Neu hier? | schnell registrieren!

Wie unsere Geschichte weiterging – Seite 4

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
Antwort erstellen
41 Beiträge • Seite 4 von 51, 2, 3, 4, 5

Wie unsere Geschichte weiterging

Beitrag von temperence » 15.05.2011, 14:38

Hi Yvi,

ich hab oft an Euch gedacht und immer gehofft, dass in diesem Fall "no news are good news" zum Tragen kommt :(

Hatte Dir ja mal erzählt, wie hilflos man sich fühlt, wenn man Krebs hat; ich denke auch, dass Skyfire recht hat mit dem "Vergraulen", so dumm es irgendwie klingt - wie gesagt, ich hab manchmal ähnlich reagieren wollen, hab mich aber dann doch beherrscht, einfach weil ich meinem Mann nicht noch mehr Sorgen machen wollte.

Ich drück Euch ganz fest die Daumen!

Lieben Gruß Lucia

kein Profilfoto
temperence

Mitglied

Wie unsere Geschichte weiterging

Beitrag von Monsti » 15.05.2011, 20:20

Liebe Yvi,

aber jetzt bin ich das erste mal seit vor 9 monaten die diagnose gestellt worden ist und alles ins rollen kam an dem punkt wo ich sag, ich will/mag/kann nicht mehr.


Ganz sicher verteufelt Dich hier deshalb niemand. Wer von uns ist schon geschult in der Meisterung solcher Ausnahmesituationen, und dies auch noch über viele Monate?

Ich hoffe, Dein Mann hat eine Pflegestufe. Was in ihm selbst vorgeht, kannst Du leider nur bedingt beeinflussen. Wir Menschen reagieren auf schwere Erkrankungen nun mal total unterschiedlich. Der eine gibt sehr schnell auf, das andere Extrem kämpft auch noch in aussichtslosen Situationen wie ein Löwe.

Mir geht es wie Claudia: Ich habe keinerlei Krebserfahrung. Aber zumindest kenne ich die Situation mit der Gewissheit, dass mein Leben mit hoher Wahrscheinlichkeit alsbald zu Ende gehen wird. Ich hatte einst eine Überlebenschance von 20 : 100. Zum Glück gehörte ich zu den 20 ...

Deinem Partner und Dir von Herzen alles Gute!

Liebe Grüße
Angie

kein Profilfoto
Monsti

Mitglied

Wie unsere Geschichte weiterging

Beitrag von Ysa » 15.05.2011, 22:37

So nun mal wieder ne globale antwort von mir:

mein mann wohnt bei UNS zuhause nicht bei meinen schwiegereltern.
Diese machen mir nonstop vorwürfe das ich mich nicht um ihn kümmere (oder zumindest nicht richtig) aber selber pflegen wollen sie ihn nicht !!!

-das mit dem pepsinwein haben wir schon durch, da er keinen alkohol mag und das doch sehr danach schmekt will er es nicht

-er hat pflegestufe 2, aber ambulanterpflegedienst bringt ncihts, da er in 9 von 10 fällen waschen und co komplett ablehnt, selbst im krankenhaus lässt er sich nicht von den schwestern bezüglich dieses themas versorrgen, da wird gewartet bis ich da bin

kein Profilfoto
Ysa

Mitglied

Wie unsere Geschichte weiterging

Beitrag von Skyfire » 15.05.2011, 22:42

Sei mir nicht böse, aber wenn dies der Fall so wäre, das du wegen absoluter Ermüdung durch puren Stress dein Mann kein Verständnis für dich aufbringt und nur an sich denkt und sich nach der Arbeit nur von Dir waschen läßt etc., dann könnt er mich sonst mal wohin l.....

Sorry für meine ruppige Schreibweise, aber sowas nenne ich keine Partnerschaft, das ist Ausbeutung von Gefühlen und geht letzendlich auf deine Kraft als auch auf deine Psyche.
Ich bin gerade stinkewütend und werde mich ab nun aus diesem Fall ausklinken, denn dein Mann braucht dringenst in meinen Augen einen guten Psychotherapeuten.

kein Profilfoto
Skyfire

gesperrtes Mitglied

Wie unsere Geschichte weiterging

Beitrag von Ysa » 15.05.2011, 22:43

kurze ergänzung meinerseits: wenn er sterben möchte darf er dass, es ist in ordnung.
ich wäre der letzte mensch der von ihm verlangt sich wegen mir weiter zu quälen....

er sagt aber ganz klar, dass er nicht sterben will, auf der anderen seite tut er aber alles dafür

kein Profilfoto
Ysa

Mitglied

Wie unsere Geschichte weiterging

Beitrag von Ysa » 15.05.2011, 23:00

Skyfire hat geschrieben:denn dein Mann braucht dringenst in meinen Augen einen guten Psychotherapeuten.


