von temperence » 15.05.2011, 14:38
Hi Yvi,
ich hab oft an Euch gedacht und immer gehofft, dass in diesem Fall "no news are good news" zum Tragen kommt
Hatte Dir ja mal erzählt, wie hilflos man sich fühlt, wenn man Krebs hat; ich denke auch, dass Skyfire recht hat mit dem "Vergraulen", so dumm es irgendwie klingt - wie gesagt, ich hab manchmal ähnlich reagieren wollen, hab mich aber dann doch beherrscht, einfach weil ich meinem Mann nicht noch mehr Sorgen machen wollte.
Ich drück Euch ganz fest die Daumen!
Lieben Gruß Lucia
von Monsti » 15.05.2011, 20:20
Liebe Yvi,
aber jetzt bin ich das erste mal seit vor 9 monaten die diagnose gestellt worden ist und alles ins rollen kam an dem punkt wo ich sag, ich will/mag/kann nicht mehr.
von Ysa » 15.05.2011, 22:37
So nun mal wieder ne globale antwort von mir:
mein mann wohnt bei UNS zuhause nicht bei meinen schwiegereltern.
Diese machen mir nonstop vorwürfe das ich mich nicht um ihn kümmere (oder zumindest nicht richtig) aber selber pflegen wollen sie ihn nicht !!!
-das mit dem pepsinwein haben wir schon durch, da er keinen alkohol mag und das doch sehr danach schmekt will er es nicht
-er hat pflegestufe 2, aber ambulanterpflegedienst bringt ncihts, da er in 9 von 10 fällen waschen und co komplett ablehnt, selbst im krankenhaus lässt er sich nicht von den schwestern bezüglich dieses themas versorrgen, da wird gewartet bis ich da bin
von Skyfire » 15.05.2011, 22:42
Sei mir nicht böse, aber wenn dies der Fall so wäre, das du wegen absoluter Ermüdung durch puren Stress dein Mann kein Verständnis für dich aufbringt und nur an sich denkt und sich nach der Arbeit nur von Dir waschen läßt etc., dann könnt er mich sonst mal wohin l.....
Sorry für meine ruppige Schreibweise, aber sowas nenne ich keine Partnerschaft, das ist Ausbeutung von Gefühlen und geht letzendlich auf deine Kraft als auch auf deine Psyche.
Ich bin gerade stinkewütend und werde mich ab nun aus diesem Fall ausklinken, denn dein Mann braucht dringenst in meinen Augen einen guten Psychotherapeuten.
von Ysa » 15.05.2011, 22:43
kurze ergänzung meinerseits: wenn er sterben möchte darf er dass, es ist in ordnung.
ich wäre der letzte mensch der von ihm verlangt sich wegen mir weiter zu quälen....
er sagt aber ganz klar, dass er nicht sterben will, auf der anderen seite tut er aber alles dafür
von Ysa » 15.05.2011, 23:00
Skyfire hat geschrieben:denn dein Mann braucht dringenst in meinen Augen einen guten Psychotherapeuten.
von Monsti » 16.05.2011, 11:38
Hallo Ysa,
leider - so fürchte ich - sind wir in einem solchen Fall überfordert, d.h. wir können Euch nur sehr beschränkt helfen.
Claudia hat Recht: Dein Mann gehört in konsequente psychotherapeutische Behandlung. Hier genügen einzelne Psychater-Besuche sicherlich nicht.
Liebe Grüße
Angie
von Ysa » 20.05.2011, 19:51
So, bei uns sind die Würfel so gesehen gefallen...
die Metastasen sind größer geworden. Es wird jetzt nochmal für 3 Zyklen eine andere Chemotherapie(Ansprechrate 30-50%) gemacht und dann wieder ein CT gemacht und wenn sich dann nichts tut ist er aus medizinischer Sicht austherapiert.
Heute Mittag konnte ich ihn aus dem Krankenhaus abholen. Er hat jetzt einen Port.
Naja und ansonsten schläft er viel, liegt entweder im Bett oder auf dem Sofa.
Wenn ich erhrlich sein soll, ich glaube nicht, dass Flo das ganze überlebt
von Monsti » 20.05.2011, 20:12
Liebe Ysa,
Wenn ich erhrlich sein soll, ich glaube nicht, dass Flo das ganze überlebt
von Beutelmaus » 20.05.2011, 20:55
Hallo Ysa,
erst heute habe ich Deine Beiträge gelesen. Es ist nicht einfach für Dich, Deinen Mann und Deine Schwiegereltern diese schwere Zeit zu überstehen.
Während der Chemo habe ich ein Mittel gegen Übelkeit bekommen, welches mir sehr gut geholfen hat. Es heißt Vergentan. Vielleicht hilft es auch Deinem Mann.
Zu den Vorwürfen von Deinen Schwiegereltern kann ich nur sagen, versuche die Ruhe zu bewahren und mit Deinem Hausarzt zu sprechen, um einen Pflegedienst einzuschalten. Es ist für Dich wichtig, entlastet zu werden, denn arbeiten und Deinen Mann zu pflegen ist eine doppelte Belastung, die auf Dauer an die Substanz geht und damit ist niemandem geholfen.
Solche Situationen, dass man sich nach der Diagnose Krebs komplett aufgibt kenne ich auch, sowohl selber als auch aus der eigenen Familie und die von meinem Mann.
Meine Schwiegermutter ist an unheilbaren Lungenkrebs erkrankt und nach der dritten Chemo sah es so aus, als könnte und wollte sie nicht mehr leben. Nachdem sie in einer Pflegeeinrichtung über mehrere Monate untergebracht war, lebt sie heute wieder zu Hause und es geht ihr gut.
Vor mehr als 5 Jahren habe ich die Diagnose Krebs mit Anlage eines endständigen Colostomas bekommen. Es folgte darauf hin eine sehr schwere Zeit der Chemo- und Radiotherapie. Nach 8,5 Monaten begann die Wiedereingliederung in den Beruf und heute bin ich gesund und arbeite wieder.
Gib Deinem Mann die Zeit, um all das was er in der letzten Zeit erleben musste, zu verarbeiten. Manchmal braucht die Seele etwas länger, mit all dem was auf einem einströmt, fertig zu werden.
Bleib stark und alles gute wünsche ich euch.
Gruß
Monika
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe