstelle der Darm dann verkrampft anstatt nachzugeben.

Spätestens nach dem ersten Erbechen geht's bei mir ab ins Krankenhaus. Ich habe eine Engstelle 20 cm hinter dem Stoma. Über das Stoma spülen die Ärzte den Darm, erzeugen so Gegendruck, der das Problem meist löst. Dazu noch was gegen die Krämpfe und gegen die Überlkeit und zur Beobachtung 24 Stunden da bleiben. Irgendwann sprudelt es dann wieder aus dem Stoma, meist 4-5 Beutel voll innerhalb einer Stunde. Dann ist es ausgestanden.

Mit der ausführlichen Schilderung möchte ich niemandem Angst machen. Bei mir ist das so aufgrund eines Knicks im Darm. Hier setzt sich unverdauliches manchmal fest. Bisher traf es mich in den letzten 6 Jahren 3-4 mal. Nicht schön, aber kann man mit leben.

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

Moderator

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Beitrag von Jovako » 24.04.2009, 13:50

Oha, das was Waltraud und Christian hier beschreiben, könnte bei mir auch ein Schub vom MC sein. Da will ich mal hoffen, dass ich das nicht verwechsle.

Was Schmerzmittel angeht, habe ich nur Buscopan-Zäpfchen, die aber beim Schub auch nicht geholfen haben. Aber ich hab auch noch eine halbe Flasche (50ml) Novaminsulfon ratiopharm, die zwar blöd nach Himbeere schmecken, aber bei leichten Schmerzen helfen. Gestern hab ich mir noch eine 100ml Flasche Tilidin ratiopharm plus verschreiben lassen, die helfen bei sehr starken Schmerzen. Die hab ich bei meinem letzten Abszessproblem und den Entzündungen unter der Stomaplatte gebraucht. Bei Novaminsulfon und Tilidin geht es mir auch wie Waltraud, man wird müde und benommen. Aber ich nehme die eh nur bei Bedarf.

Da kann ich hoffen, dass das bei mir nie passiert, denn die Verwechslung mit einem Crohn Rezidiv kann ja schnell passieren, obwohl ich da auch bei starken Schmerzen in die Klinik gehen würde. Schon deshalb, weil ich hier allein zu Hause bin und mich um nichts kümmern könnte. Ich habe schon 2 Schübe hier ausgefiebert und das war tatsächlich wie Christian beschreibt, wie Wehen bei einer Geburt - so wurde es in einem CED Forum auch von einer Frau beschrieben. Aber ich habe auch festgestellt, dass ich mit jedem Schub immer resistenter gegen Schmerzen wurde, die am Hintern mal ausgenommen.

Neulich habe ich eine ganze Salatgurke gegessen und dabei festgestellt, dass das Stoma sich auch etwas quälen musste, denn sie kam fast unverdaut schon nach ca. 2 Stunden wieder raus als dicker klebriger Brei, aber dank Angie´s Monstertipp hab ich das mit Wasser aus dem Beutel spülen können.

Liebe Grüße
Jens

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Jovako

Mitglied

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Beitrag von Melli » 25.04.2009, 04:38

>könnte bei mir auch ein Schub vom MC sein. Da will ich mal hoffen, dass ich das nicht verwechsle


Ich hatte gestern mal wieder nach Jahren eine kleine Blockade (nachmittags ne Tüte Erdnüsse, danach zwei Brötchen mit Mett und dann noch Spaghetti mit Scampi runtergeschlungen ohne zu kauen...ich geb`s zu, etwas viel :D )
Der erste Augenblick ist dem normalen MC Bauchschmerz nicht unähnlich, aber den Unterschied wirst du sicher merken, wenn es mal soweit sein sollte. Ich hatte ein halbes Jahr nach der OP meine erste und einzige schlimme Blockade, wobei es eigentlich damals nicht nach Essen kam. Die Schmerzen sind so Hölle, dass 20 Jahre MC kaum mithalten konnten. Auch rief ich zum ersten Mal in meinem Leben den Krankenwagen. Ich dachte immer, der MC wäre übel, aber das war wirklich derart übel...und apropos übel, man übergibt sich, aber man merkt auf jeden Fall, dass es blockiert und nicht der MC ist. Schwer zu beschreiben, aber der Unterschied ist nach den anfänglichen Ähnlichkeiten wirklich da.

Gestern habe ich eine Brühe dazu getrunken und etwas gewartet, dann lief es wieder, war nicht schlimm. Da ich das aber eigentlich (abgesehen von diesem riesen Ding recht bald nach der OP) in über 6 Jahren vielleicht dreimal kurz das Problem hatte, würde ich sagen, da ist jeder verschieden, je nach Darm. das da oben ist typisch für mich, ich bin etwas verfressen und alles wandert bunt und ziemlich schnell rein - und in 99,9% passiert mir dabei nichts ;)

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Melli

Moderatorin

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Beitrag von angeli » 25.04.2009, 08:38

Das ganze fängt also harmlos an und entwickelt sich über einige Stunden. Wenn die Schmerzen zunehmen versuche ich über Buscopan (habe Spritzen zu Hause) die Situation zu lösen. Buscopan wirkt gegen die Schmerzen und krampflösend, da sich bei mir an der bekannten Engstelle der Darm dann verkrampft anstatt nachzugeben


christian, was sind denn das für buscopan-spritzen? hast du die vom doc. und spritzt sie subcutan? die dragees wirken bei mir nämlich wie traubenzucker :D , aber dachte immer buscopan geht sonst nur per vene?!

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angeli

Mitglied

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Beitrag von Webkänguru » 25.04.2009, 10:57

Hallo angeli,

Buscopan Spritzen kann dir dein Arzt verschreiben, gibt es aber meines Wissens sogar ohne Rezept. Ich spritz mir das einfach in den Oberschenkel, intramuskulär.

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

Moderator

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Beitrag von Sabine049 » 26.04.2009, 18:47

Buscopan Spritzen kann dir dein Arzt verschreiben, gibt es aber meines Wissens sogar ohne Rezept. Ich spritz mir das einfach in den Oberschenkel, intramuskulär.


... ist - bin erstaunt - tatsächlich rezeptfrei in der Apo. erhältlich.

Als Injektionslösung appliziert/verabreicht wäre ich allerdings, liebe angeli, vorsichtig.

Das ganze fängt also harmlos an und entwickelt sich über einige Stunden. Wenn die Schmerzen zunehmen versuche ich über Buscopan (habe Spritzen zu Hause) die Situation zu lösen. Buscopan wirkt gegen die Schmerzen und krampflösend, da sich bei mir an der bekannten Engstelle der Darm dann verkrampft anstatt nachzugeben.


das Procedere ist bei mir wie bei Christian u. Waltraud. Vermute bei uns aber eher einen Subileus - siehe Christians signifikante und progrediente Beschwerdesymptomatik aufgrund von Verwachsungen/Adhäsionen/Briden bzw. bekannten Engstellen.

Trotz voluminöser Entleerung am Morgen (Irrigation) überkamen mich die Beschwerden im Laufe des Vormittages und steigerten sich bis zum Abend dermassen, so dass ich jedesmal letztlich im Krhs. mit V.a. Akutabdomen landete. Tastbefund o.B., Bauch weich, massive Darmgeräusche, aber weder Stuhl- noch Windabgang. Sonographisch (Ultraschall) hieß es dann generell: Dünni und Dicki sitzen voller Stuhl :o . Eingeläutete Maßnahmen ... Nahrungs- u. enterale Flüssigkeitskarenz, Tropf - Infusionen nebst Medikamente wie Buscopan, Paspertin + Novalgin ("Würzburger Tropf") und Abfürmaßnahmen mittels Einläufe + Co. :krank: , nach etwa drei/vier Tagen pendelte sich die "Verdauung" wieder ein. Hinzu kommen bei mir nervale Motilitässtörungen.

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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