das läuft ja erst seit er das krankenhaus gewechselt hat... im anderen hab ich mir den mund fusslig reden können bei den ärzten, dass er unterstützung braucht...

es kam zwar mal ein psychater aber der meinte dann nur er ist depressiv und soll medis nehmen und dann war er wieder sang und klanglos verschwunden

kein Profilfoto
Ysa

Mitglied

Wie unsere Geschichte weiterging

Beitrag von Monsti » 16.05.2011, 11:38

Hallo Ysa,

leider - so fürchte ich - sind wir in einem solchen Fall überfordert, d.h. wir können Euch nur sehr beschränkt helfen.

Claudia hat Recht: Dein Mann gehört in konsequente psychotherapeutische Behandlung. Hier genügen einzelne Psychater-Besuche sicherlich nicht.

Liebe Grüße
Angie

kein Profilfoto
Monsti

Mitglied

Wie unsere Geschichte weiterging

Beitrag von Ysa » 20.05.2011, 19:51

So, bei uns sind die Würfel so gesehen gefallen...
die Metastasen sind größer geworden. Es wird jetzt nochmal für 3 Zyklen eine andere Chemotherapie(Ansprechrate 30-50%) gemacht und dann wieder ein CT gemacht und wenn sich dann nichts tut ist er aus medizinischer Sicht austherapiert.

Heute Mittag konnte ich ihn aus dem Krankenhaus abholen. Er hat jetzt einen Port.

Naja und ansonsten schläft er viel, liegt entweder im Bett oder auf dem Sofa.

Wenn ich erhrlich sein soll, ich glaube nicht, dass Flo das ganze überlebt

kein Profilfoto
Ysa

Mitglied

Wie unsere Geschichte weiterging

Beitrag von Monsti » 20.05.2011, 20:12

Liebe Ysa,

Wenn ich erhrlich sein soll, ich glaube nicht, dass Flo das ganze überlebt


Eventuell befürchtet er dies selbst auch und ist deshalb so demotiviert. Andererseits gibt es aber auch den Spruch: "Totgesagte leben länger."

Ich drücke Euch meine Daumen!

Liebe Grüße
Angie

kein Profilfoto
Monsti

Mitglied

Wie unsere Geschichte weiterging

Beitrag von Beutelmaus » 20.05.2011, 20:55

Hallo Ysa,

erst heute habe ich Deine Beiträge gelesen. Es ist nicht einfach für Dich, Deinen Mann und Deine Schwiegereltern diese schwere Zeit zu überstehen.

Während der Chemo habe ich ein Mittel gegen Übelkeit bekommen, welches mir sehr gut geholfen hat. Es heißt Vergentan. Vielleicht hilft es auch Deinem Mann.


Zu den Vorwürfen von Deinen Schwiegereltern kann ich nur sagen, versuche die Ruhe zu bewahren und mit Deinem Hausarzt zu sprechen, um einen Pflegedienst einzuschalten. Es ist für Dich wichtig, entlastet zu werden, denn arbeiten und Deinen Mann zu pflegen ist eine doppelte Belastung, die auf Dauer an die Substanz geht und damit ist niemandem geholfen.

Solche Situationen, dass man sich nach der Diagnose Krebs komplett aufgibt kenne ich auch, sowohl selber als auch aus der eigenen Familie und die von meinem Mann.

Meine Schwiegermutter ist an unheilbaren Lungenkrebs erkrankt und nach der dritten Chemo sah es so aus, als könnte und wollte sie nicht mehr leben. Nachdem sie in einer Pflegeeinrichtung über mehrere Monate untergebracht war, lebt sie heute wieder zu Hause und es geht ihr gut.

Vor mehr als 5 Jahren habe ich die Diagnose Krebs mit Anlage eines endständigen Colostomas bekommen. Es folgte darauf hin eine sehr schwere Zeit der Chemo- und Radiotherapie. Nach 8,5 Monaten begann die Wiedereingliederung in den Beruf und heute bin ich gesund und arbeite wieder.

Gib Deinem Mann die Zeit, um all das was er in der letzten Zeit erleben musste, zu verarbeiten. Manchmal braucht die Seele etwas länger, mit all dem was auf einem einströmt, fertig zu werden.

Bleib stark und alles gute wünsche ich euch.

Gruß
Monika

kein Profilfoto
Beutelmaus

Mitglied

Antwort erstellen
41 Beiträge • Seite 4 von 51, 2, 3, 4, 5


Beiträge der letzten Zeit anzeigen:
Sortiere nach: