von
owi180882
» 07.01.2012, 14:25
Hallo zusammen,
mein Leben hat sich in den letzten 3 Monaten komplett verändert. Ende September mit Blut im Stuhl zum Arzt, Ende Oktober Darmspiegelung (ergab ein Polyposis im Dickdarm), Anfang November ins Krankenhaus und der Dickdarm wurde entfernt. Vor der OP wusste ich nicht was mich überhaupt erwartet, ich dachte Dickdarm raus und fertig. Leider wurde ich im Krankenhaus eines besseren belehrt. Neben einer riesigen OP-Narbe wachte ich mit einem Ileostoma wieder auf. Das Stoma liegt dort wo es wie ich erfahren habe nicht liegen sollte, in einer Bauchfalte. Die Folge daraus ist, dass die Platte so schon nicht wirklich gut hält. Dazu kommt noch, dass mein Stuhl sehr fest ist, was bei einem Ileostoma wohl nicht sein soll. Dadurch unterwandert die Platte ständig und ich bin nervlich am Ende. Habe jetzt Macrogol bekommt, nur habe die Befürchtung, dass dieses irgendwann nicht mehr wirkt oder sich der Körper zu sehr daran gewöhnt. Am Donnerstag war ich wieder bei Arzt und der riet mir, ich solle 6 kleine Mahlzeiten zu mir nehmen. Aber was soll man den ganzen Tag essen???
Vielleicht kann mir jemand von euch helfen, damit ich wieder besser klar komme und mein Stuhlgang dünner wird... Ich will wieder leben, traue mich nicht mehr aus dem Haus, kontrolliere panisch ob die Platte noch fest ist und kann nicht mehr wirklich schlafen...
Bitte helft mir... ich brauche wieder Mut
von
Sabine049
» 07.01.2012, 15:23
Hallo owi,
zunächst sei herzlich Willkommen, hier findest Du zu jeder Tag-/ u. Nachtzeit Hilfe.![]() |
Das Stoma liegt dort wo es wie ich erfahren habe nicht liegen sollte, in einer Bauchfalte. Die Folge daraus ist, dass die Platte so schon nicht wirklich gut hält.
Dazu kommt noch, dass mein Stuhl sehr fest ist, was bei einem Ileostoma wohl nicht sein soll.
von
owi180882
» 07.01.2012, 15:38
Vielen Dank für die Antwort.
Ich benutze bereits eine Versorgung von Coloplast mit Hautschutzring. In der Reha haben wir die kompletten 3 Wochen nach einer passenden Versorgung gesucht, leider sind wir nicht komplett fertig geworden. In der Reha und im Krankenhaus ließ es sich so leicht sagen, dass man das schon alles hingekommt. Zu Hause wird es immer schlimmer. Die Familie versucht zu helfen aber das ist nicht besonders einfach wenn man nervlich schon so angekratzt ist.
Wie genau das Stoma angelegt ist weiß ich gar nicht.
Wenn der Stuhl fest ist, drückt dieser mit aber die Platte weg. Wenn der Stuhl dünn ist wird dieser eigentlich direkt in der Beutel ausgeleitet (den einzigen Nachteil, den ich festgestellt haben, wenn der Stuhl dünn ist ist das die Platte dann sehr aufquilt. Ist das normal??? Ich trinke täglich zwischen 2,5 und 4 Liter und essen traue ich mich fast gar nicht mehr, aber auch das hilft nicht mehr. Ich nehme derzeit 1-2 Beutel Macrogol täglich ein, je nach Stuhlverhalten. Wo bekomme ich Leinsamen her?
von
Hanna70
» 07.01.2012, 16:15
Hallo owi,
auch von mir ein Herzlich Willkommen im Forum.
Ich hatte dieses Forum leider erst gefunden, nachdem ich mich 3 Jahre lang allein herumgequält habe. Auch ich kam damals vollkommen unvorbereitet zu einem Stoma. Inzwischen habe ich hier viel gelernt und komme jetzt auch ganz gut mit der Versorgung klar, obwohl auch bei mir das Stoma nicht gerade optimal angelegt wurde.
Leider wird Dir nicht erspart bleiben, alle möglichen Versorgungsvarianten auszuprobieren.
Mein Stuhl ist sehr flüssig trotz Kolostoma (liegt am Kurzdarm). Da sieht es direkt um das Stoma immer aus, als löse sich die Platte auf - sieht so gelblich-weißlich aus. Was genau das ist, weiß ich auch nicht, aber die Platte hält trotzdem.
Kritisch wirds erst, wenn braune Flecken sich darunter bilden. Dann ab mit der Platte! Denn sie würde sich bald von selbst lösen und außerdem greift das die Haut an.
Dass Du nervlich angekratzt bist, ist auch nicht ungewöhnlich. Hol Dir gegebenenfalls professionelle psychologische Hilfe, auch, damit Du Dich wieder unter Leute traust und Dein neues Leben mit Stoma annehmen kannst.
Ansonsten kannst Du uns gern (noch) ein Loch in den Bauch fragen.
Liebe Grüße von
Rosi
von
zhita
» 07.01.2012, 16:18
Hallo Owi,
herzlich willkommen, Du bist in diesem Forum wirklich gut aufgehoben. Mir haben die Experten hier extrem geholfen. Du bekommst bestimmt noch einige gute Tipps.
bei mir hilft zur Verdünnung immer frisch gepresster Apfelsaft noch besser Birnensaft aber den mag ich nicht so gern (den Saft können wir auf dem Markt kaufen) und ist der Stuhl zu dünn esse ich Gerichte mit viel Kartoffeln oder Äpfel ohne Schale oder Bananen, dies hilft bei mir sehr. Am Anfang meiner Stomazeit habe ich noch Wasser mit geringer Kohlensäure getrunken da ich kein stilles Wasser mochte, da aber meine Beutel dann immer mit sehr viel Luft gefüllt war bin ich aus Vernunftsgründen doch auf stilles Wasser umgestiegen.
Nach der Entlassung aus dem KH hat mir meine Stomaberaterin die am Anfang zu jedem Plattenwechsel zu mir nach Hause gekommen ist sehr geholfen, sie hat sich Zeit genommen und mir über 4 Wochen alles genau erklärt. Bis ich wirklich sicher war, hatte auch Unterwanderungen an 2 Stellen der Platte, dafür nutze ich jetzt eine Stomapaste an den beiden Stellen und habe toi toi keine Probleme mehr.
Jetzt spreche ich sie nur noch bei den Bestellungen.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld,
von
kochmax
» 07.01.2012, 16:44
Moin.
na, das hört sich ja ziemlich genervt an.
Zu recht finde ich. Da ist einiges schief gelaufen, schade.
Der Arzt, der dich ins Krankenhaus eingeliefert hat, muss einen OP-Bericht bekommen haben. Lass dir das in normalem Deutsch erklären, damit du weisst, was da gemacht wurde.
Das der Stuhl so trocken ist lässt vermuten, das du wenig trinkst. Entschuldigung, wenn das nicht so ist. Apfelschorle ausprobieren. Eine Zeit lang solltest du schon auf 2 1/2 Liter kommen.
Was isst du? Schreib das mal auf. Rohkost, körniges Brot, Kohl, schwer verdauliches sind im Anfang nix für dich, das musst du langsam anfangen. Auch wenn es schon (erst) drei Monate her ist. Solltest du da Probleme haben, die Krankenkasse vermittelt dir kostenlos eine Ernährungsberatung.
Mach mal eine Liste, welche Produkte du schon getestet hast.
Vergleich die mal mit:
http://www.stoma-welt.de/sponsoren-und- ... aprodukte/
oder frag mal bei ILCO nach:
http://www.ilco.de/stoma/stomaversorgung.html
Wenn du da was findest was du noch nicht kennst, bestell dir da Muster. Und frag gleichzeitig die Stoma-Spezialistin, die dich betreut.
Und denk an den Spruch "Rom wurde nicht an einem Tag erbaut". Es dauert, bis frau jeden Trick raus hat, kommt aber, keine Sorge.
Grüßle
max
von
zwerg
» 07.01.2012, 17:58
Hallo owi
Bei mir hat´s die ersten Wochen nach der OP mit der Versorgung auch nicht so richtig geklappt. Lag aber weniger an der Versorgung sondern wahrscheinlich eher an meiner Handhabung. Mittlerweile bin ich ruhig und entspannt wenn ich wechsel und umso besser halten die Platten auch.
Vielleicht ist´s bei dir auch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren und bald klappts auch alles viel besser?!
Leinsamen bekommst du in der Drogerie oder Apotheke. Vielleicht helfen dir ja auch Flohsamen? Die gibt´s auch in der Apotheke.
von
jettchen
» 07.01.2012, 19:46
Hallo, Flohsamen hilft vielleicht ,ABER lies dir erst die Gebrauchsanweisung durch!!!!! Ich bin beim ersten Mal fast erstickt daran. In, genauso wie Leinsamen gibt es in der Apotheke.
Ich würde es auch mal mit Rohkost probieren. Der Hausarzt hatte mir auch empfohlen, naturbelassene Produkte zu verwenden, bin ich aber nicht richtig zu gekommen. Irgendwie hat sich meine ständige, dann zu feste und als Reaktion stürmische Durchfall- Verdauung ziemlich normalisiert.
Zur Versorgung, ich komme mit den Adapt Ringen von Hollister gut klar. Aber ich habe auch ewig gebraucht, bis ich alles ohne Schwierigkeiten handhaben konnte.
Jettchen
von
Skyfire
» 07.01.2012, 19:54
Hi Owi,
wenn bei einem Ileostoma der Stuhlgang zu dick ist, hat mir z.B. Edelweißzucker mit ein wenig Orangensaft geholfen... oder und nun kommts .. Nase zu und runter damit Sauerkrautsaft ..
Glaub mir, das bringt jeden Darm zum flotten Dünnen
(zumindest meistens)
von
Hanna70
» 07.01.2012, 20:42
Hallo Owi,
ich bins noch mal, weil mir in einem anderen Thread gerade etwas einfiel: Naturjoghurt reguliert die Darmtätigkeit in jedem Fall - ob von dünn zu dick oder von dick zu dünn. Es muss auch nicht unbedingt Activia sein! Nur pur sollte er sein.
Rosi
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