von Sabine049 » 26.05.2007, 11:46
gute Tipp von Meli, Caputo, lass dir vorab von diversen Produktherstellern Proben zu kommen.
Ich habe es bei meiner Colostomie im Jahr 04 genauso gehandhabt. Vor der OP probierte ich diverse Systeme aus, um auszutesten, welche Versorgung mir am ehesten zusagt und welche ich hautmässig am besten vertrage, neige nämlich bei gewissen Materialien zu allergischen Reaktionen.
Bis zum 11.06. sind´s lt. meiner Berechnung noch knapp zweieinhalb Wochen, just wenn wir aus Berlin zurückkehren, rückst du im Krhs. ein. Achte bitte darauf, dass die Stelle, wo das Stoma ausgeleitet, markiert wird.
Wenn alles glatt verläuft, wirst du bestimmt im August in südliche Gefilde schweifen und dich in der Sonne aalen können.
Liebe Grüße und ein halbwegs beschwerdefreies, ruhiges Pfingstfest.
Sabine
von caputo » 26.05.2007, 12:47
Sabine049 hat geschrieben:lass dir vorab von diversen Produktherstellern Proben zu kommen.
Achte bitte darauf, dass die Stelle, wo das Stoma ausgeleitet, markiert wird.
Sabine
von Melli » 26.05.2007, 12:54
die top 3...hm, ich würde mal Coloplast (www.coloplast.de), Hollister und Convatec benennen (geht sicherlich über Google).
Ein Modell reicht ja zum Vertrautmachen. Du hast ja noch Gespräche, da kannst du fragen und nach einem Textlauf fragen. Ich bin zB den ganzen Tag vor der OP mit einem Beutel herumgelaufen, hab mich viel bewegt und habe mich gestreckt und zusammengekauert und ähnliches. Meine Stomaschwester hat das Ganze minimalst noch verschoben, es sitzt perfekt.
Bei Coloplast kannst du einfach anfordern, kommt innerhalb von zwei oder drei Tagen. Bezeichnungen (Colo) stehen bei den Mustern dran, kannst du nicht viel falsch machen.
Es reicht aber auch, das im KH 1-2 Tage vorher zu machen, lass dir etwas geben. zB einzeichnen lassen (das muss dort erfolgen, sollte sorgfältig gemacht und besprochen werden, darauf achten!), System drauf kleben, probieren. Eine gute Lage ist sehr wichtig und bestimmt viel mit, wie wohl du dich fühlst, ob etwas stört, drückt etc
Auswahl der Versorgung: Du kannst im KH manchmal nicht das Modell (bzw die Firma) bestimmen, aber nach dem KH darfst du es natürlich, hast freie Wahl, alles zu probieren.
von caputo » 26.05.2007, 13:07
jetzt mal ne doofe Frage...
mein Bauch ist doch ssoooo groß...
wo kommt der in etwa hin ?
gehe ich einfach vom Bauchnabel aus 5 cm nach links (oder gar 10 cm) und dann 5 cm nach unten ?
oder ist der Bauchnabel als Höhe ideal, drüber wahrscheinlich nicht, eher darunter - oder ?
aber wie weit unterhalb vom Bauchnabel ?
keene Ahnung hab
von Melli » 26.05.2007, 13:11
so pi mal Daumen:
setz dich mal hin, leicht gebeugt, dann siehst du Falten (in der Regel *grins*). Darin darf nichts sitzen. Bauchnabel ist die Orientierung, bei den meisten ist es leicht unterhalb
von caputo » 26.05.2007, 13:20
au das ist ja super...
spare mir das rauschnippeln beim Hautarzt...
an der Stelle habe ich nämlich einen braunen Fleck den man zur Sicherheit rausschneiden wollte
von Sabine049 » 26.05.2007, 15:03
zwei Fliegen mit einer Klappe gefangen :D.
Die Markierung erfolgt i.d.R. vom Stomatherapeuten/In, anschließend inspiziert der Operateur die Stelle.
Heutzutage wird die Ausleitungsstelle bei sogenannten Wahloperationen = Eingriffe, die längerfristig geplant werden können, markiert, um die optimale Positionierung zu gewährleisten.
Der Unterbauch beginnt bauchnabelabwärts, bei einer Anlage linksakzentuiert liegst du schon mit deinen Berechnungen goldrichtig. Zu weit Richtung Flankenbereich dürfte das Stomi u.a. beim Sitzen hinderlich sein.
Sabine
von Monsti » 26.05.2007, 20:41
Hi caputo,
da ich mein Ileostoma im Rahmen einer Not-OP bekam, fand dieses "Vermessen" bei mir natürlich nicht statt. Mein Stoma liegt dennoch recht gut, und zwar ziemlich genau auf der halben Strecke der Linie Bauchnabel - Beckenknochen. Auf Bauchnabelhöhe oder gar darüber würde ich es absolut nicht passend finden. Wesentlich weiter unten wäre sicher auch ein Problem, da dann der Beutel sehr tief hängt und am Oberschenkel scheuert. Zumindest wäre dies bei meinem Minibäuchle so ...
Liebe Grüße und schöne Pfingsten!
Angie
von Lupus » 26.05.2007, 23:19
Hoi caputo
Martin hat sein colo etwas unterhalb des Bachnabels. Die Stomatante meint, da Männer etwas zur Bauchbildung neigen sei es besser etwas weiter oben, zwecks der Selbstversorgung, denn wenn das Sackerl unter der Bierwampe hängt, würde man schon mal nen Spiegel zur Versorgung brauchen. ich finde, bei Martin ist das etwas übertrieben, aber er ist zufrieden damit und das ist wichtig. Mein vater meinte Mal, dass die Männer irgendwann msich mal die Frage stellen müssen, ob sie ihren Gürtel über oder unter dem Bauch tragen müssen:D, das dürfte mit dem Stoma nicht anders sein. Weiter oben ist es halt einfacher selbst zu versorgen und wer will schon beim Wechseln auf fremde Hilfe angewiesen sein?:p Martin jedenfalls nicht. Ich denke, es ist nur schwieriger, den Sack dann vor den Augen der Oeffentlichkeit zu verstecken, doch das ist eine rein persönliche und auch psychische Sache. Martin meint auch, dass er nie wieder in ein öffentliches Schwimmbad gehen würde, aber ich denke, das ist eine persönliche Sache, denn den Kindern und den Freunden hat er es schon demonstriert ohne Scheu. Also denke daran, wenn du gerne Bier trinkst und zu einem Bäuchlein neigst, dass du es dir eventuell höher anlegen lässt, damit du dich später selbst versorgen kanst. Ich hatte mal einen alten Herrn, der das Stoma fast unter der Brust trug, aber durch die weiten Hemden fiel das überhaupt nicht auf. Auch kommt es darauf an, ob du die Für Einteiler oder Zweiteiler entscheidest. Die Einteiler tragen weniger auf, dafür haben Martin und ich die Erfahrung gemacht, dass Zweiteiler besser halten und weniger unterwandert werden. Also, Massband rausnehmen, gucken, ob du einen Waschbrettbauch hast, dann ziemlich unten, bei einer Waschtrommel würde ich zu der weiter oben gelegenen Variante raten:)
Maria
von PC Katrin » 30.05.2007, 07:42
hallo, Ihr Lieben, ein kurzes Statement zur Markierung.
Ich finde es klasse, daß hier im Vorfeld soviele Tips und Hinweise gegeben werden, dann ist die Versorgung anschleissend meist sehr viel weniger problematisch.
Es wäre wünschenswert, wenn vor jeder O.P. eine Markierung erfolgen würde, leider ist das natürlich bei Notoperationen nicht möglich, und leider auch in vielen Krankenhäusern nicht üblich.
Nach allen Regeln der Kunst wird es aber so gehandhabt: Patient und Stomafachkraft oder Arzt besprechen, was für Kleidung bevorzugt wird und was der Patient für lebensgewohnheiten hat (Sport, Kinder etc.). Die Position des Stomas wird im Stehen, Liegen,Sitzen und beim Bücken begutachtet. Dabei achtet man auf die Falten und Bauchform. Ebenfalls wird drauf geachtet, ob der Patient die Position einsehen kann, oder ob er mit einem Spiegel arbeiten muß. Dann wird ein Beutel angehalten oder aufgeklebt, und es werden sowohl links als auch rechts zwei mögliche Positionen mit einem wasserdichten Faserstift markiert.
Dies ist nötig, weil sich manchmal während der O.P. Umstände entwickeln , die den ursprünglichen Plan verändern können, z.B. sollte eine endständige Colostomie angelegt werden, und der Chirurg sieht, daß doch genügend Darm verbleibt, um zurückzuverlegen. Dann könnte er sich entschliessen eine temporäre Ileostomie anzulegen. Drum "wappnet" man sich für alle möglichen Anlageformen, und jeweils 2 Positionen, weil nicht immer die gewünschte Stelle auch OP technisch anzulegen ist.
Ich wünsche Dir, daß die OP komplikationslos und erolgreich verläuft und Du bald in der Sonne schmoren kannst. Viel, viel Glück
Liebe Grüße
Katrin
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